d – dahsboum dahsloch – danc dancbære – dankunge dannan(t) – dansen dansunge – dæren dâ(r)/ da(r) enbinnen – dâ(r)/ da(r) mite darmwurm – dâ(r)/ da(r) vor dâ(r)/ da(r) vür – dechelîn dëcher – decretâl decuriô – dëhsen dëhsîsen – dempfec dempfen – derbin dërhalben – dës dëshalp – diapason diapente – diehter diehterîde – dienen diehterîde stN. diemant stM. diemüete, diemuot Adj. diemüete, diemuot stF. diemüetec Adj. diemüetecheit stF. diemüeteclich Adj., Adv. diemüetegen, diemuotegen swV. diemüeten, diemuoten swV. diemuot- diemuotege stF. diemuotîn stF. diemuotlich Adj., Adv. diemuottoum stM. dîen, tien swV. dienære stM. dienærinne stF. dienât stF. dieneblôʒ Subst. dienen swV. 1dienest – dienesthuon dienestkæse – dieneststant dieneststiure – diephaftec diepheit – diernkint diernlach – dîhsel dîhselwagen – dinc|hœrec dinc|hûs – dincstuol dincsuoche – dinges|pêne dînhalp, dînenhalp – dirhalp dirre – dissonieren distel – diubede diubelîn – 1diutisch 2diutisch, diutsch – dolinc dollîche – donerec donergebirge – dorfban dorfbecke – dorfmaget dorfman – dorfwërc dorfwîp – dorngewahs dornhac – dörperdiet dörperecheit – döuwe döuwen – dræhseln drâht – dræteclich, drâteclich drâten – drî|benemede drî|bort – drîgesæʒe drîgevar – drinden drindunge (?) – drîstunt drîtegec – drîvaltecheit drîvalteclich – drîʒegeste drô – druc drûch – druoswurz drusene – dulteclich dulten – dünkelbiderman (?) dünkel|êre – dunsten dunster – durchbittern durchbitzen – durchbrüstec durchbüenen (?) – durchgân durchganc – durchgnîten durchgöuden – durchguot durchhecheln – durchkifen durchkiusche – durchlanc durchlâʒ – durchloben durchlochen – durchnageln durchnagen – durchrein durchreinegen – durchsaffen durchsagen – durchschœnen durchschouwec – durchsieden durchsîhen – durchslîfen durchslingen – durchstërben durchstërnen – durchswingen durchtân – durchvëhten durchvellec – durchvlieʒunge durchvloʒʒenheit – durchvünden durchwæhen – durchwiden durchwieren – durchziln durchzimbern – durftlôs dürkel – dürre dürre – duster dusternisse – düʒʒec
|
diehterîde
stN.
Kollektivbildung zu diehter, ‘Enkelkinder’
mit sô getâner îtelkeit gênt frouwen umbe. [...] unde
swaz sie mit in selber tâten, daz tuont sie danne ir töhterlînen und ir diehterîden
PrBerth
1:416,14
diemant
stM.
→ diamant
diemüete, diemuot
Adj.
überw. präd.
‘demütig, bescheiden’ (entspr. lat. humilis):
dande svlt ir senfte vnde devmvͦte sin, als iv der
heilige Krist bilde hat gegeben Spec
47,30;
mit demuten geberden / sprach der reine in gotes lobe / sine gebet Vät
14000;
diu gotes chint, diu hie diemuote sint, / die ir scephare
lobent unde hie ir vianden vergebent AvaJG
34,1;
er was edele nach der werlt unde deumoͮte nach gote
Spec
116,1;
daz si [die Minne] ie sô diemüete
wart / daz sî [...] so swache stat suochet, / diu ir von
rehte wære / smæhe unde unmære Iw
1572;
‘sælic die dêmüeten sint,’ / sprichet Krist
RvEBarl
14829.
–
‘demütig, mitleidig’
lirnet uon mir. want ich milte bin. unte diemuͦtis
herzen JPhys
3,25;
ist got sô dêmuot, daz er sich / geruoche erbarmen über mich
RvEBarl
13223;
bis dêmüet und erbarme dich Marner
1,37
diemüete, diemuot
stF.
s.a.
diemuotîn
.
‘Demut, Bescheidenheit’ (paradigmatisch in der
humilitas Christi [Phil 2,6-11], vgl. LThK 2,89ff.):
nu merkent dez guͦten Gottes demuͦt, daz der gewaltig Got, der
groz Got, der hoh Got [...] sich genaigte zuͦ aim
kranken mentschen PrGeorg
292,19;
[er] gab vns bilde siner devmvͦte, daz er dvrch vns
arm was worden Spec
34,3.
Gen
939;
got selbi lerti unsich chuschi undi dimuot
SuTheol
255;
daz wir mit aller diemuͦt, mit aller gehorsam, mit
reuichlicher buzze uns selben also gehandeln PrOberalt
16,23;
her sach siner dirnen demute Brun
12282.
