hechel
swF.
Dimin. zu mhd. nicht belegtem hache MF. (DWB 4,2,97).
‘Kupplerin’
we, was grosser boßhait / trüg die haͤchel jn jr ArmKonr
36c(App.);
do was der alten hähelen / ir hant so wol beraten ebd.
78
hecheler
stM.
‘jmd., der mit einer hachel Flachs oder Hanf bearbeitet’,
bildl.:
wizzet daz valsche lecheler / sint des tiufels hecheler, / die pfaffen und
leien und hôhe fürsten / hecheln künnen und ouch bürsten / und dar zuo mit affen
salben / sô gar durch smirwen allenthalben, / daz si wênent si sîn die, / die si
nimmer werdent und wurden nie Renner
1138
hecheln
swV.
→
hacheln
hechet
stM.
‘Hecht’
lucius: hechit SummHeinr
1:156,593;
lucius haizt ain hecht. [...] der
auch ain wazzerwolf haizt, [...]. er izt auch ainen andern
hecht, alsô gräuleich ist er von nâtûr und sô girig auf den raup.
[...] pei dem hecht verstên ich all wüetreich, die arm
läut frezzent und auch ir aigen mâg und freunt verderbent BdN
254,3;
mich dunkt ez si der hechet / der die guoten vische az
HvPforzen
356;
nim daz [...] bli,
[...] des hæcchedis chinnebrachin, des crebzes bein
Ipocr
166;
zwei soumlegel [...] gestandenre
[ausgewachsene, große] hechede vol
Herbst
137;
ein geriht von eime hechde BvgSp
36
u.ö.;
des gastis grosse vassunge mit hechtin gibt czwei scoth [als
Zoll]
UrkSchles (B)
53:18,10
(a. 1327);
StRMünch
442,24;
Rennew
11010;
HvNstAp
8887.
18044.
– als Personenname:
das koͮfte er [...] von dem Hechte UrkCorp
(WMU)
N675,17
hechethoubet
stN.
Ansatz nicht ganz sicher.
‘Hechtkopf’
hebich houbt [Laa. hecht, hechte
] , juncfrouwen laden / und ritter biutel sint geladen / mit hübscher
habe Renner
919;
vgl. TPMA 3,272f. mit Verweis auf Hwb. dt. Abergl. 3,1608f.
hechtel
stN.
Dimin. zu
hechet
.
‘kleiner Hecht’
gespreite hechtl – gesotten hechtl UrkKlostern
1,Einl. 45 Anm. 8
(14. Jh.)
hecke
M.
‘Hieb, Stich’
du [mein Herz] verst mir in der
bruste lehtzen, / sam ein meßer in dir stecke. / [...] was
ist der hecke / dar umb du bist so gar betrubt? Minneb
5030;
des tarant angel hecke JTit
6037,2.
6038,4
hecke , hegge
stswF. , hecke
stN.
auch hege.
1
‘dorniges Gebüsch, Gesträuch, Hecke’ (nicht immer sicher von 2 zu unterscheiden) 2
‘Einfriedung, Absperrung, Zaun’
3 (jägerspr.) dauerhaft angelegte, lebende Hecke oder vorübergehend errichtete Barriere, Absperrung aus Strauch-, Flechtwerk mit Öffnungen, in denen Fallen angebracht sind, zu denen das Wild getrieben wird (vgl. Dalby, Mediaeval Hunt, S. 84); diese Jagdmethode wird als unweidmännisch betrachtet, auch verboten 4 Bedeutung unklar
1
‘dorniges Gebüsch, Gesträuch, Hecke’ (nicht immer sicher von 2
zu unterscheiden):
beyde haͤcken vnd dorn / kerte er dar vil vnerkomen, / da er die ritter hatt
vernomen Krone
13973.
14121;
der gie fur eine hecke JTit
4967,4;
swaz [Wild] vinster hecke sliefet / und mîdet liehte
genge / und sich ân nôt vertiefet / in dornic hecke, nâch dem niht
enhenge [jage]
Hadam
41,1. 3;
bildl.:
als eines igels borster scharf / im daz [...]
ach [Weh, Schmerz] sîn hâr gein berge warf, / sus wart
sîn herze in zornes hec verdürnet Loheng
5730.
– als Schutz und Sicherheit bietender Ort:
svenne ime die nacht virgienc / unde ime die tach ane
vienc, / so muste die wol geborne / sich heben zu eime dorne / etuwa zu einer
hecke GrRud
H 51;
daz her von im wancte / als cleine vogele von dem arn: /
di enwænent niender sich bewarn / ê si erstieben in die hecke
UvZLanz
3307;
bî ir muomen hûse und [La. vnder
] einem hecke / kom ich zir: des was si geil Neidh
WL 8:5,7.
