g – gabiʒ? gâch – gademstat gademvrouwe – gâhe gæhe – galazîâ galban – 1galle 2galle – galsterîe galsterlich – gamanje gamânje – gampelher gampelsite – ganeist(e) ganeistelîn – ganteren ganz – gære gargarismus – gart gart – gartgabele garthagen – gasse gast – gastmeisterin gastnusse – gæʒe gaʒʒe – gebant gebâr – gebeinet gebeitic – gebërærin gebërc – gebietære gebietærin – gebiuge gebiunde, gebünde, gebunt – gebogen geborc – gebraste gebræte – gebrësthaftic gebrëstic – gebrûchic gebrûchlich – gebünde gebünde – geburgeze gebûric – gebûschirre gebütel – gedæhtnisse gedalsch – gedense gederbe – gedinchof gedinclich – gedon gedon – gedröulich gedröuwe – gedwâse ge|ehte – gegate gegatrom – gegen hëllen gegenherte – gegenrede gegenreise – gegentraht gegen trëten – gegenwertige gegenwort – gegihte gegiric – geharnascht geharre – geheiligunge geheim – gehende gehenge – gehimelze gehirne – gehœric gehœrlich – gehüge gehügede – gehuobet gehuof – geilic|heit geillîche – geiselstreich geiselunge – geisticlich geistîn – geiʒeweide geiʒgalle – geiʒwolle gejac – gekleide geklûder – gelæge gelaister – gelegede gelegelich – geleitesman geleitgëlt – gëlfe gëlfen – gelîcherin gelîcherte – gelîchsame gelîchsamen – gelide gelidemâʒe – gelinc gelinc – gelle gelle – gelœte geloub- – geloupheit geloub- geloube stF. swM. geloube swM. geloubelîn stN. gelouben swV. geloubendic Adj. gelouber stM. geloubic Adj. geloubicheit stF. geloubiclîche Adv. geloubiger stM. gelöubisch Adj. geloufe stN. geloufte swM. geloup Adj. geloup stMN. geloupbrief stM. gelouphaft Adj. gelouphaftic Adj. geloupheit stF. gelouplich – gëlte gëltel – gelübe gelübede – gelüppic gelüpschafte – gëlwelot gëlwen – gemahellich gemahelschaft – gemæʒicheit gemæʒiclich – gemeinder gemeine – gemeinmüeticlich gemeinsagunge – gemelîche gemelîcheit – gemietede gemietunge – 2gemüete, gemuote gemüetic – gemuotheit gêmuoticheit – genâden genâdenarm – genâdezît genædic – genant 1genantlich – genemede genende – genës genesche – genibelet genîc (genîge ?) – genistbærlich geniste – genôʒsam genôʒsame – gensîn gensischen – genuht genuhten – genuocsamede (?) genuocsamen – Geon georset – gequël gequide – 1gerat 2gerat – gerede gerede – gerëhtmachen gerëhtmachunge – gereiʒe gereiʒede – gerigel gerigelingen – gerihticlîche gerihtinsigel – geristic geristlich – gërne gerner – gërste gërstegrûʒ – 2gertelîn gerten – gerûmiclich gerummel, gerumpel – geruowic geruowicheit – gesagede, gesegede gesalzene – geschaffenheit geschaffenwësen – gescheftnisse gescheftvrouwe – geschepfnisse geschepfunge – geschihtic geschihticlich – geschræje (?) geschrât – geschulteret geschuoch – geselbede gesêlen – geselliclîcheit geselligen – gesigel gesigen – gesinne gesinnen – gesiuniclich gesiuse – gesloufe gesloufic – gesnæren gesnarren – 1gespenge 2gespenge – gespîwe gespiz – gespreide 1gesprenge – gestalt gestalt – gestelle gestellet – gesticke gestickelet – gestopfel gestœʒe – gestriuʒe gestriuʒunge – gestüplach gestüpnisse – gesuoch gesuochære – geswenke geswenze – geswindicheit geswindiclîche – getænede getæper – getelse getemere – getougen getougen – getregede|gülte 1getrehte – getriuwenisse getriuwewirdic – getult getumele – getwancnisse getwancsal – gëtzen getzsal – gevæhic geval – geværlich gevatere – gevellicheit gevelliclich – geveterede geveterlîn – gevlester gevlitter – gevorstet gevræʒe – gevüegelich gevüegetheit – gevürste gewach – gewalt gewalt – gewaltroubunge gewaltsame – gewantsnîden gewantsoum – gewarsamlîche gewarschart – gewehenen gewehse – 2gewende gewendelach – gewërben gewërbic – gewërken gewërldet – gewëterblitzen gewette – gewilden gewîlet – gewinnunge gewint – gewist gewiste – gewonet gewonhaft – gewuoc gewurc – gezamen gezan – gezerge gezic – gezît gezîte – geziugelîn geziugen – gezühticlîche gezunft – gheheel gibe – giegengêre giel – gifticheit gifticlich – gîgengarren gîgennagel – gîle gileht – gine|glapf ginen – gir gir – giric giricheit – girte girunge – gît git (?) – giuden giudenlich – glanken glanst – glas(e)väʒʒelîn glas(e)vënster – gleienbluome gleif – glenzezît glenzic – glîme glîmen – glîssenerîe glisterîe – glocke glockehûs – gloie gloieren – glück- glüejen, glüen – gnaister gnaistli – gogel gogel- – golf gollen – goltërze golt|esche – goltmâl goltmasse – goltslahære goltsmelz – goltvël goltvinger – gos (?) got – götelîn gotelop – goteshûsrëht goteshûswartære – gotesvriunt gotes|wâr – gotheftic gotheit – gotmeinunge gotmensche – gotweiʒ
gotzam – gougeren göugewete (?) – goukelklucken goukelkunst – goukeltocke goukelunge – göumütte, -mutte göu|phâwe – grâ grâ – grab(e)wart grab|îsen – 2grâl grâlen – gran grân – gransprunge gransprunge – gras(e)löufel gras(e)marschalcambet – grætic grâ|tuochære – grâwërc grâwërcliute – grêde grêden – gremiclich grempære – greʒenach gribellure – grieʒwart grieʒwartære – grîfvalke grîfzan – grîn grindel – grisegrammen grîseleht – griuse griuselen – groben grobiln – grôʒgamander grôʒgebieter – grôʒtürstic grœʒunge – grüenheit grüenlich – grundelôs grundelôselich – gruntrëht gruntrüerunge – gruntvorschende gruntvriunt – gruoʒbære gruoʒe – grütschîn grutte – gubelnagel guc – güeticlîche güetlich – gugelkotze gugelroc – gülte gülteguot – gumpenîe gunderam – guonlich guot – guotlich guotlîche – gupfoht guppelspil – gürtelsenken gürtelsnuor – gymnosophiste
|
geloub-
s.a. geloup-
geloube
stF. swM.