–
daz ir der krône unrehte tuot / mit sô swacher diemuot
[Unterwürfigkeit] , / daz hat missevallen / den grôzen
fürsten allen LBarl
1965;
‘daz ich der demut [Ergebenheitsbezeigung]
mich entzie’, / sprach Mardocheus, ‘daz ist recht, /
[...] / der eren dunket mich zu vil / daz ich vur einen
menschen hie / wolle bougen mine knie’ Hester
524.
–
‘demütige, mitleidige Selbsterniedrigung’
daz unser dehein sich des schame, daz wir einen andirn durch
dîemot die vuͦzze dwahen Spec
52,10;
des erbat in sin heilige deumuͦt, / daz er loste wip
unt man Rol
5796;
uns lêret sîn dêmüete, / daz wir uns erbarmen / gên den vil
reinen armen RvEBarl
4086.
– in Wendungen und sprichw. (vgl. TPMA 2,184-195):
wer allermeyst gudes ist vol, / so viel me demut ist in yme Pilgerf
134.
– überwiegend im Sinne von ‘Demut überwindet Hochmut’ und
‘Wer sich erhöht, wird erniedrigt, wer sich erniedrigt, wird
erhöht’
diemüet ie hôchvart überstreit Parz
473,4;
dêmuot nidert hôhvart RvEBarl
4540;
BdN
352,21;
diu hôchvart sîget / und diu diemuot stîget Georg
4103;
sent Iohannes hat gescriben dort, / daz diu deumuͦt
hin ze himele stiget, / daz di ubermuͦt nider niget / in di uinsteren helle
Rol
3509.
– personif.:
so ruͤget denn vrow Demuͦt vrow Ersamkait PrGeorg
21,13;
MinneR444
482
diemüetec
Adj.
‘demütig, bescheiden’ (entspr. lat. humilis):
wer in [den Nacken] beuget, /
demutigen mut ez zeuget Physiogn
282;
der aber miner ware ─ daz ist diemvͤtiger ─ der war
hoher in dem himel PrBerthKl
1,33;
Teichn
374,23;
diemuͤtig mit aller undertenikeit
Mechth
6: 32,13;
BdN
184,11;
vnser wille vnd auch dimvtivge bet UrkCorp (WMU)
3088,16;
die diemuͤtigen [reuigen
?] suͤndær die sint ze den genaden erwelt
PrOberalt
123,2.
– von Dingen ‘schlicht, einfach’
so ain brvder reiten sol, so sol der satel
tvͤmvͦtig sin SpitEich
13,17;
die dêmûtegeren [geringere] stat in
dem chôre sal er halden StatDtOrd
88,25;
mæzic an allen iuwern dingen, an ezzen und an trinken, dêmüetic an dem gewande
PrBerth
1:334,28;
Elis
2113;
JvFrst
9405.
–
‘demütig, mitleidig’
daz wir zv den gvten werchen, di wir da tvͦn, auch
demvͤtich, vil gedultich, vil barmhertzich sin, daz div erbarmde durch daz
herze snide als ein scharsach PrBerthKl
3,58;
ich bitte barmherzig, diemuͤtig und getrúwe unde
gehorsam Mechth
7: 57,26;
kunic sô dêmûtiger, / bi gewalde sô gar gûtiger Kreuzf
5481;
HvHürnh
Vorr. 23;
PassIII
31,52.
– in Wendungen und sprichw. (vgl. TPMA 2,184-195):
Christus chom die devmoͮtigen ze hohenne
Spec
143,5;
den hochvertigen den macht er dimuͤtich
PrOberalt
113,25;
die armuͦt machet vil dikche den menschen vil
dimuͤtich ebd.
123,3
diemüetecheit
stF.
‘Demut, Demütigkeit, Selbsterniedrigung’ (paradigmatisch in der
humilitas Christi [Phil 2,6-11], vgl. LThK 2,89ff.):
mit allen sinen werchen lert er
[Christus] uns die hiligen dimuͦticheit
PrOberalt
31,31;
ich bin ein wuͦrm, sprach er, und niht ein mensche. ist daz wir mit
ganzeme herzin gedenkin an dise dimuͦticheit, so wirt uns die buͦrde
[...] licht PrLpz
348,15;
wir loben dich, herre, das du úns hast gesuͦchet mit
diner demuͤtekeit Mechth
1: 6,4;
daz man in bedecket und behelt mit üeseln und mit aschen, daz
ist dêmüetichait BdN
70,33;
vier dink, di horent zu der redelichen gehorsamekeit: daz ist bescheidenheit,
ere, gerechtekeit und ware demutekeit HlReg
5,15;
der werlt huld verdient er umb die demutikeit das erselb zu
geriecht siczt und recht richtet Lanc
245,24.
243,6;
Eckh
5:407,5.
–
dar inne en soldestu dich / niht mit zorn han beweit: / daz were demutekeit
[Geduld ?] / [...] / ob du
wilt demutic wesen, so mustu mugen liden / unde ungedult virmiden Vät
19450.
