berœsen
swV.
‘etw. mit Rosen bestreuen, rot färben’
kuͤnc Gaylet von Spangen / sus waz gevangen auch dar, / daz er die kuͤnclichen
schar / wolt han geloͤset. / da von wart beroͤset / dick vor der veste / gras und
baum este WhvÖst
12260
berossen
V.
‘jmdn. mit Pferden versehen’
bereit sich zuͦ berossene unde zuͦ rustende UrkSpeyer
202,36
(a. 1310)
berœten
swV.
‘etw. rot färben’
sturm vnde fechte / was vor der porten so groz, /
[...] / daz mit blute wart berotet / porte vnd mvre
Herb
10184;
sie hetten daz grune gras / mit blute berotet ebd.
5348
beroubære
stM.
‘Räuber’
legent uwers hertzen minne an in alleine, der do alleine daz gemint
hertzentrut ist, des minne do alleine die sele edelt, wann alle ander minner sint ir
edele beroͮber Seuse
438,29
berouben
swV.
1
‘jmdn./etw. berauben, bestehlen’
1.1 ohne Angabe der geraubten Sache 1.2 mit Angabe der geraubten Sache 1.2.1 mit Gen. 1.2.2 mit präp. Erg. 1.3 in den Wendungen die helle
2
‘(jmdm.) etw. rauben’
2.1 mit Dat.d.P. 2.2 mit präp. Erg. 2.3
‘jmdn. rauben, entführen’
1
‘jmdn./etw. berauben, bestehlen’
1.1
ohne Angabe der geraubten Sache:
bevildir mir daz uwer lant. / iz wirt berovbit vnde
uirbrant Roth
737;
dar vuor er mit here sâ / und beroubet die stat und daz
lant Wig
6097;
ein man fur von Jerusalem hintz Jericho und chom under
die schacher, die beraubten in PrOberalt
154,5;
MF:Mor
9:2,9;
KLD:Kzl
8:1,5.
–
wenne wir úns selber behagen und wir in únser schulde
úns unschuldig sagen, so sin wir mit der italen eren beroͮbet und mit der
homuͦt nider gesclagen Mechth
6: 1,127.
– übertr.:
dw sind wol der haiden gesell / dw naturleich dinch gelauben / und daz
gotez wort berauben [falsch auslegen] / und der
heiligen wort Teichn
345,28
1.2
mit Angabe der geraubten Sache
1.2.1
mit Gen.:
des heiligen geloubin / wolt er uns beroubin
Rol
3912;
mich hat minne vnde zorn / beroubet miner sinne
Herb
12821;
SM:Wi
3:2,7;
die fröide wil der winter kalt verdringen, / er hât den
anger sîner kraft beroubet SM:WvT
2: 1,4;
die pfaffenfürsten sint ir wirde ein teil beroubet
KLD:Kzl
3: 1,1;
Mügeln
234,10;
Eckh
5:223,6;
Mechth
5:11,22;
KvMSph
59,23;
man beraubet die hennen alle tag irr air
BdN
193,14.
196,22;
KvWHvK
695;
UrkCorp (WMU)
N2AB,30
1.2.2
mit präp. Erg.:
owê! soltû verderben, / daz got beroubet wirt an dir?
RvEBarl
12085;
herbest ist ein fruhtber zit. also daz iar denne ist
beroubet [entledigt] von den alten fruhten
MNat
7,18;
Minneb
3118
1.3
in den Wendungen die helle
~ :
erstandin ist der heilige Crist, beroͮbit ist div helle,
erlosit sint die armin sele Spec
61,30.
60,19;
die helle hât er [Gott]
biroubit Gen
2787;
daz was ein schoniu hervart, / da diu helle beroubet wart
Hochz
1045.
996;
JPhys
2,28;
Lucid
138,7.
–
die strâʒe
~
‘Straßenraub betreiben’
herre, ir muͤzet engelten / daz ir beraubet hat die straze
Rennew
10519;
er hatt di strassen peraubet, / man soll im sein
haubet / yetzund ab slahen HvNstAp
19692
2
‘(jmdm.) etw. rauben’
2.1
mit Dat.d.P.:
der chunich himelisk / den sinen ferchviant mit
sigenunfte uberwant, / der im sin lant hete beroubet AvaLJ
193,4;
daz kinne wart im [...] / vil
hâres dâ beroubet KvWHvK
271;
ich wil dir ez berouben EnikWchr
17402;
SM:KvL
19:2,10
2.2
mit präp. Erg.:
waz hâte an in beroubet / beidiu sin, herz unde muot
RvEBarl
790
2.3
‘jmdn. rauben, entführen’
da wurden si mit dem hare / alle begriffen / vnde
beroubet in den schiffen Herb
17009
beroubunge
stF.
