Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
abescheiden stV. (21 Belege) MWB Lexer BMZ Findeb.
unvermischet mit dem vleische, und stânt in der sêle lûterkeit, abegescheiden von zît und von stat und von allem dem, daz | |
dû næmest den lîchamen unsers herren und dîn meinunge minner abegescheiden wære. Der gote anehaftet, dem haftet got ane und alliu | |
in im blicket got alle zît, in im ist ein abegescheiden $t abekêren und ein înbilden sînes geminneten gegenwertigen gotes. Glîcher | |
wille. Triuwen, des enist niht genuoc, daz des menschen gemüete abegescheiden sî in einem gegenwertigen puncten, als man sich gote vüegen | |
Dâ von muoz got von nôt sich selber geben einem abegescheidenen herzen. Ze dem andern $t mâle lobe ich abegescheidenheit vür | |
alsô einvaltic und alsô kleinvüege, daz er sich in dem abegescheidenen herzen wol enthalten mac. Dâ von ist abegescheidenheit $t nihtes | |
ist. Ein meister heizet Avicenna, der sprichet: des geistes, der abegescheiden $t stât, des adel ist alsô grôz, swaz er schouwet, | |
im selber; dâ von enmac got niht mêr getuon dem abegescheidenen geiste, wan daz er sich selben im gibet. Und der | |
ouch diu grœste mügelicheit, diu gesîn mac. Wan nû daz abegescheiden herze stât ûf dem hœhsten, daz muoz sîn ûf dem | |
daz diz und daz geheizen mac, und alsô stât daz abegescheiden herze. Dâ von sô mac got dâ gewürken ûf daz | |
hœhste und nâch sînem obersten willen. Dâ von ist des abegescheidenen herzen gegenwurf weder diz noch daz. Nû vrâge ich aber: | |
diz noch daz. Nû vrâge ich aber: waz ist des abegescheidenen herzen gebet? Des antwürte $t ich alsô und spriche, daz | |
herzen gebet? Des antwürte $t ich alsô und spriche, daz abegescheideniu lûterkeit enkan niht beten, wan swer betet, der begert etwaz | |
begert aber, daz im got etwaz abeneme. Nû enbegert daz abegescheiden herze nihtes niht, ez enhât ouch nihtes niht, des ez | |
wir niht enwâren. Diz enmac nieman getuon wan ein lûter abegescheiden herze. Daz got in einem abegescheidenen herzen lieber sî dan | |
getuon wan ein lûter abegescheiden herze. Daz got in einem abegescheidenen herzen lieber sî dan in allen herzen, daz merken wir | |
ruowe!’ Sô enist niendert ganziu ruowe dan aleine in dem abegescheidenen herzen. Dâ von ist got lieber dâ dan in andern | |
ist er minner einförmic mit gote. Nû stât daz lûter abegescheiden $t herze ledic aller crêatûren. Dâ von ist ez alzemâle | |
volkomene $t lust des heiligen geistes niht werden. Dâ von scheidet abe diu bilde und einiget iuch mit formelôsem wesene, wan | |
und machet snel die begirde und tuot got erkennen und scheidet abe die crêatûre und vereiniget $t sich mit gote. Nû | |
dô Tristan/ und al sîn liut hie unde dort./ si schieden ze Weisefort/ mit michelen vröuden abe./ nu volget ime unz |