ge|ehte
stN.
zu ahte stF. ‘Trachten, Bestreben’ (wohl nicht
ge|æhte stF. ‘Verfolgung, Strafe’):
nû erfunden si daz, / ez wære allerbeste, / daz er ein hantveste
/ die meister hieze machen / aller der sachen, / die er dâ setzen wolde; / ein ieglich
bischolf daran solde / sîn insigel henken, / daz nieman gekrenken / disen saz möhte, /
daz ouch si selben dhein geæhte / dâgegen möhten gewinnen Ottok
28407
geehten
swV.
→
geahten
ge|ehtlîcheit
stF.
‘Einbildung, Vorstellung’
also ist auch in dem brode gut / siecherlich beslossen daz
oberste gut, / nit alleine nach geechtlicheit [
n. g. für
afrz. imaginaument
] , / noch auch nit nach
betzeichlicheit / und auch nit alleyn nach wesen duͤgenclich, / sonder is ist
da inne liplich / und auch da bij redelich, / gheenwertig und gewerlich, / aen alle
ander glichenisse / und aen bedruͤgnisse Pilgerf
3130
geeide
stN.
‘Eid’
iusiurandum: daz geeide WindbCant
138
geeischen
V.
→
eischen
.
1
eischen
1.1
‘etw. (er)bitten, verlangen, fordern’ , mit Akk.d.S. oder Obj.-Satz 2
‘jmdn. herbeibitten, zu sich rufen’ (
eischen
2
), in Übers. von lat. (con)vocare 3
‘etw. erfahren, vernehmen; von jmdm. hören, erfahren, Kenntnis
erhalten’ (
eischen
1.6
; ahd. häufig, vgl. AWB 3,232f.)
1
→
eischen
1.1
‘etw. (er)bitten, verlangen, fordern’, mit Akk.d.S. oder
Obj.-Satz:
daz wir geheischen hie von dir, / gewere vns des EvStPaul
4198;
wie maht geheischen du von mir / hie, das ich drinken reiche dir? ebd.
11397
u.ö.
2
‘jmdn. herbeibitten, zu sich rufen’ ( →
eischen
2
), in Übers. von lat. (con)vocare:
hervm bin ich auch niht kumen, / daz ich geheische die gerehten, / sunder zu
den sundigen knehten [
non enim veni vocare iustos, sed
peccatores
Mc 2,17
]
EvStPaul
2638;
Ihesus sie [seine Jünger] da gehiesch fur sich
ebd.
524;
besunder er gehiesch an sich, / die schuldig sime herren waren ebd.
8959
u.ö.
3
‘etw. erfahren, vernehmen; von jmdm. hören, erfahren, Kenntnis
erhalten’ ( →
eischen
1.6
; ahd. häufig, vgl. AWB 3,232f.):
allîu gebâre mînes sponsi [...]
lóccheta ze ímo mít sûozemo mâre, dîe iz geêiskêton Will
90,10;
swa her dicheinen gotis holden / geeischete indeme lande, / in
gebirge oder in walde / odir iergen in gotelichem siete, / der gewunnen sie so uiele
/ in daz munstir ane zale / daz gotis dienist da wole / uolliclichen rat gewan
Ägidius
829
geellent
Part.
→
ellenden
2
(refl.) ‘sich in die Fremde begeben’
geellent ritter, nit verzage! Rennew
28719
ge|entwirdigen
swV.
‘entwürdigen, entehren’
sîn rôsenfar bluot, das er fuͦr mich gôß an dem heiligen crûce, daz
enwil ich niemer entêre noch geuntwirdigen mit den sunden SprMyst(B)
196,26
gêer
stM.
‘Botenläufer’
item ob ein geer oder ein pot wider das vorgeschriben geseczt in potschaft lauft
oder wirket, [...] sol er gepuest uerden StatTrient
132
(a. 1307)
geerbe
swM.
‘Erbe, Miterbe’
daz daz [...] aigen [...]
getailt wart [...] von allen sinen gerben, des ouch min
housvrowe [...] gerb was UrkCorp (WMU)
2067,7;
durich ir vnd aller ir geerben vnd ir vorvordern sel willen ebd.
