geborc
stMN.
das borgen (des Gläubigers) ûf jmdn. ‘Herleihen an
jmdn.’, hier ‘(mit der) Hoffnung auf
Wiedervergeltung’
hab ouch der andrin besorc, / want ûf dich [Gott] was ir
geborc NvJer
25131
geborngot
stM.
‘geborener Gott’
werde sun, als ich sun bin, geborngot Eckh
5: 46,7
gebornheit
stF.
‘das Geborensein’
der vater ist würkende und der sun ist lîdende; und daz ist von der eigenschaft
der gebornheit Eckh
2:279,1;
daz ich bin nâch gebornheit, daz sol sterben und ze nihte werden ebd.
2:503,4;
den segen Esau, / dar zu di irste gebornheit
[Erstgeburt]
Brun
3218
gebornwërden
stN.
‘das Geboren-, Gezeugt-Werden’
des vaters sprechen ist sîn gebern
[
generare
] , des sunes hœren ist sîn geborn
werden [
generari
]
Eckh
2:53,5;
daz gebern der güete und geborn-werden in dem guoten ist al ein
wesen, ein leben ebd.
5: 9,14
geborstet
Adj.
‘borstig’
sint geborstet alsam diu swîn StrKarl
9530
gebot
stN.
1 zu bieten : ‘Gabe, Angebot, Gebot’
1.1 allg. 1.2 im Spiel: ‘der Wurf oder Zug, den der Gegner überbieten
muss’
1.2.1 eigentl. 1.2.2 übertr. auf die Aktionen im ritterlichen Kampf 2 zu gebieten
2.1
‘Auftrag, Befehl’
2.1.1 allg. 2.1.2 rechtl. besonders 2.1.2.1
‘Ladung (vor das Gericht)’ (vgl. → gebieten
unter 5.1 ) 2.1.2.2
‘Aufgebot’
2.1.2.3
‘(gerichtl. ) Mahnung, Leistungsaufforderung’
2.1.2.4
‘(bei Verstoß gegen ein Gebot angedrohte) Geldstrafe’
2.1.2.5
‘(gebotene) Pfändung, Beschlagnahme’
2.1.2.6
‘(gebotene) Forderung (Abgabe, Dienst o.ä.) irgendeiner
Art’
2.1.3 als Gebietende erscheinen leit, minne, tugent, zuht usw., meist umschreibend 2.2
‘Vorschrift, Satzung, Gesetz’
2.3
‘Verfügungs-, Herrschafts-, Befehlsgewalt’
2.3.1 allg. 2.3.2 rechtl. 2.3.3 Wendung got tuot sîn gebot mit jmdm. = got gebietet
über jmdn. ‘beruft jmdn. aus dem Leben ab’
(vgl. → gebieten
2 ) 2.4
‘(von Gott gegebene) Ordnung, Einrichtung der Welt’
1
zu bieten: ‘Gabe, Angebot, Gebot’
1.1
allg.:
vrowe, daz vergelt iu got. / daz ist ein sæliclich gebot
[Erbieten] / iuwer werden süeze RvEGer
3098;
swer ouch ûf ein pfant bietet daz ûf dem markte gêt, und im daz umbe daz
selbe gebot belîbet, und er die pfennige niht gît umbe daz selbe pfant, der ist
umb ein frävel komen StRMeran
420
1.2
im Spiel: ‘der Wurf oder Zug, den der Gegner überbieten
muss’
(Haupt, Anm. zu
Er
876. 884 )
oder ‘Einsatz’ (Schönbach, Anm. zu
WernhSpr
65,2 )
1.2.1
eigentl.:
ich hete ein spil sô guot, daz ich gewinnes mich versach: / ich leite
dâ steine und ouch gebot: [...] ich leite ie
willeclîche dâ des holzes einen spân WernhSpr
65,2
("jeder Spieler hat ein Stück Holz zur Hand, aus dem er einen
spân schneidet, den er dann als Zeichen für den Einsatz
[...] auf den Tisch legt", Anm. z.
St.)
1.2.2
übertr. auf die Aktionen im ritterlichen Kampf:
dar nâch sô wart daz spil gegeben / mit manegem viurînen slage / von
vruo unz hin nâch mittem tage, / daz in der gebote zeran Er
884.
