e – ëbenbilde ëbenbildec – ëbengelîch ëbengelîcheit – ëbenhêr ëbenhêre – ëbenkristenmensche ëbenkurz – ëbenmenden ëbenmensche – ëbensëʒʒe ëbenslëht – ëbenvërrerinne ëbenvol – ëber ëberborste – Êbrêisch ebreze – eckerich eckerlîn – edelhaftec edelheit – edelvoget (?) edelvrîe – ege|bærlich ê|gedâht – êgeselle eges|lich, eislich – êhaftec, ehtec êhafteclîche – eht ehte – eichelëht eichelîn – eichphat eichurne – eierkuoche eierlîn – eigenerge eigengeborn – eigenmaht eigenman – eigeslich eilboum – einbürtec einbürtecheit, eingebürtecheit – einerhande einerleie – einhalp, einhalben einhël – einlant einlich – einmuote einmuoten – einsamenen einsamkeit – einteil einthalp – einvach einvalt – einwîclich einwillec – einzigen einz|wagen – eismende eissam – eitergiftec eitergiftecheit – eitertrache eitervar – êkarl ekates – elelende element – eliotrop êliute – ellenmëʒ
ellenschaft – elmëʒ
elne, elle – êmâle êmâlen – empelîn empf- – enalrihte enalverte – enbinnen enbir – enbore enbœrec – enc- en|ch- – endelicheit endelist – endivia en|drabes – enein tuon enein wërden – engegenen engegengân – engelher engelîn – engelschar engelschlich – engerinc engerlîn – englüejen engöten – enhundert enîdrus – enkern enkiesen – enkrûfen enkücken – ennumenâmen enoben – enquëllen enquicken – ensîten enslîbe (?) – enstricken en|strîte – ent|erben ent|erbenisse – entheben entheben – enthouwen enthöveschen (?) – entlegen entlêhenen – entlîmen entlinden – entmuoten entnacten – ent|râten ent|redære – ent|rinden ent|ringen – entsagen entsagunge – entscheit entschel – entschulden entschuldigære – entsetzunge entsieden – entslingen entslipfen, entslüpfen – entspitzen entsprëchen – entstopfen entstôʒen – entvæhelich 1entvâhen – entvërn entvërren – entvormen entvërren swV. entverwen swV. entvestenen swV. entvindec Adj. entvindecheit stF. entvinden stV. entvindunge stF. entvintlich Adj., Adv. entvintlicheit stF. entvirren swV. entvirrunge stF. entvlammen swV. entvlëhten stV. entvliegen stV. entvliehen stV. entvlieʒen stV. entvlocken swV. entvlœhen swV. entvogel stM. entvormen swV. entvormunge – entwachen entwâfenen – entweichen entweisen – 1entwern 2entwern – entwirden entwirken – envor envreise – ênzeclich enzeichenen – enzogen (?) enzogenheit – eparche epgrunde – epizikel eppe – erbâgen erbalden – erbarmen erbarmhërze – erbeburclêhen erbeburcliute – erbehaftec erbehâm – erbekünicrîche erbelant – erbenëmære erbenëme, erbenæme – erbeschilt erbeschrîn – erbeteilunge er|bëtelich – erbezinsgëlt erbezinsguot – erbîʒen 1erblæjen – erbolgen erbolgenisse – erbrogen erbrüeten – erdecken ërdelîn – ërdeslunt ërdewase – erdulden erdünen – eren eren – êrenhüetære êrenhüge – êrenstæte êrenstuol – erfurtisch ergâhen – ergëllen ergëlsen – ergetzunge ergëʒʒen – erglitzen erglîʒen – ergrîfen ergrimmen – ergüsten erhaben – erheiʒen erhellen – erholeren 1erholn – eringrieʒ
erinnern – erken erken – erkiesen erkinden – erklumpen erklupfen – erkrapen erkratzen – erkuolen erkuolunge – erlëben erlëchen – erlërnen erlërzen – êrlîn erlinden – erlœsede erlœsen – erlusten erlustigen – ermelech ermelheftechîn – ermüeten ermundern – ernelîn ernelôn – ernetzen ernezît – erqueln erqueschen – errennen errêren – êrsame êrsamecheit, êrsamkeit – erschînunge erschiuhen – erschrockenlich erschrôten – ersîhen ersiht – ersloufen ersmecken – erspreiten ersprengen – erstëchen erstecken – erstorren erstœrunge – ersuochære ersuochærinne – ertagen ërtapfel – ertboum ërtbruochech – ërtlêwe ertlich – ertrahten ertrenken – ertücken ertumben – êrunge ê|runs – ervërnen erverwen – ervlügen ervolgen – ervrœren ervröuwen – erwahsen erwæjen – erwecken erweckunge – erwênigen erwenken – erwinden erwinken – erwüesten erwüeten – erzeigen erzeigunge – ërzganc erzian – erzwieren erzwîgen – esele eselen – eselnôʒ
eselôre – esser estel, estelîn – ê|teidinc ëtelich – ëtt- ette – êwangêli êwangêlier – êwic êwîc – ê|wise ê|worhte – ëʒʒenkochen ëʒʒenmacher – eʒʒisch|heie eʒʒisch|man – eʒʒisch|türlîn
|
entvërren
swV.
