Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
nüehtern Adj. (48 Belege) Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
vnreht gewin si ime leit,/ milter wirt #(MPU) sůze gemůt/ nůter #(MPU) gereht #(MPU) ki#;ovsch #(MPU) gůt;/ zwivalte predigat sol er | |
diu in wîne unde trinche den wîn mit wurze betalle nüehter fünf tage, sô wirstû gesunt. //Wil dû daz antluze unmâze | |
eines warmen girstînen brôtes, sô er meiste mege, drî tage nüehter: der wirt wol ezende unde wirt ime der munt wol smekent. | |
sankt und was zemâl schad den, die in des morgens nüehtern in sich zugen. dar umb besluzzen sich witzig läut in | |
ez gefuort wirt. dar umb ist daz tier alle zeit nüehtarn und ist doch starch an dem leib und mähtig. alsô | |
fläschel, als triakers fläschel sint, und den walrâm trinkt man nüehtern, wan er sterkt als gar wol und kreftigt vast, und | |
vliehen und getürren in niht gelaidigen. Ambrosius spricht, daz ains nüehtarn menschen spaichel die slangen ertœt, wan ist daz diu slang | |
der krankhait der habenden kraft des magen, ob man si nüehtarn izt; aber wenn man si nâch tisch izt, sô vertreibent | |
läuten, die hitzig sint und die weins begernt. daz wazzer nüehtarn getrunken verstellt den leib an der ruor, aber ez pringt | |
sint pezzer wan die wäzrigen. Galiênus spricht, man schüll si nüehtarn ezzen vor anderm ezzen und schüll dar nâch ain honigwazzer | |
ist ez guot für den hauptsiehtum. Alexander spricht, wer ez nüehtarn trink oder daz kraut nüehtarn ezze, daz mach diu augen | |
hauptsiehtum. Alexander spricht, wer ez nüehtarn trink oder daz kraut nüehtarn ezze, daz mach diu augen scharpf und benem in ir | |
und ir einguz sterkt der unkäusch gelider, wenn man si nüehtarn säuft und trinkt, und dâ mit behüett man manig ê, | |
und ander unrainikait. ez sprechent auch etleich, wer den senif nüehtarn trink, dem klær ez die vernunft und rainig daz hirn, | |
la si ein tail brinnen und ize si alle tag nuchorn. //Der unsanfte harne. Der unsanfte harne, der nem schellewurz und | |
diner vber s#;evzzen g#;evte also dvrich gozzen werden mit einer n#;evhtern trvnchenheit, daz vnser geist gantzlichen in dines hiligen geistes minne | |
davon, er hat nicht syn/ Und chain beschaidenhait:/ So er nuchter wirt, ez ist im laid./ __Trunkchenhait unkewsche pringet/ Und schaffet | |
nimt./ di andâcht ist starc zû sagen/ und grôzer von nuchterm magen/ dan von eime der gesat/ ist. als der mensche | |
allerhand swlst geleit, si zeget. Swelch wegevertic man den knobelouch nuchter nutzet, der indarf weder vremde wasser zu trinkene noch vremde | |
si dem magen. Swer di minze tegeliches ane sihet unde nuchtern ezzet, der gewinnet [15r] schone varwe unde ist zu allen | |
mit minzen saffe zusamne gesmelzet: iz verget. Swer des morgens nůchtern sine zene mit der minze weschet, den bestet der zanswer | |
[28r] magen gůte hitze unde sagent, swer si alle tage nuchtern esse, daz her dar abe gesunt blibe unde sagent, daz | |
vertribet her di unlust unde dez magen alde sichtagen. Zitewar nuchter gessin unde di spechele lange in dem munde gehalden unde | |
emorroidaz, ob man si stosset unde mit warmin wasser trinket nuchtern. Zu dem tranke suln sin drie pfennic gewichte unde nicht | |
Daz saf in di oren getan vertribet den orswern. Merretich nuchtir gessen ist ein houbt artztige wider di vergift. Der same | |
der rechten cit der geburt. Anders iz schadet. Swer in nuchtern izzet, iz hilfet wider di trunkenheit. Swem di adre geswullen | |
lefel vul starkes etekes vnde gef ez eme dez morgens nochteren czo drynkende: do daz dre morgen, se steruen ane twyuel; | |
vil neme, man inmugis me nemen, daz di begerunge io nuchtiren blibe. 28. Meister Eckhart. //#s+Sermo#s- #s+de#s- #s+tempore.#s- //XXVIII. ‘Modicum et | |
nicht merin in wassir odir in andir vuchtikeit. Wen also nuchtirn sich gevullit, vorget der smak. Jst ouch, das du odir | |
ist uon dicker vuchte. Swer spien wolle. der ezze in nuchtern ee her andirs ich ezze. Swer di andirn vnde di | |
deme magin der da heiz ist vnde trucken. Swer si nuchtirn izzet. deme gebent si gute vuchte. Swer aber deme magin | |
loset daz getwanc. Der si ezzen wil. der tu daz nuchtirn. (@fol._12_b.@) uor andirre spise. vnde trinke dar nach gutin win | |
deuwent sich lichte. Swer si ezzen wil. der tu daz nuchtirn uor andirre spise. vnde trinke dar uf gutin win. //Kutin | |
den magin. Sumeliche ertzete sprechin wer si izzet mit ruten nuchtern. deme sint si gut uor daz $p eiter. //Mandilkerne di | |
groz blut. Jdoch ist he den iungin gut zu trinkene nuchtirn. wanne he gibit im kraft. vnde vruchtigin lip. uil nahe | |
vnde trucken uigen. Daz selbe tunt haselnuzze. so man si nuchtern nutzet. vnde win dar nach trinket. Grune nuzze vnde rute | |
uon dem gesalzen fleumate. ob man ez des morgens trinket nuchtern. //Centaurea ist zweierslachte. eine heizet di merer. Di ander heizet | |
und git in des wassers also vil daz sú also n#;euchtern werdent also sú ie truncken wurdent. Rechte also tůt unser | |
also trurig werdent also sú ie fro wurdent, und also n#;euhtern also sú ie truncken wurdent, so in diser trost und | |
nu wil er sú wider zů ime selber bringen in n#;euchteren. Dan werdent sú also wol getempert und alle gesast und | |
warnet uns sant Peter und sprichet daz wir súllent sin n#;euchtern und wachen, und warnet uns daz wir nút entsloffent in | |
werg. Wir súllent uns rechte erwackern und wacker sin und n#;euchtern. Der n#;euchterliche mensche der tůt sin werg lieplichen und weckerlichen | |
und vernunfteklichen. Also sprichet sant Peter: ‘#s+fratres sobrii#s-, br#;euder sint n#;euchtern und wachent, wanne der widerwertige vigent get umbe also ein | |
die werffent in in; wan er sorget fúr úch. Sint n#;euchtern unde wachent; wan úwer widersache der túfel der l#;voffet umbe | |
sprach sante Peter hie in der epistelen: ‘ir súllent sin n#;euchtern und wacker’, das ist: uwer bescheidenheit sol n#;euchterlingen richten und | |
solte und nút anders. Nu sant Peter sprach fúrbas: ‘sint n#;euchter und wacker’, wanne der vigent, der l#;vowe, wenne er l#;euget | |
tag ist, das úch die vinsternisse nút begriffe, und sint n#;euchtern und wacker und sehent fúr úch, wan do ist enkein | |
genâde und helfe gern./ daz trunken houbt lîhte tuot/ des nüehter man gewan nie muot./ ist daz er helfe mir gelobt,/ |