Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
unkiusche Adj. (56 Belege) Lexer BMZ Findeb.
iegeleich tier, daz vil hârs habe, und ein iegleich mensch unkäuscher sei dann ain anderz und auch ain iegleich vogel, der | |
bedäut kuonhait. vil hârs an dem pauch daz bedäut ainen unkäuschen menschen. ist aber vil hârs auf den rippen, daz bedäut | |
listig, und welhes anplick geleicht ains weibs anplick, der ist unkäusch und unschämig. ist aber sein anplick kintleich und ist allez | |
ain tôr und leiht. wer praiteu naslöcher hât, der ist unkäusch. wem diu naslöcher sêr offen sint, der ist zornig von | |
vernunft an dem menschen. kurz und leutsælig füez bedäutent ainen unkäuschen menschen und einen frœleichen. wem diu verse klain ist, daz | |
ist voller runzeln, sein hâr ist swarz und lind. //WER UNKÄUSCH SEI. /Der ist ain unkäusch man und ain frawenminner, der | |
ist swarz und lind. //WER UNKÄUSCH SEI. /Der ist ain unkäusch man und ain frawenminner, der weiz ist und hât ain | |
diu der esel hât. aber seineu laster sint, daz er unkäusch ist. er ist hinden sterker dan vorn, er hât ainen | |
die pök verkêrent ir augen in dem haupt durch irs unkäuschen gelustes willen. si sehent gleich wol des nahtes sam des | |
geswillt ez und stirbt. //VON DEM FURION. /Furiôn ist ain unkäusch tier, sam Aristotiles spricht, daz übervüllt sich mit ezzen und | |
sei, daz diu begir des werkes vil wünsche, wan der unkäusch sâme ist ain kraft des pluotes, diu auzgeworfen wirt mit | |
von ainem hund, wan ietwederz der zwair tier ist sô unkäusch, daz si den nâtürleichen haz zwischen enander lâzent und koment | |
ob si der muoter niht hieten. die antreichen sint sô unkäusch und sô tobent in derlai hitz und gir, wâ ir | |
ez auz wallend, und dâ von sint si auch gar unkäusch. dar umb habent si den namen ze latein passer, daz | |
und si die sperken diser werlt druckent, daz sint diu unkäuschen weip, sô verändernt si ir stimm guoter lêr und enpfärwent | |
daz der sitich gern wein trink und ist gar ain unkäuscher vogel, und daz ist niht ain wunder, wan der wein | |
ir kaineu unkäuscht mit der andern noch habent zuo enander unkäuschen glust und habent kainen smerzen in irr gepurt. iedoch pringent | |
kraft, wan wer ir dreu izt, an dem verlischt aller unkäuscher gelust; daz hât manig mensch versuocht. wærleich, ich wolt, daz | |
macht sam ain lämpel, wan er auzräut und auzwürzelt den unkäuschen glust, dar umb, daz er des menschen unkäusch fäuhten mit | |
auzwürzelt den unkäuschen glust, dar umb, daz er des menschen unkäusch fäuhten mit seiner hitz verzert. und daz würkt der paum | |
ir wazzer, dâ inn si gesoten sint, der verleuset seinen unkäuschen gelust gar vast, und benimpt hitz oder prunst, dâ mit | |
des paums sâmen in tranch nimt, der wirt beraubt seines unkäuschen gelustes, als man sagt, und macht die frawen unperhaft. daz | |
sterket ez und macht den munt wolgesmach. er enzündet zuo unkäuschem gelust und daz allermaist in dem sumer. in dem winter | |
diu behend fäuht auz den prüstleinn hin ab zuo der unkäuschen stat. //VON DER HOBWURZ. /Aristologia haizt in etleicher däutsch hobwurz | |
ez zuo der nasen habent, aber die frawen macht ez unkäusch. man behelt den campfer in märmeleinen vazzen oder in alabaster. | |
