Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
irdisch Adj. (110 Belege) MWB Lexer BMZ Findeb.
| Vor dem ersten beginne./ Die cristenheit wol hate –/ Der erdisch dinc vorsmate –/ Den manen undern vusen;/ Der wechset uf | |
| die hohe scowente $s von des fleiskes glusten,/ dannen die irdisken $s allez ane sigent ze flusten,/ niht ze gwinne deheines | |
| diu der werlte fröide gît./ suoze ir hellez lop erklinget,/ irdesch wunsch gar an ir lît./ künden vogel rehte schouwen,/ sô | |
| gelanget. Div helle prach von der ſigenufte des heiligen crûces, irdiſciu liute ſint erledigot vnd geheiliget in dirre werlte von dem | |
| mag. Ich han geschworn off den heiligen das ich dheyns irdischen menschen man enwerd ee dann ich freisch mere von des | |
| werck wircken. Der synes schopffers willen thut der ist nit irdisch, er ist hymmelisch; wie sin lip off ertrich sy, so | |
| hymmelrich mit den guten gedencken die er allwegen hat. Der irdisch mensch hat der gedenck nit, er gedencket irdischer ding, das | |
| hat. Der irdisch mensch hat der gedenck nit, er gedencket irdischer ding, das sin verdampniß ist. Er ist hohvertig, er ist | |
| krafft von den worten die sie sprachen. Ir pfaffheit was irdisch und unstete, darumb wústen sie nit was der waßerlewe dúte | |
| sinen danck. Seguratesen ducht wie myn herre Gawan nicht ein irdisch man were, da er yn mit schlegen so freischlich laden | |
| Es mag vil bas unsers herren gottes rach sin dann irdischer menschen.’ Alsus was Hargadabrant gefangen der Sahsen herre und wart | |
| ſprach: Die himiliſce natura iſt ſo ſtarc, daʒ ſie die irdeſche uberwindet. Ouch han ich dir geſeit, daʒ der mane iſt | |
| der welte ſcheident, ſo fůrent ſie die engele in daʒ irdiſche paradiſe oder in ein ander ſunderliche fróde, die in got | |
| allerliebster vrúnt hette sin allerswerest burdin abgenomen; wand swelich menschen irdeschú ding nit ein swere burdin sint, der mag vor gotte | |
| mich nů h#;eor mit synnes or,/ Der spreche mir ein irdischen grus/ Der ußerwelten frawen suß,/ Die da luchtet fur die | |
| meinen das si nommer sollent,/ die myner lere volgent,/ dorch ertsche vreude und iren raet/ virgessen wer sy geschaffen haet/ und | |
| geboren wirt, das wißt:/ wo ufzien über der lüfte lant/ irdischen, feisten dunst/ die stern von der naturen gunst,/ da sachet | |
| es blibet unverschart./ sin ougen groß, herlich sin gang,/ uf irdisch ding sin herz ist gar geschicket;/ sin stirne breit, oft | |
| die erd er blicket./ blöd ist er, hör ich jehen./ irdisch art der selbe hat –/ trucken, kalt –, sagen uns | |
| wênic si bekante:/ si was doch sîner muomen kint./ al irdisch triwe was ein wint,/ wan die man an ir lîbe | |
| mîn vrîheit ist sô getân,/ ieslîcher krône hôch genuoc,/ die irdisch houbet ie getruoc."/ er sprach "ir sîtz gelêret,/ daz ir | |
| mir den huot./ op si mir mêr genâde tuot,/ al irdischiu rîcheit,/ op d’erde wær noch alsô breit,/ dâ für næm | |
| den wech. Laſt dv din minne ſich nindert næigen vf irdiſchiv dinch, ſo wirt ſi ſich vber ſich ʒe got rihtent | |
| der erde auf gerihtet ist, also richtent sich auf von irdischen dingen hintz dem alm#;eahtigen got alle die got f#;eurchtent untz | |
| hilig zůversicht diu den menschen hintz himel f#;eurt unde minnæret irdischeu dinch. diu braite des hiligen chr#;eutzes da unsers herren arm | |
