a – abe blâsen abe bliuwen – abe dienen abedienest – abe erbeiʒen abe erbiten – abe erziugen abe erzürnen – abegezogen abegezogenheit – abe hëlfen abe|hendec – abe klûben abe klucken – abe legen abelegunge – abelougenunge abe machen – âbentganc âbenthan – âbentsolt âbentspil – abephendec abe phlücken – aberhâke abe rîben – abe|runs(e) aber|wenken – abe schieʒen abeschiht – abe sîgen abe sîn, abe wësen – abe sprëchen abe springen – abe strumpfen abe stürzen – abe triefen abe triegen – abe vâhen abeval – abe vretzen abe vrëʒʒen – abe welzen abewendec – abewîsære abe wischen – abezuc abe zücken – âbrëchære âbrëchen – achen achilon – ackern ackerrëht – adamantîn adamas, adamant – adel|spar adelsun – âderslahen âderstôʒ – affenlich, effenlich affenmuot – aften aften|dës – afterklage afterkome – afterreif afterriuwe – afterwort afterzal – âgëʒʒel âgëʒʒele – ahlês ahorn – ahtbæren ahtbærgezît – âhteschaz âhteschillinc – âhui ahzec – alabadîn alabandâ – alberîn albern|ach – alene alêne – alkar alkofon – allergotesheiligentac allerhalbe – allermannegelîch allermannelîch – allerwochelîches alles, alleʒ – almeine almende – alpteil alpuzzer – al|tagelich altære, altâre, alter – alterkleit alterlachen – altheit althêrre – altvrenkisch altvrouwe – alwëc alwegent – ambahtære ambahte – ambôʒ ambra – âmer âmer – amman|meister ammannin – an- â|name – anderheit anderleie – anderweiden anderwerbe – ane behaben ane behalten – anebietunge ane bilden – ane brieven ane bringen – ane draben ane dræhen – ane erkiesen ane erkoufen – ane gâgern ane gân – anegengelich anegengen – anegevanc anegevelle – anegrîfunge ane grînen – ane harn ane harpfen – ane hœnen 1ane hœren – ane kifeln ane kivern – ane kroijieren ane künten – aneleitrëht aneleitunge – ane massen ane mâʒen – aneneigec ane neigen – ane reichen anereichunge – aneruofunge, anerüefunge anerûschunge – aneschouwede aneschouwelich – ane seilen ane senden – aneslac ane slahen – ane spinnen ane spirzen – ane stân âne stân – ane strîten ane stroufen – ane tragen anetraht – anevanc ane vangen, ane vengen – anevengunge ane verdienen – ane vüegen anevüerærinne – ane weigen aneweigunge – ane wirken anewirkunge – anezündære ane zünden – 2anger 3anger – angestzil ängstel – ankesmër anlamin – antifener Antipodes – antreite antreiten – antvristen antvristunge – 3antwurt antwürtære – apfelrîs apfelrôt – aprille aprille, approlle – arbeitlich arbeitman – arclist arclistec – areweiʒwaʒʒer areweiʒwisch – armbendec armbouc – armgestelle armgolt – armunge armuot – arômâten arômâtic – artec artecheit – arzâtîen, arzedîen arzâtîn – as as – aschenglas aschenhûfelîn – asen âsen – ass(e) assach – astronomierre astronomus – atichblat atichstein – auctoriteit Augsburger – âvoy Augsburger stM. augstein stM. aureole swF. aurôr F. auster M. austerlant stN. austerwint stM. austur Subst. avê Interj., Subst. avelen swV. âventiurære stM. âventiure stF. âventiuren swV. âventiurgelinge (?) swM. âventiurgeschiht (?) stF. âventiurlich Adj. aver Adv., Konj. avern, evern swV. averunge stF. âvoy Interj. âwasel – ay âʒ – âʒ|zît
|
Augsburger
stM.
