ê|gedâht
Adj.
‘oben genannt, zuvor erwähnt’
so erteilt man oͮch in dem egedachten hof, das die gotzhus lút noch der vogt
kein einung machen sullent noch ab lan ân des gotzhus amptman WeistGr
1,162
(Anfang 14. Jh.);
UrkAarau
43
(a. 1332)
egedære
stM.
‘jmd., der mit der Egge arbeitet’
erpicarius: egdere VocBV926
3:449,49;
erpicarius: egider VocBV287
3:669,21;
erpicarius: egidare SummHeinr
2:58,53;
arpagarius: egidare ebd.
1:146,434
egede
stswF.
kontrahiert eide, auch aete (
Teichn
130,3
).
‘Egge’
er [der eynhorn
] wil sich zu dir nicht vrunden, / daz er dir dine egde zy / glich dem
pherde Hiob
14453;
swaz in enkegen reit, / daz wart vor in nider geleit / als
der hanf vor der eiden Ottok
7360;
des mannes sât die er mit sînem phluoge würket, diu ist
verdienet, alse diu egede dar abe gât SpdtL
214,13;
erpica vel arpaga: egida, eide SummHeinr
1:367,356;
aratrum et eiden UrbNAlteich
157.
– in Anspielung auf die Fabel vom Frosch, der unter die Zähne der Egge gerät
‘Man muss so viele Schläge erleiden, wie man Herren hat’ (vgl. Dicke/
Grubmüller, Nr. 165, TPMA 4,80f., 7,210f.):
‘allez herren!’ sprach der frosch, / gie diu eid über in, / ‘wie ich mit in
bekumbert bin!’ Helbl
8,531;
Teichn
130,3.
130,93
egedëhse
swF.
auch eudechse und aydexe.
‘Eidechse’
sleht man ir [der Schlange] den
swanz ab, er wehset ir wider von nâtûr, sam der egdehsen BdN
260,8
u.ö.;
neme grune eudechsen vnde egelin SalArz
27,4;
aydexen und natren HvNstAp
9021;
lacerta, dicta quod brachia habeat: egidehsa SummHeinr
1:154,554
u.ö.;
egedehsa JPhys
12,1;
Renner
7304
ëgele
swF.
‘Blutegel’
nim die egulun. div des mannes bluít svge. vnde brenne sie ze
pulvere Ipocr
344;
man schüll die egeln mit dornen stechen
[...], unz si die vergift lâz, die si in dem wazzer
genomen hât von den fröschen BdN
306,35
u.ö.;
PrBerth
2:110,27;
Pilgerf
8277
ege|lich
Adj., Adv.
auch eige-.
‘schrecklich, furchterregend’ (vgl.
egeslich
):
égilich bíst du sámo uuóle gedrángeta zélt
scára [dichtgedrängte Schlachtreihe] . uuante dú
nehêina lúkkon ne lâzes dén malignis spiritibus Will
101,8
u.ö.;
sumeliche flurn begarewe ir scônen varwe: / si wurten swarz
unt egelîch Gen
656;
so wil er an dc iungest geriht hin nider gan gruͥlich und eglich PrSchw
1,136;
Tund
1291;
so scriet er [der Pfau] vil eigeliche vnd weckit
sich selben PrWack
56,68
êgëlt
stN.
‘anlässlich einer Eheschließung aufgebrachter Geldbetrag’ (vgl. die zahlreichen
späteren Belege DRW 2,1217f.):
dedit donavit suo dilecto filio [...] et
[...] sponse sue pro sponsaliciis seu matrimoniali
pecunia, id est czu egeylde vulgariter, unum marcellum liberum DRW
2,1217
(StArchBresl.; a. 1284);
ab eyn man synem wibe eyn gelt gelabete, unde er vorborgete das gelt: wenn man
em die metegifft mete gebe, so solde er dem wibe ire morgingabe, ader daz êgelt
vorschriben vor die metegifft RbMagdeb
278,8.24.29
êgelübnisse
stN.
