Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
geistlich Adj. (552 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
alle zit nút mag gesin, so sol sú doch ein geistlich můter diser geburt sin; die sol dis mittel swigen in | |
diser edeler geburt gerum in uns geben, daz wir wore geistliche můter werden, des helffe uns Got. Amen. //2. #s+Accipe puerum | |
kume iemer úberwunden werdent. Die welt vichtet dich an mit geistlicher hochfart, das du wilt gesehen sin und geachtet sin und | |
Hiebi sol man bekennen zwen die schedelichen grunde die under geistlichen lúten gesin mugent; und wele in disen so verblibent, die | |
hant contrarie in disem liehte. Die andern das sint sus geistliche lúte die in grosseme schine sint und von vil grossen | |
edel sú sin múgent, sint sú natúrlich, so machen sú geistliche blotern; ie behender sú sint, ie behender blotern sú machent. | |
Aber sint sú sitteliche oder uftragende tugende, so machent sú geistliche flecken und eine veraltunge. Es si denne daz sú durch | |
uz m#;euste und abe m#;euste, soltent sú zů dem woren geistlichen indewendigen troste komen. Diz m#;euste in abgesnitten werden, wie sur | |
leit, wille und unwille; daz ist ein not rede allen geistlichen menschen; danvon heissent sú geistlich das sú mit Gotte einen | |
sú wider Gottes willen nút enwellent. Man froget obe alle geistliche lúte sint schuldig vollekomen zů sinde, alleine sú des nút | |
den wegen und wisen und werken do der mensche sinen geistlichen friden verlieren mag und innerliche raste, do Gottes stat inne | |
urteile berichten? Diser m#;eorder tůt also unbegriffenlichen grossen schaden under geistlichen lúten, und gedenckent nút daz der liebe Got sprach: ‘du | |
nút begriffen. Aber leider nu vindet man vil lúte in geistlichem schine, das sú allen iren lebetagen von irre kintheit untz | |
unde samelet und haltent und sint so karg! Das tůnt geistliche lúte und ander lúte, nieman engen#;euget, iederman gedencket wie er | |
die creaturen, und verblibent also viertzig oder fúnftzig jor in geistlichem schine; und wissent es ist grosse sorge obe sú iemer | |
wisen nút ensint, wan si sint irs selbes vol in geistlicher hofart. Und diser gebrest der warf die aller hochsten engele | |
iemer stroffen in geviele oder consciencie. Und solt sich ein geistlich mensche billichen des schamen das er sine werk als unordenlichen | |
irre wise. Und die selben sint vierzig jar geschinen in geistlichem lebende und enwissent noch hútte dis tages nút wo si | |
sol, in was stat si sint, sunderlichen die under eime geistlichen schine weltliche herzen tragent und ir růwe nement in zitlichen | |
der súnden. ___Nu sůchet och die nature růwe an iren geistlichen #;eubungen, etliche lúte an innewendigen wisen und werken, an iren | |
den enhalt Got nút, und sint ander lúte die under geistlichem schine tragent weltliche herzen und sůchent [59v] ere an allen | |
geistlich schinent, die hant weltliche herzen, und etliche weltliche hant geistliche herzen. ___Von disen sprach S. Augustinus: ‘vermaledictet ist der mensche | |
[89v] der vigent in an kumet und bekort in mit geistlicher hofart, und umbe das der mensche denne noch tieffer wider | |
das ist lugene. ___Nu sint einer kúnne lúte, die schinent geistlich, die dem gar ungelich sint, wan ir herze das ist | |
erwelt das er zů dem hohen adel ist ger#;euft eins geistlichen lebens. Kinder, dannan ab sin wir Gotte als usgenomen grosse | |