1
‘Zuversicht, Dafürhalten, Überzeugung’ , 1.1 allg. 1.2 jmds.
~ ist , jmd. hât gelouben
‘jmd. glaubt, nimmt an, vertraut darauf’ , mit abh. Satz 1.3 jmdm. etw. ze geloube(n) sagen
‘jmdm. etw. glaubhaft, zuverlässig genau sagen’ , formelhaft in Ausdrücken der Unsagbarkeit 2
‘Glaub-, Vertrauenswürdigkeit’
3 relig., ‘Glaube (an Gott)’
3.1 allg. 3.2 bes. rehter , wârer und unrehter ,
valscher
3.3
swacher ~
‘Aberglaube’
3.4
‘christliches Glaubensbekenntnis, Credo’
1
‘Zuversicht, Dafürhalten, Überzeugung’,
teilw. nicht sicher von 3 abzugrenzen
1.1
allg.:
si [Sarah, der die Geburt eines Sohnes
verheißen wurde, Gn 18,10ff.
] lahchote, neheiner
geloͮbe si ne phlac VMos
18,26;
daz [Halmorakel] trœstet mich: dâ hœret ouch
geloube zuo Walth
66,12;
âne minne wirdet niemer herze rehte vrô. / sît ich den gelouben hân, /
frouwe Minne, / fröit ouch mir die sinne ebd.
14,10;
ez ist zwaier hand ait, einer von wissen, der ander von
gelauben. der erst ait ist, daz ein man sweret, daz er gesehen oder
gehoͤret hat und wares wais. der ander ait ist, daz ein man sweret, daz
er ân zweivel vestichlichen gelaubet StRMünch
281,26;
MF:Reinm
51b:3,6;
MF:Mor
22:5,1;
StrAmis
1466
1.2
jmds.
~ ist, jmd. hât gelouben
‘jmd. glaubt, nimmt an, vertraut darauf’, mit abh.
Satz:
der site [der Beschneidung] ist hivte undir
judischem livte, / und ist ir geloͮbe ez si in bezzer danne div
toͮffe GenM
37,8;
mîn gloube ist, sol ich leben, / ich wirde endelîchen alt
MF:Reinm
54: 5,1;
daz ist der min geloube, [...] /
daz sie [gefallene Krieger] uor gote iemir leben
Rol
8648;
Tr
6439.
4718;
Eracl
1770;
Ottok
5742;
Tannh
1,51;
MerswZM
49,14;
Minne, kûme ich hân gelouben daz iht grôz sî dîn gewalt
KLD:Kzl
4: 3,1;
KvWSilv
1598
1.3
jmdm. etw. ze geloube(n) sagen
‘jmdm. etw. glaubhaft, zuverlässig genau sagen’, formelhaft
in Ausdrücken der Unsagbarkeit:
ich enkunde iu wærlîche / ze gloube
[zuverlässig genau] nimer daz gesagen, / waz er
ritter hât erslagen UvZLanz
3851;
wer möhte in daz ze gloube sagen / daz ir künec gevangen lac? Bit
1614;
ErnstB
3051;
Dietr
9653
2
‘Glaub-, Vertrauenswürdigkeit’
gezivge ditze chovfes vnd ditze gewerbes sint: [...]
Perhtolt [...] vnd ander piderbe livte, die gvtes gelouben
sint UrkCorp (WMU)
N303,11;
da sol er sweren vmb die erchantnus der sum, daz er also vil sol haben von dem
schuldiger, vnd sol ym machen ein glauben mit einem offen justrument
[l. instrument
]
StatTrient
179
3
relig., ‘Glaube (an Gott)’
3.1
allg.:
daz diu tumbe diet / sich von gotes gelouben schiet
RvEBarl
9872.
14278
u.ö.;
die christenliche gloube Gen
2868;
nu íh ábo ze sînemo
[Christi] gelôuben [La. siner
gloubo
] bín kúman Will
48,19;
und hiez in daz edel wîp / zuo dem gelouben bringen /
[...] von der unrehten heidenschaft
RvEBarl
12157.
13282;
Will
48,41;
die ave an dem [La.
der
] geloube gestênt, vile wole der ding ergêt
Gen
2875;
wie sîn geloube stüende, / des enhete si deheine künde
Wh
291,19;
mir wone der geloube bî, / dâmit ich kristen genennet sî
Ottok
62644;
chetzer, iuden und heiden / dunchent uns die gotleiden,
/ wand si des glouben niht enhant StrKD
112,3;
haran gedenken allie, die getoft sint [...] vnd
ogen irn geloben, den sie hant ze gotde UrkCorp (WMU)
93,2.4;
wurke den gelouben mit der hant [d.h. tue gute Werke, vgl.
Iac 2,14ff.]
ErzIII
36,235;
VMos
12,10.
42,22;
Rol
3925;
SSp(W)
3:57,1.
– auch Pl.:
swie vil der ungelouben ist, / der glouben ist niht
wan einer StrKD
158,659.
– auf ketzerischen und nicht-christlichen Glauben bezogen:
dv bihte werde getan [...] niht nah der
chezer gelovbe vnd ir lere Bihteb
16;
er ist unkristens glouben LvRegSyon
1304;
nach der heiden geloube Ianus daz ist dez iares got
MNat
16,12;
Herb
3508.