‘Augsburger (Münze)’
swer den andern wundet in diser stet frid, swenn der dem vogt und dem clager gebezzert, so sol er der stat ze bezzerung zwai pfunt auspurger geben StRAugsb
117,37;
daz îe ain auspurger phenninch zewær [zwei] hallar wert sie UrkCorp (WMU)
2207,1
augstein
stM.
→ agestein
aureole
swF.
‘Gloriole’ (übertr. auch himmlischer Lohn):
wan das die predier und die bihter also betwungen sint von irme ambahte, also das si es nit moͤgent uͤben und si doch heligen willen habent, das ist nit ein hinderunge ir selekeit; es ist ein zierde ir aureolen Mechth
6: 14,13.
– meist lat. flektiert:
div megetlich kron / div da heizet aureola Martina
16,111;
die doch tragent zelone / aureolam die svnder crone ebd.
234,46.
17,3;
uf den [die Gott am meisten liebt] och sol erschinen, / hant si joch klain personlin, / aureola, daz kronelin, / das Got allain haut berait / libes, hertzen rainikait SHort
3366.
3438.
7366
aurôr
F.
‘Morgenrot’ (überwiegend lat. aurora, vgl. Salzer, Sinnbilder, S. 384ff.):
[Maria,] du wunnentanz, du lieht aurôr, / du vollensüenerinne / du rôsenkranz, du fröiden kôr Sigeher
M37
auster
M.
‘Südwind’ (überwiegend lat.):
der dritte [Wind] heizit auster, wazzirwint, von dem mittem tage MNat
10,1;
der vogel wirt niht sanges lût, / die wîl Auster und Borêas sich hebent unde blænt Wartb(S)
157,6;
der êrst haizt der sudenwint oder der sudener, dar umb, daz er von sudem fleugt [...]. der wint haizt ze latein auster und ist fäuht und warm, dar umb ist er fruhtpær BdN
79,30.
169,5
u.ö.
austerlant
stN.
‘Süden’ (benannt nach dem Südwind):
die kunigin vz Austerlanden [
regina austri
] / kumt zu gerihte auch vf erstanden / mit mannen der geburte hie / vnd vffentlich verdampmet sie EvStPaul
8056
austerwint
stM.
‘Südwind’
vnd wan der austerwint [
austrum flantem Lc 12,55
] dan wewet, / ir sprechent: ‘sumer vf sich drewet.’ EvStPaul
8432;
und wan ir seht den austirwint wêhinde, ir sprechit: wan iz wirt heiz, und iz geschît EvBeh
Lc 12,55
austur
Subst.
‘Jagdfalke’ (aus afrz. ostour):
do sint ouch vil austures, di vogil also genant, und di sint swarcz sam eyn rabin, di sint gar gut czu beysin MarcoPolo
63,1
avê
Interj., Subst.
1 formelhafte Anrede, bezogen auf Maria (Lc 1,28) 2
‘Ave Maria’ als Gebet (vgl. LThK 1,1306f.) 3
âve als Umkehrung des Namens Eva typologisch gedeutet als die Aufhebung des Sündenfalls durch die Empfängnis Jesu
1
formelhafte Anrede, bezogen auf Maria (Lc 1,28):
ave Maria, magt süverlich! / liljen ind rosen kleident dich MarlbRh
112,37;
ave allir genaden vol / got ist mit dir daz weiz ich wol, / vor allen wiben bistu selich / Maria von gote kunde dir daz ich Brun
2205;
die hœhsten [Engel] singent ‘âvê / Marîa, süeze gimme’ Georg
3942;
avê Marjâ deist ein gruoz, / der tete uns maneger sorgen buoz Freid
12,13
2
‘Ave Maria’ als Gebet (vgl. LThK 1,1306f.):
daz er ane underbreche / alle tage vru ir spreche / uf den knien hi oder da / siben Ave Maria MarLegPass
22,22;
wie man das Ave Maria sol bevelhen únser vrowen Mechth
7: 20,1;
ich so lange gedenke dar an, als man gesprechen mag Ave Maria ebd.