–
‘Bescheidenheit’
daz si hawen tvͤmvtighait und tvltikait
SpitEich
36,15;
dú erste demuͤtekeit lit uswendig an den kleidern und
an der wonunge, das die messig und geistlich gesnitten und genejet sin
Mechth
5: 4,42;
die gênt plôz in armuot und in diemüetichait und versmæhent
die üppigen werlt BdN
491,15.
–
‘Güte, Mitleid’
sie [...] belobten sie [die von
Logres] so sere irer gút und demutikeit [ihnen
gegenüber]
LancII
747,15;
mit weschaidenhait weiset er si auf diemüetigkait,
gehorsamhait, erwirdigkait und liebe des chüniges HvHürnh
11,8.
– in Wendungen und sprichw. (vgl. TPMA 2,184-195):
daz wir die hochvart vlihen und die hilig dimuͦticheit
behalten schuͤln PrOberalt
41,22.
159,3;
sô aber diu dêmüetekeit den menschen ie niderr neiget, sô er vor gote ie hœher
ûf wehset DvASchr
356,39.
– personif.:
vroͮ Diemuͤtekeit, was koͤnnent ir
dienen mit úwer swester, der Senftmuͤtekeit? Mechth
7: 62,62;
PrGeorg
21,10;
MügelnKranz
1774
diemüeteclich
Adj., Adv.
adv. auch -lichen.
‘demütig’ (entspr. lat. humilis):
das er demuͤteklichen kam / ze ir [Maria] und
si ze muͦter nam WernhMl
14357;
daz wir unsich gotes chreften diemuoticliche neigen
Himmelr
11,22;
nu müessen wir lisstigklichen oder diemüetigklich vorschen von
disenn tugenden und von lasstern HvHürnh
4,6;
daz er [...] alle die bvͦzz willichlichen vnd
diͤmvͤtichlichen leisten sol UrkCorp (WMU)
1966,36;
StatDtOrd
33,16.
– oft
~ biten:
vil dêmuotechlîchen er in bat, / daz er durch sîne gnâde im
ein lutzel fernâme Gen
2374;
UrkCorp (WMU)
1653,42.
1403,30;
Ottok
73763.
– selten adj.:
an got sî gedâhte / und bat mit herzen sêre, / [...]
/ mit dêmüeteclîcher zuht Reinfr
15255.
–
‘bescheiden, schlicht’
die truogen ärmeclîchen an / dêmüeteclîchiu krankiu kleit, /
niht von hôher rîcheit RvEBarl
1705.
– in Wendungen und sprichw. (vgl. TPMA 2,184-195):
sver hi dimuteclichen lebete / daz er di hohesten stat
behabete / ez ist umbe di dimuͦt so getan / si sol den ganzen lon han
VMos
59,20
diemüetegen, diemuotegen
swV.
‘jmdn./sich demütigen, unterwerfen, erniedrigen’ (z.T. mit
präp. Erg.):
als got den menschen dêmüetiget mit dem menschen selber
Eckh
5: 292,10;
fürste tugenlich, / demüttige dinen lib / und tü es durch
alle werde wip GTroj
11271.
– überw. refl.:
do er durch der menscheit not sich gedimuͤtigot hete
PrOberalt
11,12;
gvͦt was der kunic, [...] der
sich selbin ê diemuͦtiget unde engestit, ê er sinem lîvte bvͦzze unde
riwe satzte Spec
63,12;
da diemutiget er sich umbe sine sculde hinz unserm herren got Konr
(Sch)
146,19;
PrOberalt
83,15;
der konig [...] demútiget sich sere
wiedder Galahoten. er hub yn off, und was im leit das er so lang gelegen het vor im
Lanc
280,11;
sew mugen sich nymmer gediemuͤtigen zu der puzz
SchlierbAT(LS)
1,48.
–
‘demütig’ (Zustandspassiv):
ie grozzer er der mensch trait, / so sol er ye diemuͤtiger wesen. /
[...] / wa ein mensch in wirden sey / und
gediemuͤtigt da pey Teichn
374,32;
wie man si [Maria] nennt anders
dann gotes geperærinn [...], sô ist ir lob gediemüetigt
[vermindert]
BdN
465,4.
– in Wendungen und sprichw. (vgl. TPMA 2,184-195):
swer sich erhoͤhet, der wirt genidert, und der sich
dimuͤtigt, der wirt gehoͤhet [Lc 14,11]
PrOberalt
148,17.
149,41
u.ö.
diemüeten, diemuoten
swV.
‘jmdn./etw. demütigen, unterwerfen, erniedrigen’
daz denne der mentsch sin hertze demuͤte PrGeorg
32,38;
sô dîmûten wir im unser sêle, / daz er uns erhôre JJud
1023.
738;
Moabes grosse hochvart / des tages wart geguͤtet, / genidert,
gedemuͤtet RvEWchr
17785.
– überw. refl.:
daz der herre der engele sih so gedevmvͦte, daz er an
einem wege geborn wart vnde in eine krippe geleit wart Spec
21,4.
