Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
siech Adj. (642 Belege) Lexer BMZ Findeb.
kelten oder von vasten und von grôzer arbait. ist ez siech von hitz der sunnen in dem sumer, sô scholt dû | |
stahel, dâ mit küel dein haupt. ist aber daz haupt siech von kelten, sô wasch ez lang und wol mit warmem | |
der dunst in daz haupt gê. ist aber daz haupt siech von vasten und arbait, sô scholt dû oft ezzen und | |
dem alter, und dar nâch sturben si oder wurden gar siech. etleich ômacht und des menschen enzucken sint dem slâf geleich. | |
newen spiegel fleckot machent, und wenne si ainem in sein siecheu augen sehent, sô werdent oft plâtern dar inn. dar umb | |
bedäut, daz die rœrn und diu glider in dem leib siech sint und beswært, die der nâtûr den luft zuo ziehen | |
dâ koment von der colera, und schol man ez den siechen beraiten in warm wazzer, sam man ainz berait in der | |
machent auch den menschen træg und unlustig und werent dem siechen seinen hailsamen swaiz und pringent des leibs flüzz und machent | |
wazzer vergift. daz ander ist, daz daz mêrer tail der siechen läut, die dâ sturben, swern gewunnen under den üehsen und | |
fünd. si behuoten sich auch, daz si niht über die siechen giengen, daz der vergift âtem und der tœtleich dunst iht | |
ainr ganzen hert oder in dem stall ain kämel, daz siech ist und daz niht izzt, sô sint diu andern alliu | |
benetzent si sie. gibt man ainem andern tier hundespluot daz siech ist, ez wirt gesunt. man erkent aines hundes piz alsô, | |
sô man wein wellt mit dem pipergail und sich der siech dâ mit salbt und bestreicht und daz pibergail pei im | |
im helt und dar zuo oft smeckt, daz ist den siechen glidern von dem paralis guot. daz tier hât die art, | |
waz man salben macht auz seinem mark, diu sänftigt der siechen hitz. die hinden schaident sich von den hirzen, sô diu | |
læzt werden und ez danne pulvert und gibt ez dem siechen, daz ist guot für den herzriten und für daz swindeln. | |
und hazt in von nâtûr. Ambrosius spricht, wenn der leb siech ist, sô væht er ainen affen und frizzet den, dar | |
läuten, die epilensiam habent, ez hilft si, ist daz der siech dâ nâch niht unkäuscht. wer daz herz trückent und ez | |
krank. daz schâf hât minner vernunft danne andreu tier. daz siech schâf macht diu andern leiht siech, dar umb muoz man | |
danne andreu tier. daz siech schâf macht diu andern leiht siech, dar umb muoz man ez von in schaiden. des widern | |
lemrein flaisch ist starken und gesunden läuten gar gesunt, aber siechen ist ez ungesunt. Isidorus spricht, ain lamp ze latein ist | |
und trink starken wein dar zuo. sô der ochs übrig siech wirt, sô stirbt er snell und siecht niht lang. daz | |
und sprenget in mit aim weizen ains ais auf des siechen antlütz, daz ist guot für den auzsetzel. wer sein pluot | |
auch die art, ist daz man in füert zuo ainem siechen menschen etswie oft, sô bedäutt er, ob der mensch sterben | |
augen von im, sô stirbt er; siht aber er den siechen an und kêrt sich niht von im, sô geniset er, | |
die lüft und verprent und zerstræut si; sô wirt der siech zehant gesunt. die vogel heten die alten küng hie vor | |
sam Isidorus spricht. des âls vaizten ist ain erznei den siechen ôrn. er hât gar ain swæren tôt, wan sô er | |
die lüegel und werdent wider lebentig zehant. wenn die peinen siech sint, sô ezzent si mêr denn si gewont sint, und | |
guot honig ist goltvar. guotez hong und weizz ist den siechen augen guot und zuo den auzgängen. daz rain hong ist | |
der pest. wer den stain in ezzen nimt und inwendig siech ist, der wirt gesunt, wan der stain durchgêt dem menschen | |
aiterkraut, aber ez haizt pilleich ôrkraut, wan ez ist den siechen ôrn guot und man erkennt ez dâ pei, daz ez | |
si paideu zuo den geswern guot. sein laug ist den siechen âdern wunderleichen guot, sô man si aingeuzet und trinkt. wenn | |
dar nâch wenn ez dünstend werd, sô schol sich der siech dar über haben und schol die stirn reiben mit dem | |
an der kraft und trucken, dar umb sint si den siechen guot, die von hitziger materi siech sint und von der | |
umb sint si den siechen guot, die von hitziger materi siech sint und von der colera, die hitzig läut habent, hirnwüetig, | |
menschen und machent pœs pluot; aber man gibt si den siechen dar umb, daz si lustig werden. //VON DEM MAULPERPAUM. /Morus | |
setzt man wein ein über nacht, den trinkt dann der siech pei dem tag. diu rind ist grœzer kreft denn diu | |
sänft und vaizt. daz macht diu augen lieht und die siechen gesunt. sein êrster zäher ist gar süez, der ander niht | |
si sint auch gar ain guot nütz ezzen den, die siech sint an den gaistleichen gelidern, sam umb daz herz und | |
legen, und den rauch, der dâ von gêt, schol der siech mit der nasen in sich ziehen, der die huosten hât. | |
dem leib negt, und dar umb schüllent si die alsô siech sint geprâten ezzen. ez sprechent auch die maister, daz allerlai | |
diu küelent den luft und sänftigent die hitz an den siechen läuten. //VON DEM HOHEN MAULPERPAUM. /Sicomorus mag der hôch maulperpaum | |
dem magen beslozzen sint. ez macht daz haupt gesunt, daz siech ist von räuchen und von dünsten, und macht diu augen | |
schol man den galban auf koln legen und schol der siech den rauch mit der nasen in sich ziehen. er hât | |
nütz den, die si gern smeckent und ezzent, ob si siech sint an der sêl kraft, wan si machent ain guot | |
in seudet oder præt ân allez gemächt und in dem siechen gibt ze ezzen. wenn man in pächt in taig und | |
gesehen, daz die selben swammen iemd getœtt haben oder snell siech gemacht, und die haizent ze latein morachi und haizent ze | |
und ietweders wazzer plæt, aber man vindet kain wazzer, daz siechen läuten pezzer sei wan daz gerstenwazzer, daz ze latein ptisana | |
fruht genomen mit rôsenhonig und getrunken, daz sei den selben siechen auz der mâzen gesunt, und wer der körner fünfzeheneu trink | |
und tuo daz wazzer hin und gib in dann dem siechen mit ainem andern kalten wazzer. //VON DER RAUTEN. /Ruta haizet | |
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