goltsmelz
Subst.
eine Legierung aus Gold und Silber, ‘Elektron, Weißgold’ (vgl.
goltgesmelze
und ahd. smelzi stM.):
electrum: goltsmeltz VocOpt
14.035
goltsmidinne
stF.
‘Goldschmiedin’
ich [Frau Anfechtung] bin
[...] die goltsmydinne / von dem hymmel hoe und die
smydynne / die macht und smydt in diesem lande / die kronen vom paradise aen schande
Pilgerf
12277.
12678.
12433;
beschaidenhait, / diu werde goltsmidinne WhvÖst
113
goltsmit
stM.
‘Goldschmied’
ain krone von ir selber art: / so schone nie gemachet ward /
von goltschmides henden HvNstAp
6633;
den [
stein
] hiez er uf
einen huͦt / einen goltsmit machen schone StrKD
92,75;
wer zu der munzze
[Münzstätte] hoeret, daz sint goltsmide unde ir gesinde
StRAugsb
15,13;
PrBerth
1:147,10;
SalArz
28,43.
–
der herre [...] heiz die goltsmide
sin / zvene scho [Schuhe] silverin / ilinde giezin
Roth
2023
(vgl.
silbersmit
).
– übertr.:
ein houbetmaler reiner site, / ein goltsmit ganzer triuwe Damen
6,3
goltsmitoven
stM.
Schmelzofen des Goldschmieds:
aurificina: goltsmit ofen. [...] aurificina locus, in
quo faber excoquit aurum VocClos
Au54
goltsmitte
swstF.
‘Goldschmiede’
swer von golt und von silber wuͤrchen chan, der sol
in goltsmitten wuͤrchen [...]. und sol niemant
fuͤrbaz daz hantwerch in haͤwsern, in staedeln, in staellen oder in
den wincheln wuͤrchen StRMünch
459,9;
stain und raiff guldin / daz bilde so
bevritten [fassten es ein] , / uz maniger goltsmitten /
was diu kunst getriben WhvÖst
13998;
aurificina: goltsmitta VocOpt
9.013;
MüOsw
2630
u.ö.
goltsnuor
stF.
‘goldene Schnur’ (hier für lat. zona aurea):
her priesterlichen vur / begurt mit einer goltsnur / uber sine
zitzen beide [vgl. vidi [...] similem
filio hominis [...] praecinctum ad mamillas zonam
auream Apc 1,12f.]
HeslApk
1842
goltspange
swstF.
‘goldene →
spange
’
da hete sie sich ingegurt / mit einin beslaginin bortin /
inmittin und zuͦ den ortin / mit cleinin golt spangin Athis
D 165.
C* 68.
– an Rüstung oder Schild:
die striten sô ritterlîche mit ellenthafter hant / daz die goltspangen stuben
von in dan WolfdD (J)
10:73,3.
– als Edelsteineinfassung:
di [Edelsteine am Gewölbe] waren
schon gevangen / in edle gold spangen HvNstAp
13284
goltspîse
stF.
Bed unklar, eine Goldlegierung? (vgl.
glockespîse
):
die trahten meisterlîch / umb einen palast rîch / und daz
man dar inne / worht mit guotem sinne / [Textverlust?] /
von edeler glockspîse [La. goltspise
]
EnikWchr
20953
goltstein
stM.
‘(goldfarbener) Edelstein’
wole slîft her [der Goldschmied] die goltsteine; /
mit manigir slahtin gigerwa / gewinnit er in die variwa Anno
38,8;
senti Heribret gleiz dar als ein goltstein ebd.
42,12;
do bat er [...] got daz daz holtz golt wart. vnd die
kieselinge zv goltsteinen PrLpz (L)
78,28.
– einen best. Edelstein bezeichnend, wohl v.a. den Topas oder den
Chrysolith:
topazion: goltstein Gl
3:359,29
(BStK927);
in allen er erschein, / lieht als der goltstein
Wernh
2414
vgl.
topazius [...] ist golt var
PrüllS
6,1
goltsteinlîn
stN.
‘(kleiner) (goldfarbener) Edelstein, Topas, Chrysolith’ (vgl.
goltstein
):
vivnf lot goldes [...] vnd ain golt stainli
UrkCorp (WMU)
866,12
goltstengel
stM.
‘goldene Stange’
der kuͤnc von Rangulat auch wielt / mannes muͦt
durch minne. / sam tet Wildhelmes sinne: / der huͦp [
‘hielt sich auf dem Pferd’, vgl. Anm. und Glr.z.St.] dort als
ain engel. / manic golt stengel [Gen.Pl.] / schranch
bevieng den claren WhvÖst
15650
goltstrîchære
stM.
jmd., der die amtliche Goldprobe macht (vgl. DRW 4,999 und
goltnâdel
):
ob di hans gewalt haben schul oder niht umb [...] den
golt streicher, und umb underchaufel [Makler]
StRRegensb
119
golttrage
Subst.
