ane māʒen
swV.
refl. ‘sich etw. anmaßen, etw. beanspruchen’
swie ich mich anemāze / ze tihten, des ich lutzel kan EbvErf
4496;
daz ir mir die frouwen lāzt / und iuch ir guotes gar an māzt Rittertreue(T)
770
ane menen
swV.
‘vorwärts ziehen, führen’
mīn herz aldā begunde / hin ziehen und an menen Hadam
57,3
anemerkęre
stM.
‘Grenznachbar, Anrainer’
von [...] den anstoßeren und anmirkeren, die an die vorgenante marke des hoves stoßen UrkMoselQ
192,3
(a. 1344)
1ane merken
swV.
‘sein Augenmerk auf etw. richten’
got in di hilfe min an merke [
dominus in adiutorium meum intende
]
BrZw
9.
– Zu ane merken in Aufforderungssätzen →
ane
Adv., Präp. 1.1
2ane merken
swV.
‘angrenzen’
collimito, terminum facio id est: anamarcho, anamercho, marco, merche SummHeinr
2:234,384;
ir lant diu muͤzen heizen din, / swaz uns der ane merket Rennew
33077
anemerkunge
stF.
‘Verzeichnung’
haben wir dise briefe heizzen schriben und mit unsern chunichlichem insigel mit anmerchunge [
annotacione
] der undergeschriben gezuͤge versigeln MGHConst
5:540,42
(a. 1322)
aneminne
Adj.
‘lieb, angenehm’ mit Dat.d.P.:
ir half Enźas, / daz ir vil aneminne was En
1260;
gehorent di haiden sine [Olifants] stimme, / si ist in nicht anminne Rol
7774;
dā vor woltest dū uns [...] die lźre vor tragen mit dem bilde, daz si uns deste anminner węre DvASchr
341,17;
dise genāde ist mir an minner vil denn di gnāde seiner marter MvHeilFr
61;
Litan
782;
WhvÖst
1982
anemirkęre
stM.
→ anemerkęre
anemuotec
Adj.
‘anmutig’
daz er anemuͤtig mache daz antluͥt mit oley [
ut exhilaret faciem in oleo
]
PsAlem
103,15
ane muoten
swV.
‘jmdn. um etw. bitten, etw. von jmdm. verlangen’
– mit Akk.d.P. und Akk.d.S.:
sy [...] tett willeklich was man sy an muͦtett Stagel
102,33;
mit willigem muote / wārn sie im dienstes undertān, / swaz er sie muote dienstes an LvRegFr
3653;
an biten und an muͤten Minneb
1168.
– mit Akk.d.P. und Gen.d.S.:
sie sprāchen sō, daz nieman / solde sie des mūten an, / daz sie aller tagelich / um ein strōfūter wāgten sich Kreuzf
4016;
daz ich si von dem selben gvͦte deheinr slahte dienstes, daz twanchsal heizet, an mvͦten vnd noten noch bitten sol UrkCorp (WMU)
1945,44.
– mit Akk.d.P. und Obj.-Satz:
da in [Joseph] sein [Potiphars] fraw anmüett, was vnerleich was, da floch er von ir Schachzb
86,174;
er mag sie wol an muten / daz sie in in irem hertzen habe Minneb
1180
ane muotwillen
swV.
‘jmdn. mutwillig, grundlos verklagen’
vnd der in darvmb an sprichet, der sol des swern, daz er in niht an muͦtwille UrkCorp (WMU)
475AB,37,15;
so ist der chlager dem antwurter und dem gericht halb als vil schuldich dar umb, daz er in angemuͦtwilt hat OberBairLdr
22
anen
swV.
‘etw. ahnen, voraussehen’
diu pein [Biene] ant vor hin an ir nātūr, ob der tag sanft well sein BdN
289,17.
– meist unpersönl. mit Dat. oder Akk.d.P.: jmdm./jmdn. anet
‘jmdm. scheint, dünkt, schwant’
ez mac vns vbel dar vmbe komen. / mir anet harte groz leit Herb
9592.
15211;
do der geist [Gottes] in [Johannes] dort an wete / [...] / dar an wart im anende / daz Got in da waz manende HeslApk
1635;
mich anet sźre, daz er sī / verborgen eteswā hie bī Tr
9355;
WhvÖst
733;
on anen ist der sin niht mir; / mich anet zwor in hoffens giͤr / wie mich noch trosten sulle gehuͤre, / minne, ein zertlich abentuͤre Minneb
3205
ānen
swV.
