īnslieʒunge
stF.
‘Einschließung, Ein- bzw. Zusammenschluss’ (vgl.
īn slieʒen
2 und
īnslōʒ
):
swā ein īnsliezunge und zesamenbindunge ganz ist, daz muoz von nōt glīch sīn Eckh
2:339,4;
niht aleine in einer īnsliezunge wirt ez vereinet, mźr: ez wirt ein ebd.
2:340,1
īn slinden
stV.
‘etw./jmdn. in sich hineinschlingen, verschlingen’
di [
spise
] slindet her in also ein struz Brun
3153;
er tet uf wit sinen munt; / do gienc uz des libes grunt / alsam vuwer unde swebel / gemischet ein engestlicher nebel, / den er uz warf und in slant Pass I/II (HSW)
32135.
– bildl.:
sú [die junge Frau]
[...] wart alzuͦmole in das abgrunde gottes gezogen, sú wart rehte von der wunderlichen gotheit ingeslunden Tauler
46,3
īn slingen
stV.
‘hineinschleichen, (schlängelnd) hineinkriechen’
daz der tōt uns alle ervźrt / und als ein diep kumt īn geslungen / ze dem alten und ze dem jungen Renner
21095
īnslouf
stM.
‘Kleidung, Hülle’
wand hat angeleit mich dem gewande heiles vnd insloͮfe der vrevde hat umbgeben mich [interl. zu quia induit me uestimento saluti et indumento leticie circumdedit me
]
PsM
Per 23,10.
Per 13,3
īn sloufen
swV.
‘jmdn. einkleiden’
daz du den nackenden inscloͮfest PrSchw
2,55;
ez waz hie vor ain rīcher man. der wart ingesclōfet in purper und in semit ebd.
1,38;
die wurden dā [...] / alle sament getoufet, / mit ir herren in gesloufet / in wīze westerhüete Flore (S)
7810.
– mit Dat.:
er werde uzgisloͮf sachin aiginen den giuazzut er ist vnde werde ingisloͮft den sachin des munsters [
et induatur rebus monasterii
]
BrZw
58
īnslōʒ
stN.
‘Einschluss, Zusammenschluss, Inbegriff’ (vgl.
īn slieʒen
2 und
īnslieʒunge
):
noch hāt her [der Hl. Geist] vile namen. her heizet ouch ein spigel, dā sich beide [Gottvater und Gottsohn] inne schowen. [...] diz ist ein īnslōz aller diser namen, daz ist ein name ‘got’; und diz īnslōz daz ist ein punt alle wīse di man ime gegeben mac an namen HvFritzlHl
46,37
īn smëlzen
stV.
‘hineinschmelzen’ (bildl. in myst. Texten, vgl. Egerding, Metaphorik 2,524f.):
als der geist al zemole in sinket und in smilzet mit sinem innigosten in gotz innigosten, so wirt er do wider bilt und ernúwet Tauler
263,8;
ich sprach niuwelīche von der porte, dā got ūzsmilzet, daz ist güete. aber wesen ist, daz sich heltet ze im selber und ensmilzet niht ūz, mźr: ez smilzet īn Eckh
1:301,7.
– Part.-Adj.:
nu sint ander lúte die [...] hant sich gekert von in selber und von allen dingen in daz gewore lieht, und sint insinckende und insmeltzende in iren ursprung Tauler
406,11.
– subst.:
ein insincken, ein insmeltzen in daz luter goͤtteliche einveltige indewendige guͦt Tauler
80,12
īn smiden
swV.
‘etw. in Ketten schmieden’ (hier bildl.):
es sind mins hertzen hend und bein / zu sammen auch gelidet: / die hastu ein gesmydet / vest in der mynnen kerker Minneb
2552
īn smiegen
stV.
1
‘einfallen, sich senken’
2
‘etw. einziehen’
1
‘einfallen, sich senken’
dīn ougen sint dir īn gesmogen, / dīn nase ist dir ūz gebogen HvFreibTr
5105;
ezn [das Pferd] was niender in gesmogen: / ez was rīch und offen / zer brust und zuo den goffen [an der Brust wie an den Hinterbacken]
Tr
6662
2
‘etw. einziehen’
ir [der Hunde] gahen, daz ist freislich. / die zęgel habent si ingesmogen StrKD
49,117.
– refl. ‘sich zusammenziehen’
diu rose het sich in gesmogen / und het diu bleter zugezogen StrKD
29,17
īn smücken , -mucken
swV.
‘etw. einziehen’
als der lewe quam hervur / und die heiligen angesach, / sin grimmekeit wart also swach, / daz er den zagel insmucte Pass III
304,53
īn snaben
swV.
‘hineinstolpern’
du [Gott] salt dich selber eren, / iren [der Feinde] valschen rat verkeren / den sie gegen uns gehabet haben. / da la sie selber in snaben [vgl. La. in besnaben
]
Hester
1096
īn snīden
stV.
1
‘etw. (Getreide) als Ernte einbringen’
2
‘etw. (Muster) in etw. hineinschneiden, schneidend einarbeiten’
1
‘etw. (Getreide) als Ernte einbringen’
swer eines andern mannes rīfe korn īn snītet, sō daz her wźnet, daz daz lant sīn sie oder sīnes herren deme her dīnet, her en missetūt nicht SSp (W)
3:37,4.
