Wörterbuch
ABCDEF s.VGHIJK
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i – idern
īder|slange – iegewelich
iege|wėr (?) – iemerwėrnde
iemerwiric – iesō
ieswėr (?) – iewėdersīt
iewelich – iglich
igris (?) – ilgen (?)
ilic – imīn
īmin – inędere
in allen gāhen – īn bezūnen
īn biegen – īn blicken
īnborn – in būʒen
inc- – indisch
īn dorren – īn erbilden
īn erkźren – ingebėr
īn gebėrn – īngenomenheit
ingeręte – īn gewinnen
īngezogenheit – inhant
inhant – īn kapfen
inkeine – īn lāʒen
īnlāʒunge – inliute
īn locken – inne behalten
inne belīben – innen
innenān – innericlich
innerlachen – inniclich
innigen – īn rinnen
īn rīsen – īn schenken
īn schepfen – īnsetzunge
insiam (?) – īn slieʒen
      insiam (?) Subst.
      insidel (?) M.
      īn sieden stV.
      insigelęre stM.
      insigeldruc stM.
      insigele stN.
      insigelen swV.
      insigelgraben stV.
      īn sīgen stV.
      in sīn V.
      īn sinken stV.
      īn sitzen stV.
      īnslac stM.
      īn slāfen (?) stV.
      īn slahen stV.
      īnsleich stM.
      īn sleichen swV.
      īn slīchen stV.
      īn sliefen stV.
      īn slieʒen stV.
īnslieʒunge – īn springen
īn spruʒʒen (?) – īnswėbunge
īn swingen – īn tropfen
īntrouf – īnvar
īn varn – īnvlieʒunge
īn vlœʒen – īnwander
inwaner – īn wėten
inwette – inzihtige
īn zogen – irchelrieme
irchvėl – irisch
irischman – irregunge
irrehaft – irrevart
irre vliegen – isel
īsel – īsengruobe
īsenhāke – īsenklette
īsenklōz – īsensacroc (?)
īsenschūfel – īsen-
īsenzein – īshachel
īsic – ist
istic – ītelmachęrinne
ītelschaft – itwinde
iu – 1īwīn
2īwīn – īwīnboum

   insiam (?) - īn slieʒen    


insiam (?) Subst. Bed. unklar, zu lat. insicium ? (vgl. K. Woesner, Nu huete wol der verte, Åbo 2003, S. 114f.): ammier, picmente, aromat, muzzele, / [...], / spicnardi unde insiam des samen, / der von dem balsem riset JTit 541,3

insidel (?) M. wohl ‘Einheimischer’ (oder zu einsidele ‘Einsiedler’ ?): wer do bricht [ein Verbrechen begeht] , der keyn inseddel noch keyn ußwesender [ ‘Auswärtiger’, oder spez. ‘Verbannter’ ?] ist StRHeiligenst 37

īn sieden stV. ‘durch Kochen weniger werden, einkochen’ stoz si [die Kräuter] zu saffe. vnde sut si mit buttern in einer pfannen biz daz dritte teil in side SalArz 37,28; daz side er allez mit ein ander in wazzer biz ez halp in geside ebd. 74,26. 81,8; siut diu in guotem wīne unz ez drīstunt īngesiede Barth 149,34. 156,22 u.ö.

insigelęre stM. jmd., der das amtliche Siegel führt, ‘Siegler’ (vgl. DRW 6,282): sigillator: insigler VocOpt 37.023; des hoves insigeler ze C. DRW 6,282 (KonstanzHäuserb.; a. 1347)

insigeldruc stM. ‘Siegelabdruck’ (hier bildl.): von im manic herze gewan / trūren unde siuftens zuc / und jāmers insigeldruc Mai 137,20