3: 21,91;
ein vinsternisse, in dem wirt dir din geist recht verstoln licht eins halben Ave Marien lang Tauler
166,29
3
âve als Umkehrung des Namens Eva typologisch gedeutet als die Aufhebung des Sündenfalls durch die Empfängnis Jesu:
nu diner Even geften namen / ker in ave, den lobesamen! / die ungetrosten grúesse, / den armen kumber búesse! / och ave tútet ane we SHort
10586;
ave, die drie buͦchstaben / han von lip, sel geschaben / der mægde drier hand we ebd.
605.
612;
Crist, / der uns von Even valle / hat erloͤst alle / mit sines gaistes wort ‘ave’ WhvÖst
14393;
daz wort ûf erd zer magt sich lie; / den sun si von dem wort enpfie. / [...] / daz frühtic wort hiez âvê Georg
3870;
Rennew
3535;
KvWLd
1,31
avelen
swV.
‘etw. bearbeiten (?)’ (vgl. Etymol.Wb.d.Ahd. 1,396):
wan iweriu werch diu ne sin halt bezer unde durnahtiger denne anderre lute vil maneger, die dise werlt mit untriwen unde mit hochverte avelent Konr(Sch)
132,31
âventiurære
stM.
‘Ritter, der auf der Suche nach âventiure umherzieht’
ein âventiurære, / der ouch nâch âventiure reit Tr
9234;
von Irlant der kúnec Alan / und Kaifer von Schotenlant, / die warent also us gesant / das si wolten pris bejagen. / die aventúrer hort ich sagen / das si des erwurben vil RvEWh
8800.
– ironisch:
er [der Knecht] sprach: ich bin ein aventúrer und bring die herren zesamen, daz sú hovieren, und da sticht man und turniert und dienet schoͤnen frowen Seuse
149,11
âventiure
stF.
meist im ritterlich-höfischen Kontext verwendet
1 (außergewöhnliches) Geschehen 1.1 unvorhersehbares Geschehen, das jmdm. unwillentlich widerfährt 1.1.1
‘Geschick, Schicksal, (glückliche) Fügung, Glück, Zufall’
1.1.2
‘(einzelnes) Ereignis, Abenteuer’
1.2 (risikoreiches) Unternehmen, dem sich jmd. willentlich aussetzt, ‘ritterliche Aufgabe, Herausforderung, Bewährungsprobe, Abenteuer’
2 Wiedergabe eines Geschehens (in mündlicher oder schriftlicher Form) 2.1
‘Geschichte, Bericht, Erzählung’
2.2
‘Erzählabschnitt, Kapitel’
2.3
‘Quelle, Vorlage (einer Erzählung), Gewährsmann’
3 personif. vrou Âventiure : fiktive Gesprächspartnerin des Erzählers, die als personif. Handlung scheinbar über das Schicksal der Helden bestimmt 4 Einzelnes (Außergewöhnliches, jedoch im Gegensatz zu 1.1.2 kein Geschehen bezeichnend) 4.1
‘Eigenschaft, Eigenheit’
4.2
‘Kenntnis, Fertigkeit’
4.3
‘Wertgegenstand, Schmuckarbeit’
1
(außergewöhnliches) Geschehen
1.1
unvorhersehbares Geschehen, das jmdm. unwillentlich widerfährt
1.1.1
‘Geschick, Schicksal, (glückliche) Fügung, Glück, Zufall’
dô er dô sîn âventiure / [...] von ende her betrahtete Tr
921;
si hæten sich mitalle ergeben / an die vil armen stiure, / diu dâ heizet âventiure: / si liezen ez an die geschiht, / weder si genæsen oder niht ebd.
