d – dahsboum dahsloch – danc dahsloch stN. dâht stF. dæhtec Adj. dalmaticâ stF. dalmut stM. dam stM. oder stN. dâme swM. dâmeltier stN. damnen swV. damnisse stF. damnunge stF. damoisêl stM. damoisêle stF. dampf stM. dampfe swM. dampfen swV. dampflich Adj. damwilt stN. oder stM. dan abe Pron.-Adv. danc stM. dancbære – dankunge dannan(t) – dansen dansunge – dæren dâ(r)/ da(r) enbinnen – dâ(r)/ da(r) mite darmwurm – dâ(r)/ da(r) vor dâ(r)/ da(r) vür – dechelîn dëcher – decretâl decuriô – dëhsen dëhsîsen – dempfec dempfen – derbin dërhalben – dës dëshalp – diapason diapente – diehter diehterîde – dienen 1dienest – dienesthuon dienestkæse – dieneststant dieneststiure – diephaftec diepheit – diernkint diernlach – dîhsel dîhselwagen – dinc|hœrec dinc|hûs – dincstuol dincsuoche – dinges|pêne dînhalp, dînenhalp – dirhalp dirre – dissonieren distel – diubede diubelîn – 1diutisch 2diutisch, diutsch – dolinc dollîche – donerec donergebirge – dorfban dorfbecke – dorfmaget dorfman – dorfwërc dorfwîp – dorngewahs dornhac – dörperdiet dörperecheit – döuwe döuwen – dræhseln drâht – dræteclich, drâteclich drâten – drî|benemede drî|bort – drîgesæʒe drîgevar – drinden drindunge (?) – drîstunt drîtegec – drîvaltecheit drîvalteclich – drîʒegeste drô – druc drûch – druoswurz drusene – dulteclich dulten – dünkelbiderman (?) dünkel|êre – dunsten dunster – durchbittern durchbitzen – durchbrüstec durchbüenen (?) – durchgân durchganc – durchgnîten durchgöuden – durchguot durchhecheln – durchkifen durchkiusche – durchlanc durchlâʒ – durchloben durchlochen – durchnageln durchnagen – durchrein durchreinegen – durchsaffen durchsagen – durchschœnen durchschouwec – durchsieden durchsîhen – durchslîfen durchslingen – durchstërben durchstërnen – durchswingen durchtân – durchvëhten durchvellec – durchvlieʒunge durchvloʒʒenheit – durchvünden durchwæhen – durchwiden durchwieren – durchziln durchzimbern – durftlôs dürkel – dürre dürre – duster dusternisse – düʒʒec
|
dahsloch
stN.
‘Dachsbau’
zv siner bvrc er [Fuchs Reinhart] do
reit, / daz was ein schonez dachsloch, / dar vlvhet sin geslechte noch
ReinFu
K,1165
dâht
stF.
‘das Denken, Gedanke’
des ist mîn dâht vil manecvalt, / wie ich wider verdiene ir minne
UvTürhTr
1774
dæhtec
Adj.
‘nachdenklich, besonnen’
melancolicus / hat vil tadel. adel / doch ich sagen muß / von
im: er ist dechtig unde wise Mügeln
332,4
dalmaticâ
stF. , dalmanke
swF.
auch dalmadia.
‘Dalmatika’
– als liturgisches Gewand:
dalmatica: dalmadia SummHeinr
2:11,259;
wenne er [d.i. dyacon
]
die dalmaticam treit Lucid
93,6;
die leitern [Vertikalstreifen
(clavi)] , die an der dalmatica sint ebd.
93,8.
93,10;
colobium hiez ein gewant / daz man ê zer messe truoc, / daz dûhte in widerzæme
gnuoc, / wand ez der arme dahte niht. / dâ von gebôt er [Papst
Silvester] , [...] daz vür daz wandelbære
kleit, / würde ein anderz an geleit, / daz ist genant dalmaticâ; / ez wirt ze Rôme
und anderswâ / vor gotes alter noch getragen KvWSilv
627;
[Die Reliquie, die die rîchen liute vom hl. Gregorius
bekamen und anfangs als nicht wertvoll verschmähten, war] ein
dalmanken stucke [...]: / Iohannis ewangeliste, / der hete
sie vor des getragen PassIII
208,86.