‘Eheversprechen’
e geluͤbnuͤzz ist also: welicher mensch siben iar hat oder mer, vnd gelobt
einem andern ein e, [...], so sol er dar nach chain andrew
nemen RechtssA
E10,3
êgemechede
stN.
‘Ehepartner’ (Mann oder Frau):
ist auch daz sich zwai egemaechide gesament mit der e
StRAugsb
153,18;
wenne denn sein egemächit [...] von
todes wegen abgienge ebd.
259,28
u.ö.
egen
swV.
auch ekken.
‘eggen’
alse sulin wir gotis chint den garten puewen:
[...] wir sulin sâgin [säen]
mit ten gotes worthen, wir sulin ekken miter undirschidunge TrudHL
57,33;
si begunden sæn, dar nâch egen Parz
124,29;
wenne ein garte oder ein acker geeget wurt von dem unkrute,
so blibet do ettewenne ein wurtzelin von dem unkrute in dem tieffen grunde
Tauler
398,18.
63,32
êgenant, êgenamt
Adj.
‘vorher bereits genannt’
hie werdin gerefsit [getadelt] die ê
genanthin magide TrudHL
7,23;
der egenant hof datz Harthaym UrkCorp
3186,24;
Tauler
97,2;
Mügeln
42,5
u.ö.
–
die banwarten gebruͤder oder únser erben oder wer daz egenempt in hett
UrkHeiligkreuztal
182,6
(a. 1333)
êgenôʒe
swM.
‘Ehemann’
nv wolde si ouch hie besehen / ob si deme egenozen / in den suchten
[Krankheit] grozen / icht zv staten mochte kumen
Pass I/II
41,61
egerde
swF.
‘nach mehrjähriger Beackerung als Wiesen- oder Weideland genutztes Flurstück’,
auch ‘ungenutzter Weinhang’ (vgl. LexMA 3,1399f. s.v. Driesch 1 und
4,337 s.v. Feldgraswirtschaft):
dirre hof het och das reht, das er sol haben ahte rinder, die sollent gon uff
die egerden zu weide WeistGr
1,674
(a. 1320);
ich sol vͦch, waz egerdan in daz gvͦt hórent, in rehten bu bringen
UrkBebenh
20,115
(a. 1322);
UrkCorp (WMU)
853,36.
– hierher oder gleichbedeutendes gerte (vgl. Anm.z.St.):
wan dô si zu himele fur, dô quam Kristus ir selber zugegen mit allen heiligen
und engelen, und dô bleip der himel wuste und niman dar inne alsô ein gerte
HvFritzlHl
178,9.
– in der Wendung in egerden
‘unbeackert, nicht bearbeitet’
ein acker nebent deme stivbenwege in westermaten, drie in egerdin
UrkCorp
N101,18;
ein ander jâr er sich vermaz, / daz erz ein [La. en
] egerde lieze MF:Her
5:5,5;
übertr.:
der beider stuonden die tische vol, / wan man ir alsô ze vlîze phlac, / daz ir
niht vil in egerden lac KvFuss
2428;
[er tat nicht] als der keiser wolde, / dez wille lac in
egerdon Martina
177,85
eges-
s.a. → eis-
ege|sam
Adj.
‘schrecklich, furchtbar’ (vgl.
eissam
):
die jungen wurme egesan GTroj
11858;
mitt ainem schlage egesan ebd.
12127
eges|bærec
Adj.
→
eisbærec
eges|bærecheit
stF.
‘Furcht, Sorge’
egschberkeit vor der pine kumt von der schulde
Mechth
2: 14,4
eges|bærlîche
Adv.
‘schrecklich’ (vgl.
egebærlich
):
aller gezierde bist du blôz, / dar zuo bistu gar varwelôs; / du bist gar
egsbærlîch gestalt Boner
81,15
egese
stF.
→
2eise
êgeselle
swM.
‘Ehemann’
ein romisch wibisnam [Frau] /
[...], / di ir zcu egesellin nam / Saturnium, dem daz
gezcam PfzdHech
296,11
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