Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
vernunst stF. (101 Belege) Lexer BMZ Findeb.
guote wunnejar./ so beginne wir minnen $s di inren sinne,/ vernunst unde ratio, $s diu edele meditatio./ da mit erchenne wir | |
daz ist uns alzoges gegeben,/ Crist, unser hertuom, $s unser vernunst unde unser wistuom/ der ist gecheret an in, $s vil | |
er brahte in forhte jouch guote gewizzen,/ sterche, rat unde vernunst, $s vil creftich was diu anedunst./ duo got mit sinem | |
getriwe genannen./ daz ist spiritus intellectus, $s daz heizet unser vernunst./ wie wol si sich fuogent, $s ob si diu werlt | |
so netuot iz niemen deheinen ware./ So bringet uns diu vernunst zuo $s daz heizet meditacio./ diu leret denne, $s daz | |
dem satz der ganzen werlt, wan in dem menschen ist vernunft als in dem engel und kain ander crêatûr hât vernunft | |
vernunft als in dem engel und kain ander crêatûr hât vernunft ân den engel und den menschen, und dar umb ist | |
ist der sêl kraft, die dâ haizt intellectualis, daz ist vernunft. daz dritt kämerlein ist ze hinderst in dem haupt und | |
vordern füeze stat gemacht, alsô Aristotiles spricht. seind der mensch vernunft hât und witz über alliu tier, sô hât im diu | |
daz selb hert ist, daz bedäut groben sin und hert vernunft. aber welhes menschen flaisch lind ist, daz bedäut ain guot | |
HENDEN. /Lind hend und behent bedäutent vil weishait und guot vernunft. gar kurz hend bedäutent tôrhait. klain hend und gar lang | |
und daz flaisch gar hert ist, daz bedäut ain pœs vernunft an dem menschen. kurz und leutsælig füez bedäutent ainen unkäuschen | |
ist an ze sehen ain iegleich hailiger lêrer von menschleicher vernunft, wann er plüet herzecleichen schôn in tugenden und in werken | |
üppigen unstæten mer diser armen werlt: die mügent ir hert vernunft niht erhœhen noch gewaichen zuo gaistleichen dingen, si mag auch | |
nâch des menschen grœz; alsô schol in uns gesellet sein vernunft und begir und gotes bekantnüss und unser selbes. Aristotiles spricht: | |
und ist daz haupt (daz ist der sin oder diu vernunft) klain; aber der kinpack (daz ist diu vræzichait) ist grôz. | |
wir allermaist zuo an menschleicher sælichait von got, der unser vernunft aller lustigst ist. alliu diu tier, diu idruckent, diu bezzernt | |
des niht tuot, daz ist krank. daz schâf hât minner vernunft danne andreu tier. daz siech schâf macht diu andern leiht | |
gezämt wirt redet menschleich stimm, aber er hât niht menschleich vernunft. //VON DEM RAIGEL. /Ardea haizt ain raigel, sam Jacobus und | |
tier auf ertreich mêr. Ach, schäm dich mensch, dû hâst vernunft und der vogel niht. ich main dich, dem kain stund | |
netz. wê, aug, wie ain schalkhafter pot dû pist menschleicher vernunft! dû zaigst uns golt und seiden, lieht prehend stern auz | |
sehen und daz haupt unserr sêl verpergen, daz ist unser vernunft, und daz uns der wol siht, der alliu dinch an | |
mangem leiden und ist im sein leiden lustik mit der vernunft durch des leidens willen, daz Christus hât durch in erliten | |
der augen, daz ist des liehtes und der kraft unserr vernunft: wenn er uns dar an verplendet, sô væht er uns | |
ich ainen gaistleichen menschen, der hât ainen praiten fuoz seinr vernunft, wan diu vernunft ist begreifleich aller dinge gotes und aller | |
menschen, der hât ainen praiten fuoz seinr vernunft, wan diu vernunft ist begreifleich aller dinge gotes und aller crêatûr. mit dem | |
auz irm rehten flügel (daz ist auz der klârhait irr vernunft und auz irr weipleichen gestalt) und tuot ez in diu | |
wenn er niht leben wil nâch menschleicher art und nâch vernunft, sô macht er sich pœser wan kain ander tier ist | |
menschleicher nâtûr, daz ist menschleicher sêl; die zwên flügel sint vernunft und vernünftiger will. die andern zwên flügel hât er an | |
naht alleu ding betraht und beschawet in dem spiegel seiner vernunft und siht got in seinen werken und die crêatûr in | |
menschen, den diu gemainschaft diser werlt hât verplendet an der vernunft, alsô daz er got clain gedienet hât in seinen jungen | |
wâren sunnen, diu Christus ist, und wirt gesehend mit seiner vernunft, daz diser krank gelust in disem ellend valsch ist und | |
ain ebenpild ains geminten dinges, daz in den spiegel deiner vernunft ist gedrückt, daz zeuht dich von ainer stat an die | |
und fäuht in dem leib, dar umb ist er der vernunft und dem sinn schad. er sterkt den magen und pringt | |
etleich, wer den senif nüehtarn trink, dem klær ez die vernunft und rainig daz hirn, aber er sei der prust niht | |
andern dingen. nu spricht unser puoch ze latein, daz menschleicher vernunft unbekant sei, von wannen die stain die kreft habent, si | |
menschen wächig und vertreibt die pœsen gedänk und pringt guot vernunft. der stain wær löbleicher, wær er sô gemain niht, aber | |
mit irr grôzen senftikait, wan si klært daz gesiht unserr vernunft und geuzt volle genâd in unser sêl und benimt uns | |
mensch: wenn der in leiden ist, sô klært sich sein vernunft oder sein anplick und wirt enzünt mit götleicher gir. wizz, | |
ſo gwandv b#;ovch. wand iz iſt nvt nvzze dien ſiechen virnvnſtin zu der ſtvnt. abir zandren ſtvndon ſolmſ leſin. Jſt ez | |
sol ze allen sînen werken und bî allen dingen sîner vernunft $t merklîchen gebrûchen und in allen dingen ein vernünftigez mitewizzen | |
Dem got alsô gegenwertic ist in allen dingen und sîner vernunft an dem obersten gewaltic ist und der gebrûchende ist, der | |
sol werden in den werken oder ze sicher, daz sîn vernunft iemer müezic sol werden oder geslâfen. Er sol sich ie | |
geslâfen. Er sol sich ie mit den zwein kreften der vernunft und des willen erheben und sîn aller bestez dar inne | |
Dis ist vor allen dingen nôt: daz der mensche sîne vernunft wol und zemâle gote gewene und üebe, sô wirt im | |
und üebe, sô wirt im alle zît innen götlich. Der vernunft $t enist niht als eigen noch als gegenwertic noch als | |
man dar zuo tuon allez, daz man vermac, daz die vernunft her wider wene und ziehe. Wan, swie eigen oder natiurlich | |
Und sô ich alle die geschrift durchgründe, als verre mîn vernunft erziugen und bekennen mac, sô envinde ich niht anders, wan | |
«dâ was si doch êwelten in gote und in sîner vernunft». Got geschuof niht himelrîche und ertrîche, als wir zergenclîche sprechen: | |
nâch ir lîplîcher wollust, als diu vihe tuont, diu âne vernunft sint; und solhe liute heizent eigenlîcher vihe dan liute. Und | |
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