47,33;
[er] sol sich diemvͦtin vnde sprechin mit dim
wisagin. jch pin ein wurn noh nv̂t ein monscho BrEng
7.
– in Wendungen und sprichw. (vgl. TPMA 2,184-195):
dû solt dich dêmüeten, daz sprichet got selbe [Lc
14,11] : ‘swer sich selbe demüetet, der wirt gehœhet’
PrBerth
1:476,24
diemuot-
s.a. diemüet-
diemuotege
stF.
‘Demut’
die brvͦdra die sun ratin mit allir vndirteinigi dir
diemvͦtigi BrEng
3
diemuotîn
stF.
‘Demut’ (zur Bildung vgl. Speicher, VRechte, S. 81 und
2
5Mhd. Gr. § M18 Anm. 4, s.a.
diemüete
):
wil er briesterlichen leben, / er sol driu reht haben: / einez
ist diu guotin, / daz andir diu diemuotin, / daz dritte ist diu minne
VRechte
513
diemuotlich
Adj., Adv.
adv. auch -lichen.
‘demütig, bescheiden’ (entspr. lat. humilis):
uon div schult ir mit vil diemvͦtliher stimme hivte
got vlêgin, daz er ivch uon deme êwigem tode ruͦche zerlôsin
Spec
62,4.
–
so sol er si diemvͦtlich grvͦzin
BrEng
53;
der edel künic rîche / sprach vil dêmüetlîche: / herre, ich
lobe dich, reiner Krist RvEBarl
14360;
die got dîemvͦtlichin vorhtin Spec
74,21.
–
‘demütig, mitleidig’
dô kêrte er dêmüetlîche dan / zuo dem selben wunden man
RvEBarl
475;
in diemüetlîcher güete RvEGer
4322;
RvEAlex
3068.
–
‘erniedrigend’
den bâten die lantherren sâ / den künic refsen, daz er ie /
diz dêmüetlîche dinc begie, / daz im gienge an sîn êre RvEBarl
1732
diemuottoum
stM.
‘Demutstränen’
im [Augustinus] die ougen wurden naz / von des
herzen demutdoume [
et congessit totam miseriam meam in conspectu
cordis mei, oborta est procella ingens ferens ingentem imbrem
lacrimarum Augustinus, Conf. 8:12,28]
PassIII
422,51
dîen, tien
swV.
→
tigen
dienære
stM.
‘ein zu dienest Verpflichteter’ (vgl. sehr
differenziert DRW 2,847-853)
1 überw. ‘Dienst-, Lehnsmann’ (vgl. auch WMU 1,371f.) 2
‘Diener, Untergebener’
2.1 kirchl.-relig. ‘Diener Gottes, der Kirche’
2.2 weltl. 2.2.1
‘Bediensteter’ (jeglicher Rangstufe) 2.2.2
‘Arbeiter’
3
‘Höriger, Leibeigener’
1
überw. ‘Dienst-, Lehnsmann’ (vgl. auch WMU 1,371f.):
Otten, dem erberen ritter, vnserem diener UrkCorp (WMU)
3361,15;
vnd wellen vͥch han als vͥnser getruwen diener vnd des riches
[
fideles et ministeriales imperii (lat.
Vorlage)]
StRBern
1:4,31;
der kunig mit [...] andern seinen dieneren, helffern
vnde ratgeben UrkWürzb
39,218
(a. 1323);
do sie hiewen vnde snieten. / ir diener quamen zv gerieten
Herb
5025;
Crane
2524.
– im Bereich der Minne:
swer vrouwen diener wesen welle, / der sî ir lobes guot redegeselle
RvZw
275,1;
sus râtet mir diu minne, / daz ich ir diener sî
SM:JvW
2: 3,6;
SM:St
12:3,3;
guotiu wîp niht darf zemen, / sô sterbenlîcher mære / umb
ir dienære. / daz was almeistic der minnen her Wh
26,8
2
‘Diener, Untergebener’
2.1
kirchl.-relig. ‘Diener Gottes, der Kirche’
[Gott zu den Bewohnern Jerusalems] daz ir aller miner
dienst vnde miner botscheft flvͦchet vnde min dienær cruzegent vnde
stainent Konr
2 W1,21;
zwen priester vnd diener datz sant Peter UrkCorp (WMU)
2518,26;
StatDtOrd
66,17;
der getriuwe diener gotes den engelüstet niht
Eckh
5: 189,4;
auch mag der diener gotez metten, preim, tertz, sext, non lesen mit ein
ander [auf einmal] dez morgenz RechtssA
B44,53.
–
‘Ministrant’
der prister kusset vire / [...] / den altar,
[...], / und daz ewangelie rein, / den diner,
di patene TvKulm
3869
2.2
weltl.