– als weltliches, festliches Gewand:
und einer rîchen frowen gewant, / [...]. / ez was
vile lobesam: / ein pheller dalmaticâ. / in hete diu kunegin Êcubâ / ane, sô si die
krône trûch En
793
dalmut
stM.
→
talmut
dam
stM. oder stN.
‘Verdammnis’ (?):
[der böse Priester] irhing sich an ein seil: / allen
sinen volgern sit / enpoten hat er al da mit / immer werndes dammes strik
TvKulm
3877
dâme , damme
swM.
aus lat. dāma, damma (Kluge, S. 178).
– Bezeichnung für rehartige Tiere ‘Damhirsch; Hirschkalb;
Reh’ u.ä.:
damma, dammula: hintcalb, damo SummHeinr
2:258,110;
so snel [...] alse Asael, der mit
sinem loufe die damen [
caprea, vgl. II Sm 2,18 und Hamm,
Lucid., S. 525] fúr lief Lucid
146,12;
von den dammen [Überschrift] .
damula ist ain tier, daz möht man ze däutsch haizen ain scheuhhant, dâ von, daz ez
von der hant fleucht. [...] die dammen sint unstreithaft.
[...] daz tier lauft in Engellant und ist niht vil
anders an der grœze und an der gestalt danne ain rêch BdN
133,2
dâmeltier
stN.
‘Damhirsch; Reh; Ziege’ u.ä. (vgl. dâme):
dammula: damiltier, quod de manu fugiat SummHeinr
1:142,382;
damula: dameltier oder wilde geis VocClos
Da20
damnen
swV.
‘(jmdn.) verurteilen, verdammen’
got wil die werlt uz sundern / und wil sine irkornen / uz den
vorlornen / mit rechten urteilen kiesen / und die selben sich vorliesen, / mit
rechten urteilen damnen HeslApk
19549.
10776;
got dampnet recht und redelich, / alleyn der vertumte nicht
se / nach [= noch
] dunke daz im recht gesche
Hiob
4110;
daz du [Hiob] in [den
Gerechten] dampnes durch dyn swil [vgl. Iob
34,17]
ebd.
12840
damnisse
stF.
1
‘Verdammnis’
2
‘Unheil, Verhängnis’
1
‘Verdammnis’
diser vier tugende gebot / entwanten in die geiste, / des
gestatte der meiste [Gott] / durch vorsuchen der irkornen
/ und durch damnis der vorlornen HeslApk
12442;
daz wazzer, dâ vil maniger [Ungarn (als Feinde des
Christentums)] inne ertranc, / die nû diu êwic dampnüsse mit ir
dinset Loheng
2846
2
‘Unheil, Verhängnis’
Policrates [...], / den nie betrubte
damnis / und also selig was, / das gar nach sinem mute / zu gute im quamen alle ding
Mügeln
358,3
damnunge
stF.
‘Verdammnis’
die israhelische diet / bewainte er vil haizze, / daz si
Abrahames gehaizze / also solten verliesen / vn̄ ewige damnunge erkiesen
Wernh
A 3292
damoisêl
stM.
‘junger Adeliger’ (aus afrz. damoisel, mnl.
damoyseel):
der kvnec von Riel / der ne worte [= vuorte
]
decheinen damoysel, / sunder alliz alde lute Erz
8r,3
(vgl. Anm.z.St.; Nellmann, ZfdPh 125 (2006), S. 112-115)
damoisêle
stF.
‘(junge) Dame’ (aus afrz. damoisele):
er hiu unde sprancte / und lie hin gân punieren, / punierende
crôieren: / ’schevalier damoysêle! [Auf! Ritter der
Dame!] / ma blunde Îsôt, ma bêle!’ Tr
9165
dampf
stM.
