erbeburcliute
stM.
→
erbeburcman
erbeburcman
stM.
Pl. -manne und -liute.
‘Inhaber eines erblichen Burglehens’
der selben haller sol ich [...] hundert pfunt anlegen
by Hyldenburk [...], vnd da erbeburkman sin, vnd daz selbe
burkguͦt da verdienen getrewlich als gewonlich vnd reht ist UrkWürzb
40,348
(a. 1340);
wir [...] tun kunt [...],
daz vns [...] byschof Wolfram ze Wirtzeburg zu sinen vnd
sines gotshuses erbeburgmannen enpfangen hat ebd.
45,123
(a. 1324);
zwa hovestede sulen [erg. wir] haven zu erflicheme
burchlene, zw den hovesteden sulen wir haven vunf marc geldis zu erflicheme
burchlene, unde sulen dan ave erveburchluͦde sin zu Sygen unde zu dem Hane
UrkSiegen
81
(a. 1313)
erbeburcsëʒ
stN.
Ansatz -sëʒ und Genus unsicher, vgl. →
burcsëʒ
stN. und
burcsæʒe
stF.
‘erbliches Wohnrecht auf einer Burg’
min liber und genaediger herre [...] mir und allen
minen erben, elichen suͤnen, ein erbburksaezze auf siner puͤrge ze Warperch
[...] bei dem turne ob dem cheler ze der lenken hant
[...] verlichen hat UrkEichst
2,181
(a. 1322)
erbeburgære
stM.
‘Bürger mit erblichem Bürgerrecht’
ez sol auch nimant urtail sprechen auf der lantschrannen denne rittere und des
reichs erbpurger, di mit der ellen und mit der wage niht verchauffent
MGHConst
5:476,9
(a. 1320)
erbeclîche
Adv.
auch -lîchen.
‘als Erbe, Hinterlassenschaft’
wir wern und gepieten daz chain witib daz guͤt irr chind daz si erbikleich
angehoͤrt, sulle [...] geben ainem andern irm mann
StRWienerNeust
77.
– meist in Verbindung mit besitzen:
ist is, daz der vurste gebit eynim synir sone eyn huys, das
erbe blybit syn und synin sonen und sullin is besitczen erbiclichin
Cranc
Ez 46,16;
vnd teilt in mit mildeclich des riches gut erbeclich zu besitzin KlKsr
3,1.
3,5;
LBarl
9540
erbedienest
stM.
‘Erbzins’
quod idem canonicus predictum predium in Purgwerd predictis nobilibus Alramo
et Rudolfo ac ipsorum liberis hereditario censu, quod vulgariter erbdinst dicitur,
conferret UrkEnns
3,402
(a. 1273)
erbedienestman
stM.
‘erblicher Dienstmann, Dienstmann als Leibeigener’ (vgl.
erbeeigen
2):
wer [...] eyn erbdienstman ist, der ist nicht vry,
unde darume ist er eigen RbMagdeb
193,7;
sie sint sine erbdinstmannen SächsWchr
87,43
erbediet
stF.
die Christus als Erbe gehörende Menschheit (vgl. gentes hereditatem
tuam Ps 2,8):
sin seliger sun [Christus]
[...] loste sin erbe diet, / die der tuvel im vorriet, / uz
siner eigenschefte / mit gotlicher krefte HeslApk
5369
erbeeigen
stN.
‘ererbtes und vererbbares Eigentum’ (in Abgrenzung zu erworbenem Gut)
1 von Sachen und Grundbesitz (vgl. eigen stN. 1.1.2 ) 2 von Personen ‘Hörige, Leibeigene’ (vgl. eigen stN.