2422;
swer mit im vehten sol, / der bedarf wol âventiure UvZLanz
3909;
bon âventiure in het ernert Wh
109,4;
guͦde aventure MorantGalie
4375;
eme [dem Schiff] geueile schentliche euenture / ind brante sich selue [...] in Rynes grunt HagenChr
785;
hât iuch âventiure gesant / nâch minne ûf rîterlîche tât Parz
510,10.
– als Segens- und Grußformel:
got gebe süeze âventiure / sô süezer crêatiure! Tr
3271;
‘gott gebe uch gut abenture, frauwe!’ sprach er. ‘gott muß uch lonen, herre’, sprach sie Lanc
325,10;
Lancelot sprach das sie úmmer guten tag und gute abenture haben must ebd.
612,10.
349,11.
– in präp. Wendungen: mit
~
‘durch glückliche Umstände’
sal Morant [...] ane hangen genesen, / dat sal mit aventuren wesen MorantGalie
2426;
er [der Stein] ward auß dem paradeyse / pracht mit abentewre HvNstAp
13627.
3459;
hett ich uch alsus nit funden mit abenturen Lanc
38,12.
–
nâch
~
‘auf gut Glück’
der estrîch was gar sô sleif, / daz Gâwân kûme aldâ begreif / mit den fuozen stiure. / er gienc nâch âventiure Parz
566,30.
–
ûf
~
‘auf gut Glück, in der Hoffnung auf etw.’
wan ich wil rîten hie bî / ûf âventiure vil vruo Tr
8713;
also bin ich uch herre zu lande gevolget off abentur, ob ich uch finden mocht Lanc
425,6;
ein vrowe man dar [an das Heiligengrab] kumen sach / uf ebenture und uf gemach [in der Hoffnung auf Genesung]
PassIII
62,15.
–
von
~
‘zufällig, mit Glück’
die da solde tot / sin, des her nicht enwas; / von aventure her genas, / der da liget inme hus GrRud
Gb 34;
in einem wilden berge ein hol, / daz hæter zeinen stunden / von âventiure vunden Tr
16686;
von aventure daz geschach / daz sie uber rucke sach HvNstGZ
4063;
Frl
7:21,2;
KvWTroj
5289
1.1.2
‘(einzelnes) Ereignis, Abenteuer’
da geschah des dritten nachtes ein abenture das sie fingen in eim loch von dem thorn eyn úllen, wann andere vogel waren da nicht Lanc
9,15;
ein goͤtlich kúnftig aventúre, dú im kúrzeklich von got werden soͤlte Seuse
48,26.
–
‘besondere, wunderliche Sache; Wunder’ (vgl. 3):
gar âventiure ist al diz lant [über das der Zauberer Klingsor herrscht]
Parz
548,10;
diz [Farbenspiel im Fell des Hundes] dûhtin âventiure Tr
15874;
‘ich hân an disen stunden / schœne âventiure vunden.’ / ‘sag an, waz âventiure?’ / ‘eine minnen fossiure.’ ebd.
17462;
ich quam geriten in ein lant / ûf einer blâwen gense, dâ ich âventiure vant: / [...] ein hase zwêne winde zôch, / ein ber jagt einen valken RvZw
159,2;
Frl
14:1,4;
HBirne
340.
– metonymisch einen gegenständlichen Beleg für ein Geschehen bezeichnend:
der brâht âventiure: / ein bluotic sper zebrochen Wig
9812;
do begund diu küniginne schouwen unde ouch spehen, / ob si iht âventiure [einen Hinweis auf das Geschick des Kindes] an dem kinde möhte gesehen. / si vant im zwischen schultern ein rôtez kriuzelîn: / dâ bî si dâ erkante ir liebez kindelîn WolfdB
140,2
1.2
(risikoreiches) Unternehmen, dem sich jmd. willentlich aussetzt, ‘ritterliche Aufgabe, Herausforderung, Bewährungsprobe, Abenteuer’
nû wil ich iuch wizzen lân / wie diu âventiure ist getân, / [...] sist Joie de la curt genant Er
7999;
wir han ein abentur in dißem closter, der die zu ende bringen mocht, er solt die gefangen erlösen Lanc
615,9;
welt ir mîn âventiure nemen? UvZLanz
4457;
wann er ritter were, so wúst sie wol das er wurd nach abenturen ryten von land zu lande Lanc
95,13;
er reit zwen tag on abentur zu finden ebd.
