hôchgëlt
stN.
‘Kostbarkeit’ (vgl. → hôchgülte)
hete ich hie angebizzen [gespeist] , / ich vergülte iu
ditz hôchgelt Krone (F)
15433
hôchgelübde
stFN.
‘heiliges Versprechen’
du hâst vollefüeret / wol die hôchgelübde dîn [Fahrt ins Heilige
Land] / und hât ouch sîn genâde schîn / got uns beiden wol getân
Reinfr
24645
hôchgelust
stM.
‘höchste Freude’
mines hertzen hochgeluͤst / geschaident nymmer sich von ir
WhvÖst
11568
hôchgemâc
Adj.
zu → gemâc Adj.
‘mit (ständisch) hohen Verwandten, vornehmer Verwandtschaft’
man hôhgemâc, an friunden kranc, / daz ist ein swacher habedanc, / baz hilfet
friuntschaft âne sippe Walth
79,17
hôchgemant
Part.-Adj.
‘eindringlich ermahnt’ (?; so FrlWb):
ei, waz din nam al süze treit, / da von die werden man mit dienest sin bereit, /
wip, hochgemant / uz siner siten vloz! Frl
8:20,13
(vgl. Komm. z. St.).
hôchgemeit
Adj.
‘sehr stattlich, tüchtig’, Epitheton ornans:
dem wild er über den halse reit, / er valt ez mit dem swerte, / der degen
unverzeit [La. hochgemayt
]
JSigen
28,13.
48,1
(La.).
94,13
(La.);
Orend
1861
(La.)
hôchgemëʒʒen
Part.-Adj.
‘sehr hoch’
die wârheit ich dich niht enhil: / er ist zer werlte sunder wân / ein hôchgemezzen
vreuden zil Winsb
17,7
hôchgemüete
stN.
Stimmung, Gesinnung des hôhen muotes, von jmdm., der/ die
hôhe gemuot, → hôchgemuot ist:
‘edle vornehme Gesinnung und Benehmen, höfische Hochgestimmtheit, Freude,
Stolz, Hochmut’, oft ineinanderfließend.
1 in der höfischen Liebe 2
‘Stolz, hohes (ständisches) Selbstgefühl, selbstgewisse
Zuversicht’
3
‘hohe Freude, freudige Ausgelassenheit’ allgem.
1
in der höfischen Liebe:
ich lobe ir zuht, ir güete, / ir staete, ir hochgemüete
Tannh
4,84;
sî hât zuht bî hôhgemüete, / sîst gar alles wandels frî
SM: KvL
9: 3,8;
hôchgemüete / lêret frouwen dienen schône / nâch ir süezem
lône KLD: UvL
53: 2,5;
schœne bî der güete / stât vil wol den wîben: / sô stât
ouch hôchgemüete / den mannen wol ebd.
6: 2,3.
–
sin gesach mîn ouge nie, diu baz ein hôhgemüete könde
geben MF: Reinm
51a: 2,6;
vil süeziu frowe hôhgelopt mit reiner güete, / dîn kiuscher lîp gît
wünneberndez hôhgemüete Walth
27,28;
bî vriundinne vriunt ie ellen vant: / diu wîplîche güete
/ gît dem man hôchgemüete Wh
248,2;
frouwe, ir sult mir mêren / fröide, leit verkêren, /
hôchgemüete lêren KLD: GvN
14: 2,8.
–
daz ich gern als andriu wîp / wil leben, die ir sinne / an
guoter manne minne / hânt verlân und den lebent, / die in hôhgemüete gebent
UvZLanz
940;
[Achill zu Deidamie:] ich sol dir fröude mêren / und
wil dir hôchgemüete geben / die wîle, daz ich mac geleben KvWTroj
17191
2
‘Stolz, hohes (ständisches) Selbstgefühl, selbstgewisse
Zuversicht’
[der Vater zum Sohn:]] mîn vreude was sô grôz an dir, /
daz mîn hôhgemüete an mir / von dir begunde hœhen sich RvEBarl
8176;
[Kriemhilds] unmâzen scœne was vil wîten kunt, /
und ir hôhgemüete zuo der selben stunt / an der juncfrouwen sô manec helt ervant
NibB
45,2;
mir ist mîner swære buoz, / êrste wil ich eben setzen mînen fuoz / und wider
in ein hôhgemüete stîgen Walth
20,3;
ir fürsten, tugent iuwer sinne mit reiner güete, / sît gegen friunden senfte,
gegen vienden tragent hôhgemüete ebd.