insigele stN. ‘Siegel’ (vgl. ingesigel ; s.a. DRW 6,276-281; WMU 2,939-941) 1 ‘Siegelabdruck, Verschlusssiegel, angehängtes Siegel’
2 ‘Siegelstempel, Petschaft; Siegelring’
3 ‘Zeichen, Emblem, Wappen’
4 übertr.
   1 ‘Siegelabdruck, Verschlusssiegel, angehängtes Siegel’ do enbeit Eraclīus niht mź, / daz insigel [des Briefes] er zerbrach Eracl 451; si spienen chetene dā für [vor die Kerkertür] / und īsnīne rigele. / si leiten ir insigele / durch gewarheit dar an KvHeimUrst 886; dar zu so habin alle unser burger, [...], iru insigel an disen brief gehangen zuͦ einem woren und offin urkunde der vor gescribin sache WüP 9,18; er sach ein buoch da gescriben, / bisigilit waiz mit insigelen siben SiebenZ 6; HvNstAp 2292; Parz 626,9. [der Kaiser] sloz den karher selbe zuͦ vnd druchte sin vingerlin an das insigele Konr 13,32. 13,41. – ‘Metallsiegel, Bulle’ er [der Brief] muͦste, als ich bewiset bin, / mit ainem insigel guldin / riliche besigelt sin, / als er von aines kúnges hant / sol kúngen werden gesant RvEWh 10549. 10646; des pabstes insigel heizent pvlle SchwSp 746; hierher oder zu 2: daz insigele er [der Schmied] fur blat, / als erz gelernt hat, / deiz vil herlichen stat / unde niht zergat Hochz 11    2 ‘Siegelstempel, Petschaft; Siegelring’ wir setzen ouch, daz dekein brūder āne die, den ambeht bevolhen sint, diekein insigel habe noch brieve sende StatDtOrd 45,16 u.ö.; dez gebe wir disen brief [...], versigelt mit vnsem heymelichen jnsigele [Sekretsiegel] , wene wie daz groze jnsigel vorlorn haben UrkWürzb 39,66 (a. 1316); BdN 460,34. 442,9; Seuse 155,18    3 ‘Zeichen, Emblem, Wappen’ ouh gedahter [Salomo] ein geschaft [Erfindung] , / ein insigil, mit dem er twang / die tievele RvEWchr 32437; arābesch golt gap drūffe [auf dem Kleidungsstück] schīn, / wol geworht manc turteltiubelīn / nāch dem insigel des grāles Parz 778,23; Ithźr von Gaheviez / iwer insigel truoc ebd. 585,21. 792,29. – ‘Brandzeichen’ dā von Samarcōne / ein insigel was gebrant / an des orses buoc Wh 232,7    4 übertr.: dīn figūre wart gestemphet / in ir kiuschen forme insigel, / daz den tiuvel überkemphe KvWLd 1,54; dirre kus sol ein insigel sīn / daz ich iuwer unde ir mīn / belīben stęte unz an den tōt, / niwan ein Tristan und ein Īsōt Tr 18355. 7812. 17016; daz churze wort ‘amen’ ist ein zeichen unde ein insigel des vronen gebetes, des heiligen pater noster Spec 150,10; Will 137,1; PrGeorg (Sch) 32,52. – ‘Ebenbild’ der eingil allir herist undir den, / Lucifer giheizzin, / der was als ein insigili / nach demo vroni bilidi SuTheol 45

insigelen , insigeln swV. ‘etw. mit einem Siegel versehen, siegeln’ unde wir zu eime urkunde aller der vorgenanten dingen hiezzen disen brief schriben unde insigelen mit unserme kuniklichem insigel MGHConst 3:485,41 (a. 1294); dise brif iz gegeben zv Triptoys vnd geinsigelt zv einer stetekeit mit vnseme insigil UrkCorp (WMU) 1816,7 u.ö. – bildl.: daz er [Gott] daz laster an uns vertilige / vnde er uns insigele / mit deme sluzele siner minne Litan 1302

insigelgraben stV. subst. ‘herstellen von Siegeln, Zeichen’ die götter und die gaist, die man anruoft mit pildengeschrift [Schriftzeichen] [...] und mit insigelgraben BdN 377,23

īn sīgen stV. 1 ‘etw. in etw. einlassen, hineinlegen’ (nur part. ‘eingelassen, eingesunken’ )
2 ‘einfallen, niederfallen’ (nur part. ‘einfallend, einsinkend’ )
   1 ‘etw. in etw. einlassen, hineinlegen’ (nur part. ‘eingelassen, eingesunken’): als man phliget zū graben / di grōzen būchstaben / in di stein di ligen / ūf den grebern īn gesigen, / und heizen epitaphia JvFrst 9068    2 ‘einfallen, niederfallen’ (nur part. ‘einfallend, einsinkend’): sō die tiuvel an dem ende īn sīgende werden als die regentropfen, wan ir als vil als regentropfen ist PrBerth 1:45,19