592,22;
lâz uns jungen [uns junge Leute] âventiure schowen! SM:UvS
22: 6,6;
mitt richer cost er dare zogtt / uff auffentüre und durch stritt GTroj
8293;
Iw
631;
RvEBarl
16108.
– vereinfachte, auf den Kampf reduzierte Definition:
dô sprach der ungehiure / ‘âventiure? waz ist daz?’ / ‘daz wil ich dir bescheiden baz. / nû sich wie ich gewâfent bin: / ich heize ein riter und hân den sin / daz ich suochende rîte / einen man der mit mir strîte’ Iw
527;
wer nu abentewr gert, / es sey zu sper oder zu schwert, / der wirt hie pestanden / von den zehen weyganden HvNstAp
18493.
– auf Abstrakta bezogen ‘Suchen, Streben nach etw., Erlangung von etw.’
iegeslîcher vaste unwendic / gâhte gein dem viure. / durh manheit âventiure Wh
239,18;
dur lobes âventiure / huop sich ein vesperîe grôz KvWTurn
132;
Ihesus uf die warte kan / mit kampfes [gegen den Teufel] aventúre WernhMl
6839
2
Wiedergabe eines Geschehens (in mündlicher oder schriftlicher Form)
2.1
‘Geschichte, Bericht, Erzählung’
diße vier [Schreiber] schrieben die abentur in des konig Artus hof Lanc
482,8;
nu hœrt dirre âventiure site. / diu lât iuch wizzen beide / von liebe und von leide Parz
3,28;
nu wil ich aber wider komen / an der aventure stam [zur Haupthandlung]
RvEWh
10429.
130;
daz si niht fremder mære / und âventiure enruochten, / wan si gerihte suochten / vil gerner danne wunder KvWSchwanr
339;
ich muͦz von geschihten / ein aventuͤr getihten WhvÖst
171;
Tr
4627;
Herb
7302
2.2
‘Erzählabschnitt, Kapitel’
diz buoch alhie geteilet hât / in maneg âventiure sich RvEAlex
12913;
diu ander âventiure [das 2. Buch]
ebd.
8006;
daz ist diu âventiure dâ Ortnît inne starp OrtnAW
575,4.
– als (Teil der) Überschrift eines Erzählabschnittes, Kapitels:
âventiure von den Nibelungen NibC
1,Überschrift;
ii. aventiure, wie Hagene von dem grîfen wart hin gefüeret Kudr
67,Überschrift;
OrtnAW
70,Überschrift
2.3
‘Quelle, Vorlage (einer Erzählung), Gewährsmann’
nu tuot uns aber Thômas gewis, / derz an den âventiuren las Tr
329;
mich enhabe diu âventiure betrogen Wh
275,6;
uns zalt diu âventiure daz, / ez gevæhten nie zwên rîter baz UvZLanz
5307;
und hatten grosse hohgezit, / als úns hie urkúnde git / diu aventure der mare RvEWh
14561;
si drungen her als ain sturm. / als uns die abentewr saget HvNstAp
7475;
Ottok
1656
3
personif. vrou Âventiure: fiktive Gesprächspartnerin des Erzählers, die als personif. Handlung scheinbar über das Schicksal der Helden bestimmt:
jâ sît irz, frou aventiure? Parz
433,7;
so rat ich [der Erzähler] , helfen ime [dem Helden] genesen, / vro Aventúre, ich und ir! RvEWh
12213.