36,12;
steine, / die mit edelem arde reine / in hôchgemüete lêrten
/ und sîne kraft gemêrten Parz
743,7;
er [ein Edelstein] gît hôchgemüete, / und kan dich
nieman genîden / noh kein wâfen versnîden; / des mahtu hân zuoversicht Flore
(P)
2896;
die schar, / die menlîch ellen und hôchgemüete begurte Loheng
4266;
diu lant si dâmit êren wolten, / daz ir furste für daz rîch /
mit in kæme sô êrlich, / daz an ir hôchgemüete [standesgemäß prunkendem
Auftritt] / geprüevet wurd der lande güete / und ir rîcheit
manicvalt Ottok
19686;
manigen zagen erlasch / freud und hôchgemüete hie, / dô ez an
den ernest gie ebd.
15683;
got hœhet alle güete / und nidert hôchgemüete Freid
2,5;
Wig
6471
3
‘hohe Freude, freudige Ausgelassenheit’ allgem.:
dô was des abrillen schîn / zergangen, dar nâch komen was /
kurz kleine grüene gras. / daz velt was gar vergrüenet; / daz plœdiu herzen
küenet / und in gît hôchgemüete Parz
96,17;
der cleinen vogel freude ist grôz, / si freuwent sich der
liehten tage, / die al der welte bringent hôhgemüete SM: KvT
2: 1,3;
ir kraft [
aller vogele wîse in diesem
Baumgarten] schînet dar an / daz sie hôchgemüete gebent / allen
den die swâre lebent / und dar umbe kument dar Flore (P)
4425;
sint frô! lebt sô, daz iuch got hôhgemüete gebe SM:
HvS
1: 15,2;
swem der winder hôchgemüete swendet, / der muoz ofte trûric
sîn KLD: UvL
39: 2,1;
den win [...] der alle zit /
dén lúten hohgemuͤte git RvEWchr
19081
hôchgemüetic
Adj.
‘stolz’
grôz koste ringe wac se, / sîn volc hôchgemüetic und gogel. /
[...] soltens alle ir rîcheit / hân gelegt an ir
wappenkleit, / sô möhten diu ors si niht getragen Wh
377,3;
manec hôchgemüetic lîp / und doch niht vor jâmer vrî ebd.
370,6
hôchgemuot
Adj.
hôhe gemuot, von hôhem muot erfüllt (mit ausführlicher
Belegdiskussion auch dieses Adj. Arnold, Hoher Mut), ‘hochgestimmt,
hochgesinnt: freudig, froh, höfisch edel denkend und handelnd, ständisch-ritterlich
selbstbewusst, stolz, übermütig’, oft ineinanderfließend; im 13. Jh.
zunehmend inflationär und zum höfisch-ritterl. Epitethon verblassend:
swâ ein edeliu schœne frowe reine, / wol gecleit unde wol gebunden, / dur
kurzewîle zuo vil liuten gât, / hovelîchen hôhgemuot, niht eine [mit
Gefolge] , / umbe sehende ein wênic under stunden, / alsam der sunne
gegen den sternen stât Walth
46,13;
ich minne ein wîp, dâ mein ich hin. / diu ist hôchgemuot und ist
sô schoene, / daz ich sî dâ von vor andern wîben kroene MF: Reinm
13: 7,5;
hövische vrowen hôhgemuote SM: UvS
3: 1,1;
Marke der guote, / der höfsche hôhgemuote Tr
628;
stolze junge vrouwen [...] und werde
ritter hôhgemuot / und ander hövesche liute guot RvEBarl
11429.
–
diu sælige ougenweide [Blancheflur]
/ diu machete ûf der heide / vil manegen man vrech unde vruot, / manc edele herze
hôhgemuot Tr
644;
si verswigen ouch ir dinc / [...]
und triben ouch daz lange. / si wâren beide hôchgemuot, / ir muotes vrî unde vruot
ebd.
13087;
ich wære ouch gerne hôhgemuot, / möht ez mit liebes hulden sîn
Walth
95,35;
ein wîp mich behüetet / hât vor trûren
[...] güetlîch sie mir güetet: / an ir al mîn fröide
lît. / ich bin durch si hôchgemuot KLD: UvL
44: 2,5.
–
den armen den wis iemer guot, / den rîchen iemer hôchgemuot
Tr
5032;
ir sült hôchgemuot sîn under schilde, / wol gezogen, küene,
blîde, milde. / tuot ritterschaft mit sinnen / und sît frô, minnet hô: / sô mügt ir
lop gewinnen KLD: UvL
38: 2,1;
der sich vor unzuht [unfeinem
Benehmen] hat behuot, / den machet got vil hochgemuot. /
[...] der siner zühte nie vergaz, / wie selten rot er
ie gesaz TannhHofz
16.
–
die hôhgemuoten degene NibB
34,4;
helde hôchgemuote ebd.
602,4;
die hôhgemuoten recken ebd.