– in Flurbeschreibungen:
vnd von dann avzerhalp eins grozzen pirpavms in der hegge vnder den
Vͤdelhers prvnn UrkCorp (WMU)
462,44;
jtem ein acker nebent der hege ebd.
3037,5
u.ö.
2
‘Einfriedung, Absperrung, Zaun’
maceriam: hegen PsTr
79,13;
ich hain in [
wîngart
] vmbgrauͦen vnd eyne hecke druͦmme, eynen tzuͦn gemacht vnd eynen
kelter drin gebuͦwit vnd die steyne druͦys geleysen Tauler (C)
1:166,21
(vgl. Is 5,2);
ir guten werfet nuwen segen / mir hin obir mine hecke
Brun
30;
bildl., hierher oder zu 3:
fur jamer starke hecke sluͦg [pflanzte an] er in mit
triwen JTit
279,2
3
(jägerspr.) dauerhaft angelegte, lebende Hecke oder vorübergehend errichtete
Barriere, Absperrung aus Strauch-, Flechtwerk mit Öffnungen, in denen Fallen
angebracht sind, zu denen das Wild getrieben wird (vgl. Dalby, Mediaeval Hunt, S.
84); diese Jagdmethode wird als unweidmännisch betrachtet, auch verboten:
swer iagt gerehticlîchen / den sol man guotes wîsen, / swer aber wil
erslîchen, / an hecken vâhen, des sol nieman prîsen Hadam
216,4;
nu slahent [legen an] si die hecke sô verborgen, /
[...] ein edel wilt sich dar inn mac erworgen ebd.
321,5.
215,2;
das niman in dem selbin wiltbanne jagen sal, dan ein keiser
[...], der sal jagen âne hecken und âne garn zu zeichen
[wohl = ziehen
] . wer dar ubir jagit zur heckin und begriffen wirt, der hat eine hand
virlorn WeistGr
6,396
(a. 1338);
item soe en sall nemands vp des richswalde ze hege iagen noch mit
strueppen [Schlingen ] noch mit winden ebd.
2,776
(a. 1342)
4
Bedeutung unklar:
jâ tuont uns die dörpel vil ze leide, / gewinnent si
heggen [Anm.z.St.: ‘Rückendeckung’, oder eher
‘Sticheleien’? ] / hiure under einander vil gelîche
SM: Go
3: 1,5;
NeidhWB, S. 120 stellt es mit Verweis auf Egi, Hegi SchweizId 1,143
mit der (mhd. nicht belegten) Bedeutung ‘Ordnung; Gleichgewicht’ zu
ege stFM. und übers.: „falls sie sich unter einander
vertragen”
heckedorn , heckendorn
stN.
‘Dornstrauch’ (vgl.
hagendorn
):
alle kurtzewile hat mir din tot erlenget, / in hecke dornes zile hat jamers
druch mir hohen muͦt vertwenget JTit
5216,2;
jetzunt ich gienge vnd danne croͤch. / hin an des berges climme, / da
heckendorne grimme / mir min geuerte ruͤchten. / zwar wilde wolfe schuͤchten / al
sulche hecken vnde dorn Hornb
2:76
heckehol
stN.
‘Höhlung in einer Einfriedung’
mîn tûba, dú der nístest in stêinlócheron unte in den
héggehóleron [
in caverna maceriae Ct 2,14]
Will
43,3.
43,14
heckeloch
stN.
wie →
heckehol:
díu tûba, díu da nístet in dén stêinlócheron unte ín den
héggehóleron [La. heggelócheron
]
Will
43,14
heckemûre
stF.
‘Einfriedung, Mauer’
macerię: durremure, heckemure sunt parietes longi, quibus vineę clauduntur
SummHeinr
1:269,281
hecken
stN.
zu
1hecken swV.
–
‘Stich, (Schlangen-)Biss’
thyriaca daz ist ein opiate vnde ist gut fur allez daz hecken
daz eiterhafte wurme tun SalArz
105,19;
für der vergiftigen tier hecken guot BdN
410,24;
guot für der scorpen hecken ebd.
357,10.
362,26.
406,9;
ain erznei wider der slangen hecken ebd.
249,5;
wenn diu slang den menschen getœtt hât mit irm hecken ebd.
260,15.
– in Verbindung mit biz, stechen:
guot für aller slangen heken und piz BdN
285,25;
guot wider des tarandes hecken und stechen ebd.
284,4.
– bildl.:
ich weiz des tieveles strît / diche winthalsen gît, / bôsez
nîtbechen, / eitergez hechen / der unwirdischen diet, / daz si schelten diu liet
Wernh
192
1hecken
swV.
Prät. hacte, Part. gehecket (selten
gehact).