2.2.1
‘Bediensteter’ (jeglicher Rangstufe):
Gebhart, des rihtters deͥner
[Büttel]
UrkCorp (WMU)
2346,20;
die amptliͤute, vorster und ander ir dyner MGHConst
8:351,40
(a. 1347);
die richter chnecht, oder diener, die die laͤut ladent
RechtssA
A26,61;
UrkSpeyer
496,36
(14. Jh.);
Malchus der dînêr einer was, / dem Jesus
[...] / heilt sîn abgeslagenz ôre JvFrst
576
2.2.2
‘Arbeiter’
stirbet och der diener e daz er sin lone verdiene SchwSp
16a;
er sei dan ein gedingter diner oder arbeiter eines herren und sei sein
tegelich gesind StRBrünn
393.
400;
allen [...] kuͦfluͤten, iren
dienern und iren furluͤten UrkAugsb
1,229
(a. 1322)
3
‘Höriger, Leibeigener’
diner von dem leib UrkCorp
2431,35;
under waz herschaft si siczent oder wez diener oder holden si sein
StRBrünn
376;
BairFreibr
5;
UrkEnns
2,430
(14. Jh.)
dienærinne
stF.
‘eine zu dienest Verpflichtete’
1 kirchl.-relig. ‘Dienerin Gottes, der Kirche’
2 weltl. ‘Bedienstete’
3 übertr.
1
kirchl.-relig. ‘Dienerin Gottes, der Kirche’
kinndisch an tugend und an jaren, / ain minnste dienerinn
unnsers herrenn HvHürnh
Vorr. 9;
aller vreude ein aneginne, / du [Maria] bist und
gotes dienaerinne Philipp
1613
2
weltl. ‘Bedienstete’
Joseph beraite sich zeflucht: / [...] / gesinde
fuͦrt er och mit in, / dri knecht und ain dienerin WernhMl
3596;
sô ir wercliute habet unde diener unde dienerin unde die dir durch daz jâr
dienent PrBerth
1:91,1;
Marîâ [...] wart ein dienærinne und ein wescherinne
der jünger Eckh
3:492,11;
UrkCorp (WMU)
702,34
3
übertr.:
Ephesum dy stat ist eyne gewaldige dinerinne der grosen Dyanen
Apostelgesch
19,35;
diu selb vorht ist ain dienerin, diu dient dem nutz und niht
der lieb BdN
462,4.
– im Bereich der Minne:
der ich hân daher gesungen, / diu ist ein kluoge
dienerinne: / nâh ir minne hân ich vil gerungen SM:St
14: 2,2.
11:2,3
dienât
stF.
‘Dienst’
swer vil ir [der Welt] richtumes hat / der wenet er
si da mide vri / vnde enweiz nicht daz im wonet bi / eigenliche
[leibeigener] dienat PassI/II
235,86
dieneblôʒ
Subst.
in einer Reihe von Schimpfwörtern, die sich gegen die personifizierte Lüge wenden,
Bed. unklar ‘Blöße-, Schandebringerin?’
du aller guoten tat verkius, / pfi dich, du reht verkere! / du dienebloz, du
vriuntverlius, / du veigest sælde unde ere! FvSonnenburg
57,13
dienen
swV.
im Rahmen eines (ursprünglich rechtl. gegründeten) Verpflichtungsverhältnisses
Leistungen oder Tätigkeiten erbringen bzw. erhalten, ‘dienen’
bzw. ‘verdienen’ (zur rechtl. und gesellschaftl. Spannbreite des
Dienens, sowie seiner verschiedenen Ausprägungen bis hin zu einfachem
‘helfen, nutzen’ vgl. dienest)
1 intr. 1.1 ohne Erg. 1.2 mit Dat. 1.2.1 der Person 1.2.2 der Sache 1.3 mit präp. Erg. 1.3.1
in
‘Erträge erbringen für’
1.3.2
nâch
‘um jmdn./etw. dienen’
1.3.3
ûf
‘dienen um etw.’ (vgl. 1.5.1 ) 1.3.4
umbe
‘dienen um etw.’ (vgl. 1.5.2 ) 1.3.5
ze , den Zweck des Dienens bezeichnend
‘nutzen’ (vgl. 1.5.3 ) 1.4
dâr (z.T. mit Dat.d.P.) die Richtung auf den Empfänger des Dienens hervorhebend 1.5 mit Dat. und präp. Erg. 1.5.1
ûf
‘jmdm. dienen um etw.’ (vgl. 1.3.3 ) 1.5.2
umbe
‘jmdm. dienen um etw.’ (vgl. 1.3.4 ) 1.5.3
ze
‘jmdm. bei etw. dienen; für etw. behilflich, nützlich
sein’ (vgl. 1.3.5 ) 2 tr. 2.1
‘(jmdm.) etw. geben, entrichten; etw. für jmdn. erbringen’
2.2
‘jmdn./etw. dienen; (durch einen Dienst) erreichen, verdienen (auch
Negatives)’
3 Part.-Adj. 4 phras. 4.1 in der Wendung
~ wider/ûf einander
‘miteinander im Wettstreit liegen’
4.2 im Sprichw. (vgl. TPMA 2,222-266)
1
intr.
