Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
liep Adj. (2484 Belege) Lexer BMZ Findeb.
sîner zît,/ der sô wol gelêret wære./ ditz was ein liebez mære/ der muoter, dô siez vernam;/ grôz freude sie dâ | |
in in die hant:/ er ist uns komen von gote.’/ ‘liebiu frouwe, wer was der bote,/ der iu disen brief brâhte?/ | |
brief brâhte?/ ich wæne, ers ie gedâhte.’/ ‘jâ er, als liep dû mir bis.’/ ‘nû sît des, frouwe, gewis,/ der unsern | |
Cassîniâ/ bî ir sun Eraclîô./ sie begunde reden alsô:/ ‘Eraclî, lieber sun mîn,/ nû sol êrste werden schîn/ ob dir dîn | |
nû sol êrste werden schîn/ ob dir dîn vater wære/ liep oder unmære,/ ob dû sîn getriuwer sun sîs.’/ er sprach | |
obedache/ und darzuo getrunken swache./ sie begunde reden unde sprach/ ‘liebez kint, dîn ungemach,/ dîn kumber und dîn arbeit/ müet mich | |
dîn arbeit/ müet mich sêre und ist mir leit./ Eraclî, lieber sun mîn,/ möhtez mit dînen hulden sîn,/ ich schüefe dir | |
swaz ir mit mir tuot,/ daz dunket mich allez redelich.’/ ‘liebez kint, sô wil ich dich/ verkoufen einem rîchen man.’/ ‘ô | |
des keisers truhsæze er was./ den het der keiser Fôcas/ liep durch sîn frümecheit./ als er durch den market reit,/ dô | |
er des kindes wart gewar,/ ez dûhte in harte sûberlich./ ‘liebez kint, got minne dich!’/ diu frouwe gnâte im unde neic,/ | |
mich hân als einen diep.’/ diu rede was dem keiser liep./ er hiez daz kint hin nâher stân./ ‘diu rede, die | |
und enbôt den burgæren,/ daz sie durch niht verbæren,/ als liep in wære der lîp,/ und dar zuo kint unde wîp,/ | |
sân,/ er sprach ‘mich dunket, der stein sî dîn.’/ ‘jâ, lieber herre, er ist mîn.’/ ‘so gip mirn rehte, sô dir | |
‘mir ist ernest, wizze Krist.’/ ‘sô geltet mirn, swie iu liep ist,/ ode welt irn haben umbe sus?’/ ‘niht’ sprach Eraclîus,/ | |
als ein trügnær unde ein diep.’/ ‘iu herren wære gnuoc liep,/ müeste ich sîn sêre engelten./ waz hilfet iuwer schelten?/ ir | |
mære,/ wie ez im ergangen wære./ ‘herre, wol.’ ‘deist mir liep.’/ ‘waz saget ir umb einen diep?/ sprâchen die kamerære./ ‘west | |
bescheine./ dar zuo ger ich deheiner frist:/ versuochetz, swenne iu liep ist!’/ /der keiser wolde rîten,/ Eraclîus bat in bîten./ ‘wir | |
wol gan./ daz ist ein grôziu swære./ ich wæne, in lieber wære,/ daz ez fûlte und verdürbe,/ ê ir herre dâ | |
bite.’/ /do gebôt der keiser Fôcas/ sînem marschalk, der im liep was,/ und dem truhsæzen/ daz sie zesamen sæzen,/ dem kamerære | |
hân,/ daz ir fremde was und unbereit./ ez was ir liep unde leit,/ sie was beswæret von in beiden,/ daz sie | |
vor noch sint/ schœners nie niht gesach./ ich wæne, im lieber nie geschach./ ir lîp der was gehiure,/ ir herze âne | |
fiure lac./ sie sprach ‘got lône iu, waz gebietet ir?’/ ‘liebiu frouwe, wan sagt ir mir,/ wen bestêt daz kint?’ ‘waz | |
wen bestêt daz kint?’ ‘waz welt ir sîn?’/ ‘berihtet michs, liebiu frouwe mîn,/ ich frâge iuchs wan durch guot.’/ ‘ich sage | |
swie duz schaffest, alsô muoz ez sîn./ nû sage mir, lieber friunt mîn,/ wâ ist daz wîp (ode ist sie maget?)/ | |
habt deheinen sô getriuwen kneht,/ dem iuwer êre sî sô liep,/ ir mugt in ze dicke heizen diep,/ âne schulde schelten | |