1
‘Dampf, Ausdünstung, Dunst, Rauch’
1.1 als Naturerscheinung, Folge von Hitzeeinwirkung, Verbrennungsprozessen 1.2 ausgehend von Menschen, Blut, Pferden, Drachen, Teufeln usw. 1.3 in med. Zusammenhang 2 übertr. ‘Bedrängnis, Not, Pein’
1
‘Dampf, Ausdünstung, Dunst, Rauch’
1.1
als Naturerscheinung, Folge von Hitzeeinwirkung, Verbrennungsprozessen:
dû êwiger sunneschîn, [...] daz dû uns ûf zuo dir
zügest mit dîner hitze, alsô disiu sunne ûf ziuhet der erde tamph unde lûtert in
ze klârem lufte DvASchr
342,10;
wo das die luft enkan / ir süßes strouwen hin und dan, /
da sit man sunder früchte stan / oft manchen zwig von damphes art
Mügeln
197,8;
unde wirf in [Hasen] in einen
haven unde vermach den haven oben mit leime, daz der tamph ninder ouz nemeg
Barth
149,3;
die versamenunge der krúter macht diser priester und
enzúnt die und machet dannan ab einen tampf Tauler
166,22;
PrSchw
2,119;
[Feuerprobe als Gottesurteil:] sus stunt ich in dem
dampfe / wol ein halbe stunde / ane aller serde wunde Vät
8772.
8800;
daz si [die weltzugewandten
Seelen] an [= âne
] ir
willen lîden muͦzen den tampf der aller niderôsten hellegruͦbe
TrudHL
113,14;
ErzIII
6,103
(La.);
Tund
1214;
nû was der rouch und der tamph, / der dâ gie von dem âs,
/ daz in der erden verbrunnen was, / sô gar unmæzic und sô grôz, / daz
[...]
Ottok
49250.
49043
1.2
ausgehend von Menschen, Blut, Pferden, Drachen, Teufeln usw.:
ûz der platten [Glatze] im
[dem zornigen Abt] brach / und ûz dem hirne ouch /
ein tamph und ein rouch / als ûz einer kolgruoben Ottok
36045;
sin lib wart aller alse heiz, / daz ein damp unde ouch ein sweiz / durch
alle sine cleider dranc Elis
8521.
8534;
dâ wart ein strît vil herte / und ein gar engestlicher kampf, / dâ wuohs
ein griuwelicher tampf, / der von dem heizen bluote rouch KvWTroj
12270;
GTroj
2642;
dâ wart gestôzen vil manic stôz, / der tampf was von den orssen grôz
UvLFrd
88,26;
KvWTroj
3970;
GTroj
5890;
er [der Drache] vuorte mit im
an den kampf / beidiu rouch unde tampf Tr
9018.
9441;
KvWSilv
705;
[die Seele im Kampf gegen den Teufel] sal sich imme
campfe / bewaren vor deme dampfe, / daz ir des vleisches bradem / bedempfe nicht
den adem HeslApk
4908;
MügelnKranz
693
1.3
in med. Zusammenhang:
swenne di vmmacht ist uon hitze oder uon dampfe, so sal
man deme ummechtigen gebin [...]
SalArz
47,15;
ez [
wermuot
] ist
guot [...] für des hauptes siehtum, der von pœsem dunst
und von pœsem dampf kümt BdN
381,3;
wer [im Traum] sich durch enge
löcher wint / und wirt gedruckt in slafe sunder güfte, / dem mensch die ror
versperret sint / von damphes art, mit den er züt die lüfte
Mügeln
52,10
2
übertr. ‘Bedrängnis, Not, Pein’
Philippus der herre gut / leit durch got diesen camp / vnde den bitterlichen
damp / der in betwanc so daz er starb PassI/II
282,13;
PassIII
680,77;
der tuvel sere mit im ranc, / des wart dicke sine gedanc /
beweget zu der unvlat. / [...] do er geleit disen dampf /
volleclichen nun jar [...]
Vät
16732
u.ö.;
als er [der Anführer des Heeres der Laster] die
rede vol gesprach, / ein wunder grôz dô geschach: / daz her sich zuo einander krampf
/ in einem engstlîchen tampf Helbl
7,1066;
daz uff todes tampf / üch all hie wurd geben kampff
GTroj
21035;
mitt röbe und mit furie [=
fiure
] / stift der ungehüre / dem kaysser jemerlichen
tampff ebd.
3357;
zcwivils damph von in [den Gläubigen]
vortreib / warer syn Cranc
Vorr. 6.