– personif.:
Wisheit und Gerehtekeit, / Gloube Trost Bescheidenheit
/ [...] nu haten alle riche kleit / die
juͦngfrauwen alle gar HvNstGZ
247a.
1346;
SHort
1489
3.2
bes. rehter, wârer und unrehter,
valscher
~ :
katholicam fidem: rehten gelovben PsM
C 11,1.3;
fides recta: gloube diu rehte WindbAthGl
143;
mit rechtime gelowen Roth
4140;
Lucid
98,12.
101,2;
PrGeorg
202,3;
PrWack
20,51;
er möht erbarmen die halt sint / des wâren gelouben âne,
/ juden, heiden, publicâne Wh
162,29;
VEzzo
401;
HvBurg
4594.
–
die der sint in der ûnrechtun glouba PrWack
20,35;
daz du dich lieszest töfen nach cristenlicher dat, / und falschen
glauben lieszest underwegen sin WolfdD(H)
450,3;
LvRegSyon
1319;
MarGr10
34;
TürlArabel
*R 155,26
3.3
swacher ~
‘Aberglaube’
deheines swachen gelouben er phlac Er
8123;
ez ist ein ungevueger spot, / daz dû [...] irrest
/ an swachem gelouben; / nû lâz dich niht berouben / dîner wizze RvMunre
643;
daz ich nimmer mêr gesage / keinen swachen gelouben ebd.
1247
3.4
‘christliches Glaubensbekenntnis, Credo’
di rede des geloubin / aldus beginnit, / so man in den buchen uindet: /
credo in unum deum Glaub
58;
uns saget der geloube [...], /
daz wir ze jungist schuln erstan VRechte
373;
darumme sprechen wir in unsime geloubin daz he hait geschaffin di
gesichticlichin und unsichticlichen dinc Parad
32,18.
31,24;
Ottok
62642;
TvKulm
2617.
– jmdm. den ~ vorsprechen:
dô sprach er im den gelouben vor. / er sprach
hinnâch [verstärktes nâch
]
EnikWchr
25483;
daz man [...] den siehhen
[...] den paternoster, daz Ave Maria und den
gelauben vorspreche StRMünch
115,24;
TrSilv
294;
Ottok
3443.
3447;
FabelCorp
37,148.
–
den ~ kunnen, singen:
swer den gelouben rehte kan, / der weiz wol, wier
[Christus] uns wider gewan Freid
8,2;
der dorfman ist niht wol beriht, / kan der pfaffe des glouben niht
ebd.
70,21;
nach dem ewangelio singet men den geloͮben
Lucid
97,7.
79,3
geloube
swM.
‘der Gläubige’
so lont uns got so hohe niht, / als er nu den
gloubenden [La. gelovben
] tuͦt; /
die zæigent im geistlichen muͦt StrKD
12,111
geloubelîn
stN.
‘kleiner Glaube’, pejorativ; Pl.:
sô gît der tiuvel manigen rât, / daz wir dâ vone [vom rechten
Glauben] kêren / unde lêzet uns vaste lêren / andere bôse
geloubelîn [falsche Glaubenssätze, Aberglauben]
Kröllwitz
3753
gelouben
swV.
1
‘(jmdm.) etw. (Gen./Akk.) glauben, etw. (von jmdm. Gesagtes, Vorgebrachtes)
für wahr halten’
1.1 allg. 1.1.1 mit Gen.d.S., häufig des mit folgendem erläuterndem (meist
daz -)Satz 1.1.2 mit Akk.d.S. 1.1.3 mit abh. Satz 1.1.4 mit Dat.d.P. und Gen./Akk.d.S. 1.2 im Ggs. zu sinnl. Erkenntnis/ wizzen 1.3 formelhaft obe ir mirs geloubet u.ä., beteuernd: ‘glaubt
es mir’
1.4 phras. 2
‘jmdm./ einer Sache (ver)trauen, Glauben schenken’
2.1 mit Dat.d.P. 2.2 mit Dat.d.S. 3 auf Zukünftiges bezogen, ‘auf etw. vertrauen, etw. zuversichtlich
erwarten’ , mit Gen.d.S. 4
‘an (einen) Gott glauben’
4.1 tr. 4.2 mit an 4.3 ohne Obj. 4.4 subst. Inf. 5
‘an etw. (relig. Lehren) glauben, etw. für wahr halten’ , überw.
in Glaubensbekenntnissen und katechetischen Reden 5.1 tr. 5.2 mit an 5.3 mit daz -Satz 6
‘nachgeben, entgegenkommen; sich freundlich erweisen’
6.1 mit Dat.d.P. 6.2 mit Dat.d.S. 7
‘jmdm. etw. erlauben, gestatten’
8 refl., mit Gen., ‘einer Sache entsagen, auf etw. verzichten, mit etw.
aufhören, von etw./jmdm. ablassen, sich von jmdm. trennen’
8.1 mit Gen.d.S. 8.2 selten mit Gen.d.P.
1
‘(jmdm.) etw. (Gen./Akk.) glauben, etw. (von jmdm. Gesagtes, Vorgebrachtes)
für wahr halten’
1.1
allg.
1.1.1
mit Gen.d.S., häufig des mit folgendem erläuterndem (meist
daz-)Satz:
dâ was von liuten grôz genuht, / für wâr sult ir
gelouben des KvWTroj
24991;
ez spricht auch Aristotiles, daz der igel stênde
unkäusch mit seinem weibel [...]. iedoch sagt man
mir, daz weibel leg sich an den ruck; des gelaub ich paz BdN
138,23
u.ö.;
Wh
359,12;
UrkCorp (WMU)
2787,41;
wir bitten ivch, ist dc si ivch icht andirs han gesagit von vns, dc ir
des nicht geloͮbent ebd.
902,27.
–
geloubent endelîche des, /
er [Achilles] wonte bî Schîrône
KvWTroj
11178;
frouwe, ir sult gelouben des, / daz der stolze
Gâlôes / [...] tôt lac von der tjoste mîn
Parz
134,23.