1.1
ohne Erg.:
her ne mochte langir nicht dienen Ägidius
1583;
ich diende ie, mir lônde niemen MF:Reinm
13: 6,5;
alle heiligen mohten niht haben verdient mit allem irem
dienen, daz si got einen halben tach in dem himelrich liezze
PrBerthKl
6,86;
swaz aver ez
[Klosterangehörige] hat des ez gewaltick ist,
[...], daz ee mit der stat gedinet hat, swelher
hande oder swelher laie daz ist, daz sol ez stiuͤren
StRAugsb
76,11;
der marcht [Marktort] schol nicht besundern
dienst tuen, er schol dienen mit der gegent WeistÖ
6:160,26
(a. 1330).
– mit fakultativer adv. Erg. (vor, ze) zur
Charakterisierung der Art des Dienens:
da ging man eßsen, und Lancelot diente
[leistete den Tischdienst] vor syner frauwen
Lanc
91,27;
all die eßsenszit wart vor Lancelot und vor der
jungfrauwen gedienet ebd.
610,20;
den herron [...], die dinent sint ze der
cappellen ze Rivtelingen UrkCorp (WMU)
3164,15;
die priester vnd die schvͦler svlen ze dem alter
dienen in korloͤclinen vnd in phaflichen gewant
SpitEich
4,4;
ob iu daz iemen sagte, daz man diente baz / ze
fürsten hôchgezîte; ich wolde niht gelouben daz NibB
606,3;
ein vroͮwe hette sich begeben
[der Welt entsagt] und wolte dennoch ze hove
dienen Mechth
4: 17,3;
sehzich phenninge, daz wir [...] der
herzoginne davon ze rehtem pvrchreht dienen svln UrkCorp (WMU)
3102,29
1.2
mit Dat.
1.2.1
der Person:
ime dietin [l.
dientin
] andere heren / zvene vnde sibincih
kuninge / [...] / die waren ime al vnder tan
Roth
6;
im solte billîch unde wol / ein rîche dienen oder ein
lant Tr
10021;
fur aigen wil ich dir dinen Rol
8941;
er hiez si scalche sîn, dienen sînen bruoderen
Gen
755;
RbRupr
130;
er scholt auch sich nicht vnderwinden chains rehts
[...], wan denselben [l.
deuselben
] reht schüllen allev sampt dem
apt vnd dem gotshause dienen UrkNAltaich
1,261
(a. 1290).
–
duͦ Effraim dîenote den abgoteren
JPhys
2,21;
swie vil man gote gediente oder iemen dâ gesanc, /
des dûhte Prünhilde diu wîle gar ze lanc NibB
844,1;
sie was fast geistlich und diende gott gern
Lanc
112,14;
das ist der guͦten laigen leben, die minem
trehtin dienent von iren arebeiten vnd behaltent siniu gepot
Konr
16,27.
–
swer nu wil diu zît vertrîben, / der sol dienen werden
wîben: / wîbes lôn gît fröiden vil SM:Tr
4: 2,6;
die wîle ich lebe ich diene ir eigenlîche
KLD:GvN
23: 6,10;
KLD:Kzl
9:2,8;
SM:JvW
3:2,3.
–
Martha gie umbe den gesten dienende
AvaLJ
89,1;
ich muoz iu von ir spîse sagen. / diu wart mit
zühten für getragen: / man diende in rîterliche Parz
33,1.
–
der planeten sint sibene.
[...] der aller minneste ist der mane,
darnach die sunne. die zwene dienent [nutzen]
unz aller meist Lucid
47,14;
swaz dir ist sempfti undi wunniclich, / daz dinot
al deme gidingi [der Hoffnung] in daz
himelrich SuTheol
214;
Wahrh
165
1.2.2
der Sache:
er dienete [verbrachte seine freie
Zeit] mit vederspil / sînen müezegen tagen
Tr
13100;
alse er an Îsolde / der liebe dienen wolde, / sô
wantes in der arcwân ebd.
13770;
owê dir, wandelbære welt, / daz wir dir dienen
SM:JvR
1: 8,2;
diu selb vorht ist ain dienerin, diu dient dem nutz
und niht der lieb BdN
462,5
1.3
mit präp. Erg.
1.3.1
in
‘Erträge erbringen für’
so sol das gvt [...] in daz siechvͥz
dienan, vnd die phennig, die son in den kelre dienan UrkCorp (WMU)
214,24,25;
so soll after des die gult dienen hintz Wilhering in das kloster
UrkHohenf
76
(a. 1328);
UrkAargau
1:2,3,29
(a. 1317)
1.3.2
nâch
‘um jmdn./etw. dienen’
dine du nach dinem lone Rol
7007;
si dienten nâch der gâbe, die man dâ rîche vant
NibB
38,3;
ez gediente noch nie recke nâch einer küneginne baz
ebd.
