Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
marcgrāve swM. (314 Belege) Lexer BMZ Findeb.
ir hōrtet ź,/ wer den ze suone brāhte,/ wie dem marcrāven nāhte/ helfe und hōher muot,/ und wie ir līp und | |
küneginne/ mit triuwe ergap an sīn gebot?/ des was dem marcrāven nōt,/ daz Gyburge wol gelanc,/ wan in minne und jāmer | |
wider komen,/ und het ir muoter wol vernomen/ daz des marcgrāven zorn/ endehaft was verkorn;/ doch wolte si sie niht lāzen | |
Alischanz ir māge:/ ‘und dō der künec sō trāge/ den marcrāven hiute enpfienc,/ dō er durh klage vür in gienc,/ vrouwe, | |
ungemach.’/ si gienc her ūz, dā gein ir sprach/ der marcrāve Willalm –/ trūric was sīner stimme galm –:/ //‘Nu müeze | |
gesniten:/ mīnen heim solt dūz tragen biten.’/ mit zuht der marcrāve sprach:/ ‘vrlīch gewant und guot gemach,/ des wil ich haben | |
Adramahūt/ leite über ungestrichen hūt./ dō wārens ungelīche lieht./ der marcrāve engerte niht/ daz sīn bart vel oder hār/ iht węre | |
under rmischer krōne./ zwei hundert marc ze lōne/ gap der marcrāve dem wirte:/ Irmschart daz wźnic irte./ wand er īn nam | |
dā von wuohs zwīvalt gewin/ Wīmāre, guot und źre./ der marcrāve niht mźre/ neheiner spīse gerte,/ niuwan swarzez brōt er merte/ | |
sprach derzuo/ vil baz denne smorgens vruo,/ dō si der marcrāve umbe zōch/ und sīme zorne kūme enpflōch./ des was nū | |
si wolten vrāgen męre,/ durh waz sō balde węre/ der marcrāve ubern tisch gevaren./ etslīche wolten daz bewaren/ daz sīn hant | |
zer hōchgezīt/ kom. ouch wart des künges nīt/ ūf den marcgrāven verkorn./ der von Karel was erborn,/ der begienc dā Karles | |
goten/ niuwiu męre bringen/ und Gyburge helfen dingen/ //[D]urh des marcrāven klage./ ze Munleun ame zehenden tage/ vor dem berge ūf | |
zehen tage vertreip./ Heimrīch was dannen geriten,/ und het der marcrāve erbiten/ bī der künegin sīner vrouwen./ diu hiez vil dicke | |
die wīle enmohter/ niht bezzer kurzwīle sehen:/ des muose der marcrāve jehen,/ der dā bī Alyzen saz./ sich huop ie baz | |
zeinem balle/ von hurte her unt dar./ //[D]ō nam der marhgrāve war/ daz ein knappe kom gegangen,/ der wart mit spotte | |
die liezen in gar eine/ und vluhen al gemeine./ der marcrāve zem künege sprach:/ ‘sāhet ir, herre, waz geschach/ ūf dem | |
zer werlde brāhte,/ ob der touf im niht versmāhte.’/ der marcrāve zem künige trat,/ umbe den knappen er in bat,/ er | |
der künic gewerte/ des er umbe den knappen gerte./ //[D]er marchgrāve nāch Rennewart/ sande: der was noch āne bart./ dō der | |
swach was sīn kleit:/ ez versmāhte eime garzūne./ do der marhgrāve in prīsūne/ gevangen lac dā ze Arābī,/ chaldeis und cōatī/ | |
knappe sīniu lantwort:/ Franzoyser sprāche kund er hort./ dō der marhgrāve in komen sach,/ ‘@f:bien sei venuz@f.’ er zuo im sprach/ | |
der gegenrede wart niht gesaget/ von sīnem edelem munde./ der marhgrāve dā ze stunde/ sprach chaldeis und heidensch zim./ ‘die bźde | |
vernim’,/ sus antwurt im der knappe dō./ des was der marhgrāve vrō./ dō sprach er ‘trūt geselle mīn./ ich węne du | |
niht gewent,/ unt hān mich doch dar nāch gesent.’/ //Dem marhgrāven behagete/ daz der junge unverzagete/ in alsō smęhlīchem leben/ mit | |
diu vürstinne Irmenschart:/ der solte gein der hervart/ bereiten des marhgrāven diet./ swem sīn kumber daz geriet/ daz er sich halden | |