– (daz / sîn) ~
legen (vgl. oben WernhSpr ):
do leit ouch Erek sin gebot dar under, / daz vil lihte gahens galt
wol viere JTit
2189,2;
ahy, wie siz da ruͦrten / baidenthalb mit den slegen! / si
begunden diu gebot legen, / des maniger vil riwich wart Dietr
9145;
Er
876;
Georg
1219;
Rab
841,3
2
zu gebieten
2.1
‘Auftrag, Befehl’
2.1.1
allg.:
der künec mîn hêrre heizet mich / sîn wort hie
sprechen, nu muoz ich / hin ziu leisten sîn gebot Tr
15433;
swelchem brvͦder man swêrev vnd vnmuglichev dinch enphilhet,
der sol daz gebot mit aller semphte vnt gehorsam enphahen BrMün
68;
so sol der bischof [...] si
[Gläubiger von Kreuzzugsteilnehmern] twingen
mit geistlichem gebote dar zvͦ [Erlass der
Schuldzinsen]
UrkCorp (WMU)
93,20
2.1.2
rechtl. besonders
2.1.2.1
‘Ladung (vor das Gericht)’ (vgl. → gebieten
unter 5.1):
ist ieman [...] dar
[
lanttegedinc
] gebotten,
div gebot svln stete sin SchwSp
54a;
er werde dann vorhin mit billichen geboten berufet an das gericht
StRSchlettst
43;
vnd der vribote sal eme gebietin drv gebot dri tage nach einandir
UrkCorp (WMU)
1161AB,4
u.ö.;
versaezz er daz selb gepot auch, so sol der chlager sein chlag
behabt haben OberBairLdr
8;
virstundi abir he dir giboti dru, so sal he wetti
sex phennigi Mühlh
168,30.
–
‘(durch Ladung einberufene) Versammlung’
die knehte ouch, die in der [...]
weber zuͦnfte sint [...], die
ensullent under in kein sunder gebot machen UrkSpeyer
391,31
(a. 1336)
2.1.2.2
‘Aufgebot’
swer oͮch rehte gînoz ist des antwerkes
[...], der sol zallen ernsten ir gebottes
vnd ir banîer [Fähnleins] warten
UrkCorp (WMU)
80,32
2.1.2.3
‘(gerichtl. ) Mahnung, Leistungsaufforderung’
wer aber, daz ern versumte zu gebene, biz daz man ime dru gebot
getete, so wer er die buͦzze schuldik WeistErf
10
(a. 1289);
die also mit dem gebotte inrent den v tagen verschuldet sint
StBZürich
56
2.1.2.4
‘(bei Verstoß gegen ein Gebot angedrohte) Geldstrafe’
was ouch iederman gebotten wird [...] ze
buwen oder ze machen, das sol [...] die selbe
person [...] tuͦn. teͣt aber
ieman des nit, so sol vnser gerichtsschriber
[...] vff die selben vngehorsamen person
vmb das gebotte clagen vnd das gebott an gnad uon inen ziechen
StRBern
1/2:287,19
2.1.2.5
‘(gebotene) Pfändung, Beschlagnahme’
daz die vurginantin burgar sulen [...]
dez offenbarlich vuriegen [...], daz shie kein
gibot haben oder sulen duͦn vber der stifte oder vber der phaffen
guͦt UrkCorp (WMU)
680,7
2.1.2.6
‘(gebotene) Forderung (Abgabe, Dienst o.ä.) irgendeiner
Art’
her mûz niechein gebot, noch herberge, noch bede, noch dînst, noch
chein recht uffez lant sezzen, ez en willekore daz lant SSp(W)
3:91,3;
das [...] keyner vnsir ampleut vff das
selbe guet keynerley gebot, notbete, stewer
[...] setze sollen DRW
3,1264
(WasungenUB.; a. 1348, kopial)
2.1.3
als Gebietende erscheinen leit, minne, tugent, zuht usw., meist
umschreibend:
daz ich ze vriunde hân erkorn / mîne tôtvîendinne, /
dazn ist niht von mînem sinne: / ez hât ir [der personif.
gedachten Minne] gebot getân Iw
1657;
er was in leides gebote Greg
2607;
mir wunscht manic werder man / durch sîner zühte gebot / sæld und
heiles umbe got RvEGer
6387;
nach siner tugende gebot / sprach er zv gote sin gebet PassI/II
204,81;
von des [Gottes] milte gebote ebd.