500,16;
KvWTroj
13678;
StrAmis
1730;
daz beidiu wîp und man / gelouben wil der maere, / daz si
[Kriemhild] der helle swaere / habe von
solhen schulden KlageB
557;
KvWTroj
10978
1.1.2
mit Akk.d.S.:
swer dir saget ein mære / daz unmügelich wære
[...], / daz engloube niemer LBarl
3890;
vnd swaz der [
prior
] sagt, daz
sol man gelovben UrkCorp (WMU)
487,24;
daz di, di den brief an sehen, im [dem Empfänger der
Urk.] di reid claubin ebd.
3588,9;
NibB
129,3.
2334,1;
Greg
3201.
–
si gleubtin in selbir kein weg [für sich keinen
Ausweg (vor der Sintflut) finden zu können]
Dalimil
1,12.
–
von jmdm. (an jmdn.) ‘in Bezug auf
jmdn.’
er gloubet sô kranc dinc von gote, daz erz sînen kinden ungerne
seite PrBerth
1:401,32;
waz suln wir von gote geluͦben?
Lucid
3,1;
Konr
5,33;
sô ist verlorn al swaz er [der niuwan
schalcheite pfligt
] tuot, / wan nieman
guotlichen muot / noch zuht an in gelouben [ihm
zutrauen] kan WolfWiege
1709;
mit Inf.:
dar mugit ir geloͮbin / von manigir
schonir urowen / weinim unde hantslagin [dass sie weinten
und die Hände zusammenschlugen]
Roth
2881
1.1.3
mit abh. Satz:
wart iht dâ friwentlîche getwungen wîziu hant / von
herzen lieber minne, daz ist mir niht bekant. / doch enkan ich niht
gelouben, daz ez wurde lân NibB
294,3;
UrkCorp (WMU)
980,27;
Stagel
116,21;
ganzeklih ze geloͮbenne, swc die vorgenanden drie sagiten
UrkCorp (WMU)
2583,16;
daz si geloubten âne wân, / swaz er spræche, ez wære wâr
StrAmis
1276;
jâ solt du dran [in Bezug darauf] gelouben,
sun, ez [das gewant
] ist dir guot
WolfdA
431,3.
–
ûf jmdn. ‘in Bezug auf jmdn.’
herre kúnig, du solt uf mih / geloubin niht, das
mih uf dih / iender dúrste oder uf din bluͦt / oder uf din riche
oder uf din guͦt RvEWchr
25126
1.1.4
mit Dat.d.P. und Gen./Akk.d.S.:
gloubet mir des ich iu sage: /
der [Alexander] dêch baz in drîn tagen / dan
al ander chint, / sô si drîer mânôt alt sint VAlex
117;
daz er mir bi seinen triwen gesagen mach, des sol ich im gelovben
UrkCorp (WMU)
2811,8;
vnd iahen, daz gehort zv irem goteshavse. dez wold ich in nicht
gelauben ebd.
3378,5;
Parz
404,4;
Wh
271,15;
KvWTroj
13068.
15987;
man geloubt dir nû der mære StrKarl
6131;
phras. (TPMA 5,36):
es geloubt niht ein kint sînem vater [La. eime kinde
nicht sin vatter; es ist ganz unwahrscheinlich]
UvZLanz (K)
4847.
–
zewâre, geloͮbe dû iz mir, / got sprichet zuͦ dir
Exod
853;
daz geloubet mir Iw
1184.
8013;
geloubet mir ein mære ebd.
2327;
nu entwâfent er sîn houbet: / dô wart ez im
geloubet / daz erz her Îwein wære ebd.
4262;
Mühlh
150,17
1.2
im Ggs. zu sinnl. Erkenntnis/wizzen:
man mag es wol gelouben, aber nút mit sinnen begriffen
Tauler
121,23;
wir blinden und wir touben / wizzent nicht, wir gelouben
/ der dinge die wir nie gesan HeslApk
3412
1.3
formelhaft obe ir mirs geloubet u.ä., beteuernd: ‘glaubt
es mir’
het ich vil edele gesteine, / daz mües ûf iuwer [einer
maget
] houbet, / obe ir mirs geloubet
Walth
74,26;
Parz
746,28;
derz gelouben wolte, / sô erkande ich wol die vuoge, / wenne unde wie man
singen solte Walth
48,22;
WvRh
1441;
geloubestu des, Prünhilt, er ist wol Gunthers genôz
NibB
819,4;
SAlex
4366;
Priesterl
373;
Parz
682,17
1.4
phras.:
swerz niht geloubt, der sündet [man muss es
unbedingt, ohne weiteres glauben]
Parz
435,1;
er sündet, swer des niht geloubet, / daz ich möhte geleben manigen lieben
tac, / ob joch niemer krône kæme ûf mîn houbet MF:KaiserHeinr
3:4,1
2
‘jmdm./ einer Sache (ver)trauen, Glauben schenken’
2.1
mit Dat.d.P.:
swie wê dem menschen geschiht, / er geloubet doch dem andern niht
Freid
23,11
(TPMA 5,36);
Adam, daz dv dim wibe baz gloͮbest denne
mir [Gott]
Konr
24,37;
er [der von Noah ausgesandte Rabe] ne sagete
ime niht widere / dehein gelovblich pilde. / do sante er uz di tuben. / der
wolter gelovben VMos
13,9;
UrkCorp (WMU)
59,17;
wer och, dc dekeiner wêruͥ der korn zeder muͥli
brêchtuͥ, dem der muͥlner gelouben nuͥt enwolte vmb
[in Bezug auf] dc korn
[...], so sol er dc korn mêssen UrkCorp
3474,2.
– formelhaft am Schluss von Zeugenlisten:
Fritz der æhter vnd ander biderbe leute genuͦch, den man wol
gelaubt UrkCorp (WMU)
2426,25;
vnde vil anderre lvͦte, den ze globenne ist ebd.
1803,4
u.ö.