‘fern sein’ (vgl. AWB 3,749 s.v. ferrên, 3 und s.u. tr. →
entvirren
); hier im Zustandspassiv:
got ist entverret von aller materielicheit Eckh (Pf)
659,38
entverwen , enpherwen
swV.
auch enpherben.
1 tr. ‘jmdn./etw. verfärben, farblich verändern’
2 refl. ‘sich entfärben, die Farbe verlieren’
1
tr. ‘jmdn./etw. verfärben, farblich verändern’
der [Winter] hât entverwet maneg este, / den hiur
schône stuont ir loup KLD:Dürinc
6:1,3;
daz iuwer sin betrüebet lît, / wan ir von ungemüete sît / enpferwet worden
sêre KvWTroj
7917;
sie sah an im das er entferbet und hiczig was, wann er nit wust wo er were
oder wie er da hien komen mocht sin Lanc II
295,14;
‘niht enahtet’, meinet daz buoch der minne, ‘daz ich brûn
bin, ich bin doch schœne und wol gestalt; aber diu sunne hât mich entverwet’
[Ct 1,5 decoloravit me sol
]
Eckh
5: 114,12.
1:291,8;
BdN
461,16
2
refl. ‘sich entfärben, die Farbe verlieren’
schouwent wie diu heide sich enpherwet! / liehte bluomen unde
gras / hânt ir gelfen unde ir wünneclichen schîn verlorn KvWLd
12,1;
ir lïchte varwer mund so rott / begunde serr enpferwen sich
GTroj
11269;
ich kum so gar von witzen, / daz ich mich dann entferbe
Minneb
4935
entvestenen , enphesten
swV.
‘jmdn. mit jmdm. verloben’
wie vroͮ Herrat hern Dietrich wart enphestent Dietr
Überschr. nach 7451;
von der minne unt von got / wart herab gesant ain pot /
[...] / in die stat ze Nazaret / ze der maid die man
enphestent het / ainem manne, der was Yoseph genant GvJudenb
274;
Märt
4715;
frîen und entvesten [
besten:
] / begund er âne underwint / von Bêheim des kunigs kint / von Kernden
herzog Heinrich Ottok
85508;
pey der hausfrawn ist vns ze versten die sel die Iesu Christo in der tauff ist
enpfestent vnd gegeben zuͦ einer præut GestRom
85;
PrMill
420.
– Lit.: O. Behaghel, PBB 43 (1918), S. 551f.
entvindec , enphindec
Adj.
‘empfindlich, offen für etw.’
eiâ, diz sol der geist klêrlich schouwen in einer enpfindiger wollust. daz
beste, dâ der geist zuo komen mac an disem lîbe, daz ist, daz er ein niuwe enpfinden
habe sich ûzen in al unde inbinnen al Eckh (Pf)
682,8
entvindecheit , enphindecheit
stF.
‘Wahrnehmungs-, Empfindungsvermögen’
er [der Mensch] hat tail mit aller
sach: / er ist mit dem tievel swach, / mit dem pawm er wachsen trait, / mit dem tyer
enphindichait Teichn
464,334
entvinden , enphinden
stV.