– übertr.:
daz dir der predier ingesnide vnde gemale, daz solt du selbe bachin PrGeorg (Sch)
22,8;
diz ist ein ernde zit / die got allen liuten git / swer nv die vermidet / vnd niht tugende insnidet / e daz wir hie ersterben / der muoz dort verderben Martina
269,18;
EvBerl
34,22;
HeslApk
4278
2
‘etw. (Muster) in etw. hineinschneiden, schneidend einarbeiten’
do giengin die wol tuͦndin / vnd truͦgin ir baniere / da uogile und tiere / warin beide ingesnitin Athis
C 25
insp-
s.a. entsp-
inspan (?)
stN.
ein Teil vom Rind:
ainem koch geit man [von dem Rind] den kopf mit sampt dem swentzlin [...]. item darnach geit man ainem cuchenmaister 1 inspan UrbSonnenb
120;
ainem cuchmaister [
geit man
] daz inspan ebd.
121
īn spannen
stV.
‘jmdn. einspannen’
sy daden perdis vesseren [Pferdefessel] smeden, / eyne vesser zo zwen mannen, / da sulde men sy in als zwey pert spannen HagenChr (G)
1550.
–
‘jmdn. fesseln’
dō [in die Ketten] spin her disen gevangenen īn mit deme halse und mit henden und mit fuzen HvFritzlHl
237,18.
– bildl.:
so quam de gotheit heraue / zo der hellen erneder / ind houlde vns allen weder / zo dem hemelriche / ind dar hait hey vns eweliche / alle geladen ind in gespannen / off wyr mit eme woullen varen Karlmeinet
429,3
īn sperren
swV.
‘jmdn. einsperren’
di gefangen wurden ein gespart, / vil wol ir gehutet ward HvNstAp
13992
īn spīwen
stV.
mit Dat. ‘etw. in jmdn. hineinspucken’, hier bildl. ‘jmdm. etw. Übles eingeben’
sīn arger mūt, sin ubel sin, / den im spei der dūfel in Erlös
3706
īnsprāche
stswF.
1
‘das Einsprechen (auf jmdn.), die Ansprache’
2 rechtssprachl. ‘ Einspruch, Widerspruch’ (vgl. DRW 2,1463 mit weiteren Belegen)
1
‘das Einsprechen (auf jmdn.), die Ansprache’
von der gehoͤrde sint si toͮb worden vor und wir alle nach in, also das wir die minneklichen insprachen des ewigen wortes nút gehoͤren enmúgen Tauler
191,9
2
rechtssprachl. ‘ Einspruch, Widerspruch’ (vgl. DRW 2,1463 mit weiteren Belegen):
so sal he quijt sijn der ainspraichen UrkKöln (St)
1:21,24
(a. 1326-1327).
– (vgl.
anesprāche
):
also sprachent die lüt [...] ir frow truͤg vnd hett einhain recht darzuͦ [auf das Lehen ihres verstorbenen Mannes] e das man wissi ob sy ainen sun oder ain tōchter truͤg [...] vnd do die frow genasz do gewan sy ainen sun do was die ansprache ab [La. ainsprāch abe
]
Kuchim
44,177
īn sprëchen
stV.
1
‘jmdm. etw. eingeben’ (meist von göttlicher Inspiration) 2 wohl ‘etw. einem Ort zuweisen, zusprechen’
1
‘jmdm. etw. eingeben’ (meist von göttlicher Inspiration):
als in got wil insprechen, so ist iemer út das inen in die oren zehant vert, das sin wort do nút enmag gehoͤrt werden Tauler
192,21;
der dem wort stat gebe in senftmuͤtikeit, [...], dem solte das wort gotz wunnenklich in gesprochen werden ebd.
344,12;
dā wart sant Pźtrō īngesprochen von obenān nider mit einem süezen geschaffenen dōne Eckh
3:487,3.
–
‘jmdm. etw. zutragen’
do beschach es das ime wart ingesprochen [...] swere sachen, die ime fúrkoment von dem ritter der do sin geselle was gesin MerswKn
83.
– subst.:
waz insprechendes die sinnelicheit hat one gantzen lust der bescheidenheit, die entriffet nút uf keine totsúnde Seuse
501,5
u.ö.;
die andere uzlegunge [...] seit wie wir gotte soͤllent gehorsam sin und sime insprechende stat geben Tauler
341,9(App.)
u.ö.;
Eckh
4:340,24;
Eckh (Pf)
340,17.
353,1
2
wohl ‘etw. einem Ort zuweisen, zusprechen’
dā sol si [die Seele] wider īn gźn in des vaters vernunftikeit, dā si in alsō himelischer art ist īngesprochen, als der wīssage sprach ‘got der hāt die himel gemachet in die vernunftikeit.’ Eckh (Pf)
212,3
īn springen
stV.
‘herein- bzw. hineinspringen’
ein knappe aldā zer tür īn spranc Parz
492,17;
wann sie [die Königin] von der kirchen kam und meß was gesungen, so ging sie off den lac da zugegen da die jungfrauw innsprang mit irm kinde Lanc
16,21
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