gewant:/ daz galt im gar des juden hant/ durh des marhgrāven źre./ er bōt im dennoch mźre:/ harnasch, ors und lanzen | |
des juden hant./ hie dem rīter, dort dem sarjant/ der marchgrāve rotten meister gap./ der samnunge urhap/ sich huop nāch den | |
die vürsten sunder./ die erbarmete unt nam wunder/ umbe des marhgrāven māge,/ daz er sich selbe en wāge/ liez mit eime | |
sō manigen treimunden/ was dā kumende vunden/ //[D]ō si der marhgrāve enphienc,/ etslīcher sīne zuht begienc,/ daz er mit herzen klagete/ | |
er reit hin ūf bī schnem tage./ nu vant der marchgrāve mit klage/ sīnen jungen starken sarjant./ dem was sīn har | |
der küchenmeister kūme entran./ zornic was der junge man./ //Der marhgrāve senfte im sīnen muot,/ als dicke ein vriunt dem anderen | |
und jenen ze vuoz,/ den allen werdeclīcher gruoz/ von dem marchgrāven geschach,/ den man bī strāzen halden sach/ ūf sīnem orse | |
slāf verirret./ //Doch was er herzenlīche vrō/ daz er den marhgrāven dō/ vor im ze orse halden sach,/ der sīnen gruoz | |
węre niht baz ersprenget./ ez wart dō niht gelenget,/ der marhgrāve reit hin nāch;/ Rennewart lief vor: dem was ouch gāch./ | |
der künic selbe komen/ zeime klōster: daz verbran/ dō der marhgrāve dan/ schiet und sīnen schilt dā liez./ ze tūsent marken | |
viure was verlorn,/ denne daz klōster mit den urborn./ //Der marhgrāve reit ouch dar/ und nam des grōzen schaden war,/ den | |
verwieret lāgen,/ wan die grōzer koste phlāgen./ der künic zem marhgrāven sprach,/ dō er in vor im sitzen sach/ (dā saz | |
muot die volge gīt/ daz ir iuch zimieret alsō.’/ der marhgrāve saget im rehte dō:/ ‘swaz ich zimierde phlige,/ die erwarp | |
vor gesworn/ durh daz ir reht niht węre verlorn./ der marhgrāve mohte āne zol/ durh Orlens nu rīten wol;/ in habete | |
marschalke, al die ambetliute,/ ich bevilh iu allen hiute/ den marhgrāven an mīner stat,/ der mich durh kumber helfe bat.’/ dō | |
quīt/ diu phant den dies twunge nōt./ ‘wir wellen des marhgrāven gebot/ gerne leisten und im warten,/ und den heiden wenic | |
heiden wenic zarten.’/ der künic gap selbe srīches vanen/ dem marcrāven und hiez in manen/ daz her um Munschoy den ruof:/ | |
daz ir minne/ Tybalt solde restrīten./ zeinen sorclīchen zīten/ der marcrāve mit den sīnen/ kom sō nahen den Sarrazīnen,/ daz er | |
daz lebehaftes ist./ solt ich durh Mahmeten Christ/ unt den marcrāven verkiesen,/ unt mīnen touf verliesen,/ unt manege werdeclīche ger,/ die | |
dem sper,/ mit helme verdecket,/ sō dicke hāt volrecket/ der marcrāve mit heldes tāt/ und noch vil guoten willen hāt/ ze | |
von dem prīse wert./ mir saget selbe Tybalt/ daz der marcrāve manigen walt/ zer tjost vertęte mit den spern./ der begund | |
ūf wāren gelegen tōt./ nū ersach die herzebęren nōt/ der marcrāve under sīme her,/ daz der himel unt daz mer/ beidiu | |
starke viuwer möhte sīn,/ ob dā lęgen die Sarrazīn./ //[D]er marcrāve saget in rehte dō:/ ‘mir ist mīn dinc nū komen | |
ander dan/ die man dā wert erkande,/ rīter, sarjande./ //[D]er marhcrāve gāhte/ ze vorderst, unz er nāhte/ dem viuwer daz im | |
kurn si durh den rouch her abe/ daz kom des marhcrāven her./ die heiden wāren gein dem mer./ dō wānde diu | |
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