1.3 )
1
von Sachen und Grundbesitz (vgl. eigen stN. 1.1.2):
erbeeigen mac ein man baz behalten vor dem rihter wan gekouftez eigen
SchwSp (W)
177,4;
allez mein guet vnd allez mein erbaigen ze Ebenfuert UrkCorp (WMU)
N694,41;
ich [...] tuen kundt [...],
das ich [...] mit aller vnnser beder freundt vnd erben
guetlichem willen meins freyen erbaigenns den hof datz Stafflern verkaufft han
UrkEnns
5,134
(a. 1314);
Krone
15583;
Ottok
24106.
– erblicher Anspruch auf eine Abgabe:
daz thainer meiner freunt nicht reht dat zv mer hat noch hintz den zehent,
der vor verschriben ist, wan der mein rehtz irbeaigen was UrkCorp (WMU)
758,2
2
von Personen ‘Hörige, Leibeigene’ (vgl. eigen stN.
1.3):
daz die selben frowen [...] mit allen den eriben, diͤ
von in chomen sint, erîbaigen des capitels ze dem tvͤm ze Salzburch sint
UrkCorp (WMU)
3060ABC,9.
– übertr.:
swer dem geluste volgen wil, / der hât vrouwen harte vil, / Trâkeit unde
Leckerheit, / Huorgelust und Trunkenheit. / die habent über in gewalt, / er ist
ir erbeigen halt WälGa
4288
erbeeinber
stM.
‘erbliche Weinabgabe’
ille [diese Abgabe] supplendus erit de vino meliori
quod dicitur erbeimer in marca Gugelingen integre et complete UrkWürtt
11,1
(a. 1297);
den winzehenden ze B. und erbeeimer ze M. DRW
3,53
(HStArchStuttgart; a. 1309)
erbeganc
stM.
‘(Anrecht aus) Erbfolge’
meide und ungemante wîp vorkouffen wol ir eigen âne ires vormunden urloup, er
hab denne einen erbeganc dâ zû StRZwick
132
erbegebrëst, -gebrëste
stswM.
‘auf der Erbsünde beruhende Schwäche’
er gap dir dînen vrîen willen, dô viele dû mit dînem vrîen willen in dînen
êwigen tôt, dô lôste er dich mit im selber unde hât dich geweschen in sînem bluote
unde hât dich erlôst von allen dînen erbegebresten Eckh (Pf)
452,39
erbegedinge
stN.
‘(Vertrag über) Erbleihe’
diz vorgenanten koͮffes vnd oͮch dis erbgedinges sint gezvge
[...]
UrkCorp (WMU)
910,13
erbegëlt
stN.
‘(erbliche) Abgabe, Zins für ein Erbleihgut’
daz si vnd ir erben aller ierlich sullen geben [...] deme
conuente [...] ewecliche zv eime rechten erbegelde dit korngelt
UrkCorp (WMU)
N651,11;
wer ouch erbegut hat unde daz vorsetzin wil dorch syner not willin, daz in sal
ome [ihm] der erbeherre nicht wern addir widdirsprechen
also verre, alz ome daz an syme erbegelde nicht in schat StRHeiligenst
81
erbegenôʒ
stM.
auch erbe-nôʒ
Brun
8238.
‘Miterbe’
van der tweigingin [Entzweiung] , die is inde die
gewesen is twischen vnsen neven Godefride [...] inde alle
sine erfgenoze vp eine site inde Walraven inde Odden, die greven van Nassowe, in
alle ir erfgenoze vp die andere side UrkCorp (WMU)
47,34;
UrkKöln
2,212
(a. 1240 kopial);
WeistRh
2,1:221,41
(14. Jh.).
– übertr. auf das Verhältnis des Gläubigen zu Christus (vgl. das paulinische
coheres):
sine truwe uns daz enthiz, / daz her uns sines vater erbe liz
/ [...] / durch daz her uns erbegenoz / machete sime vater
dort Brun
12601;
tu mir uf libe swester, / di ich irlosete mit mines blutes
doz, / daz ich an dem cruze goz / und habe erbenoz gemachet dich ebd.
8238.