204,87;
hierher?:
einer suche gebot / lac ir in deme houbete, / die sie also betoubete /
und tet ir inneclichen we PassIII
379,28;
rein umschreibend:
diu mâze wag im rehte kunst / gên dirre welte und ze
gote / nâch des wunsches gebote RvEBarl
1150
2.2
‘Vorschrift, Satzung, Gesetz’
uns ist ein gebot gegeben / über [bei Strafe
des Verlusts von] guot und über leben, / daz sich hie vor wîp
noch man / neme deheinen gast an / ûzerhalp dem bürgetor Iw
6143;
ir [Eva] erloubet unser hêrre
got / obez, bluomen unde gras, / swaz in dem paradîse was, /
[...] wan einez daz er ir verbôt
[...] : / daz brach si und brach gotes gebot
Tr
17945;
und zwâre sît daz Engeltrût / hât übergangen mîn gebot, / sô muoz si
darben KvWEngelh
3717;
wir verbieten ouch [...] swer ditze gebot
vͦberget [...]
UrkCorp
2345,29.
–
diz sint diu zehen gebot, / diu uns gebôt der wâre got Freid
174,2;
nu satzter aber ein gebot PassIII
70,6.
70,15;
obgeschriben unser gebote und satzunge StRWerth
10;
die gesetzet und och gebot, die wir iuch darûber gesetzet, gebotten
und gemachet haben UrkFriedb
117
(a. 1332);
unserm gepot und gesetz StRBrünn
376;
daz wir [...] den satz vnd daz gebot gesetzit
haben UrkWürzb
40,145
(a. 1337);
UrkMoselQ
170,12
(a. 1338).
–
swelh kneht niht gedingt ist ain viertail aines iares
[...], der ist in der burger gepot
[friedensrechtl. Bestimmungen für die
Stadtbürger] niht; der muͦz ain
[...] unfuͦge als ain gast pezzern
NüP
99
2.3
‘Verfügungs-, Herrschafts-, Befehlsgewalt’
2.3.1
allg.:
dô was daz liut einvaltic, / daz twanc er
[Jupiter] in sîn gebot; / durch daz wart er
genant ein got, / daz er was krefticlîche / kunst und guotes rîche
RvEBarl
9953;
vrouwe Marîne und grâve Adân
[...] der gebot wârn undertân / ouch tûsent
rîter unverzaget Wig
10800;
got, / in des gewalt vnd des gebot / der himel vnd dvͥ erde
stat OsterSpM
7,33;
ich sicher [ergebe mich] in
iuwer gebot: / wan [...] ich sigelôs bin
Iw
7563;
dar zuo hânt ir engelkœre drîe, / die mit willen leistent iuwer gebot
Walth
79,13.
– jmdm. ze gebote stân / ze jmds.
gebote stân (häufig, nur mit persönl. Subj.):
mit lîbe und mit guote / stüenden sî im ze gebote
Iw
5143;
der undervoit sal ouch zu der burger gebote sten an allen sachen,
an allem geheize, iz si groz oder kleine StRFreiberg
221,29;
von den wart her gesundert / ritter sibenzen hundert / unde drizig
tusent man, / di im zu gebote musten stan WOsw
30;
des was ich herzeclîche vrô / unde stuont ze sînem
gebote, / und begunde sterken in an gote. / einvalteclîche tet ich daz
RvEBarl
653;
daz ir den heiligin touf / intpfât [...]
unde zu gebote stât / der rômischen kirchin dort NvJer
3606;
swaz lebt daz stêt zunserm gebot, / alsô hât uns geêret got
WälGa
8557;
her, der vurweser ist dez volches, di czu seinem gepot stent
StRBrünn
377
2.3.2
rechtl. :
der selbe rihter [der sich der Rechtsverweigerung
schuldig gemacht hat] hat dehein gebot fvͥrbaz vber
nieman ze gebietenne. niemand ist sins gerihtes schuldig ze svͦchenne
SchwSp
84b;
min herre [...] habe wol czu gebiten sien
hobeluten [...] vnd sien frihen luten, anders en
hait he kein geboit in dem gerichte, sunders eine volge, ob he der czu noit
bedarf WeistGr
3,339
(a. 1347);
man teylet dem stift [...] da gebot
[Gerichtsbarkeit] vnd geleite, wasser und
weyde ebd.