2916,5;
ob Leo [...] an recht geerben ververt, so gehoert ez vnz
an vnt vnser geerben ebd.
1703,21;
welher under in verdurbe / unde von got niht erwurbe / êlicher
gerben, / mit des selben sterben / solt dem andern sîn benant / des andern liute unde
lant Ottok
10190
ge|êrtrîche
Adj.
‘hochgeehrt’
div geertriche Maria PrGeorg(Sch)
33,3
geerzen , geerzenen
swV.
→
arzen
swV.
ge|estiget
Part.-Adj.
zu
esten1
.
‘verästelt, knorrig’
es ist ein stab vor den kuwe hierten, / den man nit kan biegen
als gerten; / dann er ist hart und geestiget, / gewonden und gefestiget
Pilgerf
7966
geëʒʒe
stN.
‘Essen’
da nam sie [Ginerva] das heiß brot und
legt es in milch klein gebrocket. da ging sie in den baumgarten und warff das geeße in
den kerker Lanc
567,29
gefirmen
swV.
‘haften an jmdn.’
daz untat niender hares breit an dich [den Schüler] mac
gefirmen Frl
15:9,11
gefloier
stN.
vgl.
floier
stMN.,
floieren
swV.
‘Kopfschmuck mit flatternden Bändern’
si warf abe ir gefloiir, / si want ein snodiz sloiir
[Kopftuch] / wider umme ir houbet Elis
2443
geflôrsen
stN.
→
flôrsen
stN.
gefrunzet , gefranzet
Part.-Adj.
zu afrz. froncier, vgl. Suolahti 1,299f.
‘mit Falten geschmückt, gefältelt’
ein roc gevrunzet gel âr [oder] rôit Yolande
2771.
– im Wortspiel mit Franze (
‘Frankreich’):
si truoc von brûnem samît an / roc unde mantel, in dem snite
/ von Franze, und was der roc dâ mite / dâ engegene, dâ die sîten / sinkent ûf ir
lîten, / gefranzet unde genget, / nâhe an ir lîp getwenget / mit einem borten
Tr
10905
gegademe
stN.
‘(Schlaf)Gemach, Kammer’
der kúning. lêitota míh in sîne gegádeme Will
6,1.
48,11
gegar
Adj.
‘gemacht, bereitet’
sîn hiuvel und sîn wangen, / diu hâte bevangen / ein varwe vil minneclîch, /
milche und rôsen gelîch, / als dirre zweier dinge var / waere in eine gegar WvRh
6269.
1392
gegate
swM.
1
‘Genosse’
2
‘Partner, Teil eines Paares’
1
‘Genosse’
der koning was belebin / ûf dem boime vnd sîn gegate Eilh(L)
3495.
5562;
wolle wir sîne gegaten sîn Kröllwitz
4408;
synes schildes en vant man geyn gegaden, / want eme enmochte geyn swert
geschaden Karlmeinet
415,28;
NvJer
27705
2
‘Partner, Teil eines Paares’
daz selbe vogelin / wil ane gegaten eine sin PriestJohB
950,51.
950,54;
wande unser trût daz ist Crist, / der uns durch reht vil lieber ist, / dan der
tûben ir gegate Kröllwitz
4387.
–
[Maria ist wie eine] turtelduf al an gegaden
MarlbRh
85,15.
85,34;
sich do kos si [Maria] den
durren ast / also di turteltube tut zu vorn, / wen si irn gegaten hat vorlorn
Brun
5298;
MarienklUVr
544.
–
‘Ehegatte’
ab eyn man [...] von sinem wibe gescheiden wurde
und in sollichir wise daz eyn izlichis wol eynen andern gegaten nemen mochte
RbMagdeb
284,15;
got, der alle ding vormac, / brach im uz der siten sin / einen gegaten
luter, fin HistAE
66.
67;
nu ir nicht welt gestatin / deme manne zcwene gegatin PfzdHech
197,5.8
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