in sīn V. inne sīn

īn sinken stV. 1 ‘versinken’
2 ‘einbrechen’ (auf einer Eisfläche)
   1 ‘versinken’ als sich nü Gawein in das wasser liesz, / [...] / da vant er nihts anders denn mür. / mit dem rosz er zü tale fuͦr / [...]. / es war jn gesuncken, / das ime niht anders denn das haubt blahte [dass nur noch der Kopf zu sehen war] Krone 14445. – ‘einsickern’ also ein wasser daz uf eime ertrich gestunde und insincket in daz ertrich Tauler 55,16. – bei Tauler bildl. ein (geistiges) Versinken, Einswerden (vgl. Egerding, Metaphorik 2,486): do der verklerte geist mit disem ungelichen mit minnen insinket unde smiltzet in dem woren erkentnisse sins ungelichen Tauler 117,12 u.ö.; subst.: in den zehen joren sol der mensche haben eine inker und ein insincken, ein insmeltzen in daz luter goͤtteliche einveltige indewendige guͦt Tauler 80,12 u.ö.; Part.-Adj.: nu sint ander lúte die [...] sint insinckende und insmeltzende in iren ursprung in eime innewendigen stillen swigende alle irre krefte Tauler 406,11. 143,5    2 ‘einbrechen’ (auf einer Eisfläche): in der selbin herevart / gīngin dem meistre abe / vīr brūdir und ein knabe, / dī, als sī gewāpint wārn / sitzinde ūf irin marn [d.i. marken ‘Streitrössern’ ] , / durch daz īs īnsunkin / und alsō vortrunkin / in dem wāge Mimele NvJer 18370

īn sitzen stV. vgl. auch inne sitzen . ‘sich niederlassen, (in einen Raum) hineinsetzen’ 1 allg.
2 spez. bergm. ‘sich niederlassen, um mit Schürfarbeiten zu beginnen’ (vgl. DRW 2,1462; JelinekWB S. 383)
   1 allg.: dā [in das Zelt] gieng er und diu künigīn / al die wīle sitzen īn, / biz daz mer wider kęme Tr 13270    2 spez. bergm. ‘sich niederlassen, um mit Schürfarbeiten zu beginnen’ (vgl. DRW 2,1462; JelinekWB S. 383): wo er denne sinen stollen hat angenommen, do hat er das recht, das nimant [...] czwischen sinem stollen unde der marscheide insicczen mag [...] an sinen willen BgRIglauD 20; das vor im noch hinder im nimant bi virdehalbem lehen insicczet ebd. 20

īnslac stM. 1 ‘Eindruck, Einwirkung, Einschlag’
2 eine Zollabgabe
   1 ‘Eindruck, Einwirkung, Einschlag’ inpressiones: inpressinde kraft, inslag VocAbstr (H) I,26. – überw. in myst. Texten (vgl. zur Bedeutungsbestimmung A. M. Haas, Kunst rechter Gelassenheit, Bern 1995, S. 59-63, insbes. S. 62f.; s.a. Egerding, Metaphorik 2,498. 499f.): und eins males do wart im ein kreftiger inschlag in sich selb und luhte im in von goͤtlicher warheit Seuse 327,5 u.ö.; die alsus einen waren inslag kunnent geraten in dem grunde der warheit Tauler 44,23; nōch deme blōzen īnslage gotlīcher inwirkunge HvFritzlHl 225,27; Eckh 4:650,186; Eckh (Pf) 519,17 u.ö.    2 eine Zollabgabe: inslach RegErzbKöln 3(2),180 (a. 1289)

īn slāfen (?) stV. aufgrund von Formenüberschneidungen nicht sicher von entslāfen stV. zu trennen. ‘einschlafen’ den gebōt s. Mathźus, daz sie insliefin, unt die zouberźre mochtin sie nicht irweckin mit deheinin irin liestin PrMd (J) 351,11; só sí [die Sirenen] gesehīnt man ándemo mére varin. so sinen [singen] sio vílo scōno. unzin si [die Seefahrer] des wúnnisamin līdes so gelustigot werdin. dazsīn inslafin ÄPhys 5,6; Will 49,8. – subst., euphem. vom Tod: Stephānus der intslif in gote, wan sterben der heiligen inist nit mź wan ein inslāfen dirre werlde und ein wachen in deme źwigen lebine HvFritzlHl 35,28