3,363
(a. 1341)
2.3.3
Wendung got tuot sîn gebot mit jmdm. = got gebietet
über jmdn. ‘beruft jmdn. aus dem Leben ab’
(vgl. → gebieten
2):
jnde vnse here god sijn gebot mit eme dede, ei [=
ê
] er dat voluuͦrde
UrkCorp (WMU)
1076,39
2.4
‘(von Gott gegebene) Ordnung, Einrichtung der Welt’
gotes gebot niht übergât / wan der mensche, den er geschaffen hât; /
vische, vogele, würme und tier / hânt ir reht baz danne wir Freid
5,11;
[Homosexualität] ist wider sin
[Gottes] gebot / vaster denne dehein sunde
StrKD
158,450;
RvEBarl
9459.
– Naturgesetz, natürlicher Trieb:
nâch sînem rehte er
[Sternenhimmel] umbe gât, / nâch der natûre
gebote, / als im geordent ist von gote RvEBarl
9431;
[Neigung zum Ehebruch] ist von natûre gebote /
beidiu an wîben unde an mannen. / diu natûre sî verbannen, / diu daz reht
alsô verkêret / und niwan unreht lêret StrKarl
3772
gebotbrief
stM.
‘Schriftrolle mit den zehn Geboten’ (übers. phylacterium
‘Gebetsriemen’ mit zwei Kapseln zur Aufnahme der Rollen):
und alle ire werc wirken si darumme, ûf daz si gesehin werden von den lûten, wan
si breiten ire gebotbrîfe und grôzen ire soume EvBeh
Mt 23,5
gebouge
Adj.
‘biegsam’
des uolkis herticheit / uil gebouge wart Pilatus
1,379;
als dem stale, der [...] uf dem anehowe / wrde gebouge
ebd.
1,9
geböugic
Adj.
‘gebogen, biegsam’
gebougec wâren sîne brâ [Wimpern] / und senfter waege
hie und dâ WvRh
6234;
sîn hende wâren wolgetân / linde und gebougec ebd.
6369.
1421;
alsô gebougik worden sîne ûzzeren krefte von dem uberguzze der innewendegen krefte
HvFritzlHl
15,14
geböume
stN.
‘Menge, Gesamt von Bäumen, Baumbestand’, vor allem von
fruchttragenden Bäumen:
lilie unde div rose und div zitlose / wͦhsen da ze goͮme undir dem
edelem geboͮme GenM
9,4;
vnd súln dem gotzhús, swenne der wingart ze vruht kvnt vnd das geboͤme, den
win halben [...] vnd das obs halbs
[...] v́f der hofstat entẃrten UrkCorp (WMU)
842,24;
daz gebovme daz da truoc / menger hande fruhte Martina
127,110.
112,111;
in deme september vor sant Michaheles dage, so alles gebǒme sine fruht git
ElsLA
179,11;
lûte alsam ein donnerslac / der spaltet daz geböume KvWEngelh
4817.
5439;
KvWPart
603;
alles edel gestaine, / gebom und allú kruter SHort
201;
GTroj
20611
gebôʒ
stN.
‘Schlag, Stoß’
dô sach siu slahen manec gebôz [
:
wolkenschôz
] / unde stechen manic sper / ûf den ritter
UvZLanz
1484;
Georg
1219
(La., verderbt)
gebœʒe
stN.
‘Schlagen, Stoßen’
gen dem gestuͤle unz an den
schragen [Umzäunung des Turnierplatzes] / wart ain groz
gestoͤsse / mit mangem schilt geboͤze RvEWh
5804
gebrach
stM.
‘Lärm, Geschrei’
des morgins, ê der tag ûfbrach, / dô wart sô luite ir gebrach / und ir trampeln
dâvor, / daz iz ûf der burc impor / dî brûdere vornâmen NvJer
20097.