– übertr. für ‘Askese’
mit manigerhande dampfe / derret er [der hl.
Antonius im Kampf gegen den Teufel] des vleisches gruse
Vät
834
dampfe
swM.
‘Heiserkeit, Erkrankung der Luftröhre’
brancus morbus: dampho, dempho SummHeinr
2:201,03.4;
swer den dampfen habe uon einer vuchte, der sal si
[die Arznei diamargariton
] des nachtes in
dem munde haben, daz si zege vnde in in rinne SalArz
105,51;
dyacitoniten ist ein lectuarie vnde ist gut
[...] fur den husten vnde fur den damphen ebd.
108,27
dampfen
swV.
s.a. dempfen.
‘rauchen, qualmen’, hier subst. in bildl. Gebrauch:
totlicher sunden dampen / blendet im der ougen liecht
Daniel
6770
dampflich
Adj.
in der Verbindung dampflicher schîn als Umschreibung für
dampf
‘(erstickender) Rauch, Qualm’
von füre er [Paris] tampflichen
schin / tett in allen [den Räubern in der Höhle] unde roch
GTroj
8088
damwilt
stN. oder stM.
‘Damwild’
sunst mag er vnd sein erben clains wild vnd gegaitfogeln
[
gejeit-vogele, ‘jagdbarer
Vogel’] oder andrn̄ [l.
anderez?] damwild jagen UrkCorp (WMU)
2299,20
dan abe , dannen abe
Pron.-Adv.
→
dannen
Adv. und
abe
Präp.
danc
stM.
sw. nur PrLpz (L) (s. 1); Pl.
denke
Elis
4458,
denk (apok.)
GrAlex
6074.
1
‘Gedanke’ ; 2
‘Wille, Absicht, Wunsch’
2.1 als adv. Gen. dankes
‘freiwillig, absichtlich, mutwillig, willkürlich’
2.1.1 ohne Attr. 2.1.2 mit Poss.-Pron. und / oder eigen 2.2 in Präp.-Gefügen, außer nach ze / zuo meist mit Poss.-Pron. 2.2.1 mit âne, sunder 2.2.2 mit in , bereits zum Adverb erstarrt, s. unter →
endanc
; vgl. aber noch, falls hierher gehörig 2.2.3 mit mit 2.2.4 mit über, under, wider
‘gegen’ . 2.2.5 mit ze , stets ohne Poss.-Pron.; Verständnis i.S. von
‘Dankbarkeit’ (s. unter
4
) ist in einigen Fällen möglich, aber unwahrscheinlich;
zur jüngeren Umdeutung vgl. 2 DWB 6,215 3
‘Anerkennung, Lob, Ruhm’ für etw. (Gen., Obj.-Satz) (vgl.
danken
4 ) 4
‘Dank: Dankesbezeugung (in Worten oder Gesten), Dankbarkeit, Dankeslohn,
-gabe’
4.1 allg. 4.2 mit bestimmten Verben 4.2.1
haben 4.2.2 jmdm.
sagen (für etw.), mit Dat.d.P. (und Gen.d.S., auch Präp.-Gefüge
mit durch ) 4.2.3
tuon , ‘vergelten’ , iron. 4.2.4
vinden 4.2.5
wizzen
1
‘Gedanke’;
Sg.:
daz sehst jâr wart sô kranc, / daz der herr hêt mangen
danc, / wie er di liut nerte EnikWchr
6086;
wen mechte er nicht trenchen [betrunken
machen] , / so er solich lotter tranch [gemeint:
verführerische Trugbilder] / einem geit in den danch?
HvBurg
3430;
ze Alexandrie so enhabe ich keinen danc
[daran verschwende ich keinen Gedanken]
Tannh
5,11;
(hierher oder zu 2.2.5?:)
do was deme helede wal zo danche [war er
zuversichtlich (vgl. Rückert, Roth. z. St.)]
Roth
2640.