1 mit Refl.-Pron. im Akk. und Gen.d.S. ‘auf etw. verzichten, etw. verlieren’
2 mit Akk.d.P. und Gen.d.S./d.P. ‘jmdm. etw./jmdn. wegnehmen, rauben’
1
mit Refl.-Pron. im Akk. und Gen.d.S. ‘auf etw. verzichten, etw. verlieren’
nu ānet iuch der heidenschaft, / und minnet mich nāch unser ź Parz
94,15;
ich möhte mich wol ānen / rīterlīches muotes: / lībes unde guotes / der gebristet mir beider Iw
3580;
ich wolt mich ź ānen / mīnes künicrīche! EnikFb
1188;
EnikWchr
26339;
swer der minne pflit also he sal zu rechte. der beheldit sin gesunt. vnde anet sich ubeler gedanken SalArz
24,30;
mag er im niht gehvldigen, so sol er sichs anen UrkCorp (WMU)
938,24.
– intr. mit Gen.d.P. ‘auf jmdn. verzichten’
ich mag ir niht ānen / mich twingent iriu bant. / si ist mir al ze verre, / diu liebiu frowe mīn SM:St
10: 2,5
2
mit Akk.d.P. und Gen.d.S./d.P. ‘jmdm. etw./jmdn. wegnehmen, rauben’
den bōsen Troiānen, / die mich wānent ānen / wībes unde źren En
4490;
nu welt ir mich Benjamins ānen BuchdKg
20,13;
HeslApk
15932.
–
‘jmdn. von etw. befreien’
her [Gott] sendet Michaelen / mit sinen undertanen, / die sie [die irwelten selen
] / des tuveles anen, / daz sie nicht underbeligen. HeslApk
17454
ane nagelen
swV.
‘etw. mit einem Nagel befestigen, jmdn. (Christus am Kreuz) annageln’
sideln unde laden die niht angenagelt sīn SpdtL
102,9;
uf daz sie / Jhesum zu dem trame hie / gezugen an zu neilen Daniel
4287;
des grimmen annegelns sins herren an daz krśz Seuse
36,16
ane nęjen
swV.
‘etw. festschnüren, annähen’ (vgl. Brüggen, Kleidung, S. 88 und 236):
sie tet an ein hemde kleine, / daz was wol gezieret, / [...] / ermel gestrichen, / mit der siden [mit Seidenfäden] ane genat Herb
621
anenęme
Adj.
‘angenehm, annehmbar’, v.a. in Beziehung auf Gott (anegenęme erst frnhd.):
daz opfer daz ist bequeme / gote anneme Glaub
1240.
49.
3645;
swo der mensche guͦte vnd rechte ding tvͦt, die sin gote anneme PrLpz(L)
130,33;
di gnāde [...] machit annźme vor gote alle des menschen werke HvFritzlHl
142,3.
124,17;
daz iz [die Chronik] werd gezźme, / prīslich und annźme / gote, Marīen und dem meistir NvJer
212;
wer diz ticht allen luten / anneme, daz wer mir lieb. / uz dem latin ich ez hieb, / als ez an den worten stat Daniel
8301;
pin und jomerkeit, die sol dem menschen willig und anneme sin [in der Christusnachfolge]
Tauler
163,10
anenęmecheit
stF.
‘Dankbarkeit’
gieb zv dinen gabin die annamekeit SalHaus
41,14;
die heligen neigent sich [...] vor gotte in vliessender minne und wunnenklicher gerunge mit vlizeklicher annemekeit. so danken si gotte, das inen sine gabe [...] was so minnenklichen bereit Mechth
7: 52,18.
5:25,17.
6:39,17
anenęmelicheit
stF.
‘das Hängen an irdischen Dingen’
ein boͤse verborgen angel ist in dem menschen, ein leit ougenschalk, das ist ein annemlicheit unde eine valsche nimlicheit, die alle ding an sich trucken wil Tauler
112,11;
wan unser ichtikeit [Geschöpflichkeit] und annemlicheit die hindert Got sines edelen werkes in uns ebd.
205,11
u.ö.
ane nęmen
swV.
1
‘etw. akzeptieren’ (überw. in Rechtstexten) 2
‘etw. übernehmen’
1
‘etw. akzeptieren’ (überw. in Rechtstexten):
dat [...] si bit disen vorworden dit haue van vns geannomet also, alse selue her na schriuet UrkCorp (WMU)
111,19;
SSp
74,8;
UrkEls
2,159
(a. 1338);
in hette ez Got nicht fon un geannamit Parad
105,17
2
‘etw. übernehmen’
daz er von den selben achzen hvben sal geben von der zit, als er sie annamete UrkCorp (WMU)
777,14
aneneigec
Adj.
‘zugewandt’
wenn sich der sunnen schein widersleht auf dem stain [Saphir] , sō gibt er ainen prinnenden schein von im und ist den himelkreften allzeit annaigich BdN
457,25
|