21010
1gebræche
stN.
‘(lauter) Klang (von Stimmen)’?; vgl. → (ge)braht stM. und
→ bræche stF. –
diu rede sô wol gêt ûz dem munde / [...] daz er in
manigem gebræche / wol die rede kan gekêren LvRegSyon
2667;
do die wort und daz gebreche / irhorte Jonathas Macc
5294;
gal, schal und gebræche / machet harte wæche / manig nachtegal
SM:Wi
3: 1,8
2gebræche
stN.
1
‘Münzbild’ , negativ auf dem Stempel, positiv auf der Münze 2
‘in Stein gemeißelte Inschrift’
1
‘Münzbild’, negativ auf dem Stempel, positiv auf der
Münze:
dc gebrâche an deme phenninge TrudHL
141,20;
schouwe, wes daz bilde sî, / daz mit gebræch gemachet sî / mit
dem îsen in den rinc Ottok
464.
21478;
dirr helbling hat zwai gebraͤch PrGeorg
1,9;
alsô wart in ein gebraeche ir münze niht gestempfet Loheng
4877;
das ryst man noch der formen eynis pfenningis, dor in slet her eyn gebreche
sinis ingesigils MarcoPolo
26,10;
PrBerth
264,28;
Renner
18662;
EvBeh
Mt 22,19.
– in verschiedener Weise übertragen:
die selbe kamere
[Gebärmutter] hat inner halb siben jngesigele. die
sint ergraben alse ein múnzisen nach des menschen bilde.
[...] so daz kint wirt enpfangen, so ist ez siben
dage milch, siben tage bluͦt, siben dage wellit ez zesamene, siben dage
schopfit ez sich nach dem gebrache Lucid
62,9;
daz er mit sime heiligen tode die herlichen munze, da er iuch nach im
selben hat geprachet [...] wider niwen wolte von dem
alten valske der sunden, daz an iwer sele an scin wurde daz sine gotliche
geprache Konr(Sch)
171,22;
der helle münzer quetzet / sîn gebrêch, daz ûzen schein / silber und innen
was unrein Renner
4081.
18641
2
‘in Stein gemeißelte Inschrift’
sich, er ist der steyn, den ich gegeben habe vor Jhesu
[...] ich wil graben sin gebreche
[sculpturam]
Cranc
Zach 9,3
gebræhet, gebræchet (?)
Part.-Adj.?
(zu welchem Verb?)
‘mit Geschwüren bedeckt’
sij was ußsetzig und gebreet [
sursemee
] /
und auch da mit gar vermeret Pilgerf
9132
gebraht
stM.
1
‘Lärm, Geschrei’
2
‘Pracht, Prunk’ (von verführerischen Trugbildern)
1
‘Lärm, Geschrei’
man hôrte dâ allenthalben gebraht unde wuof. / dô verbôt man den kinden den
weinenden ruof Kudr
895,1;
do horte er michel gebracht / von tuveln PassIII
523,22.
– vom Gesang der Nachtigall:
manger leie ist ir gebraht, / ie lûter danne lîse Neidh
Sl 27:4,4
2
‘Pracht, Prunk’ (von verführerischen Trugbildern):
der tuvel groze maht / mit manigerhande gebraht / an
trugnisse gein im tribe Vät
25728;
in manigerhande schine / biwilen tac und nacht / machte er
[der Teufel] grozen gebracht ebd.
35076
gebræme
stN.
‘Verbrämung, Borte’
[den Ungarn] gie umb den kragen, /
[...] ein mederîn gebræme [
~ aus Marderfell] / ûf einem hôhen golliere [Koller,
Halsteil an der Rüstung]
Ottok
7979
gebranc
stN.
‘Ansturm’ (s.a. branc):
nie wart so groze schande / under des himels
crange [Umkreis] / geliden in geprange / sam Jerusalem hie
leit Daniel
6328
gebraste
stN.
‘Lärm, Getöse’
sin iamer sin gebraste / sin weinen vnde sin schrien / wart erhoret von Marien
PassI/II
72,16;
do began von dannen keren / der tuvel mit gebraste MarLegPass
20,239;
nu wart ein groz gebraste, / wand daz mer geloufen quam PassIII
665,24;
NvJer
19273
|