296,4;
der diene ze flîze mit triuwen vil schône / nâch der
minne lône KLD:UvL
16: 1,3;
Wig
7585
1.3.3
ûf
‘dienen um etw.’ (vgl. 1.5.1):
reht manlîche sinne / dienent ûf wîplîchen lôn
Wh
456,13;
dar nâch dienich ûf
sînen [Gottes] trôst RvEBarl
5261;
ich enhân dar ûf gedienet niht UvZLanz
948;
MF:Wolfr
3:2,3.
– in ironischer Verkehrung des Dienstgedankens:
[er] dienet ûf ungewin
MF:Reinm
29: 6,6
1.3.4
umbe
‘dienen um etw.’ (vgl. 1.5.2):
ob wir nu niht gerne wolten / dienen umb iuwer hulde
Wh
252,3;
so ain knecht vmbe lone dienet SpitEich
26,9;
dekeinen kneht, der deme hûs umme solt oder in
caritâte [
quemquam famulorum ... pro precio seu ex
caritate serviencium
] dînet
StatDtOrd
53,19.
108,43
1.3.5
ze, den Zweck des Dienens bezeichnend
‘nutzen’ (vgl. 1.5.3):
daz bereitet dich alles und dienet alles zuͦ
dem edeln wunnenclichen wesende Tauler
18,1
–
nihtes endienent unseriu werk dar zuo, daz uns
got iht gebe oder uns tuo Eckh
5: 261,5
1.4
~
dâr (z.T. mit Dat.d.P.) die Richtung auf den Empfänger des Dienens
hervorhebend:
sælic wîp, süez unde reine, schœne und minneclîchen var, /
owê daz ir mîn sô kleine / nemt mit spilnden ougen war! / ich diend ie mit
triuwen dar. / sît ich iuch mit triuwen meine, lât mich niht verderben gar
KLD:GvN
42: 2,5;
er ist ein so gewaltic man / daz alle werlt im dient dar
/ dishalb mers und enhalp gar GvJudenb
4635;
MF:Mor
7:5,6
1.5
mit Dat. und präp. Erg.
1.5.1
ûf
‘jmdm. dienen um etw.’ (vgl. 1.3.3):
ja dinten im uf minne / sechzig gekronte koniginne Brun
176;
frouwe, ûf die genâde dîne / diene ich dir, swiez mir
dar umbe ergât KLD:GvN
21: 2,10;
ûf lieben wân diene ich doch ir SM:Had
3: 3,7;
SM:UvS
8:1,2.
–
~ ûf den tisch
‘jmdm. zur Verpflegung, Ernährung dienen’
vnd dc gelt sol iemer wern vnd sol dem convente dienen vf den
tische UrkCorp (WMU)
400,25
u.ö.
– (phras.?)
~ ûf daz velt
‘jmdm. Kriegsdienst leisten’
ez sal [...] Heinrich unser sun unserm
vorgenannten herren dienen auf daz felt mit sin selbes leibe uffe den
nehsten sumer MGHConst
5:565,39
(a. 1323)
1.5.2
umbe
‘jmdm. dienen um etw.’ (vgl. 1.3.4):
swelch wîp [...] des
gedenke, / daz si den beschrenke, / der ir dienet umb ir minne, / daz kumet
ir ze ungewinne UvZLanz
8011;
MF:Reinm
17:3,4;
er hat auch mietluͤt die im dient umb daz
himelrich PrOberalt
47,16
1.5.3
ze
‘jmdm. bei etw. dienen; für etw. behilflich, nützlich
sein’ (vgl. 1.3.5):
er diente dem kónig zu syner tafel
Lanc
48,25;
dis bereitet dich alles und dienet dir zuͦ
worem friden Tauler
18,12;
ir vernunft dienet in zuͦ allen dingen
minnenklich ebd.
19,31
2
tr.
2.1
‘(jmdm.) etw. geben, entrichten; etw. für jmdn. erbringen’
was das land gedienen mag, / das legt er nicht in seinen
sack HvNstAp
4803;
aine swaige vnde zwai pfvnt, da von dienet er ahte savme
winis UrbBayÄ
1206;
ein lehen, da si mir zwelf schillinge [...] von
gedient habent UrkCorp (WMU)
N490,39;
der clager sull wol öffen von wem man im das purkrecht [eine
Abgabeform] dienen sulle StRWien
122;
daz wil ich immer vmb evch dienen vnd vmb ewer gotshavs
UrkCorp (WMU)
N267,1;
NibB
540,4.
–
si [Ruals Kinder] dienten
ime ze manegen tagen / turnieren, pirsen unde jagen, / swaz kurzewîle er
wolte pflegen Tr
18683.
–
‘etw. durch Dienst erwidern, vergelten, abdienen; für etw.
danken’
drie vnde zwæinzic mvtt habern dez metzen, da mite man
dienit daz æigen UrbBayÄ
714,a;
dô ein keiser einen grôzen hof hæte, sô müesten die fürsten alle dâ
sîn und müesten ir lêhen dienen PrBerth
2:99,17;
ich gedienez iemer als ich sol Iw
7761;
alse lange sô ich leben / sô wil ich die gebe iemer
dienen Kchr
13021;
so lonet ime min herre / unde dinent iz die
fuͦrsten alle gerne Rol
1297.
