Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
kindelîn stN. (200 Belege) MWB Lexer BMZ Findeb.
ûuibe zé$/ demo paradyſe. dar dîu mandragora uuâſſet. d%/az íſt chíndelina uúrz. ſo ízzit dér helfant tîe uûrz unde ſin uuîb. | |
got wolde, $s daz Elizabet gebern solde./ Do si daz chindelin gewan, $s des froute sich vil manich man./ friunde unde | |
$s e er den gotes sun gesahe./ diu frouwe gap daz chindelin $s dem herren an den arm sin./ do er den | |
hailant $s in ein unchundiz lant./ diu liute namen diu chindelin, $s si brahten si an unseren trahtin./ du betragtes die | |
hirte, $s so zesprenget sich daz corter./ miniu vil lieben chindelin, $s ich nesol niht langer mit iu sin./ ein niuwez | |
alle tage: dû wirdes schiere gesunt. //Sumelîchiu wîp, sô si chindelîn gewinnent, sô zerbrestent si in der wambe. Den siechtuom sol | |
gewirret $t nimmer dehein twalmen unde habent guot ruowe. Swelhem chindelîn man si umbe pindet, daz erchümt niht unde hât guot | |
wirt. dar umb als Aristotiles spricht: sô der mensch ain kindel ist, sô gêt er auf den henden, dar nâch gêt | |
alter druckt sich diu hirnschal zesamen und wirt dik. der kindlein haupt sint niht volkomen ê daz si redent, als wir | |
süezleich sam wenn daz weter haiter ist. auch wenn diu kindlein fäuht öpfel und pirn ezzent, sô hangt in diu zæheu | |
bringt im ain geleich stimm wider. alsô siht man diu kindleu schreien vor den wälden, wan die wænent, ain holtzman antwürt | |
prust, dâ si an stênt, und an den frawen, die kindlein genesen sint, haizent si aigenleich tütel oder fruhttragerlein, dar umb, | |
pei der mitel menschleichs leibs. mit dem nabeln ist daz kindel an gepunden in der muoter leib und nimt sein narung | |
daz ain âder gê von der kindenpfâherin unz an des kindleins nabel, und mit der âdern oder mit dem pand zeuht | |
ist wan diu lenke. daz aht ist, daz sich daz kindlein wegt in der rehten seiten. daz neund ist, daz sich | |
die werlt, sam Aristotiles spricht, mit offem mund und daz kindlein besleuzt den offenen munt mit seim hendlein, daz ist sein | |
daz ist sein êrstez menschleichez werch. ez gêt auch daz kindel in die werlt des êrsten mit dem haupt. aber ez | |
grôzem leiden, alsô daz diu muoter oft stirbt an dem kindlein. daz geschiht dar umb, daz sich diu fraw niht auf gerihtes | |
muoter leib. ez geschiht auch oft, daz die frawen der kindlein genesent ê der zeit; daz geschiht von mangerlai sachen, von | |
dem paum. ez sprechent auch etleich, daz der frawen daz kindlein ab gê von dem gestanch ainr erleschten kerzen. daz verstên | |
dô der engel sprach: sich, dû zuogefæchst und gepirst ain kindlein, dô sprach si: wie geschiht daz, seind ich kainen man | |
sprach Ovidius von ir und von irm kind: ain neuwez kindel wirt iezund her ab gelâzen von dem hôhen himel. nu schaw, | |
ich des vil gezzen auf dem geu, dô ich ain kindel was; dâ nâch tet mir mein leibel gar wê und | |
hœrt. daz tier ist gar grimm; iedoch peut ez seinen kindlein sein milich und säugt si. Verr scherpfer und grimmer sint | |
daz tier neur ains mâls geper, dar umb, daz seineu kintel in der muoter leib der rehten zeit niht erpeitent und | |
habent, diu mügent niht oft gepern, dar umb, daz diu kindel in der muoter sich wegent und verderbent si. etsleich sprechent | |
gar grimmig und wenn die jäger si beraubt habent irr kindel, sô mügent in etswenn die jäger niht enpfliehen; dar umb | |
/Anas haizt ain änt. daz ist ain bekanter vogel. des kindel habent die art, daz si zehant swimment, wenne si auz | |
und dar umb vint man seins nestes niht noch seineu kindel denn gar selten. si koment auch niht her ab in | |
air siben tag. wenne die vergênt, sô zeuht er seineu kindel auz den airn. dar zuo tuot er dan aht tag, | |
in ir nest, wenne si prüetent, dar umb, daz diu kindel sanft sitzen. sô habent auch diu störchel wider grôz trew | |
Augustînus spricht, der rab hât die art, daz er seineu kindel niht speist unz daz er siht, daz in die federn | |
und getraid. si waint für ir singen. si fuort vremdeu kindel. diu taub pringt ir gesiht neunstunt wider. si nist hôch, | |
hab, daz si gar vleizig und fürsihtig sei gegen irn kindlein, wan si sament si under ir flügel und füert si | |
dem alten Tobia, der dâ von plint wart. der swalben kindel sint des êrsten plint. die sien werdent fruhtbær allain von | |
Aristotiles, Plinius und Adelînus sprechent, sei daz man der swalben kindel plent, in komen diu augen wider. die swalben werdent niht | |
dem wazzer, daz Nilus haizt. der vogel scherzt mit seinen kindeln von grôzer lieb, die er zuo in hât, und in | |
zuo in hât, und in dem spil râment im diu kindel der augen, dâ von wirt er derzürnt und tœt si. | |
sein federn ab und traurt niht ain clain umb seineu kindel und sleht sein prust oder sein seiten mit seinem snabel, | |
unz daz rôsenvarb pluot dar auz fleuzt, und besprängt diu kindel dâ mit, und alsô macht er si wider lebentig. aber | |
maister sprechent, daz der vogel sein pluot vergiez umb seineu kindel wenne si versêrt werdent von ainr slangen, die in lâg | |
ich hân auch dick gemerkt ze Megenperch, dô ich ain kindel was, daz die zwên vogel zuo enander sâzen und sungen | |
vogel, der halt wol sterker ist dan er, im seineu kindel laidigen wil, sô wâget er sein leben umb diu kindel | |
kindel laidigen wil, sô wâget er sein leben umb diu kindel und sleht mit den flügeln und wundet mit den kräuln. | |
und ätzt in zuo letzt mit seiner hant. nu saz daz kindel ains tages auf den delphin, dô truog er ez oft | |
und her wider an daz lant. dô er nu daz kindel tôt vant, daz ain gesell seiner kurzweil was gewesen, dô | |
hâr ist. si erscheinent dick auf dem mer mit irn kindeln, die tragent si an den armen reht als die frawen, | |
die offenpærleich die unkäusch vliehent, dar umb, daz diu künftigen kindel si iht melden, aber inwendig sint si vol unkäusch mit | |
habent si si niht für ireu kint und mainent, diu kindel sein pankhärtel. ist aber, daz si diu kindel niht laidigent, | |
mainent, diu kindel sein pankhärtel. ist aber, daz si diu kindel niht laidigent, sô ziehent si die läut als ir aigeneu | |
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