ëʒʒenmacher
stM.
‘Koch’
eines vürsten ezzenmacher PrLeys
5,13
ëʒʒentrager
stM.
‘der Essen aufträgt’
vnd also ains tags hies er [...] einen
rätleichen [üppigen] tysch mit essen und mit trinkchen
peraitten vnd pot [gebot] den rittern vnd chnechten, den
schenkchen vnd essentragern vnd allermänichleich an seinem hof,
[...] das [...]
Schachzb
97,74
ëʒʒenzît , eʒʒenszît
stF.
‘Essen, Essenszeit’
daz Marke an eime tage gesaz / ein lützel nâch der ezzenzît,
/ sô man doch kurzewîle pflît, / und losete sêre an einer stete / einem leiche
Tr
3507;
JvFrst
611;
vnd nach messe vnd nach vesper ze ezzenzit, so si die cloken
hoͤrent, so svlent si ze tische komen SpitEich
14,10;
Mai
208,13;
UvLFrd
338,27;
Lanc
590,1.
579,21;
des morgens zer ezzenzît / truoc sie im daz krût füer Helbl
1,949;
EvAug
174,16
( Lc 14,17);
vor ezzenzît UvLFrd
326,21.
–
nû was ez ouch ezzens zît [Konjektur; l. mit Hss.
ezzenzît
]
Mai
89,12;
es ist um die essentzeit, / gŭt geselle, [...] / wir
laden dich ze gaste Suchenw
25,107;
als sin ezzenszit gelac / und er sin gebet gesprach, /
[...] so wart im braht uf sinen tisch / ein brot
Vät
4626;
da qwamen im wol hundert ritter
[...] ee dann des morgens eßenszitt keme
Lanc
576,35.
– adv. Akk.:
all die eßsenszit [während des ganzen
Essens] wart vor Lancelot und vor der jungfrauwen gedienet mit
geraufften schwerten Lanc
610,20
ëʒʒer
stM.
‘jmd., der isst’
doch vugen sie im schande / swerlich in vrundis wise, / ezzer
der sinen spise / necken en in strites not [vgl. Dn
11,26
]
Daniel
7098;
[Vorschriften für das Passah-Fest:] daz selbe lam nîmant
az / nur der dâ besniten was; / veltlatuc und derbez brôt / dâ mit zû ezzen des was
nôt, / di ezzer mûsten schûchgewant / an den vûzen und in der hant / stebe haben,
daz was sit JvFrst
1623;
er [Jesus Christus] was ein ezzer
und di spîse / selber az er ebd.
2175;
alle dine vesten sint als ein vycboum, mit siner ersten
vrucht werden si geschut, si vallen dem ezzere in den munt Cranc
Na 3,12
ëʒʒesac
stM.
‘Fresssack’
der eine [Bauch] ist drunckenheit
genant / und der ander essesack bekant, / der allewege zu essen ist bereit / und zu
fasten gar ungemeit Pilgerf
10623
ëʒʒic
Adj.
Ansatz unsicher, vgl. →
æʒec
.
1
‘gefräßig’
2
‘essbar’
1
‘gefräßig’
ezzigen [
edacem
]
BrZw
4
2
‘essbar’
ouch sol man den burgeren allen, tuomherren, pfaffen unde rittern win geben
unde allez eszich guot, da manz veile hat, uffen guot pfant RbBasel
6,2;
und das selbe sol man stête han an essigem guͦte, der das hinnen
fuͤren wolte StBZürich
97
eʒʒich
stM.
‘(Wein-)Essig’, vor allem als Würzmittel und Medizin gebraucht (vgl.
LexMA 1,77 s.v. ‘acetum’; Heyne, Hausaltertümer 2,377-380), sehr
häufig belegt in den Arzneibüchern Macer , Barth ,
SalArz , OvBaierl u.a.; bibl. als Getränk Jesu bei
Kreuztragung und am Kreuz (Essig [in der Fassung der mittelalterl. Vulgata] und Galle
Mt 27,34; Essig Mt 27,48, Lc 23,36, Io 19,29);
als Beiname (selten) wohl indirekte Berufsbezeichnung (Nölle-Hornkamp, Handwerkerbez.
148; vgl. WMU 3,2569) –
daz [
wiltbræt
] wart mit
ungeræte [ohne Zutaten] / gegerwet bî dem viure. / im was
der pfeffer tiure, / daz salz, unde der ezzich Iw
3339;
swer di zwibollen ezzin wil, der sal ezzic dar an gizen oder sal
si siden mit milch oder mit veiztin uleische SalArz
13,20;
ûz dem besten wîne scharpher ezzich wirt, / swenne er sich
verkêret KvWLd
19,11;
Galiênus spricht, lauter ezzeich mit wazzer gemischt sumerzeiten
küelt und lescht den durst BdN
353,6.
–
ich wane man zesamene goz / ezzich und gallen, dar zuo rieten
si alle. / daz man iz im scancte unde in damit trancte AvaLJ
151,3;
ezzich unde gallen [als Getränk in der
Hölle]
AvaJG
28,9;
in dem swam er verbark / suͦren eßich und gallen ark
HvNstGZ
2946.
3047;
do sprach er: mich dürstet. do was da gesetzet ein vas vol
mit ezzich. aber si fvllten einen patswamen mit ezzich.
[...] si trvegen in gein sime mvnde. do Ihesus den
ezzich enpfangen het, do sprach er: ez ist volbraht EvAug
269,20.