– Pl.:
aller der sunden, die ich ie getet an danchen, an worten, an werken
WessobrGlBII
37;
sin herze begunde wanken / von manicfalden danken, / waz
er tun wolde Herb
11450;
daz sie nicht durfe wanken / vor zwivelichen danken
HeslApk
17352;
do der herr in dangken lag HvNstAp
37;
ein igelich sech sich selben an, vnd niht alleine die werk
inbuͦzen, suͦnder uͦch die danken vnd die gerunge
PrLpz(L)
54,21;
da zu der werde schenke / Ruͦdolf sine denke / druweliche legete, /
wie daz er si gedegete / [...], / der frouwen ungemude
Elis
4458;
GrAlex
6074.
2
‘Wille, Absicht, Wunsch’
daz beste uf gotis danc [das sei Gottes Willen
vorbehalten]
Daniel
4777;
vgl. auch dancwillen Adv.
– sonst nur als adv. Gen. oder in adv. Präp.-Gefügen:
2.1
als adv. Gen. dankes
‘freiwillig, absichtlich, mutwillig, willkürlich’
2.1.1
ohne Attr.:
duo si danches newolten chomen, ir sculde sich
ergeben, / duo was iz ime leit Gen
377;
die tîefil, die danches veruîelin vnde do gezwivelôtin
Spec
8,25.
63,14;
is komit dicke vuele [=
übele
] , / daz man dankes not besta
Elmend
A 733;
ob diu künegîn dankes wære / mit Falerîne entrunnen,
/ sô daz sium wolte gunnen / ir süezer minne unerwert UvZLanz
7384;
und swer ouch dankes missetuo, / daz man dem erbolgen
sî Iw
2736;
Wig
10460;
Eracl
162.
–
dankes oder undankes:
der reht sint noch driu. / durch not erliden wir
diu, / undanches ode danches [...] : / wir
wurden eines geborn, / wir muozzen andirstunt vervaren, / wir muozzen
drittenstunt erstan VRechte
526;
swie ich gesvntet han, wizzente oder vnwizzente,
danches oder vndanches Spec
3,5;
ez wêre dankis oder undankis, er starb iedoch
PrMd(J)
342,16;
wir muͤssent zuͦ kore gon und
singen und lesen, es si danckes oder undanckes Tauler
59,11
2.1.2
mit Poss.-Pron. und / oder eigen:
sô daz er niene gepflac / dehein zît sînes dankes /
weder âzes noch trankes UvZLanz
3685;
Ägidius
916;
ich enweiz warumbe si daz tuont
[...] unt ir dankes wellent / die sêle
versenchen Wernh
5614.
–
wie redilîche unsir herre dar zû quam, daz er den
tôt leit nicht ungerne, sundir sînis eigin dankis PrMd(J)
342,13;
weme der vater den geist geit, dem git in auch
der sun; dem in der sun git, dem git in auch der vater. er
chuͤmet auch eigens danches PrOberalt
110,38
2.2
in Präp.-Gefügen, außer nach ze / zuo meist mit Poss.-Pron.
2.2.1
mit âne, sunder:
an iren danc viel sie dar nieder Roth
913;
ich mvste an minen danc / gedenken an ir minne
Herb
17653;
dv hast mir gedienet ane danc [gegen
meinen Willen]
ReinFu
K,155;
wiez âne danc [ohne
Absicht] geschæhe / daz du den wîn vergüzze
Parz
153,30;
daz er mit der frouwen ranc / nâch sînem willen ân ir
danc ebd.
525,22;
liet ein man bi einimi wiebisnamin an urin danc undi
widir urin willin Mühlh
107,6.
–
ich enhân niht wan ein schouwen / von ir und den
gruoz, / den si teilen muoz / al der welte sunder danc
MF:Mor
2: 3,8;
vielet ir sunder iuwern danc? / michn triege
danne mîn wân, / ir habet ez gerne getân Iw
2594;
SM:Tu
6:5,3
2.2.2
mit in, bereits zum Adverb erstarrt, s. unter →
endanc
; vgl. aber noch, falls hierher
gehörig:
Josebe wurten si [der Bäcker und der
Mundschenk] bevolehen, er nelie si nieht swellen; / er gab
in maz unde tranch, er dienôte in gotes danch [in Gottes
Willen, wie es Gottes Wille war]
Gen
1932
2.2.3
mit mit:
ez geschach niht sunder danc: / ez ergie mit danke Neidh
WL 31:5,7;
ist es mit euerm danche / oder von schulden
geschechen, / das sult ir alles verjechen HvBurg
638.