1
‘jmdn./etw. (mit etw. in eine Körperstelle, an einer Körperstelle) stechen,
beißen’ , von Schlangen, Skorpionen usw. 1.1 ohne weitere Bestimmung 1.2 mit Präp.
mit 1.3 mit Lokaladv. dâ 2
‘stechend, stoßend (aus der Eierschale) herausschlüpfen’
1
‘jmdn./etw. (mit etw. in eine Körperstelle, an einer Körperstelle) stechen,
beißen’, von Schlangen, Skorpionen usw.:
1.1
ohne weitere Bestimmung:
den dv natere gehekke, der neme zvai phenninge gewage
agrimoniun Ipocr
329;
vil manige [Märtyrer] wurden
den slangen fuͤrgeleit ze hechend Konr
20,35;
si [Arznei] ist ouch gut dem
den [...] ein wurm gehecket SalArz
104,12;
swen di sorpen hecken ebd.
74,32;
daz si [Heuschrecken] schuzzen
her, / als ob si wolden hecken Ottok
96082;
swer slangen hecken lêret, / von rehte er in versêret: / von rehte ez ûf
in selben gât, / der dem andern rætet valschen rât Freid
146,15.
– in Verbindung mit syn. Verben:
bîzen und ~
BdN
272,6.
279,30.
– in Vergleichen:
[Silvester zum jüd. Gelehrten Aroel im
Relgionsdisput:] du verstêst daz gotes wort gelîche / sam
diu nâter diu in dem grase slîchet, / wie si gehecke den man
Kchr
9474;
daz er als ein vippernater / die Kristen hecket alsô
Ottok
3163.
16888.
– Part.-Adj.:
der gihacte huof Gen
2854
1.2
mit Präp. –
mit:
als einer slangen zagel, / der bitters eiters ist sô vol, / dâ mit si
hecket swen si wil ersterben KLD: DdS
2,8;
er hât an seim knodochten zagel ain scharf spitz,
[...] dâ mit heckt der scorp die läut und andreu
tier BdN
282,11;
übertr.:
ze glicher wis geschiht dem mentschen daz geheket wirt von dem túfel mit
den súnden PrGeorg
77,7.
–
an, in:
dû bist ein gihurnter wurm
[...], / der daz ros an den huof hecchet
Gen
2845;
di stat da er an gehecket ist SalArz
74,35;
da hakcht in ein vipera in sein hant
PrOberalt
106,17
1.3
mit Lokaladv. dâ:
er [der Stein] ist guͦt fur aller
slahte wrmbaize, ob du in dar angelegist da iz gehechet sie, daz eiter verit uz
der wnden PrüllS
1,8;
SalArz
74,12
2
‘stechend, stoßend (aus der Eierschale) herausschlüpfen’
nim die eigerschal dannan div ivngen hoͮnlv sint gehecchet
Ipocr
99
2hecken
swV.
1 refl., ‘ausgebrütet werden’ oder ‘Nachkommen hervorbringen’
2 tr., übertr., ‘hervorbringen’
1
refl., ‘ausgebrütet werden’ oder ‘Nachkommen hervorbringen’
ander vogele hecken / sich muͦzen von der
alten [Vogeleltern] kraft, / daz sie werden lîbhaft
Kröllwitz
4345.
– übertr., ‘sich vermehren’
di beger vleischlicher lust, / [...] di in
unkuscher brust / sich jo hecket TvKulm
2429
2
tr., übertr., ‘hervorbringen’
ay Minne, wie din suren / nach lieb laide hecket!
WhvÖst
10303
3hecken
swV.
‘stammeln, stottern’ (vgl. DWB 4,2,104 s.v. hacken 5):
ab ich an der warheit nicht hecke [wenn ich die
Wahrheit nicht verfehle] , / di selbe maget hiz Rebecke
Brun
4295
heckenjeger
stM.
Jäger, der mithilfe einer hecke
3 Wild fängt:
wo man einen druher begriffe adir einen heckenjeger, den sulde man iglicheme
die rechten hand abe slahen WeistGr
6,396
(a. 1338)
1hecker
stM.
ein um sich fressendes Geschwür (wurm):
du solt wizzen der wurm haizzet dreyer layge. der ain heft sich
zwischen dem chnie und dem huf. der hayzzet der wolf oder vras oder der hekker. do
der leit, do wirt ein peul als ain nuz und ravchet dy haut und iuchet sich da
Albrant
1,24
2hecker
stM.
Tagelöhner, der im Weinberg mit einer Hacke arbeitet:
von der heckerglocken [Überschrift; hierher oder als
Kompos. anzusetzen]
WüP
71,1;
voͤr derselben glocken sol ein ieglich wingartman haben gewunnen
hecker, sniter oder binder und auch uzfuͤren ebd.
71,4
heckunge
stF.
‘Stich, Biss’
citwar [...] ist goͮt wr di hechune
der aiterwrmei [l. -wurmel?]
PrüllK
32
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