Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
blôʒ Adj. (218 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
vedere unde stôz si dâ în: wirt si als palde blôz, sô ist diu erzenîe gar; ist des niht, sô lâ | |
niht, sô lâ si als lange wallen, unze diu veder blôz werde. Sô gehalt die erzenîe: swâ dû si hine strîchest, | |
erzenîe: swâ dû si hine strîchest, dâ wirt diu hout blôz als ein glas. //Sô daz pluot vast rinnet, daz verstelle | |
dû mit dem vinger rüerst den wunden menschen auf sein plôz hirn, sô enpfint ez sein niht, reht als dû im | |
unser puoch, aber ich wæn, daz si truckner sei und plœzer von pluot wan diu leber, dar umb, daz si den | |
der habich sein alt federn wirft, sô strekt er sein plôz flügel gegen suden, dar umb, daz der sunnen wirm im | |
Plinius spricht, daz der strauz von nâtûr kal werd und plôz; aber er hât ain sô dick haut, daz in niht | |
ist gar pitter und vergiftich. ist auch, daz man ain plôz swert zuo irm mund habt, alsô daz ir zung neur | |
wan als Ambrosius spricht, wer auf sein niern tritt mit plôzem fuoz nâch dem und ez gestirbt, der wirt zehant vergift. | |
sam ain vorscher spricht. wâ der wurm über ains menschen plôze hant gêt, die unwirdigt er und læzt plæterl nâch im, | |
nâch schol man in die rinden abziehen und schol die plôzen kern in ain wazzer legen und schol si gar wol | |
/Auch sint läut, die haizent oxidrates oder gymnosophiste, daz sint plôz weis läut, die gênt plôz in armuot und in diemüetichait | |
oxidrates oder gymnosophiste, daz sint plôz weis läut, die gênt plôz in armuot und in diemüetichait und versmæhent die üppigen werlt; | |
besliuzet in im niht anders, noch minner noch mê, wan blôze und lûter güete; doch gibet ez sich. Sô wir sprechen | |
niht got enist, in dem kein bilde enist dan got blôz lûter aleine. Wan alsô sprichet sant Johannes in sînem êwangeliô, | |
enhânt nieman, der in kalt wazzer gebe? Sie müezen daz blôze brôt suochen in dem regen und in dem snêwe und | |
meister, daz die sæligen in dem himelrîche die crêatûren bekennent blôz aller bilde der crêatûren, die sie bekennent in dem einen | |
’vater unser’, ’geheiliget werde dîn name’, daz ist: dich bekennen blôz aleine; ’zuokome dîn rîche’, daz ich nihtes niht enhabe, daz | |
sô blîbet lûter güete in ir selber swebende in sîner blôzen wîte: daz ist got. Wan, als ich oben gesprochen hân: | |
haben, man muoz von nôt wazzer ûzgiezen; daz vaz muoz blôz und îtel werden. Dar umbe, soltû götlîche vröude und got | |
daz nemen sol und enpfenclich sîn, daz sol und muoz blôz sîn. Die meister sprechent: hæte daz ouge dekeine varwe in | |
hæte, noch die, der ez niht enhæte; wan ez aber blôz ist aller varwen, dâ von bekennet ez alle varwe. Diu | |
dar nâch daz die krefte der sêle durnehtiger und vürbaz blôz sint, dar nâch nement sie mê durnehticlîcher $t und wîter, | |
verre, daz diu oberste kraft der sêle, diu aller dinge blôz ist und mit nihte niht gemeine enhât, ennimet niht minner | |
in dem geiste daz meinet: als daz ouge arm und blôz ist der varwe und enpfenclich aller varwen, alsô der arm | |
ist got. Vruht des geistes ist minne, vröude und vride. Blôz, arm, niht-hân, îtel-sîn wandelt die natûre; îtel machet wazzer ze | |
trôst haben und vinden in gote, sô sich, daz dû blôz sîst aller crêatûren, alles trôstes von den crêatûren; wan sicherlîche, | |
îtelkeit trüege in ûf biz an den himel. Alsô treget blôz, arm und îtel aller crêatûren die sêle ûf ze gote. | |
îtelkeit oder blôzheit, daz, nâch dem als diu sêle durnehtiger, blœzer und ermer ist und minner hât der crêatûren und îteler | |
oder einen schaten keines underscheides lîdet, und getriuwet dem einen, blôz allerleie menge und underscheides, in dem ouch verliuset und wirt | |
daz ist: die niht enhânt eigens und menschlîches geistes und blôz koment ze gote. Und sant Paulus sprichet: ’got hât ez | |
Sant Augustînus sprichet, daz der allerbeste die geschrift vernimet, der blôz alles geistes suochet sin und wârheit der geschrift in ir | |
dirre werlt daz wesen, daz got gibet, sô bliben sie blôz niht, ungenæme, unwert und hezzeclich. Vil anders edels sinnes hât | |
daz die vrouwen daz houbet bedecket hânt und die mannesnamen blôz nâch sant Paulus lêre. Und dar umbe: allez, daz sich | |
ein houbettuoch; daz sich aber ûftreget der sêle, daz ist blôz gotes bilde, gotes geburt, unbedecket blôz in blôzer sêle. Von | |
der sêle, daz ist blôz gotes bilde, gotes geburt, unbedecket blôz in blôzer sêle. Von dem edeln menschen, wie gotes bilde, | |
daz ist blôz gotes bilde, gotes geburt, unbedecket blôz in blôzer sêle. Von dem edeln menschen, wie gotes bilde, gotes sun, | |
niht alsô gar benomen sî, daz man dâ aleine vinde blôz leben, wesen, wârheit und güete. Wer alsô getân ist, der | |
einen edeln menschen. man sol ouch wizzen, daz, die got blôz bekennent, die bekennent ouch mit im die crêatûre; wan bekantnisse | |
sælicheit ane geliget, daz ist, sô diu sêle schouwet got blôz. Dâ nimet si allez ir wesen und ir leben und | |
leben und sælicheit von gote, an gote und in gote blôz aleine, niht von got bekennenne, schouwenne oder minnenne oder swaz | |
- und er enhâte doch niht mêr gelâzen dan ein blôz netze und sîn schiffelîn - der heilige sprichet: swer daz | |
dem reht wære, in der wârheit, dem liuhtet got als blôz in dem werltlîchen $t als in dem aller götlîchesten, dem | |
sich ahten in allen den grôzen gâben gotes; wan ie blôzer und lediger daz gemüete ûf got vellet und von im | |
Nû möhtest dû sprechen: eyâ, herre, ich vinde mich als blôz und kalt und træge, dar umbe entar ich niht ze | |
und im got als gegenwertic sî und stæticlîche liuhte als blôz ze einer ieglîchen zît und in aller menige. Dar zuo | |
möhten werden, der enwære niht âne diz. Daz wir uns blôz halten der dinge, diu ûzer uns sint, dâ wider wil | |
nôt enist. Dar umbe sprach der, der in der kuofen blôz saz, ze dem grôzen Alexander, der alle werlt under im | |
ist der lûtern abegescheidenheit $t gegenwurf. Si stât ûf einem blôzen nihte, und sage dir, war umbe daz ist: diu lûteriu | |
ûf daz aller hœhste, sô muoz ez stân ûf einem blôzen nihte, und dar inne ist ouch diu grœste mügelicheit, diu | |
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