– phras.:
der truhsæze der truoc / den ezzich in den
ougen [machte ein saures Gesicht]
Tr
11219
eʒʒichen
swV.
‘sauer wie Essig schmecken’
daz köppeln [Rülpsen] ezzicht in der
keln BdN
39,8.
–
‘sauer, zu Essig werden’
so solltu trincken ain wasser mit ainem geessichtem siroppel
unnd aus speien HvHürnh
32,3.
52,13
eʒʒichgërwe
F.
‘Essighefe’
ezzich ierben mit milch smaltz sint ouch gut
SalArz
79,33;
ezzich gerben ebd.
66,51
eʒʒichkruoc
stM.
‘Essigkrug’
essichkruͤge, salzvaz KgvOdenw
13,35;
Wachtelm
5.
–
‘Sauertopf’ (mürrischer, übellauniger Mensch):
wenne wiltu lachen minneclich, / sûr senfmüle und ezzic kruoc, / der siure nie
konde gewinnen genuoc Renner
6393.
23473;
[verkehrte Welt:] wol her und pheyfft uns einn schal, /
sprach ein alter ezzeich chruͦg Suchenw
45,17
eʒʒichman
stM.
‘Essighändler’
BerufeFrankf
42b
(a. 1341)
eʒʒichmenger
M.
‘Essighändler’
BerufeFrankf
42b
("seit 1339")
eʒʒichtranc
stMN.
‘Essigtrank’
mitt gallen und mitt essich trank / trenket der Jhesum aͮne dank / der im
unrecht gewunnen guͦt / ze opfer bringt uss falschem muͦt KvHelmsd
2155
eʒʒichvaʒ
stN.
‘Gefäß für Essig’
acitabulum: ezzichuas SummHeinr
2:92,125;
für den sündigen Menschen:
ich wart versmehet sere, do sprach únser herre: la dich nit sere
wundern; sit das here desemvaz [
→ tësemvaz ‘Bisamgefäß’, für Christus, s. Anm. z.
St.] so sere verworfen und angespiet wart, was sol denne dem
essichvasse geschehen, da nút guͦtes inne von im selben ist?
Mechth
1: 31,4
eʒʒichvrouwe
F.
‘Essighändlerin’
BerufeFrankf
42b
(a. 1321)
eʒʒichwaschen
stN.
‘Spülung in Essig’
man läutert den balsem mit ezzeichwaschen, wenn man in dar inn
welzet BdN
360,24
eʒʒisch
stM.
meist esch.
‘Saat-, Getreidefeld’ (in der Dreizelgenwirtschaft eine Flur aus
mehreren benachbarten Äckern, die einheitlich mit Sommer- oder Wintergetreide
bestellt ist, im Gegensatz zur beweideten Brache):
es sol nieman in cheinem dorffe in cheinem esch nicht sneiden an
[ohne] der nachtgebauren rat und willen
OberBairLdr
142;
hat aber jeman frömdes vich klein oder gross, der sol es weiden in der brach, vnd
nicht in dem esche WeistGr
1,33
(a. 1347);
vnd han gegeben den vroͮwon vn̄ dem kloster ze Hailigē Cruzetal die
aigenschaft des ackers / [...]
[der] ze Enselingen gelegen ist / in dem esche der gehaisen
ist veldli UrkCorp
3063,17;
er lât ouch sîn [erschöpftes und hungriges] phert wol
treten in den ezesch mit den vordern füezen, unde lât ez ezen unz ez wider kumt
[sich wieder erholt]
SchwSp(W)
173,16;
vnd gat ein man in einen esch, er sol der eher brechen vnd sol si zerriben mit der
hant vnd esse dez kornes SchwSp
95b
eʒʒisch|ban
stN.
nur espan oder (selten) aspan.
als Weideland genutztes Grundeigentum der Gemeinde außerhalb des Etters, das im
Dreifelderverband liegt (vgl. SchweizId 4,1276 und WMU 1,544):
daz die burger / daz espan / daz sie hatthen ingîevangen
[eingezäunt] / svͤlint vrîe lasin / nach alter
gîewonehait UrkCorp
1262,28.
1262,26.
2367,29;
UrkCorp (WMU)
2592,9;
dc gvͦt ze Tegermos an Teggelberch da die aspan an stvnden UrkCorp
1293,26;
UrkThurgau
8,550
(um 1340);
UrkWürzb
40,254
(a. 1339).
– als Bestandteil eines Personennamens:
Dietdreich ab dem espan UrkCorp (WMU)
2694,43
eʒʒisch|hei|ambet
stN.
‘Amt des Flurschütz, Feldhüters’
ez leit auch der probst hin daz eschai ampt vnd da geit man im von xvi. gens vnd
xxxii. hvͤner UrbBayS
4,238
eʒʒisch|heie
swM.
‘Flurschütz, Feldhüter’
ez sol der hofmaier kainen hirten setzen wan mit des vogtes rate
unde der burger. er sol auch kainen eschaien nemen wan mit ir rate
StRAugsb
34,14;
es svln auch di purger hirten, eschhayen selb setzen vnd entsetzen, vnd swen si
nement darzvͦ, dem sol der rihter div hant rechen, vnd sol ieglicher eschhay
demselben vnserm rihter geben sechzich pfennig [...]
UrkWittelsb
2,209
(a. 1312)
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