den magen und ist dem milz guot und swendet die unkäuschen fäuhten und benimt den lust der unkäusch. //VON DEM RÄTICH. | |
verporgeneu dinch vorschent, und abnaigt daz ungewiter und gesetzt den unkäuschen gelust. wenn man pei dem stain unkäuscht, sô pricht er. | |
sunnen, der macht seinen trager käusch und sicher wider den unkäuschen lust. /An dem stain man vint ainen menschen, der flügel | |
schuldern unz an die nierstat, der erlœst den menschen von unkäuschem lust und macht in käusch und genæm. /An dem stain | |
wer des trinkt, der wirt enzünt mit der prunst der unkäuschen gir. /Ain sê ist in dem land Italia, der haizt | |
erkennest wol der wîbe muot,/ sie sî übel oder guot,/ unkiusche oder reine./ friunt, nû kius mir eine,/ diu mir und | |
maniger hande sunde,/ Als ich dier, herre, chunde,/ Mit manigem uncheuschem worte;/ Mein munt als ein porte/ ........./ Do was laider | |
Mit neid, mit zoren, mit rach,/ Mit unkewscher sprach,/ Mit unkewschem plikch/ Han ich gesundet dikch,/ Der uppikait was ich gemait,/ | |
trawren und an trakchait,/ An geittikait und an vrashait,/ An unkewschem gedankch/ Den sy mit irm dankch/ In ir hercz gerne | |
dem si hoch sind unnd weit offenn, der ist ain unkeüscher mensch und kläfftig. Dem si tieff ligent, der ist kindlich | |
der iunger: Welſ ſint ſine lider? Der meiſter ſprach: Vbermůtige, vnkuſche, vngetruwe, freʒe, trenker, manſlecke, diebe, lugener, meineider, ſchelter, rouber, gitige. | |
wer dat, de $’t beweren künde,/ dat du wers an unk#;iusch sünde?/ du m#;eusts der jüden steine liden,/ als man dů | |
//W#;ei wal streit Joseph, dů he vlo,/ dů in d#;ei unk#;iusch vrowe zo,/ si beh#;eilt aleine Josephs kleit,/ den michel baʒ | |
unseligen sehent doch nit deste bas. Die hie zesamen sint unkúsche gewesen, die m#;eussent vor Lutzifer in solicher ahte gebunden ligen; | |
gůte lúte ze |
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und an allen sinen fúnf sinnen sůchet, so werdent si unkúsche, das ist: grob und las; und wirt verkaltet dú ware | |
alle, si sint reine, und si sint vor minen #;vogen unkúsch. Si sprechent, si sint getrúwe, und si sint doch vor | |
#;voch unvletig an der húte, wan si ist unreine und unkúsche. Do sprach der arme geist: «Wel rat sol ir denne | |
seligen sehen, das mir e nit mohte geschehen dur sine unkúsche pine, die min sele nit mag erliden; do was er | |
uns nam diu hôhste hant/ mit der gotlîchen minne:/ die unkiuschen liez er dinne./ //___Von dem wâren minnære/ sagent disiu süezen | |
gesmucket./ Die kunst giht an enklin slimpf,/ Da sie der unkeusch ungelimpf./ Ein fersen mezzig, hinden stump,/ Die ist von witzen | |
den schachær macht er ze einem riusær. er geit den unchæuschen so grozziu riwe, daz si mit ir zæchern alles ir | |
manigen dingen machet, daz der munt nidlicheu $t wort, scheltwort, unch#;euschiu wort, emtzichlichen sprichet, daz die hent stelent und raubent. wir | |
ie mer brinnet, daz er in gemer; alsam tůt der unchæusch man, so er sich ie mer bewillet, so er sein | |
nû geleben mac,/ unz an mînes endes tac,/ daz dirre welte unkiuschiu gir/ daz leben iht verliese mir,/ dem niht endes wirt | |
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