‘Ringfinger’ (vgl.
goltvinger
):
anularis: golt trago Gl
4:34,25
(BStK1020);
anularis: golttraga ebd.
4:34,26
(BStK632)
golttrehtic
Adj.
‘goldtragend’ (hier übertr. von lehrreichen Ausführungen):
der rede [Gen.Pl.] biz
[sei] andechtic; / wen sie sint golt trechtic / und
vorbesseren gimmen und golt HeslApk
5904
golttropfe
swM.
tropfenförmiges Gold:
purpruner varwe / ist er [der Stein
crisophirus
] begarwe. / da stant ane
tophen [Tupfer] , / sam di golttrophen / dar ane sin
gemalot HimmlJer
375.
– übertr.:
einen stap truoger claren / gedræt von helfenbæine. / dar inne lac gestæine /
in roten golttrophen Serv
603
goltvar
Adj.
1 in der Farbe Gold gleichend, goldgelb bis rotgolden 2
‘(durch Goldverzierungen) goldglänzend’
1
in der Farbe Gold gleichend, goldgelb bis rotgolden:
in allen [den Sorten der
Kamille] ist di bluͦme mitten goltvar Macer
39,2;
er [der Lapislazuli] ist plâ mit
goltvarben sprekeln BdN
465,33;
sein [des Papageien] halskraiz ist
rôtvar und vil nâhent goltvar ebd.
221,30.
156,28.
375,24;
u.ö.;
des [Krämers] chramgwant was golt
var / und was von chopfer geworht StrKD
54,26;
DvAOff
33;
OvBaierl
5,5.
– häufig von (rot)blondem Haar:
uff ir gold farwem harre / lag ain minekliches band
GTroj
11998;
ir hâr, / daz was goltvar unde
reit [gelockt]
Wig
2416;
ir kinne, ir kel, ir goltvar hâr SM:WvH
4: 1,9;
Iw
1672;
Lanc
317,11
2
‘(durch Goldverzierungen) goldglänzend’
waz goltvarwer gêren ir ingesinde truoc, / perlen und edel
gesteine verwieret wol dar in! NibB
712,2.
74,1;
ein schoͤner sunnenstral, der
[...] schinet uf einen núwen goltvarwen schilt
Mechth
5: 1,21;
sus verstâchen si zehant / diu sper mit solhem nîde gar / daz
die schilte goltvar / vür stiche wâren dehein guot [nicht mehr tauglich
waren]
Wig
6661;
Rol
5734;
GTroj
17098
goltvarwe
stF.
‘Farbe des Goldes’
man spricht auch, daz der asch auz dem unk
[Basilisk] geprant die art hab, wer silber dâ mit salb
und temperier, daz nem goltvarwe [
dicitur argentum eius cinere
delinitum colorem aureum imitari
]
BdN
264,27;
sein [Christi] rainez plût floz /
dar ouz den wunden gelich, / daz suͤze plût goltvarwe riͤche
GvJudenb
1942
goltvaste
swstF.
vierteljährlich wiederkehrende Fastentage ‘Quatember’
diu êrste zît ist, wenne man gemeinlîchen vastet, in der goltvasten unde die
vierzic tage vor ôstern PrBerth
1:322,16;
der gibt iglicher ze drein goltvasten als vil als ein prewe oder ein pfister
RbHohenlohe
30
goltvaʒ
stN.
‘goldenes Gefäß, Behältnis’
in kleiniu goltvaz man nam, / als ieslîcher spîse zam, /
salssen, pfeffer, agraz Parz
238,25;
der chunich ze tisce gesaz, da scain vil manich goltvaz
AvaJo
26,6;
presente riche / von silbir und von golde, /
[...] / und manig túre goltvaz
RvEWchr
29925;
Rol
3497;
KvWTroj
49001.
– spez. Trinkgefäß:
manic goltvaz rîche, dar inne brâht$’ man wîn
NibB
1328,3;
diu goltfaz, dâ er abe tranc SAlex
3119
goltvël
stN.
‘goldgefärbtes Leder’
auratas pelles: golt fel Gl
3:622,48
(BStK604);
sîn zimir dâ sô lûte erklanc, / daz man dâ bî gehôrte niht. / silbervel und
goltvel lieht, / zendâl rôt, grüen als ein gras, / dâ sunderbâr gehouen was
UvLFrd
208,26
vgl. auch Anm.z.St.
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