Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
vernunst stF. (101 Belege) Lexer BMZ Findeb.
menschen. Daz sint die liute, die alle ir sinne und vernunft kêrent ûf zergenclich guot, die enwizzen nihtes niht von dem | |
daz heizit helphant. dannen zellit phiſiologuſ daz iz uil michele uernunſt an ime habe hůrluſt nihat iz an ime nieht. So | |
kunst;/ kein vîent ich entsitze,/ wirt mir der dritte, reht vernunst;/ sô habe ich gotes gunst./ //Mich wundert harte sêre daz | |
kriuze hât/ dîn güetlich houbet sich gen uns geneiget./ //Menschlich vernunft gar sunder vâr prîs ich, sît sî erkennen kan/ mit | |
die andern himelzaichen. Aber diser maister sinne widerspricht die nat#;eurleich vernunft. Und w#;eurden die Morn geporne in dem gemischtem reich, daz | |
die gemain der leute e tage haizzen. Wanne deu nat#;eurleich vernunft hebt den kunstigen tak an, so deu sunne aufget #;euber | |
ich bejage/ iuwer keiserlîche gunst./ sît daz ir habent die vernunst/ daz ir von art bescheiden sît,/ sô êrent dise hôchgezît/ | |
kunnen abe erliegen?/ sinnelôse giegen/ hânt in ir herzen die vernunst,/ daz si den künsterîchen stelnt ir rede und ir gedœne,/ | |
breitet unde mêret./ elliu kunst gelêret/ mac werden schône mit vernunst,/ wan daz nieman gelernen kan red und gedœne singen;/ diu | |
selben üebe ich mîne kunst./ dur waʒ verbære ich die vernunst,/ diu dicke und ofte fröuwet mich?/ ob nieman lepte mêr, | |
dage? Do ſprach der meiſter: Die ſele hat drú dinc: vernunft, ſin vnde girde. So iſt der menſche von den vier | |
engel, erden ring/ von einem worte floß uß sinem munde./ vernunst des menschen kennet in,/ recht sam die sunne küst der | |
der geist was ane stat $s und wie sin phat/ vernunst des menschen worden ist $s nach der naturen künde./ Der | |
nützen nicht, $s sie wirt ein ander zeren./ Da zu vernunst der künig von Assiria / quam wider unde sach, das | |
verswenden gar, $s sie reichen dir die grete./ Rat und vernunst ist in der werlde gar verblint, / sint etlich man | |
und so rich geweben,/ als es spinn an dem reben/ vernunst füntliches sinnes hant?/ Des hoffet nicht min list. / ich | |
genouwet/ sich hat in enges herzen want./ O bilder der vernunst, / entwirf in mines herzen runst / der sprüche forme | |
her./ was wesen hat, das ist entworfen funden/ von der vernunst in dines spiegels runden:/ der tumm, der arm, gebunden,/ der | |
vor trunkenheit er menschen frist / und gibet munder die vernunst./ da wir uß sünden kar/ trunken des grimmen todes mar,/ | |
rouch/ in lob dir, heiles sumerzit./ du bist das liecht vernunst, das got erzunte,/ da er sich in dins herzen kluse | |
wandelunge swer./ nu hör, wie er die wüsten hochfart swachte:/ vernunst er in beroubet unde machte/ den künig in rindes achte,/ | |
trank/ zu slafe reiste sunder schrank./ die füll das liecht vernunst verdrang,/ Judith das houbt im abesneit./ o werder man, hüt | |
eren rouberin/ trib, wiser, uß dins herzen zinn:/ sie wüst vernunst, gedechtnis, sin,/ des fluches grundeloses mar./ wen sie begrift, den | |
wisen rat./ der ander, dem für gunst/ nature gibet vil vernunst/ und im doch formet keine kunst./ der dritte vil unsalden | |
vor aller kunst / saltu nigen, $s stigen/ wiltu in vernunst:/ frucht der witze sprüßt uß sanges stamme./ lust, lieb unde | |