6082
2.2.4
mit über, under, wider
‘gegen’.
–
daz geschach vber iren danc ReinFu
K,1385;
einer juncvrouwen si dâ pflâgen / leider über ir
willen. / [...] sus wolden si über ir danc / ir
willen mit ir gehabet hân Wig
2074.
2446.
3272;
wider seinen willen uber seinen dankch
HvBurg
2304;
er muste paytten uber danck, / in daucht di zeit
unmassen lanck HvNstAp
5921.
–
daz ir da zênir werelt ieht beduûngenlîche ûntir
iwern danc muͦzzit wͦffin Spec
44,19;
doch kom er under ir danc / vor in ûf die burc
geriten UvZLanz
1508;
daz er under sînen danc / muoste widerkêren
Ottok
5958;
Märt
6902.
6904.
–
daz gar wider minen dank / die untugent meret sich
HvNstGZ
210
2.2.5
mit ze, stets ohne Poss.-Pron.; Verständnis i.S. von
‘Dankbarkeit’ (s. unter
4
) ist in einigen Fällen möglich, aber unwahrscheinlich;
zur jüngeren Umdeutung vgl. 2DWB 6,215:
– jmdm. etw. ze danke tun ‘zu jmds.
Zufriedenheit, Gefallen, nach Wunsch’
er phlac ir zv danke / mit ezzen vnde mit tranke
Herb
14589.
7839.
8132;
ich gediene iu wol ze danke an ir
Tr
7873;
HvNstAp
11271;
von diu sô seht hie selbe zuo, / waz ich
gespreche oder getuo, / ob ich ez iu mit eide / ze danke bescheide
Tr
15704;
wer kan nû ze danke singen? / der ist trûric, der ist vrô: / wer
kan daz zesamne bringen? Walth
110,27.
– etw. ist jmdm. ze danke
‘lieb, recht, passend’
du salt hie silue wirt sin, / wandiz mir zo danke
is, / daz du minis gotis [=
guotes
] gerochis Roth
985;
ich bin ein Vranke. / ez ist mir wol ze danke, / daz ich iuwer
sprâche [Deutsch (statt Griechisch)] hân
vernomen StrAmis
1636;
solte mir daz leit sin? es solte mir wunderlich
zuͦ dancke sin Tauler
18,10.
59,35;
wær si nicht so lobeliche, / si wær ze danke an
daz bette mir SM:Had
35: 4,2.
–
dâ von muoz ich ze danke [willig,
gerne] nemen / ein lôn, daz mir der meister gît
Winsb
67,9;
RvEWchr
17367
3
‘Anerkennung, Lob, Ruhm’ für etw. (Gen., Obj.-Satz) (vgl.
danken
4)
vor allem in den Wendungen jmdm. ~
sagen
‘ihn loben, preisen’ und habe
~
‘sei gelobt, gepriesen’
er saget in gnâde unde danc, / daz in sô ofte wol gelanc.
/ swer gerne vrümeclîchen tuot, / der dem gnâdet, daz ist guot Iw
3075;
die sageten im des prîses danc, / den er het aldâ bezalt
Parz
45,12;
dô sageter Parzivâle danc / prîses des erwarp sîn hant /
an dem von Kukûmerlant: got lôn dir ebd.
156,12.
–
si [...] sanch Magnificat. / si
sagete unde sanch gote gnade unde danch AvaLJ
10,2.
so singe wir zwire / alleluja, daz frosanch, wir sagen got
gnade unde danch, / wir loben gotes ere mit libe unde mit sele
AvaJG
29,5.
–
swer danne jage daz beste, des sol er haben danc
NibB
931,3;
Gunther, ritter edele, des schuzzes habe danc ebd.
