Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
nâhent Adv. (77 Belege) Lexer BMZ Findeb.
/Der mensch hât sein arm her für gepogen und andreu tier nâhent elleu habent ir arm hin hinder sich gepogen, ân den | |
gepunden. //VON DEM NABELN. /Der nabel ist ain mitel oder nâhent pei der mitel menschleichs leibs. mit dem nabeln ist daz | |
der vaizt dunst zesträwet ist in vil stuck, die doch nâhent pei ainander swebent in dem luft, und springt denne diu | |
im selber von der sänften kelten, diu dâ ist gar nâhent pei dem obristen reich des luftes, und von der dicken | |
vel und flaisch ist. ez geschiht auch oft, daz gar nâhend pei enander entspringent zwai wazzer, der ainz haiz ist und | |
daz mer den luft beslozzen het in der erden âdern nâhent pei dem mer und in dik macht und fäuht, daz | |
ist haizer wan kains andern tiers vaizten. der leo febriert nâhent alle zeit mit dem viertägleichen fieber und sô begert er | |
ist an der grœzen sam ain katz und hât auch nâhent die selben gestalt, ân an dem haupt. daz selb tier, | |
ander tier, daz ze däutsch mader haizt, daz hât vil nâhent die selben art, ân daz sein palg edler ist. der | |
daz tierl hât ainen grôzen praiten rauhen sterz, der ist nâhent als grôz als ez selb. wenne ez daz lant raumen | |
ain aff. daz ist ain tier dem menschen gar geleich nâhent an allen gelidern. daz tier fräwt sich wenn der môn | |
wenne im die haut ab gezogen ist. ez hât glider nâhent gleich ains menschen glidern. sein kraft ist allermaist in den | |
erplint er zehant und mag kaum gestên. der per wehst nâhent alle zeit. Solînus spricht, der per lâget der peinväzzer durch | |
haizt ain galander. daz ist ain klainer vogel und ist nâhent der lerchen geleich. der vogel gefräut all die in hœrent | |
vliegent, und frezzent si, ê si koment in diu land nâhent pei Arabi, und dâ von wænent manig gramatici, daz sint | |
fleuget mit dem falken, wie daz sei daz si paid nâhent ain varb haben, wan er ist ain häzziger hôchvertiger vogel, | |
des êrsten, sô helfent in die andern alten spirken, die nâhent pei in genist habent, und volgent irn vätern und müetern, | |
ist grüener varb, aber sein halskraiz ist rôtvar und vil nâhent goltvar. er hât ain grôz prait zungen und dar umb | |
gegeben zuo ainem schirm seins grôzen leibes, wan er ist nâhent als grôz sam ain mitelmæziger esel. Plinius spricht, daz der | |
irr narung. si raubt auch niht an den steten, die nâhent pei irm nest sint, dar umb, daz si die läut, | |
auz. daz tuot ez gar leihticleich, wan sein munt ist nâhent pei dem leib, alsô daz ez kainen hals hât. des | |
hât ain nasen als ain visch und hât seinen munt nâhent pei der nâsen. Pei dem tier verstên ich die gleichsnær, | |
ir münd ze mitelst an dem leib und sint vil nâhent als si glesein sein an dem leib und habent ains | |
ains menschen stimm oder ains andern tiers stimm widergalm gibt nâhent pei den peinen. nebel ist in auch schad. in schadent | |
und swarz und hât ze mitelst ain äugel, daz ist nâhent wahsvar, und der ist under den praunen der pest. wer | |
er vil nâhen aller ganz und gar, alsô daz sein nâhent nihts mêr beleibt, und wirt eitel pluot auz im in | |
gar ain edel paum an der hœch, wan er wechset nâhent zuo den wolken, sam Jacobus und Isidorus sprechent. des paumes | |
wolken, sam Jacobus und Isidorus sprechent. des paumes pleter sint nâhent geleich des cypressen pleter und sint sam der tannen und | |
klain und ist ir fruht grôz als ains menschen haupt nâhent geleich den kürbizen. der apfel ist gel und hât dreirlai | |
allermaist dar an, daz die paum all harz tragent vil nâhent %/ains smackes, iedoch sint der ceder und der cypress lengers | |
macht guot koln, diu lang werent, und wenn daz holz nâhent faul ist, der ez dann in sich prennet, alsô daz | |
und daz slintpäumein holz ist niht gar weiz, ez ist nâhent aschenvar, und des paums rind ist niht gar rauch noch | |
smelr wan des nuzpaums pleter und sint an der schickung nâhent sam der weiden pleter, aber si sint verr grœzer und | |
die flammen von den häusern, ob ain feur auz kœm nâhent dâ pei. daz holz hât ain wunderleich art: wenn ez | |
guot, als wenn si maulperpleter ezzent. die süezen maulper würkent nâhent allez daz, daz die veigen würkent, aber si sint niht | |
NESPELPAUM. /Mespilus oder esculus haizt ain nespelpaum. der paum hât nâhent pleter sam ain küttenpaum und hât ain scharpf rinden; aber | |
der er pringt nümmer kain fruht, man muoz si paid nâhent zu enander pelzen. sô dann diu reht zeit kümt, sô | |
wort und spricht prait, wan der paum hât praiteu pleter nâhent sam der weinreben pleter, aber diu pleter sint gar lind | |
zungen, und daz wir weizen pfeffer haizen, daz sint nuz nâhent geleich den haselnuzzen, ân daz si ain waicher schaln habent | |
zwaierlai. daz ain hât klaineu pleter und daz ander grôzeu nâhent als der minzen pleter. daz kraut ist haiz und trucken | |
geleicht. //VON DEM ERDAPFEL. /Citrullus haizet ain erdapfel und ist nâhent gestalt sam die pfedem, die ze latein pepones haizent. aber | |
haizt jâchant. //VON DER HONIGR#.ÖREN. /Canna_mellis haizt honigrœr. diu geleicht nâhent der gemainen rœrn, ân daz diu honigrœr dick ist und | |
und hât pleter sam die rauten, diu ist gar pitter nâhent sam scamonea, dâ von wir her nâch werden sagen, und | |
haizt weizer senif. daz ist ain kraut, daz hât pleter nâhent sam der reht senif und ist haiz und trucken mæzicleichen | |
haus an den luft, sô grüenet ez durch daz jâr nâhent, iedoch ân aller erd hilf und ân wazzers hilf, und | |
POLAIEN. /Polegium haizt polai. daz kraut ist klain und smecket nâhent sam die ispen und ist an der kraft haiz und | |
waitkraut. daz kraut hât ain rôt wurzel und hât pleter nâhent sam diu lactuken, ân daz si smeler sint und spitziger, | |
grœzer ist wan des rehten venichls sam, aber ez hât nâhent die selben aigenchait und die art, die der reht venichl | |
ezzent gern salvei, aber man scheuht si dâ von, der nâhent rauten dâ pei setzt. daz kraut haizet auch ambrosia deorum | |
/Viola haizt viol. des krautes pleter, pluomen und sâm sint nâhent pei ainander an der art, wan diu sint alleu kalt | |
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