2.2
mit Dat.d.S.:
si engeloupten niemens sage / niuwan ir selber ougen AHeinr
1392;
wer sine wort gehorte, / der geloubete in Elis
3253;
UrkCorp (WMU)
1083,8
3
auf Zukünftiges bezogen, ‘auf etw. vertrauen, etw. zuversichtlich
erwarten’, mit Gen.d.S.:
wan si des wol versâhen sich / und des gelouben wolten, / ob si gesigen
solten, / daz müeste an sîner [des Priesters
Zambrî
] helfe stân KvWSilv
2779.
– mit Ersparung des Obj.:
nû müeze mir geschehen, als ich gloube an ir [in Bezug auf
sie]
Walth
121,23
4
‘an (einen) Gott glauben’
4.1
tr.:
einen got vil lobesamen / geloube ich
RvEBarl
1982;
nû solt dû got / gelouben ebd.
3891.
–
di sint vil saliger die
mich [Christus] geloubent unde mich niene
gesahen AvaLJ
184,5.
–
ze einem gote geloube ich
in [
Krist
]
RvEBarl
8340.
12021
4.2
mit an:
ih geloube an einen got Glaub
67.
189;
Spec
1,2.
1,14;
ich pin cristen vnd geloͮbe an den heiligen Crist
Konr
13,18;
Georg
3099;
Parz
817,11;
LaurinA (L)
1041;
Mechth
7:54,11.
–
geloͮbe an die gote! Konr
13,19.
14,22;
frou, an wen geloubet ir? / [...] herre,
zwêne got ich hân: / Erculem und Apollen Georg
1956.
– vereinzelt in:
ih gloube in den heiligen geist Glaub
1658.
3642;
LinzGl
459,1.
460,25
4.3
ohne Obj.:
swer niht gloͮbet, der ist hie verteilet [
Io 3,18
]
Spec
2,3;
RvEBarl
3173;
Eckh
5:270,1;
wir geloͮben cristanliche, nit alse juden noch als
ungeloͮbige cristan lúte Mechth
7: 54,5.
–
als die heidene gloubint MNat
15,32
4.4
subst. Inf.:
gelouben und gedingen / müezen die rehten wîsheit bringen LvRegSyon
2864;
ein ganz glouben ist vil mêr dan ein wænen in dem
menschen Eckh
5: 270,3;
HeslApk
21211
5
‘an etw. (relig. Lehren) glauben, etw. für wahr halten’, überw.
in Glaubensbekenntnissen und katechetischen Reden
5.1
tr.:
ich [...] gloͮbe die
gemeine allir gotis heiligin Spec
1,16.
1,18;
ih gloube eine toufe Glaub
3655.
3633.
3696;
dû solt gelouben die ûfvart RvEBarl
3904.
567;
die wîssagen [Lehren der
Propheten] geloubten sie [Juden]
ebd.
10767.
–
die juden liezen rouben / ir herze des gelouben, /
den sie gelouben solden RvEBarl
10755
5.2
mit an:
ich gloͮbe an [...] die
heilige christinheit allicki Spec
1,14;
wir geloͮben an dú werk und an den tot únsers
herren Jhesu Christi Mechth
7: 54,10
5.3
mit daz-Satz:
wir gelouben daz di namen dri / ein wariu gotheit si
VEzzo
415;
dû solt gelouben, daz sîn tôt / uns lôste von der helle
nôt RvEBarl
3899.
6753
u.ö.;
BenedGlB
338,5
u.ö.;
MünchnGlB
22
u.ö.;
KvWSilv
1626.
–
si [die chezer
] gelovbent, daz
ein iegelicher gvot mensche mivge dem menschen aplaz geben siner sivnden
Bihteb
16;
wande siv [
die vngelobigen
heidene
] englobent nvt, dc got sie
UrkCorp (WMU)
93,16
6
‘nachgeben, entgegenkommen; sich freundlich erweisen’
6.1
mit Dat.d.P.:
ist got an sîner helfe blint, / oder ist er dran betoubet,
/ daz er mir niht geloubet? Parz
10,22;
Rûal [...] geloubete Tristande /
und sach die jugende an im an; / sô entweich [gab
nach] aber Tristan / den tugenden an Rûâle Tr
4530;
VRechte
88;
En(FSch)
323
(vgl. Anm. z.St.).
–
wol/baz ~
:
[der Wolf erlegt dem Fuchs, wie dieser zuvor ihm, für dessen
Sünden eine milde Buße auf:] ich gloube dir wol, sam
tuostu mir Renner
3543;
der wirt [...] geloupte dem
gaste deste baz Iw
4395;
WälGa
447
6.2
mit Dat.d.S.:
si [Kudrun] wolte iedoch niht gelouben
[...] Gêrlinde lêre Kudr
995,4
7
‘jmdm. etw. erlauben, gestatten’
herre, nu erloube [La.
gelofe
] duz mir Rol
1311;
der sol noch hiute der erste sîn / an die rîter, ob ir
erloubt [La. geloubet
] ez im
Wh
335,19.
– mit daz-Satz:
dem meier und sînem wîbe / den mac man wol gelouben [d.h.
nicht verübeln] , / man enwelle si rehtes rouben, / daz si dâ
heime niht beliben AHeinr
1397.
– mit Ersparung des Dat.:
mîn muoter niht geloubet [erlaubt mir nichts, will mir
keinerlei Freiheit gestatten] , /
[...] mit den kinden zuo der linden ûf den anger
ich doch muoz Neidh
SL 8:2,2
8
refl., mit Gen., ‘einer Sache entsagen, auf etw. verzichten, mit etw.
aufhören, von etw./jmdm. ablassen, sich von jmdm. trennen’
8.1
mit Gen.d.S.:
ob sich ein man des swertes gelaubet und alles werltlîches
geschäftes SpdtL
109,4;
er geloubet sich der beider, / vreuden unde cleider
Iw
2813;
sumelich [Missgeburten] hieten an den brusten
munt / an den ahselen oͮgen, dei muͦsen sich des hoͮbetes
geloͮben [d.h. hatten keinen Kopf]
GenM
26,6.