‘etw. wahrnehmen, empfinden, spüren’
1 mit Gen.-Obj. 2 mit Akk.-Obj. (v.a. in späteren Texten) 3 mit Obj.-Satz 4 subst. 4.1
‘Wahrnehmung, Empfindung’
4.2
‘Wahrnehmungsvermögen’
1
mit Gen.-Obj.:
sin gewalt ist so groz / des mugen wol inphinden / sine
widerwinnen VMos
70,10;
dô der alte Hildebrant der wunden enpfant NibB
2307,1;
Rol
4905;
Iw
1052;
wenne dû mit dem vinger rüerst den wunden menschen auf sein
plôz hirn, sô enpfint ez sein niht BdN
6,33.
–
also das ich diner herzeklicher minne in minem herzen und
in miner sele und in minen fúnf sinnen und in allen minen geliden ane underlas
enpfinde Mechth
7: 38,13;
Tr
11741;
enphunt ich ir gnâden SM:UvS
6: 3,4;
Wh
253,3;
HvHürnh
15,8.
–
vil wol ich des emphunden habe / daz ir ein übel scherer
sît KvWHvK
376;
wenn er ains ungewiters enpfint BdN
269,11;
do zeran im der maht, / alsô daz er zehant / des tôdes
enphant [den Tod nahen spürte]
Ottok
91934.
–
dô si [die Menschen nach der Sintflut
erstmals] daz fleisch âzen, / ir leides si vergâzen, / wan si
enpfunden der spîse [
‘genießen’ oder ‘Geschmack finden an etw.’?]
EnikWchr
2799
2
mit Akk.-Obj. (v.a. in späteren Texten):
ich enphinde niht wan ein brot PrBerthKl
6,93;
davon sie – muter, meit – enphant / unsers todes falles
widerslag Mügeln
182,7;
der nagel [Fingernagel] enpfindet
niht, wenn man in versneit BdN
21,17;
Mechth
5: 11,17.
– mit AcI-Konstruktion:
sit ouch si kurzeliche entfant / sich in ir libe ein kint tragen
Pass I/II
313,41
3
mit Obj.-Satz:
enphinde der siche daz im der mage we tu
SalArz
69,42;
noch enpfant ich nie ze guote, leider mir, / daz an ir niht
schînet wan des besten SM:UvS
22: 4,1;
ich enpfind an dem hirn / und sich daz von der wârheit wol,
/ daz ein kint von mir komen sol, / daz wirt gewalticlîch / in dem künicrîch
EnikWchr
19872;
BdN
129,18;
Eckh
5: 241,6;
KvHeimHinv
743.
–
das kint [Jesus]
er [Symeon] do an sin arm enphieng / von der magt
dú sin genas, / und wart enphindent wer er was WernhMl
3512
4
subst.
4.1
‘Wahrnehmung, Empfindung’
die dru [Sinne] sint auch
ahtbere: / Enpfinden [hier ‘Tastsinn’ ?] , Richen
und Gesmag HvNstGZ
923;
doch wellent etleich maister, daz daz hirn hab enpfinden
seins gepruches, wenne man ez zepricht; ez habe aber niht enpfindens seinr
verendrung, wenn ez sich verendert von warm in kalt BdN
7,3;
daz der mensche grœzlîchen beger solches trôstes
enpfindennes und innicheit Eckh
5: 222,6
u.ö.;
Seuse
367,15;
KonstBrf
77,24
4.2
‘Wahrnehmungsvermögen’
[die Seele] gît ieglîchem glide leben und enpfinden
unde begern unde rüerunge PrBerth
1:98,38
entvindunge , enphindunge
stF.
1
‘Wahrnehmung, Empfindung’
2
‘Wahrnehmungs-, Empfindungsvermögen’
1
‘Wahrnehmung, Empfindung’
als von dem hovpt flivzzet in div gelider rvrvnge vnd
enphindvnge, also flivzzet vns von Ihesv Cristo alliv geistlichiv tvgent vnd gnade
in alliv div gelider der christenheit DvAPatern
196;
als die sternen klein schinent und doch gross sint, also son
dinú liden klein schinen vor ungeuͤpter menschen ogen, dú doch na eigenr enpfindung
dir gross werden ze tragene Seuse
56,25.