461,2;
habe danc menlicher dat GrRud
B 6;
dîn [Reimars] sêle müeze wol gevarn, und habe
dîn zunge danc Walth
83,13;
ir êre ist niender kranc, / dest an ir güete schîn. / des habe ir wîplich
leben danc KLD:Rub
3:3,6;
hab er dank, / der lât dur got lîb unde guot! / lobes ist er wert, wer
alsô tuot Boner
85,10
4
‘Dank: Dankesbezeugung (in Worten oder Gesten), Dankbarkeit, Dankeslohn,
-gabe’
4.1
allg.:
nv lerne och da bye, / daz ez dir al zu danke sye, / swaz
dir ieman gibet sines gutes. / danke im froliches mutes. / daz saltu tun obir
lut / [...] doch in ist di gabe nicht so vergulden. /
gutes willen danke mit worten, / wider gift sal man gabe warten
Elmend
A 486;
nu sprich waz du mir biedis
[...] ich wise dich uf den scaz min / des nim dir
trut geselle / swe uile du willis / [...] ich ne
uersume dich minis dankis nich Roth
3089;
dank oder lon oder gunst oder wider als vil geton
Tauler
186,9.
– besonders vom Lohn für Minnedienst:
dâvon râte nicht ze spâte, minne, mir, / wan ich kranke
nâch ir danke: / füege, [...] daz ich vinde trôst
an ir SM:Wi
3: 2,12;
nûst ir danc / al ze kranc. / dest mîn klage / alle
tage KLD:UvL
21: 5,9;
diu liet ich ûf dem wege sanc / von mîner vrowen âne danc. / daz kom
dâ von: der bote mîn / was ze verte; des moht niht sîn, / daz ichs iht sande
ir bî im UvLFrd
131,30;
ir lop daz wil ich trîben / gerne und dienen umbe ir danc
[...] âne danc / singe ich der vil lieben diech
dâ meine KLD:KvK
5:5,9.12
4.2
mit bestimmten Verben
4.2.1
~
haben:
her bat sie grozen danc haven Roth
2842;
der rabe wolde nemen dan / den kese, er wandes haben
danc ReinFu
K,277;
(iron.:)
ir fürspan wart sô vertân / daz es mîn tôrheit danc
sol hân Parz
270,4.
–
habe ~
:
nv habe danc ReinFu
K,1667;
here got nu haue danc / waz du genaden hast getan
/ zu mir uil sundigin man Roth
4775;
der kaiser sprach: Oliuir, / uile wole getruwe ich
dir. / nu habe michelen danc, / siz widere an dinen banc
Rol
1322
4.2.2
jmdm. ~
sagen (für etw.), mit Dat.d.P. (und Gen.d.S., auch Präp.-Gefüge
mit durch):
des [
guoter
gâchspîse
] saget er ir gnâde und danc
Iw
1223;
ern sagtes [
sîner
helfe
] im danc noch undanc ebd.
5404;
si neig in unde sagte in danc Parz
780,4;
er seite ouch sîme knehte danc / des râtes und der helfe HBirne
412;
lebte noch Elêne / von Kriechen, si seit im ir danc /
durch sîn adellichez dœnen, daz dâ klinget hôhe enbor KvWLd
32,293.
– mit Dat.d.S.:
swaz wir liebis vnde meistis / uon gote uernumen
vnde gescriben habin, / des muge wir allir meist danc sagen / dines
selbis [Gregors des Großen] gnedicheite / unde
des herren [Hieronymus] arbeite
Litan
733;
wie rehte tobelîche er ûz dem bluote spranc! /
sîner snelheite er mohte sagen danc NibB
2050,2;
ich wil des mînen ougen / sagen danc, / daz sî si
vunden alsô guot MF:Wolfr
8: 6,2.
– übertr.:
swie harte sô in durste, der helt doch niene
tranc, / ê daz der künic getrunke; des sagt er im vil bœsen danc
[vergalt es ihm übel]
NibB
978,4
4.2.3
~
tuon, ‘vergelten’, iron.:
er tete Daclyme danch / unde frumit manegen swertslach
VAlex
1309
4.2.4
~
vinden:
ich bin beliben / alsô daher, daz ich von ir nit dankes
vinde SM:Te
2: 1,6
4.2.5
~
wizzen:
got inphie daz lamp unt wesse im es michelen danch
Gen
616;
ich waiz im disez ezzens danc ReinFu
K,487;
dune darft mir wizzen keinen danc, / swaz dir mîn
dienst hie zêren tuot Parz
68,4;
hôhen muot ich von dir hân; / des weiz ich niemen mêre
danc KLD:UvL
1: 4,2
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