–
gelovbe dich des vbelen vnde tvo daz gvote [
Ps 36,27
]
PrZürich
7,35;
dû geloubter sich der heidenschefte sâ / unde geloubet ane got
JJud
1599;
si negiloupten sich ir zorne si wâren die flornen
Gen
2734;
geloubet iuch des sturmes, alle mîne man!
NibB
216,1.
1544,4;
sanges habent sich diu kleinen vogelîn geloubet: / alsô möhte ich wol
mit mînem sange stille dagen Neidh
WL 13:1,8;
die jager und die hunde / sich in der selben stunde /
geloubten der vorlornen jaget HvFreibTr
2417.
–
ich râte ouch den tumben daz, / daz sie sich des gelouben / und in diu
gotes tougen / sô tiefe niht gedenchen Aneg
53;
des sult ir iuch gelouben Parz
364,22.
78,5;
StrKD
122,14;
MF:Reinm
21:1,6.
52:1,4;
DvASchr
387,21;
– wohl auch hierher:
nû daz der keiser lobelich / alsus getâner rede sich / het aldâ
geloubet [diese Rede beendet hatte]
KvWSilv
1631.
– vereinzelt mit Dat. des Refl.-Pron.:
irn brennet noch enrovbet; / alles vbeles ir iv geloubet
Warnung
256.
– mit Gen. des Inf.:
si [Maria Magdalena] hat
mine [Christi] fuͤze al stunt /
[erg. sich
] chussens nie geloûbet [
Lc 7,45
]
GvJudenb
753
8.2
selten mit Gen.d.P.:
er [Iweins Kampfgegner]
geloupte sich des man / und lief den [Iwein zu Hilfe
gekommenen] lewen drâte an Iw
6765;
sîn [Alexanders] fater habet
sich sîner mûter geloubet [von ihr getrennt]
[...]. / er lîz die sîne mûter VAlex
389;
du solt dich gelouben / anderre wîbe. / [...] die
solt du mîden MF:Eist
5,6;
von diu negeloubest dû dich des wîbes [darum
sagst du nicht, ich will nichts von ihr wissen]
Kchr
12316
geloubendic
Adj.
‘gläubig’, präd.:
Thoma, mich han gesehen dyͤ augen din, / dez schaltuͤ
gloubending sin OsterSpI
1135
gelouber
stM.
‘der glaubt, der Gläubige’
des tiuvels glouber [der an den Teufel glaubt, sein Anhänger
ist]
KvWPart
915;
daz [die Jungfrauengeburt] lat
nieman gut gesin / denn ain slechter [schlichter,
unverbildeter] gelober Teichn
589,85
geloubic
Adj.
1
‘(an den christl. Gott) glaubend, gläubig’
1.1 attr. 1.2 präd. 1.2.1 ohne weitere Erg. 1.2.2 mit Dat. 1.2.3 mit Präp.; 1.3 subst. 2
‘an etw. glaubend’ , im relig. Sinn 2.1 mit Gen. 2.2 mit Präp. an/in 2.3 mit abh. Satz 3
‘(jmdm.) etw. glaubend, etw. für wahr haltend’ , mit Gen.d.S. 4
‘auf etw. vertrauend, etw. zuversichtlich erwartend’ , mit Gen. 5
‘(jmdm.) glaubend, vertrauend, Glauben schenkend’ ; 6
‘glaubwürdig, vertrauenswürdig’ , von Personen 7
‘glaubhaft, glaublich’ ; 8
‘nachgebend, nachgiebig’ (zu
gelouben
swV.
6
)
1
‘(an den christl. Gott) glaubend, gläubig’
1.1
attr.:
der glǒbige man nescol irre lere nieht suchen
JPhys
22,6;
der werde furste rich / wol gloubec unde cristenlich
[...] / ein enlender bilgerin / wolde in godes
namen sin Elis
4674;
dar vmbe so ist der here sunnetage zu eren von allen
geloͮbegen menischen Konr
1,19;
UrkCorp (WMU)
93,5;
BdN
268,8.
431,5;
ClosChr
33,21.
–
swer daz selb hilig bluͦt wirdichlich mit
geluͤbigem hertzen enpfæcht PrOberalt
79,13;
KvWPant
70;
MarlbRh
57,15;
dri besunder messe [...] ze hilfe vnd ze
trost [...] allen gelaubeigen selen, si sint
lebendig oder tot UrkCorp (WMU)
3581,40;
PrGeorg
341,12;
Spec
147,21;
Rol
9090.
–
in unsers herren ere / wuchs die geloubige zahl [die Zahl
der Gläubigen] / zu Ierusalem PassIII
38,2
1.2
präd.
1.2.1
ohne weitere Erg.:
swer geloubic ist und getoufet, / umbe den gab
Christ sinen lip StrKD
112,22;
wolt ich [Konstantin] niht geloubic sîn
[...], / son hæte ich niht
[...] / die boten mîn nâch dir
[Silvester] gesant KvWSilv
1537;
daz die lút gelobig wurdent und sich bekertent PrGeorg
9,25;
Alkuin
26;
Konr
10,69.
13,15.
–
daz bézêichenet di der neuuedir noh ungeloubige noh
rehte geloubige nesint ÄPhys
6,4;
si [
ein riche wip
] waz nicht
wol geloubic, wan si ginc mit dem dufele umbe HlReg
43,19;
Thomaz wol geloubech wart / vnde an die wahrheit bekart / wande er
im [Christus] in die wunden greif
PassI/II
95,7.
–
[Barlaam zu Josaphat:] ich weiz, daz dîn lant
/ von dîner lêre geloubic ist RvEBarl
15435
1.2.2
mit Dat.:
dâ mite er [Christus] ein
vorbilde lie / allen, die im gloubic sint RvEBarl
2731;
daz der patriarche Abraham ime [Gott] also
getruͦwe und also geleubeg was NvLand
12,22;
RvEGer
6273
1.2.3
mit Präp.;
überw. an:
si wâren schiere worden / geloubic an den wæren got KvWSilv
851;
do wart des ludes in dem zil / an Christum geloubich vil
PassI/II
133,36.