ein sælec man,/ daz ich dîn kunde ie gewan,/ Eraclî, lieber friunt mîn,/ ezn mohte anders niht sîn,/ wan daz mirz | |
dem næhsten mântage fruo/ muoz ich scheiden hinne/ von der lieben keiserinne,/ diu mir ist vor allen wîben,/ und sie muoz | |
siudet unde briuwet/ daz in dar nâch geriuwet.’/ /‘Eraclî, vil lieber man,/ ichn mac gevelschen noch enkan/ dînen sin und dîne | |
lât./ daz was ie und muoz immer sîn’/ sprach er, ‘lieber herre mîn,/ daz ein man vil sanfter ranc/ als in | |
in disem turne als ein diep./ wære ich mînem herren liep,/ als er ofte hât verjehen,/ sô wærez nimmer geschehen./ ich | |
langer dâ enbite,/ daz sie zehant wider rite,/ swenne ir liep wære./ schiere kam daz mære./ diu frouwe und die ir | |
sien tæte, als ir daz herze riet,/ ez wære in liep oder leit,/ sie gruozte die liute, dâ sie reit./ ein | |
sô guot./ solde ir daz wesen swære,/ daz sie mir lieber wære/ denne allez, daz in der werlde ist?/ wolde sie | |
ez ist mir leit./ nune welle got, ez ist mir liep./ soldich dar umbe als ein diep/ an einem galgen hangen,/ | |
‘waz wirret dir?/ Parides, wan sagestû mir,/ waz ist dir, lieber sun, geschehen?/ des soltû balde mir verjehen.’/ ‘ez ist ergangen | |
ist ergangen umb mîn leben.’/ ‘wie, sun, ist dir vergeben?’/ ‘liebiu muoter, ich enweiz./ ‘ist dir kalt oder heiz?’/ ‘ich brinne | |
palas/ in die kemenâten, dâ sie was/ mit ir vil lieben kinde,/ dar wîste sie daz gesinde./ diu hûsfrouwe rîche/ enphienc | |
den jüngelinc./ sie sprach ‘wie stênt dîniu dinc?’/ ‘mir wære lieber, stüende ez baz.’/ ‘Parides, nû sage mir daz,/ wa entstêstû | |
dîn muoter dehein wîp,/ der dîn êre und dîn lîp/ lieber sî, danne mir./ hinne ist niemen niuwan wir./ dîn siechtuom | |
aber zuo/ ‘ich wil dir sagen, wie dû tuo./ Morpheâ, liebiu muoter mîn,/ du maht mir wol guot sîn,/ nû wis | |
allen landen mac wesen,/ dû maht dich wol freuwen des./ lieber friunt Parides,/ mac dich daz iht vervâhen,/ ich sol dir | |
zwîvel habe dû des,/ ich kume her wider vil fruo.’/ ‘liebiu muoter, alsô tuo,/ daz dir mîn trehtîn lône.’/ urloup nam | |
einem edeln steine;/ der stein was ein rubîn./ sie sprach ‘liebiu muoter mîn,/ ditz brinc mînem trûte’/ (daz ensprach sie niht | |
dâ mite soldez ende hân./ dô diu frouwe wolgetân/ die lieben botschaft ervant,/ ir phärt hiez sie sâ zehant/ sateln und | |
sateln und bereiten./ die sie solden leiten/ (ez wære in liep oder leit)/ die muosen alle sîn bereit./ diu schœne wolgetâne,/ | |
ich iu hân gesaget ê./ im was wol unde wê,/ liebe unde leide:/ daz mac mir âne eide/ gelouben wîp unde | |
missetân./ die rede sult ir, frouwe, lân./ ir sît mir lieber danne mîn lîp.’/ ‘sô diuhte ich mich ein sælec wîp.’/ | |
im des wol gunde,/ er wart ir ûz der mâze liep./ ir wizzet wol, swenne der diep/ dem wirte die want | |
vil wol gezam,/ daz er gesæhe sîn wîp,/ diu im liep was sam der lîp,/ bî der er gerne wolde/ ruowen, | |
Fôcas/ mit sînen mannen für gie,/ gezogenlîche sien enphie./ ‘willekommen, lieber herre mîn.’/ er sprach ‘daz mac wol sîn.’/ sie wolde | |
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