184,7;
KvMSel
424.
–
‘Wahrnehmung, Erfahrung’
daz von inphindunge [
experimento
] wer [l. wir
] han gilernit BrZw
59.
1
2
‘Wahrnehmungs-, Empfindungsvermögen’
sô hât ez [
holz unde krût
] allez wesen unde leben; ez hât aber niht enpfindunge unde vernunft
PrBerth
1:375,22;
dâ von sô hât ez [alles Getier] enpfindunge, sô man
ez tœtet oder im anders wê tuot oder wol tuot, des enpfindet ez ebd.
1:375,31
entvintlich , enphintlich
Adj., Adv.
auch enphindenlichen.
‘wahrnehmbar, deutlich spürbar’
diu innerlîche anhaftunge [an Gott] daz ist ein în
gezogene enpfindelîche wârheit, von der sie weder tôt noch leben gescheiden mac
Eckh (Pf)
302,30;
vor den bilden hinderkom si neiswi in enpfintlicher wise der
gross smerz, den dú zart muͦter hate under dem krúze. und von der not geschah diser
guͦten frowen och als we von erbermde, daz ir herz neiswi erkrachete enpfintlich in
ir libe, daz si von amaht nider seig Seuse
143,3.
22,22
u.ö.;
Xerses, [...], do den drukcht dy angst des todes, do
vergas er aller auswendiger endpfindleicher ding vnd gab sich inwendig dem müet vnd
vand das spil Schachzb
30,164;
e daz ich enphindenlichen wisti und bekanti, daz siuz wer EbnerMarg
132,9.
132,20
entvintlicheit , enphintlicheit
stF.
‘Wahrnehmung, Empfindung’
daz er munder und waker in des lidens enpfintlichkeit belibi
Seuse
34,20.
10,25.
193,1;
in der enpfintlicheit ieglîch sünderlîch lîden PrNvStr
281,21;
Eckh (Pf)
507,32
entvirren
swV.
auch entverren.
‘jmdn./etw. fern halten, entfernen’
wî er an dem beginne / den gotishelt vorirrete / und den mût intvirrete; /
daran want er alle macht NvJer
18913a.
– hierher (?):
uf daz en [ihn] got niht enschulde
[nicht anklage] / entvirre [Hs.:
en (ihn?) virre
] von siner hulde Macc
14332.
– meist mit Dat.d.P. oder d.S. ‘jmdn./etw. jmdm./etw. fernhalten,
vorenthalten, abtrünnig machen’
ich sal vechten / wider die, die dem rechten / mich entvirren denken
Pass III
163,70;
do sie [die Betenden] mir
[dem Teufel] den haten / entvirret, do kart ich zuͦ
dir Vät
5143;
dat nieman deme anderm sin deil intvirrin sal an eine vreimde hant
UrkCorp (WMU)
146,6;
daz [...] guͦt [...] vns vnd
vnsen erben zuͦ intferrene andirs, dan hi vor gesriben ist ebd.
3502,45;
Mühlh
144,21;
NvJer
20878;
HeslApk
13098
entvirrunge
stF.
‘Entfernen, Wegnehmen’, wohl hierher:
daz hes [er es] uff den heyligen swere, daz hes
[er den Verkauf] nicht durch keyne entpherrunge tu
den [...] erben sundern durch sinen nutz StRMühlh
139
entvlammen
swV.
auch entvlemmen.
‘entbrennen, entflammen, entzünden’ (übertr.)
1 intr. 2 tr. 3 refl.
1
intr.:
dô der knabe kleine / wart irre sîner ammen, / seht, dô begunde enpflammen /
sîn herze ûf jâmerunge KvWTroj
524;
entflammen und funkeln / wart in mir da der mynnen gluͤt
Minneb
4492
2
tr.:
Minne envlammete den man / mit der schœne ir lîbes
Tr
17594;
daz wort alsam ein gluot / begonde ir herze enphlammen
KvWLd
1,32;
do in des zornes rost / der kuͤnc wart enflemmet; / sin hertz
wart ergremmet [erzürnt] / uf den jungen bitterlich
WhvÖst
5323;
von der minne brünste / sîn herze was enphlammet Reinfr
4463
3
refl.:
hern Moises durch mich wart kunt, / wie sich entflammet [seinen
Anfang nahm ?] und entzunt / der himmel, mer und erde hat / und
alles das darinne stat MügelnKranz
1810
entvlëhten , enphlëhten
stV.