2567
u.ö.;
du hast geret gen mir so wol / das ich ez iemer
gedienen sol, / vil suͤzes kint, umbe dich RvEWh
2970.
– mit Obj.-Satz und präp. Erg.:
lât uns an im dienen, daz er ie hât begân / an uns
vil grôze triuwe NibB
2262,3.
–
‘sich für etw. erkenntlich zeigen’
daz ich ie wart geborn, / daz riuwet mich vil sêre,
dune beredest, künic, mich / der vil grôzen schande; daz diene ich immer
umbe dich NibB
854,4
2.2
‘jmdn./etw. dienen; (durch einen Dienst) erreichen, verdienen (auch
Negatives)’
swer wirde und fröide erwerben wil, / der gediene guotes wîbes gruoz
Walth
96,16;
KLD:UvL
7:2,6;
mit strîte wânde er dienen daz minneclîche wîp
NibB
1908,3;
sîn manheit dâ gediente lop Wh
394,26;
sît wir mit also maneger nôt / müezen daz gotes rîche /
gedienen kumberlîche RvEBarl
4464;
daz hant si mit irme gebete gedienet Lucid
158,19;
ez ist ein bœsiu herren kunst, / der sich an nimt sô swache sit, / dâ man
die galgen dienet mit UvLFrd
531,4.
–
swenn er gediende dînen haz / mit sündehaften dingen
Wh
2,28;
swâ er mit houbetsünden / habe gedienet dînen zorn
RvEBarl
14397.
– mit Obj.-Satz:
[die Königin] wart erslagen, die hunde vrâzen ir
âs. daz hete si wol gedienet an dem armman und an sînem wîbe und an sînen
kinden diu [wegen ihrem Verhalten] nâch dem
almuosen giengen BuchdKg
59,8;
iwer muoter hât gedienet wol / an allen dingen mit ir
tugent, / daz ir an alter und an jugent / von rehte müezet sælic sîn
UvZLanz
4720.
– mit Gen. abh. von niht:
wil dû dar umb mîn vînt sîn? / des hân ich doch
gedienet niht EnikWchr
16211;
dâ von west ich
[Menelaos] gern die mær, / von wem mir leid
geschehen wær, / daz dû mit Paris füer von dan, / wan ich sîn
[dieses Leid (durch mein - vorher geschildertes -
Verhalten)] niht gedient hân ebd.
16156
3
Part.-Adj.:
– als Part. Präs. ‘dienend’
der heilige sunnentac [ist
gesezzet
] ze rawe allen dienten unde
arbeitenten luten Spec
147,17;
disen mitern chreften [der
Tugenden] svln gehorsam sin di liplichen gervnge vnd des libes
sinne vnd gelider, als die dienvnden chnehte ze des libes berihtvnge an siner
notdvͤrfte DvAPatern
91;
üver der diͤnender engel scharen
MarlbRh
53,8.
– als Part. Prät. ‘verdient, angesehen’
er vuorte iegeslîchen mit der hant / gein sîner gedienten
tohter Wh
250,25.
268,7;
daz er [Christus] dannen
künftic ist, / über al der welte leben / gedienten lôn nâch werken geben
RvEBarl
6806.
5212;
daz gediente ungemach PassI/II
117,79;
der gedienet ban Winsb
53,8
4
phras.
4.1
in der Wendung
~ wider/ûf einander
‘miteinander im Wettstreit liegen’
diu zîse und der galander / die dienden wider ein ander /
inwette unde inwiderstrît Tr
16892;
turnaý, taͤgedinc, hohgezit / laitens oͮch
in wider strit / und diendtent uf an ander vil RvEWh
299
4.2
im Sprichw. (vgl. TPMA 2,222-266):
swer lange dienet, dâ man díenst níht verstât [nicht
schätzt] , / [...] dem wirt sîn spîse
harte sûr MF:Sperv
1:7,1;
swer dienet, dâ man sîn niht verstât, / der verliuset al
sîn arebeit MF:Reinm
22: 2,1;
swem ich betwungen dienen sol, / dem diene ich selten immer wol
Renner
11539;
swer wol dient dem lônt man wol ChristophB
1895;
wer dinet ane dank, do er niht sol, / dem wirt gelonet selten wol
Jüngl
127.
– häufig ‘man kann nicht zwei Herren dienen’ (Mt
6,24):
er sprach: nieman zwein herren mac / gedienen sô, daz
sîn bejac / müge ir beider lôn bejagen RvEBarl
4434;
KLD:BvH
13:2,7;
von diu sprach unser herre: nieman mag zwein herren
gedien PrOberalt
158,32.
159,9;
ir muͤget got nicht gedinen und dem richtum
ebd.
159,18;
wan sô müg wir weder got gedienen noch der werlt
BdN
424,32
|