Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
gedæhtnisse stnf (30 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
ist der sêl kraft, die dâ haizt memorialis, daz ist gedæchtnüss. die drei kreft der sêl die behaltent den schatz aller | |
slüzzeltragerin. dar umb sicht man oft, daz ein mensch sein gedæchtnüss verleust, wenne ez sêr gewunt wirt hinden in daz haupt, | |
tobung, behendichait, scherpfen der sinn, newvindichait, gedürstichait, hôhvart, gir, unkäusch, gedæhtnüss, snell antwürt, und ganz der leib des menschen, der ain | |
von dem kämlein, daz ez des pœsen gar ain starch gedæhtnüss hab und ainen swærn zorn und halt den lang, und | |
den läuten undertân, sam daz ist. ez hât auch guot gedæhtnüss, und dâ von lernt ez leiht, daz ez sitig wirt | |
zuo man sein bedarf. Aristotiles spricht, daz vil tier guot gedæhtnüss haben alles des si gehœrent oder gesehent. daz ist wâr | |
des si gehœrent oder gesehent. daz ist wâr von dem gedæhtnüss der unvernünftigen sêl, diu dâ haizet die unvernünftig pilderinne und | |
und haizet ze latein estimativa; aber si habent des vernünftigen gedæhtnüss niht, wan daz hât allein der mensch. wenne man die | |
und dar umb ist daz rephuon gar vergezzen und klainer gedæhtnüss, dar umb vergizt ez gar leiht seins nestes und verleuset | |
und diu würmel sint hert und swarz. si habent kain gedæhtnüss. ez ist ainr lai mucken in Cypernland, die sint vierfüezig | |
sint in dem land Boecia, der benimt ainer den läuten gedæhtnüss und der ander benimt vergezzenhait. und ain tobent sê ist | |
lewen./ Hier uf so sprichet even/ David der kunic besunder:/ ‘Gedechtnis siner wunder/ Hat Got ie an den getan/ Irbermede die | |
so sprichet man daz sy dis hat getan in syme gedechtnisse.’_(14) Do gynk von dannen eyner der czwelfer, der do hiz | |
ist iz getân,/ zû urkund mînr begrebnis/ und des tôdes gedêchtnis.»/ Hî vor ist gemelt der rât/ der in scharfes grimmes | |
drîer slachte sî di schrift:/ eine memorialis,/ daz dût ein gedêchtnis,/ als man phliget zû graben/ di grôzen bûchstaben/ in di | |
hant./ dar um stûnt sîn titulus/ ûf dem krûze zû gedêchtnus/ billich sînes sterbens/ und des lîdens gerbens./ di schrift wart | |
rouberin/ trib, wiser, uß dins herzen zinn:/ sie wüst vernunst, gedechtnis, sin,/ des fluches grundeloses mar./ wen sie begrift, den senket | |
und auch bewisonge/ Der slußel und underichtonge,/ Die lere und gedechtenisse:/ Das ist des ir uch gebruchen sollent/ Mit underscheidener verstentenisse, | |
Alle die grosse die du mir haist gesagt?’_–/ ‘In myn gedechtenisse han ich sij gelacht.’_–/ ‘Sicher, is hait mir wol gedacht:/ | |
dar umb uff mich sliessen,/ Das solde mich verdriessen,/ Ist gedechtenisse in dem heubt din/ Beslossen inn eyme ende kleinre dann | |
An dem sacke nit mag schaden d#;euden,/ Sonder is erwecket gedechtenisse wol/ In welicher masse und wie man an Got gleuben | |
Diese dierne ist bekant/ Und mit yrem rechten namen genant/ Gedechtenisse, die nutschit vernymmet/ Von zu komender zijt und nit gesicht;/ | |
__Da huben ich und sij die uff/ Und luden sij Gedechteniße uff,/ Und die nam sij gewilliclich,/ Als das auch was | |
bereydt/ Zu gan in die hubsche stat breit./ Du hast Gedechteniß, dine dregerynne,/ Die dir nachgan sal von hynnen;/ Die sal | |
lassen;/ Dan ich wil mich yetz dar an laßen./ Zu Gedechtenisse sprach ich daz sij qweme/ Und myne wappen mit ir | |
wesen was/ Und nit anders dann des dodes beidende waz,/ Gedechteniße sag ich nahe bij mir,/ Die sprach: ‘nu sage mir,/ | |
nit eben ist./ Wann er nit anehat/ Daz wammesch daz Gedechteniße gedragen hat,/ So ist er verlorn und zerstoret./ Job hette | |
Mit der tartschen die du gelassen haist/ Und die du Gedechteniße befolhen haist,/ Da mit sij sich hait gedecket./ Yren namen | |
Das wammesch das du durch dine lassekeit/ Gebe zu dragen Gedechteniße aen leit./ Du weist wie man sij nennen sal:/ Du | |
sin gezúg were, wie er der sinre gedehte in sime gedehtnisse; und hettent wir minne, so solte uns das also wunderliche |