| gůten die nach dem himelrich werbent, die #;eubeln die nach irdischen $t dingen mer werbent danne nach dem himelrich. er fur | |
| einem hol, daz sint die f#;eumf sinne die sich an irdischeu dinch verlazzen habent und g#;eotlicher ding deheinn war nement. daz | |
| almæchtigen got schuldich sit. er hat uns undertan gemacht elliu irdischeu dinch, die dint uns, und wellen wir im niht dienen | |
| dar umb, wan si niht durch daz himelrich dann durch irdischen nutz den l#;euten des almæchtigen gotes vor sint. so getan | |
| iu n#;eutz, wan elliu eur gird diu hefet sich von irdischen dingen nach mir hintz himel.’ er sprach zů in: ‘swen | |
| vaters und des suns und des heiligen geistes sint die irdischen menschen himelisch worden. alle die witze, allen den wistum, alle | |
| chomen zu den genaden die uns gemachet sint, wan diu irdischen dinch und der werltlich richtum ist uns liber dann der | |
| heiligen speiz enpfahent, daz heilig gotes wort, wan si elliu irdischiu dinch lazzent durch den almæchtigen got. do nam unser herre | |
| erwelt sint, swenn diu erf#;eullet wær, daz si von dem irdischen paradys hintz dem himlischen $t paradis gef#;eurt werden an des | |
| der daz zergænchlich gůt f#;eur daz stætig nimt, der daz irdische f#;eur daz himlische nimt, der gedencht waz er gewinne, ern | |
| ůbre/ hin ze Marssilien:/ ich gelege in da nidere./ alle irdische krone/ geweltige ich dir ze Rome./ sie můzen dine man | |
| alrest den m%/an/ der daz lop hat gewunnen/ uz allem irdiskem chunne./ uor dem ist er tot gelegen:/ wi macht im | |
| gotheit gevarn,/ diu in hâte her gesant/ von himel in irdischiu lant/ der kristenheit ze trôste,/ die von der helle rôste/ | |
| verseit./ diz wort von himele wart gesant/ durch uns in irdischiu lant./ durch Adâmes geschiht/ nam got an sich, des er | |
| selben süezen lêre./ man minnet sî vil sêre/ über manic irdisch lant./ disiu lêre tuot erkant/ daz leben und die kristenheit,/ | |
| alsus gesprochen:/ sô diz hûs wirt zerbrochen,/ daz uns daz irdische leben/ zeinem hûse hât gegeben,/ sô wirt uns ein hûs | |
| wolgevar/ schein ir loup, ir vruht, ir bluot,/ daz allez irdische guot/ mohte niht gelîchen sich/ der geschaft vil wünneclich./ sô | |
| //Der edel guote reine/ lac sîner vriunde al eine,/ der irdischen vriunde gar./ die vriunde, die sin nâmen war,/ daz was | |
| ewartin was benant,/ geloupeter sich alda zehant/ und hiez das irdesche fúr hin dan/ tůn, das wider dem opfir bran,/ und | |
| got/ und sprah: ‘ih sage dir âne spot,/ daz nehein erdische man/ sînen tôt wizzen ne kan,/ wandiz ne wêre ime | |
| wer er were. Was antworte der himelfurste, der morgensterne, der erdesche engel Johannes? Er sprach: Non sum. Er bekante und leugnet | |
| daz tu got uurhteſt, in dimme geſlæhte wirt geſegenot allez irdiſcez geſlahte.’ Do geſach der herre Abraham einen wider chleben under | |
| recchen. Swer der iſt, ez ſî wîb oder man, der irdiſſcer êren oder werltlîcheſ lobeſ gert ze lône umbe ſîne arbeit, | |
| daz ze gote betent unde w#;voffent, daz ſi einweder den irdiſſcen rîcht#;vom erweruen oder daz ſi die menneſſcen heilec dunchen, die | |
| denchen mit rehtem $t lebenne, ſwaz man t#;vot in den irdiſſcen ſalen, daz wirt allez an unſ in geiſtlichem gecimbere eruullet. | |
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