h#;euten, das die slangen usgetriben sint, das du die in geistlicher wise nút inzihest, wan der vigent laget dir on underlos | |
tusent tusent grete hoher. Als der mensche an hebet ein geistlich leben, zů dem ersten so halt er im fúr vil | |
ensint, die machent sich etwas schuldig an der súnde in geistlicher wise. Si bůstent ir netz. Also sol der mensche sin | |
h#;eutent úch vor disem behenden gesůche der naturen, das man geistlich gůt #;eubunge tůt umbe keine lipliche zitlich ding. Das hat | |
gespuntzen haben, ey herre, es enschat nútzit, es ist ein geistliche minne, wir m#;eussent uns ergetzen, wir m#;eussent kurtzewile han, wir | |
ir wellent, es můs sin; darumb getr#;eostent úch der sacramente, geistlicher erlúhtunge, g#;eottelich gef#;eulen und alle menschliche helffe. – Ir lieben, | |
in allen subtilen sinnen und zů eime innewendigen lidigen abgescheidenen geistlichen lebende. In der ewigen wisheit unsers herren Jhesu Cristi súllent | |
wirt, die ordenent zuo dem glouben unde zuo offenbarunge der geistlichen lere. Nu muoz dirre, der da leret, haben dü ding, | |
sun, swer die prediget einen sünderlichen got, der ist ein geistlicher diep.» Wir sülen ouch vermiden den namen der «geeinten,» daz | |
truogens über ir ruckebein,/ dar an ir riuwic leben schein,/ geistlîche stênde palmen./ ir gebet unde ir salmen/ und swaz si | |
uirborgen,/ groz sint sine sorge./ her is geheizen siluester,/ din geistliche uater wirt her:/ t#;ov alse her dich lere/ vnde uolge | |
her die cristenheit intfienc./ z#;ov der toufe do quam/ manic geistlicher man./ die lasen vnde sungen/ daz beste, daz sie kunden./ | |
were/ ein gewarer heilere./ Do minnete der keiser here/ al geistliche lere./ her wart gote vndertan,/ als iz sime heiligen namen | |
vnde cardinale/ vnde alle, die vndir in waren,/ vnde al geistlich leben,/ in wilher gehorsame sie solden wesen,/ vnde daz rome | |
rat g#;ovt./ sin uil truriger m#;ovt/ ime senftigen began./ die geistlichen herren die besante her ubir al/ vnde liez tichten einen brief./ | |
f#;ivr den babest nider./ Heimerich sprach dem babest z#;ov:/ ‘vil geistlicher vatter, sit daz dv/ an gottes stat f#;ivr s#;ivnde hie | |
f#;eur den pabst nider./ Heimrich sprach dem pabste zů:/ ‘vil geistlicher vater, sit daz du/ vor s#;evnde an gotes stat hie | |
zeichen grozer gute./ Er truc mit demute/ An im ein geistlich gewant./ Der abt mit vreuden sprach zuhant:/ ‘Lieber bruter, guter | |
dem guoten Noe;/ si schol leiten unser vernunst/ in die geistlichen chunst,/ swie uns der tievil bechor,/ daz er uns nien | |
ane sah,/ scade da inne nin gescah./ //Daz was allez geistlich,/ daz bezeichnot christinlichiu dinc./ der scate was in den hanten,/ | |
unser alt erbelant,/ beidu wege unte lant;/ dar hab wir geistlichen ganc,/ daz tageliche himelprot./ der gotes prunno ist daz pluot:/ | |
hant ſin. Daz welle wir ev duten. daz bezeichenet $t geiſtliche livte. ſint ſi mit gote ingetan. ſo mugen ſi reinev | |
zerganclichev $t dinc uirſmahen. unde wir unſere ſinne. rihten zu ge[i]ſtlichen $t dingen. wir ſuchen unſer erbe. $t daz lant iſt | |
gebe er niht inphi. tailnunftekcliher hi. alſo tůnt hiute. di geiſtlichen livte. wander iſt daʒ gotes ſal. dar inne bůwet uber | |
rainú klait:/ Ain hemd und ain rok, dar ob/ Ainen gaisthlichen mantel Got zelob,/ Ainen wissen schleiger wol gemacht,/ Da mit | |
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