2169;
Rennew
18922;
JTit
607,1;
WhvÖst
889.
– umherziehende göttliche Beobachterin menschlichen Verhaltens (ausführlich beschrieben bei Suchenw ):
es ist ein stolze maget her / und vraw Abentewr genant Suchenw
25,159;
JTit
3205,3
4
Einzelnes (Außergewöhnliches, jedoch im Gegensatz zu 1.1.2 kein Geschehen bezeichnend)
4.1
‘Eigenschaft, Eigenheit’
swer in den cranken messinc / verwurket edeln rubîn / und al die âventiure sîn Parz
3,18;
her Clinsor an den luft gesaz, / [...] der sterren louf er da gesach. / [...] er nam ir aventure war Elis
244;
WhvÖst
3940
4.2
‘Kenntnis, Fertigkeit’
Schŷron, der hôher künste wielt, / lêrt in [Achilles] vil âventiure KvWTroj
6321
4.3
‘Wertgegenstand, Schmuckarbeit’
mit gewande, [...] mit ebentiure, mit tüechelehen, mit gelwen gebende PrBerth
1:54,3.
– Lit.: K.-P. Wegera, mich enhabe die âventiure betrogen, in: Fs. Reichmann, Tübingen 2002, S. 229-244
âventiuren
swV.
1 tr. 1.1
‘etw. (in einer âventiure) wagen, aufs Spiel setzen’
1.2
‘etw. auf wunderbare Weise vollbringen’
2 intr.: ‘âventiure suchen, wagen, auf sich nehmen, bestehen’
3 refl.: ‘sich in Gefahr begeben, sich (in einer âventiure) bemühen, abmühen’
4 unpersönl., refl.: ‘eine neue Wendung (in der Erzählung), eine âventiure steht bevor’
5 Einzelnes
1
tr.
1.1
‘etw. (in einer âventiure) wagen, aufs Spiel setzen’
er abentúrt lib und ere und wert sich sere mit der macht die er hette Lanc
330,22;
er [Tristan] wil nâch âventiure varn, / sîne jugent die gehiuren / die wil er âventiuren HvFreibTr
1452;
der laster en mach mir neit gescheyn, / id en sal ouch neman wesen leyff, / dat ich engaen eynen verbannen deyff / myn hals soulde ouenturen Karlmeinet
392,17
1.2
‘etw. auf wunderbare Weise vollbringen’
er [Gott] worchte ein spehez spiegelvaz [gemeint: der Leib der jungfräulichen Mutter] . / als erz volbrachte, san er mitten dinne saz / und aventiurte meisterschaft von vremder craft Frl
1:14,22
2
intr.: ‘âventiure suchen, wagen, auf sich nehmen, bestehen’
diser der sich vaigt / mit der flucht, [...] wann er ebentewren wil / mit pidern lauͤten fuͤr daz zil, / so spricht man: ‘sweigt und lat der van! / ir seit ein trewloser man.’ Teichn
369,49;
und do er [Ryal] durch die schoͤnen / wunneclichen wisen drabt, / an der selben stat do habt / sich an sin aventuͤren WhvÖst
3135.
– ironisch:
welt ir aber sein verlegen / und ebentewrn datz [
da ze
] dem wein [‘Heldentaten’ beim Wein vollbringen]
Teichn
307,21
3
refl.: ‘sich in Gefahr begeben, sich (in einer âventiure) bemühen, abmühen’
die off dem thorn lagen und wunderten sich allesampt wer der sin mocht der sich off der bruck [Schwertbrücke] so sere abenturet Lanc
629,14
4
unpersönl., refl.: ‘eine neue Wendung (in der Erzählung), eine âventiure steht bevor’
sîn [Parzivals] scheiden dan daz riwet mich. / alrêrst nu âventiurt ez sich Parz
249,4;
mich dunket an den mæren, iz well sich aventuͤren JTit
2450,1
5
Einzelnes:
mich hât geâventiuret [zum Dichten angeregt (?)] / sîn getât der lêre an im, / daz ich von sînen werken nim / die lêre die ich lêre hie RvEGer
52
âventiurgelinge (?)
swM.