īn slahen stV. 1 ‘hineinschlagen’
1.1 intr. ‘einschlagen’
1.2 tr.
1.2.1 mit Akk.d.S. (bzw. in Pass.-Konstr.) ‘etw. hineinschlagen’
1.2.2 mit Akk.d.P. ‘jmdn. kämpfend in etw. hineintreiben’
2 ‘etw. durch Schlagen zertrümmern, einschlagen’
3 ‘etw. einwickeln’ (oder zu 1.2 i.S.v. ‘einhaken, einhängen’ ?)
   1 ‘hineinschlagen’    1.1 intr. ‘einschlagen’ – bildl. ‘(heftig oder überraschend) eindringen’ als dat der greve hoirte sagen, / mit veirhundert quam hie [er] in geslagen / ind gewan up sy alda den segen [besiegte sie] HagenChr (G) 1151; slehent denne andere ding in [passiert irgendetwas] , es sint sú selber oder út des iren das die stat gottes bekumbert Tauler 416,16    1.2 tr.    1.2.1 mit Akk.d.S. (bzw. in Pass.-Konstr.) ‘etw. hineinschlagen’ vorslo das loch odir di lochir mit neylin [Nägeln] di do sint von widin holcze. di slo wol in Pelzb 125,2; nagele wurden im ingeslagen / durch hende unde vuze Pass III 299,68. – ‘etw. durch Schlagen verankern’ ein pavilūne wol ze lobe / was im geslagen [La. in geslagen ] ūf daz velt KvWPart 13281. – ‘etw. (eine Grube, ein Loch) ausheben, in den Boden schlagen’ (auch unter Ersparung des Obj.): di [ grube ] muz he inbrechen oder inslan dri vuze von sime nakebure [Nachbarn] StRFreiberg 31,18; dō slugen si īn und vunden di drū krūze HvFritzlHl 128,36. – reitersprachl. unter Ersparung des Obj. mit den sporen ~ ‘dem Pferd die Sporen geben’ mit beiden sporen sluoc er īn / und īlte dan ūf sīne vart KvWEngelh 2818    1.2.2 mit Akk.d.P. ‘jmdn. kämpfend in etw. hineintreiben’ Źnźas treib si danne / unz zū Laurente in die borch / die strāze al dorch unde dorch. / her slūch si zū der porten in En 12123    2 ‘etw. durch Schlagen zertrümmern, einschlagen’ den haidenn er [Hadrian] do gepot, / ob sy [die hl. Symphorosa] da nicht opphern wolte, / das man ir des ersten scholte / mit stainen die czend in slahen Märt 11375    3 ‘etw. einwickeln’ (oder zu 1.2 i.S.v. ‘einhaken, einhängen’ ?): diu tassel dā diu solten sīn, / dā was ein cleinez snuorlīn / von wīzen berlīn īn getragen. / dā hęte diu schœne īn geslagen / ir dūmen von ir linken hant Tr 10938

īnsleich stM. ‘Einsaugen’ der badeswam ist zugeweich, / durchvertic, und sīn īnsleich / weichet vil und in sich slint / swaz er des nazzen vor im vint JvFrst 10028

īn sleichen swV. ‘etw. jmdm./einer Sache zuführen’ (auch unter Ersparung des Obj.): ze iungest er [der Falke] kunde [erg.: den Reiher] mit griffe den klān [den Klauen] īn sleichen / und gie mit im als ein rat ze tal in einen garten Loheng 3416. – bildl. ‘jmdm. etw. schonend beibringen’ die [die gerechten predigere ] glichen den predigeren / die mit worten vil geweren / [...] / gotes tougen vor [zunächst] in sleichen / den vorharten [verstockten] sunderen, / daz sie die nicht irveren [erschrecken] / mit zu grosem missetroste HeslApk 2034