‘etw. entflechten, aufflechten’
ir zöpfe wârn enpflohten gar; / ûf den satel reichte ir hâr,
/ daz was goltvar unde reit Wig
2414;
ir gelwes, raides, schónnes har, /
[...] / in buͦswirdiger andaht / si do vil rúwenclich
enpflaht SHort
8160;
dc sie drie sunnentage in dirre gegen wertigen vasten vor dem cruce zu
vronemessen offenliche [...] gan solen,
[...] die vrowen [...]
barhobet vnd mit enphlohtem hare vnd barvuͦz UrkCorp (WMU)
2130,44;
KvWSilv
970
entvliegen , enphliegen
stV.
‘entfliegen, entfliehen’
min falk ist mir entflogen / so wit in fremde lant
Mügeln
402,1;
Parz
430,14;
Wh
120,16;
Krone
5998;
EnikWchr
28857;
[das Volk] wirt do nicht sien denne quale und
vinstirnisse, [...] und mag nicht entphligen sinir angstnot
Cranc
Jes 8,22;
swaz sich pfliget sindern / unde zu hinderwerfe touc, / dem allen harte wol
entvlouc / Franciscus der vil gute Pass III
519,6.
– übertr.:
in mines hertzen neste / wirt nymmer vogel mer erzogen: / mir
ist der welt pris enpflogen! WhvÖst
9868
entvliehen , enphliehen
stV.
auch inpf-/ph-.
‘entfliehen, entkommen’
1 ohne Obj. 2 mit Dat.d.P. 3 mit Dat.d.S. 4 selten tr. (evtl. durch lat. Einfluss [ effugere aliquem ], vgl.
2 DWB 8,1379) 5 mit Gen. in der Wendung des niht ~ kunnen/ mugen
1
ohne Obj.:
so der piber gesihet daz man in iaget. unt er inphliehen
nemach JPhys
16,4.
16,7;
vnd daz ich vursuchte, / ob ich enpflihen mvchte
Herb
2091;
jst aber, das er enpflihet, der suslich getat het bigangen UrkCorp
(WMU)
N238A,6.
– mit präp. Erg.:
und die in der ahte weren / [...], / entvluhen
sie in den templum / zu Jerusalem Macc
4823;
daz der valant niht enfloch / von in, daz ist wunder
WhvÖst
12678;
ir slangen vnd gewehse der vipern. wi entfliehet ir von
dem vrteil der hell EvAug
58,11
2
mit Dat.d.P.:
sine mugen uns nicht enphlihen; / wir sculn in nach ilen
Rol
6985;
ir en mvget mir niht enphlihen Herb
14522;
Wh
161,4;
BdN
164,4;
ê daz diu sunne im
entvlôch [entschwand] , / er reit hin ûf bî schœnem
tage Wh
198,16.
– mit präp. Erg.:
den [Sperber] warf er her, den warf er dar, /
biz er sich in die wîte enzôch / und im von ungeschihte enpflôch
[davonflog] / schier in den boumgarten hin
KvWEngelh
3216;
er jagt sie lang, biß sie im in den walt enpfluhen
Lanc
322,18.
98,1;
de erde is dat alre verste van dem hemele inde hait sych gecrumpene in
eynen wynkele inde schampt sych inde solde gerne deme schonen hemel intflyn van
eynem wynkel zo deme anderen Eckh
1:233,7
3
mit Dat.d.S.:
daz er unt sîniu chindahe deme hungere inphlihe
Gen
2448;
dinem gwalt mach niemen enphliehen noch entwichen
Himmelr
1,4;
Wig
10233;
als er wonde wese fro / vnde siner grozzen swere / gar
enpflohen were Herb
2049;
das si dem ungeloͮben nit anders moͤgent entvliehen
Mechth
6: 15,35;
jst aber, daz der den doͮhtslag [Totschlag] hat
getan, der pênin inpflúhet vnde ingât UrkCorp (WMU)
1653,11
4
selten tr. (evtl. durch lat. Einfluss [effugere aliquem], vgl.