‘Gelingen durch Zufall’
uf aventur gelingen [auf gut Glück] / [...] / rait er under ainen hag [um einen Weg zu suchen, den Brief zu überbringen]
WhvÖst
6790
âventiurgeschiht (?)
stF.
er [Ryal] sprach: sit aventuͤr geschiht [der Lauf der Ereignisse] / mich hat getragen her zu iu, / so lazze ich mich an iwer triu / und auch an iwer sicherhait WhvÖst
3806
âventiurlich
Adj.
1
‘ritterlich, kühn’
2
‘wundersam, absonderlich, ausgefallen’
3
‘zufällig’ (vgl. âventiurgeschiht )
1
‘ritterlich, kühn’
das Lancelot der beste ritter were der in der welt lebte und der abenturlichst Lanc
297,21.
182,24;
er forcht das im ieman sin lant angewúnne mit abenturlichen dingen [im Zuge von Aventüren]
ebd.
304,25;
swaz der welt wirt gesait / abentuͤrlicher werdekait, / daz geschiht durch daz / daz die luͤte dester baz / wizzen waz si wirde WhvÖst
11608
2
‘wundersam, absonderlich, ausgefallen’
[Galaad] der alle die abentúr zu ende bracht von dem abenturlichen konigrich [von Logres, dem Land der Aventüren]
Lanc
29,6;
doch kuͤndet hie min zunge / vil aventuͤrlich sage: / [...] / vil der wilden mære / wie daz kindel [Helmfigur] wære WhvÖst
3929
3
‘zufällig’ (vgl. âventiurgeschiht):
von aventürlicher geschicht [durch Zufall] / waz Paris komen in den tan GTroj
13172
aver
Adv., Konj.
→
aber
avern, evern
swV.
‘etw. erneuern’ (vgl. aber Adv., Konj. 1.1):
die tugenthaften, die ire magituͦm an ire [Maria] wellent wider averen mit der nâchbildunge chûskes lebennes TrudHL
100,3;
graben unde mûre / wart duo wol gaverôt, / alsô iz der edel kunich gebôt Kchr
7434.
7224;
[sie] brechent die suene und aevrent die alten viantschafft mit scheltworten StRAugsb
123,21.
–
‘etw. wiederholen, neu aufgreifen’
di salm suln vnze an svntag zeden selben ziten geaberet werden [
repetantur
]
BrAdm
18;
BrAsb
18;
die ir suͤnd weinent und chlagent und si doch ævernt, den drot unser herre PrOberalt
126,18;
Spec
111,11
u.ö.;
darvmb ich es bliben la, / wann ich da vor anderswa / han gesagt von vil ritterschaft. / des het min kunst klein krafft, / ob ich es aber avert nuͦ Krone
22246;
vnd han gisworn vf den heiligon die vorginanden ansprache, recht vnd vordirv́nge niemer mere zi everren UrkCorp (WMU)
2553,28
averunge
stF.
‘Wiederholung’
wan hivte erschinen ist der tak ainer niwen vrlosvnge, der tak ainer alten avervnge, der ewigen sælichait Spec
22,2;
daz dû [Maria] mir die sinne erwerbest, daz ich mîn sünde beweine / und äverunge werd gevrît Loheng
7668
âvoy
Interj.
Ausdruck des Staunens und der Bewunderung (vgl. Vorderstemann, Fremdw., S. 43ff.):
âvoy nu siht man sehse gên / in wæte die man tiure galt Parz
235,8;
âvoy wie manegen rîter kluoc / der künec Marlanz brâhte! Wh
394,6;
âvoy, wie stolzlîch si reit! Wig
9275;
avoý! nu kumet er aber hie RvEWh
6464
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