‘Beraubung, Entzug (einer Sache)’
bös zesin ist ein beroubunge [
privatio
] dez guoten ThvASu
248,31.
332,30;
swie we minem ellenden herzen teti dú beroͮbunge diner wunneklichen beschoͤwde
Seuse
308,4.
121,8;
das ist ein armuͤte des geistes und ein sunderlich in ziehen Gotz in einer
qwelender beroͮbunge des geistes Tauler
160,2.
143,19.
–
‘Verderben’
unde die geberung dez einen, die da ist ein beroubunge [
corruptio
] oder zerstörunge dez andern ThvASu
270,14
berouchen
swV.
‘jmdn./etw. beräuchern’
swelch gesunder sich mit [erg.
Zypergras] berouchet, im wirt deste lichter Macer
72,7.
35,17;
der heilgen liute serke / berouchet wurden schône / und wol mit süezem dône /
besungen und mit schalle KvWSilv
2405;
lîblîch sî [Maria] sich zûzin bôt. / berouchinde sî
allintsam NvJer
7257;
noch deme das di vas getrockin sint, so sal man si nicht mit
wygerouche berouchin Pelzb
136,14;
Spec
80,27
beröufen
swV.
‘jmdm. an den Haaren, dem Bart reißen’
sú beroͮfftent im den bart / und spuwent an sin antlút zart WernhMl
8893
bërschillinc
stM.
‘Bärschilling’, eine Münze:
solvunt 15 denarios, quod ipsi [die von
Maursmünster] dicunt bershilling UrkEls
1,197
(a. 1120)
berschrëcke
stswF.
→
haberschrëcke
bersich
stM.
‘Barsch, Flussbarsch’ (von mlat. perca):
porca: bersich SummHeinr
1:156,593;
ein gebacken muͦs von vischen. dar zvͦ solt du nemen einen
bersich gebeizt in ezzig BvgSp
55;
hechede oder bersige geworfen in eine dicken mandelmilch
ebd.
56.
62;
salmen und lamperden, / hechten und pabeden, / persich und
cinden, HvNstAp
18045.
– hierher auch:
me gif eme [dem Kranken] ok wol eyn
moselyn ghemachet von mandelmilche vnde [...] eynes
hechites vnde eynes perkes OvBaierl
143,8
ber|sîhe
F.
ein Gerät zur Weinherstellung ‘Beerenseihe’ (vgl. AWB 1,916):
qualus est colum, per quem mustum fluit: sia vel bersia SummHeinr
1:270,302
bersilieren
swV.
→
besilieren
bêrsweige
stF.
‘Schweinealm’
ein perswaige [giltet] 300 chaes UrbTirol
63
bêrswîn
stN.
‘Zuchteber’
verres: perswin VocBV287
3:670,56
bertenære
stM.
‘Laienbruder, Klausner’ (vgl. bartbruoder und bertinc
stM.):
do sah si reiten dort her / ain alten pertener StriegelW
362.
407
bertinc
Adj.
‘bärtig’
die paͤrting greis / ungelükch auch machet weis Teichn
469,31
bertinc
stM.
‘Bärtiger’
man sicht underweilen ein plossen [Bartlosen] / ein
rauhen paͤrtingk nider stassen. / darumb pin ich zweifelhaft / das im har icht lig
die chraft Teichn
612,14.
– meist ‘Laienbruder, Klausner’ (vgl. bartbruoder und
bertenære):
klosner, munch und perting / haben nyndert solch twing Teichn
555,59.
612,103
u.ö.;
ez sol ein starker bærting, / meister, pflegen der geste Rennew
33866.
34008;
ReinFu
S2,970;
MinneR439
601
bertingære
stM.
‘Laienbruder, Klausner’ (vgl. bartbruoder und
bertenære):
do sach sie dort reyten her / ein alten bertinger StriegelK
375
berty
Subst. (Pl.)
tropische Strauchart (Ostindische Rotholz?):
berty sint eczliche struche von gar edilm ruche MarcoPolo
56,28
u.ö.
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