witze hende./ wort die erste masse ist,/ die das liecht vernunst in herzen meret./ Uf der wirde zil / lebender stimmen | |
der tummheit keine schicht./ des zornes nebel phendet,/ verblendet $s vernunst und sie verirrt,/ das sie enkan/ $s der warheit ban/ | |
das in der wys di list des menschin, vnd di vornumft obir trit dy nature. Meystir Aristotiles spricht: Wen eyn czwiuil czwischin | |
vnd vurchte, das ich do von queme $t von myner vornumft vnde vorlore myne ougin. Wen pich ist eyn orsprink der | |
sin,/ dem gît er bî wîser kunst/ rîche sinne unde vernunst./ er tuot ouch ûf diu ôren/ den ungehœrenden tôren/ und | |
name sîn lêre ist vol:/ der geist der wîsheit der vernunst,/ der güete der sterke und der kunst,/ des râtes und | |
den jungern sîn/ in zungen, wâren viurîn,/ dâ von ir vernunst enbran./ ir ieglîcher dô began/ dar nâch künden gotes wort,/ | |
ist,/ gewaltic und gewære,/ aller dinge schephære."/ des küneges küneclîch vernunst/ hâte keiserlîche kunst./ daz wort hât er vil schiere vernomen/ | |
hât mir gegeben solhe kunst,/ daz ich mit sinnen hân vernunst/ und übel unde guot verstân/ und daz ich des wol | |
verwunt ir süeziu kunst,/ ir witze, ir rede und ir vernunst/ und ouch ir sælden rîcher lîp./ ich minne sî vür | |
zouberliste grôze./ über alle sîne genôze/ was er mit rîcher vernunst/ der meister bluome an dirre kunst/ und was nâch des | |
dîn ze einem kemphen gert./ vater, got hât dir gegeben/ vernunst unde wîsez leben:/ daz hâst dû gar von sîner kraft./ | |
rât her in diz lant?/ ir habent sin, red unde vernunst,/ nâch witzerîcher lêre kunst./ dar zuo hât iuwer meisterschaft/ der | |
gotes und des tiuvels kemphen dâ./ der geist der wîslîchen vernunst,/ der lêrer redelîcher kunst/ in Nachores herze dranc,/ sîne zungen | |
gemachet hât/ dînen got mit sîner kunst/ âne sin, sunder vernunst./ //Dîn got, dem dû bist sô holt,/ ist er silber | |
got lân durch dînen rât,/ des witze mir gegeben hât/ vernunst und wîslîchen sin?/ von dem ich lebende worden bin?/ des | |
sprach dô sâ:/ "sinnelôser Thêodâ,/ dû bist vil lîhte âne vernunst,/ ein tumber esel, âne kunst./ dîn einic rede rihtet sich/ | |
lêrten,/ wie sie ze gote kêrten/ herze, sin und ouch vernunst./ der rehten schrift lêr unde kunst/ wart in von gote | |
sinne kunst?/ waz hilfet wol gehœren, der dazuo niht hât vernunst?/ waz helfen schœniu ougen den, der daz wæger niemer kan | |
der rat,/ urmar ist der siu ensamet hat;/ mit der vernunste der wistuom,/ ane dei wir rehtes nine tuon:/ mit disen | |
in die arche dem guoten Noe;/ si schol leiten unser vernunst/ in die geistlichen chunst,/ swie uns der tievil bechor,/ daz | |
unſere $t gehuht uile hohe. der andere heiʒet cherubin. mit uirnunſte uindet man in. der dritte heiʒet ſeraphym. mit ter minne | |
$t ſin. er blêiſ ime ſinen geiſt in. daʒ er uirnunſte wîlte. ſine gehuht ime behilte. er wolte ime mit deme | |
lovgen. zallen ſunden ůf getan. [dev inneren ûz getan]. ir uirnunſt wart plint. ſame wurden ellev ir kint. ir gehuht wart | |
ſich des nimen phlege. div eriſte heizet wiſtům. div andere uirnunſt $t ane rům. den dritten nennet man rat. geſah in | |
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