2DWB 8,1379):
emphliehe wir hie die sunde AvaJG
31,6;
den werdent die fvͤzze gebunden, die di svnde hin nach nimmer
mer mvgen enphliehen denne vor PrBerthKl
6,78;
si müezen uns genâhen, / wand wir si niht enphliehen
Ottok
25366;
Tauler
198,7;
Himmelr
10,26
5
mit Gen. in der Wendung des niht ~ kunnen/ mugen:
dâ bî ich rehte an mir selben erkande, / daz ich des niemer enpfliehen enkan,
/ in sî ir stæte KLD:HvSw
18:1,8;
daz dritteil muost diu schef ziehen, / des mohten si niht
enphliehen EnikWchr
19008
entvlieʒen , enphlieʒen
stV.
‘davonfließen’ (meist mit Dat.):
[Jesus] zvsluch sinen cruch / vnd truch daz wazzer in der
schoz / daz im ein trophe nicht entvloz Pass I/II
49,76.
–
ân ir allir danc / reit er zô dem Strâge. / ê er dar ubir
quême, / gwan er michil arbeit: / daz îs undir ime
spleiz [barst] , / daz ime sîn ros dâ entflôz
[davonschwamm]
SAlex
3178.
– übertr.:
sin [Gottes] zirkel elle / dink besliuzet, / beide,
himel unt die helle, / daz im niht enpfliuzet Rumelant
2,368b;
si [die Seele] entfliuzet ouch irre eigenheit, dâ
ist si lidic alles irs selbes ihtes Eckh (Pf)
523,1.
522,40;
biz si der not entvlozzen Brandan
225
entvlocken , enphlocken
swV.
refl. ‘sich entfalten’
nu merket: wie div rose si, / so si mit glantze div sunne
locket, / vnd si durch vræude sich enpflocket / gein dem gruͦze der liehten svnne
TürlArabel
*R 69,22
entvlœhen , enphlœhen
swV.
1 ohne Obj. ‘entfliehen’
2 tr. 2.1
‘jmdm. etw. entziehen, entwenden’
3 refl. ‘sich jmdm./etw. entziehen’
1
ohne Obj. ‘entfliehen’
ob ez [das Wild] den guoten hoehet / den muot in
der gemeine, / dar umbe ez niht entfloehet / und möhte ich ez gehaben wol aleine
Hadam
321,3.
–
dar zuo busûn tampûren schal, / orse erkerren, daz man ez möhte von dem
wal / der virre von duzze keinen wîs enpfloehen [dass man vom
Kampfplatz weithin in keiner Weise entfliehen konnte - eʒ
außerhalb einer Konstruktion vgl. Behaghel, Dt. Syntax 1,323]
Loheng
4356
2
tr.
2.1
‘jmdm. etw. entziehen, entwenden’
swer mir sîn erbe wolte / enphlœhen ûz der hende mîn, / er
müeste vil gewaltic sîn / über mich KvWSchwanr
545;
sô was die frouwe Jûnô / vil trûric unde Pallas, / dar umbe daz in beiden
was / lop unde prîs enphlœhet KvWTroj
2881
u.ö.
– hierher oder negiertes
vlœhen
?:
mîn kint, vernim mich [...] / wilt du niht
enphlœhen / mîn getriuwe ræte, / sô wizzest daz du spæte / in jâmersorgen
funden wirst Reinfr
11606
3
refl. ‘sich jmdm./etw. entziehen’
dâ kunt sich niemen von enphlôhen, / in teten schaden âne
mâzen / die schutzen, die dâ oben sâzen / ûf den selben bercfriden
Ottok
29857;
sus kan din wirde enphlœhen / so verre sich den sinnen min, / daz ich den
hohen eren din / niemer mac genahen KvWGS
20;
wite, lenge, tiufe, höhe / winkelmezic miner
[Marias] lust sich nicht entflöhe! Frl
1:17,29
entvogel
stM.
→
antvogel
entvormen
swV.
‘etw./jmdn. der forme entheben, gestaltlos machen’
in den grunt wurt diser geist wider in getrungen úber alle
bilde und formen, ir selbes entformet und entbildet Tauler
68,39.
229,12
|