80,89;
[die von Jesus in seiner Kindheit gewirkten Wunder sind
vergessen] wan an in gloubec nieman was / und wan er
noch dô nit an in / genomen hâte die junger sîn, / die
[...] haeten si sunder wân / der welte
offen getân WvRh
6697.
8196;
RvEBarl
6935.
14538;
RvEWchr
997;
vereinzelt auch von Maria:
es wurd geschriben alles gar von gottes frúnden, die
in den ziten warend und geloͤbig wurdent an got und an sin
muͦter WernhMl
1,6.
– vereinzelt in:
niht vmb dis alein bit ich. svnder für dise di
dvrch iriv wort gelaübich sint in mich EvAug
263,13
1.3
subst.:
daz ih disi armin giloubigin / irlosi von den heidinin
ÄJud
197;
wildu auer wizzen wer din naheste sîge? daz ist ain igelich geloubigêr
Alkuin
46;
alliv dinch sint müglichen dem gelaübigen [
Mc 9,22
]
EvAug
99,13;
JPhys
22,5;
PrGeorg(Sch)
10,71;
StatDtOrd
23,28;
Eckh
5:61,5.
– mit Gen.:
allen gotes geloubigen [...] den wunschet
bruder Burchart von Swanden [...] heiles in gote
vnsem herren UrkCorp (WMU)
975,9;
UrkDOHess
1,378
(a.1289).
– vereinzelt mit Präp. in:
allen gelouegen in Christum, beide, de nu leuen vnd noch leuedich
werden, ewegen heil an vnsem herren godde UrkCorp (WMU)
1091,40
2
‘an etw. glaubend’, im relig. Sinn
2.1
mit Gen.:
tuo dû, herr, [...] / daz si
gelouben, daz niht enist / dhein ander got wan dû ein, / und daz ouch niht sô
rein / ist, sô dû, herr mîn, / und daz si des geloubic sîn
EnikWchr
8362;
die helle [diese Hölle, d.h. der helle
grunt
] Jhesus nitt zerbrach / noch losst da niemand uss
pin: / des soͤllend wir geloͤbig sin KvHelmsd
2476
2.2
mit Präp. an/in:
sô tuo daz ich dir hân geseit, / und wirt geloubic an den touf
KvWSilv
1531;
da von so wil ich vechten / kein den die hie verechten /
Jhesu cruce und die man / die geloubic sint daran Daniel
1738;
allen den, die in Cristis namen giloͧbig sint UrkCorp (WMU)
173,41
2.3
mit abh. Satz:
swaz si da singen oder sagen kunden / in kristenlicher wise, wart er und
al di sine geloubik funden JTit
472,4
3
‘(jmdm.) etw. glaubend, etw. für wahr haltend’, mit
Gen.d.S.:
[Elisabeth zu Maria:] wan du des engels worte
[oder Dat.Sg.?] / bist geloubec worden nû, / dâ von
gesegnet sô bist dû WvRh
3014;
wie lange wil diz lút nu sin / ungeloubig an dén worten min /
und niht geloubig mir, des ih / in han gesagit? RvEWchr
13660
4
‘auf etw. vertrauend, etw. zuversichtlich erwartend’, mit
Gen.:
‘ir vart sô zorniclîchen’ sprach diu frouwe guot, / ‘und bin
doch des geloubic daz ir mir niht entuot’ WolfdA
300,2;
du solt mir guotes biten, / wan ich dich nie erzurnde: des ich geloubic bin
OrtnAW
75,3
5
‘(jmdm.) glaubend, vertrauend, Glauben schenkend’;
attr.:
Îsôt diu weinde starke. / der geloubege
[leichtgläubige] Marke / ‘schœne’
sprach er ‘saget mir, / waz wirret iu, waz weinet ir?’
Tr
13904.
– präd.:
welt ir mir niht geloubic sîn EnikWchr
7430;
WhvÖst
6951;
und dise menschen sint allen menschen
geloͤibig [gegenüber allen Menschen
vertrauensvoll] und barmherzig Tauler
176,15
6
‘glaubwürdig, vertrauenswürdig’, von Personen:
ist daz iemant eim purger [...] ein maulslack slecht,
[...] der schol sich selb drit unschuldigen glaubiger
man StRBrünn
366;
Pertholt der âmman von Minnebach vnd manger ander gelovbiger man
UrkCorp (WMU)
1104B,10
7
‘glaubhaft, glaublich’;
von Aussagen:
sine [
des fursten
] spruche sunder
var / waren gloubec unde war Elis
3250;
geloubic ist daz worden / daz di drî
verlougnus [des hl. Petrus] / ergîngen alle in
Anne hûs JvFrst
4942.
– von Sachen:
kainer ward nÿ so weyß / der gar volschreiben möcht / daz wunder noch
endöht, / wann ez nit gelaubig ist GrAlex
5693
8
‘nachgebend, nachgiebig’ (zu →
gelouben
swV.
6
):
wir furhten dez libes tot / und sin im gelovbic wol Martina
243,77;
wo die lúte [...] einen bihther findent der in liht
semfte ist und in erloͮbet ire wise und in gloͮbig ist
[...], den kiesent die lúthe us und sprechent er si ein
bidderman MerswNF
28,27
geloubicheit
stF.
‘Gläubigkeit’
credulitatem: globicheit PsWindb
92,Oratio;
das der gelaub on die werck nicht trait / noch die werck an
die gläubikaitt Teichn
701,122
geloubiclîche
Adv.
‘gläubig, gläubigen Sinnes’
wir sulens [des Kreuzes] gelouphafte
[La. geloubichlich
] ’npflegen
Wh(L)
31,30;
wiͤr sullen in [Christus]
sehen mit dem muͤt / gelaubichleich Teichn
9,47;
so begot man den dag [der Kirchweihe] hoch
gelobkliche ElsLA
764,15
geloubiger
stM.
‘Gläubiger, Kreditgeber’
noch dem sol auch der gelaubiger das haus oder erbe dem schuldiger anpieten
[...]; wil oder mag er denne das nicht wider zu im
ledigen, so mag der gelaubiger das haus oder erbe vorkaufen StRPrag
74.