75,1;
der degin hohgemuͦt RvEWchr
25462;
ie zwischen zwein vrouwen guot / saz ein ritter hôchgemuot, /
ein vrouwe zwischen rittern zwein HvFreibTr
896;
der ritter hôchgemuot KvWSchwanr
1002.
– geistl. negativ:
ein tumber jungelinc, / der hete elliu sîniu dinc / gerihtet durh sîn
üppecheit / nâch der werlde hofscheit [...] in sündeclîcher
frîheit / erwuohs sîn tumbiu kintheit. / dô er ze sînen tagen quam, /
[...] dô wart er harte hôhgemuoter
LvRegFr
412
hôchgenant
Part.-Adj.
zu → nennen swV., nicht zu → genenden swV. (gegen BMZ); der
entsprechende freie Gebrauch z.B. in
diu keiserîn dar mit grôzer schônheit reit, / mit ir manic wîp der bürte hôch
genennet Loheng
6146;
kein nam ist so hoch genant Rennew
20329.
‘von hohem Namen’
der werde ritter hôchgenant KvWTroj
9473;
swaz ritter dâ von Walhen / und hôchgenanter liute was
KvWTurn
273;
des sülln wir iu danken, Fürste hôchgenant JSigen
47,13;
rœmisch bâbest hôchgenant [Anrede]
KgTirol
13,1;
diu wirtin hôchgenant / diu kam dort her geriten mit manegem edelen wîp
WolfdD (J)
7:66,2;
ir edeln vrouwen hôchgenant Virg
351,2
hôchgenende
Adj.
formal zu → genende Adj., in dieser Bedeutung aber nur 1; der
Gebrauch unter 2 scheint beeinflusst von → hôchgenant (so auch Nordin,
Zusammensetzung, S. 89)
1
‘(kriegerisch) sehr kühn, dreist’
2 wie → hôchgenant
‘von hohem Namen’
1
‘(kriegerisch) sehr kühn, dreist’
da het diu vraise ain ende: / die herren hoch genende / warn
gevarn wider hain; / [...] in steten und in dorfen / heten
si gestiftet schaden WhvÖst
2960
2
wie → hôchgenant
‘von hohem Namen’
do [...] sprach der hoch genende
[Jesus am Kreuz]
Märt
4367;
dem talfin hoch genende was an eren daz noch unergangen, / daz si in zehove
nie gesahen / und er in wart zu lobene JTit
1633,2
hôchgeprîset
Part.-Adj.
‘sehr gerühmt, ruhmreich’
der hôchgeprîste / künec Karle KvWSchwanr
284;
Wilhalm der hôchgeprîste UvEtzWh
6400.
131.
8132;
hoch geprister Malfer [Anrede]
Rennew
28177.
34680;
in ist gegeben / êr unde ein hôchgeprîset leben
KvWTroj
22074
hôchgeræte
stN.
‘kostbare Ausrüstung’ oder ‘Rat, Unterstützung’?
(Anm. z. St.):
des wirt dir hochgerête / kunt von dinen trúwen MinneR 471
(Pf)
7,30
hôchgerihte
stN.
‘Hochgericht, Blutgericht’
dat ho gerichte van halse inde van houvede [...] des ho
gerichtes sal sich der bisschof van Colne ane nemen UrkCorp (WMU)
407AB,44;
was hogericht ruret in dieser frieheide, wir wollent, das die gescheen vor vnserm
scholtessen von Sarbrucken WeistGr
2,2
(a. 1321);
UrkNiederrh
2,475
(a. 1285);
RegErzbKöln
4,98
(a.1309)
hôchgernde
Part.-Adj.
‘hochstrebend’
tugent, din hort ist veste, / wan du treist oft in armer wat
[...] hochgernde brüste Frl
5:23,6
hôchgerüste
stN.
‘oberer Teil der Rüstung’ (Brustpanzer):
Merlin der wart do vesten / an sich sin hochgeruͤste, /
fuͤr [als] schilt erz twanc zu bruͤste
WhvÖst
12011
(vgl.
von im daz geruͤst er nam / daz in zer brust da dacte
ebd.
12156).
hôchgesalbet
Part.-Adj.
der hochgesalbete des herren [
Christus
Domini Lc 2,25]
EvStPaul
5954
hôchgeschaft
stF.
‘hohe, ausgezeichnete Schöpfung’, auf die Geschöpfe der Erde,
die Pflanzen bezogen:
sternen kraft / der erde hilfe bringet / daz sî ir süeze
hôhgeschaft / durch bluot in vrühte dringet KLD: Kzl
2: 11,13
hôchgesëgenet
Adj.
‘in hohem Maße gesegnet’
got liebiu Margarêt, du bist / diu hôh gesegent in Ihesu Christ
HvdHageMarg
1038;
ein ewic hoch gesegenter list Frl
5:1,14
|