īn slīchen stV. ‘heimlich hineinkommen, eindringen’ so slichet er [der Teufel] in und stilt uns alles unser guͦt. dar umbe huͤtent úwer vensteren und wachent das er úch nút under grabe úwer hus als der tiep Tauler 214,28. 312,19; mit den [Tugenden] sol sie tac unde naht / warten mit al ir maht, / wenne ir briutgam inslīche / (ich meine den künec von himelrīche), / daz sie gegen dem gāhe und in minneclīche enphāhe LvRegSyon 418. – ‘sich einschleichen’ alles [immer] slichet die nature mit in e eines iht wisse [ehe jemand weiß] , das alles dise ungeordente minne het der nature Tauler 94,31. – bildl.: nu daz [...] Īsōt unde Tristan, / den tranc getrunken beide, sā / was ouch der werlde unmuoze dā, / Minne, aller herzen lāgęrīn, / und sleich zir beider herzen īn Tr 11712. 12160; daz [der Hl. Geist] wol dem olei glichet, / wen iz da semfte in slichet / und daz vaz nicht entprinnet HeslApk 11162

īn sliefen stV. ‘hineingleiten, hineinschlüpfen’ so der slange lāt sīn źrste hūt, / sō stechent in dorn unde krūt; / sō slüffe er gerne wider in, / und riuwet in sīn tumber sin Freid 45,14. diu sunne aber ūf sie [die Blumen] / mit ir heizem schīne gie, / dō breiten sie sich dar gegen. / dārnāch schiere kam ein regen, / dō sluffens aber wider in [schlossen sie sich wieder] LvRegSyon 2186. – ‘etw. (Kleidung) anziehen’ (nur part. i.S.v. ‘angezogen, bekleidet’): jngisloffin si [die Mönche] slaffen [ vestiti dormiant ] BrZw 22. – ‘in etw. hineinkriechen, an einem Ort unterschlüpfen’ dō enwolde her nimmź dā blīben und ginc in den walt verre von den lūten und vant ein hol, dō sloif her īn HvFritzlHl 193,13

īn slieʒen stV. 1 ‘etw. oder jmdn. einschließen, einsperren’
2 ‘etw. oder jmdn. einfügen, (in etw.) einlassen, einschließen’ (überw. part.; bildl. v.a. in myst. Texten, vgl. Egerding, Metaphorik 2,504f.)
   1 ‘etw. oder jmdn. einschließen, einsperren’ ist daz ein sun sīnen vater vęhet und in īnsliuzet wider reht unde stirbet er in der vancnüsse, der sun hāt aver sīn erbe verlorn SpdtL 92,6; er ward eingeschlossen gar / und muͦst da leyden ewig schwär Teichn 704,89; Lanc 50,7; EvAug 132,12. sú [die Jünger] worent ingeslossen [in Abgeschlossenheit] und versamment und vereinet und beiten [warteten] Tauler 80,4. – Part.-Adj.: tuͦ nit also etlich toroht megde, die sich glichend den wilden ingeschlossen tieren: so man den dú tor beschlússet, so gugent sú dur die zún us Seuse 361,18. – bildl.: ir vil lūter liebe slōz diu minne / mit der triuwe vaste zeinem sinne / in innerhalp ir herzen tür KLD: UvL 36: 4,5; er [Gott] verbirget und sluzet in / der sterne liecht und iren schin / als under einem ingesygel. / er wirfet da vur den rygel Hiob 3131; Parz 510,22    2 ‘etw. oder jmdn. einfügen, (in etw.) einlassen, einschließen’ (überw. part.; bildl. v.a. in myst. Texten, vgl. Egerding, Metaphorik 2,504f.): niht īngeslozzen, niht vereiniget, mźr: ez ist ein Eckh 2:341,9; hie meine ich, daz der mensche zesamengebunden und īngeslozzen und geeiniget ze gote sī ebd. 2:338,1; allez unser leben solte ein wesen sīn. [...] als verre unser leben īngeslozzen [einbezogen, teilhabend] ist in wesene, als verre ist ez gote sippe ebd. 1:132,3 u.ö.; in sloz [übers. inseruit ] BrZw 7. – i.S.v. ‘zusammenschließen, vereinigen’ diz wörtelīn ‘et’ bediutet in latīne eine einunge und ein zuobinden und ein īnsliezen. swaz alzemāle zesamengebunden und īngeslozzen ist, daz meinet einunge Eckh 2:337,8; swaz zesamengebunden und īngeslozzen ist, daz machet einunge ebd. 2:338,3. – refl. ‘sich einfügen’ werlīch und unverdrozzen / hielt der vogt von Baldac. / hie der stich, dort der slac, / swenne ie der niuwen storje stōz / sich hurteclīchen īn geslōz Wh 439,24