73
gelöubisch
Adj.
‘gläubig’
ob ez daz himelprôt sei, daz got dem gläubischen
[La. geloubigen
] volk sante in der wüesten
BdN
90,26
geloufe , gelöufe
stN.
‘Auflauf, Aufruhr’
[die Kinder] waren erfert von dem gerúff das die lút machten
und von dem geleuff das da was Lanc
59,9;
daz geloufe wart sô grôz sân, / daz si [die herbeigelaufenen
Scharen] muosen stille stân AlexiusF
1459;
swo dehein samenunge wrde oder gelaufe vf der judin schadin, ez si jn der stat
oder vffe dem lande UrkWürzb
40,145
(a. 1337);
WüP
9,10;
UrkMoselQ
169,3
(a. 1338);
StRSchlettst
42;
UrkBasel
4:147,26
(a. 1342);
ClosChr
138,1
geloufte
swM.
‘Anhänger, Mitläufer’
Satanat mit sinen gelouften Himmelr
12,31;
disen sumer habent si mich verdrungen, er und ener sîn geloufte Herebrant
Neidh
WL 25:5,15
geloup
Adj.
‘belaubt, mit Laub versehen’
seht an den walt, wie geloup, wie wolgestalt
KLD:Kzl
12: 2,2;
Aaronis ruͦte er [Moses] vant /
berhaft, geloup RvEWchr
14026;
sesse ein mensche vor eime kelre in eime sumerlichen tage,
schone bedecket mit des geloͮbeten waldes schoͤne wat Seuse
466,5
geloup
stMN.
auch gelop, gelob; vgl. mnd. gelôf (MNDWB 2,55;
Schiller/Lübben 2,46).
1
‘Erlaubnis, Genehmigung’
2
‘Zustimmung, Verpflichtung, Versprechen’
1
‘Erlaubnis, Genehmigung’
dinget eyn man sîme wîbe gût mit sîner sone geloube, die zu iren jâren comen
sîn SSp
192,2;
ein wîb en mag ouch ân ires mannes gelob nicht ires gûtes vergebn
SSp(W)
1:45,2;
âne sînes wîbes gelob ebd.
1:25,4.
1:20,1
u.ö.;
UrkCorp (WMU)
51,37
u.ö.
2
‘Zustimmung, Verpflichtung, Versprechen’
die vier purger di daz gelobt habent, sint genant
[...], vnd ist der rede vnd des geloͮbes
zevͦch, di hie sint genant UrkCorp
1456,2;
s.a.
gelübe
1.2
geloupbrief , geloubebrief
stM.
‘beglaubigte Urkunde, Beglaubigungsschreiben’
daz der vorgnant hertzog Ott den pvrgærn des vorgnanten vnsers herren des
kvͤnigs glavb brief, di er hat, an die pvͦrgær vnd an di jvden
[...], in geantwuͦrtt, im vnd avch in selben ze
behalten UrkCorp (WMU)
2817,20;
alse mirh [l. mich
] de greve van
Guͦliche min herre unde der rayd der stede von Kolne an uch mit yren gelouwe
bryeve [
cum litteris credentiae eorundem
5:399,3] haynt gesant MGHConst
5:397,35
(a. 1318)
gelouphaft , geloubehaft
Adj. , gelouphaften
Adv.
1
‘glaubend, gläubig’
1.1 attr., geloubehafter muot/sin 1.2 präd.; 1.3 Adv. 2
‘glaubwürdig’
1
‘glaubend, gläubig’
1.1
attr., geloubehafter muot/sin:
ist iu kristengloube bî? / habt ir geloubhaften sin, / sô sage ich iu, wer
ich bin Mai
182,9;
daz gap gelouphaften [zu glauben bereiten,
vertrauensvollen] muot / dem herren gegen der vrouwen guot
RvEAlex
1115.
– mit folgendem daʒ-Satz:
trinket hie mîn bluot / und habet geloubhaften muot,
/ daz ez umb iuch vergozzen wirt RvEBarl
6898;
ich hân gelouphaften sin / daz ich dîn genanne bin
[...], / du bist Christ, sô bin ich kristen
Wh
1,25
1.2
präd.;
mit Gen.d.S. oder Präp.-Gruppe:
des sule wir gelouphaft wesen Kröllwitz
3084;
sîn herze in gotes minne bran / und was an Krist geloubhaft
KvWPant
163.
217;
der [Schächer zur Linken
Christi] was niht wol geloubhaft GvJudenb
1955.
– jmdn.
~ tuon
‘jmdn. gläubig machen’
die ungelouben tuo glouphaft WvRh
14271
1.3
Adv.:
wir sulens [des Kreuzes] ouch
gelouphaften pflegen Wh
31,30
2
‘glaubwürdig’
ob ir des niht geloubet, / sô stânt hie zwelf biderbe man
[...] / und sint sô gelouphaft
KvHeimUrst
465;
swie dû sîst geloubhaft RvEBarl
1497;
da sol der vogt hin senden geloubhaffte liuͤte die den
wunden [Verwundeten] sehen StRAugsb
117,13;
SchwSp(W)
337,8
gelouphaftic
Adj.
1
‘glaubend, gläubig’
2
‘glaubwürdig’
1
‘glaubend, gläubig’
die glaubhëfftigen kristen SchlierbAT(LS)
1,83;
ein pawr ich pin / und han gelaubhaftigen sin
Teichn
201,12;
ze hilf vnd ze troͤst meiner sel vnd meiner voͤdern sel vnd
aller gloubhaftigen sel UrkCorp (WMU)
2598,1
2
‘glaubwürdig’
swaz dann der chlager bereden mag selbe dritte gelaubhaftiger leut
UrkCorp (WMU)
847,4;
der Leͮpolt Leͮbel vnd dar zvͦ alle die, die
geloͮbhaftich levt sint ebd.
2358,2
u.ö.
geloupheit
stF.
‘Gläubigkeit’
credulitatis: der globheite PsWindb
44,Oratio
|