7854;
disiu gnâde diu ist grôz: / du bist Kristes erbegnôz LBarl
7442;
RvEBarl
3224;
Eckh (Pf)
455,29
erbegërste
swF.
‘erbliche Abgabe an Gerste’
90 maldra ordei, que vocatur erbegerste DRW
3,72
(DRWArch.; a. 1332)
erbegeseʒʒen
Adj.
→
erbesëʒʒen
erbeguot
stN.
‘Erbgut’
1
‘ererbtes, vererbbares Vermögen, Nachlass, Erbe’
2
‘Erblehen, Erbpachtgut’
1
‘ererbtes, vererbbares Vermögen, Nachlass, Erbe’
welt ir nu wizzen waz erbegut ist: daz ist aigen in der stat,
daz ist aigen uf dem lande, daz sint elliu zinslehen, [...]
unde swaz von ere oder von kupher oder von ysen oder von blie oder von zin gemaht
ist, daz ist allez erbegut StRAugsb
151,2
u.ö.;
mit swelchem guote der man stirbet, daz heizet allez erbeguot
SpdtL
86,17.
117,16;
dirre herre sanctus Kyliânus was burtic von Ybernia von Schottenlande von
hôheme geslechte und hate erbegutes vil HvFritzlHl
152,5;
UrkCorp (WMU)
2424,47.
N377,14.
– in Abgrenzung zu anderen Vermögensformen (z.B. eigen, varndeʒ
guot):
so vallet daz aigen unde erbegut, daz erbelehen unde daz
zinslehen iriu chint wider an StRAugsb
144,32.
165,14;
an sînem tôtbette gît er im wol varndez guot, âne erbeguot SchwSp
(W)
334,5;
auf allem vnsrn gvͤt [...], is sei erbgvͤt oder
varund gvͤt UrkEnns
6,373
(a. 1341);
StRWien
28
2
‘Erblehen, Erbpachtgut’
erlauben ouch mit disem brief, daz er sein erbguͦt vnd sein aigen
[...] vreileichen vnd ledichleichen verchouffen,
verchummern vnd geben mach UrkEnns
5,551
(a. 1329);
es ist ouch zuo wissende, das alle eigen güter und alle erbegüter
[...] zehenden süllent in der eptissen hof
WeistGr
5,386
(a. 1349)
erbehaft
Adj.
1
‘erbberechtigt’
2 bergm.
stolle
‘Wasserlösungsstollen’ (zur Sache vgl.
erbestolle
)
1
‘erbberechtigt’
wîb unde tohter erbent niht / die selben hôhen hêrschaft; /
ein sun belîbet erbehaft KvWSchwanr
514
2
bergm. ~
stolle
‘Wasserlösungsstollen’ (zur Sache vgl.
erbestolle
):
in eim iczlichen gebirge mit namen nicht mer stollen beschriben sin wenne
czweier hande. der eine heisset ein suchstolle, der andir ein erbehaftig
[La. erbhafter
] stolle BgRIglauD
19.
23
erbehaftec
Adj.
1 rip. erf(h)eichtec hierher ‘erbansässig’
2 bergm.
stolle
‘Wasserlösungsstollen’ (zur Sache vgl.
erbestolle
)
1
rip. erf(h)eichtec hierher ‘erbansässig’
[ein Jude,] de enighen erftheigtigen juden ove judinnen ce
burge setzen magh, ove de selve erfeightig is UrkKöln (St)
1:21,16
(a. 1326);
der rait mit allen reedin mit allen widin reden inde mit allen erfeychtigen
luden UrkKöln
1,34
(a. 1341);
mit allen erfachtigen luden ebd.
1,135
(14. Jh.)
2
bergm. ~
stolle
‘Wasserlösungsstollen’ (zur Sache vgl.
erbestolle
):
brenget er abir sinen stollen an die stat, das er treuget anderhalbes lehens
tiff adir czu dem minsten czehen lochter, so heisset is von rechte ein erbhaftig
stolle BgRIglauD
20.
19
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