Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
galle#’1 swF. (138 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
win, $s des wir gerne ubere mohten sin,/ ezzich unde gallen $s sam si viures wallen./ ezzen haizen si uns geben, | |
si nebedroz: $s ich wane man zesamene goz/ ezzich und gallen, $s dar zuo rieten si alle./ daz man iz im | |
wazer, der muoz durch nôt gâhmuotes sîn, wan im diu galle schiere enbrinnet sô starche, daz ir diu fiuhte niht widerstên | |
vervallent, daz êz niht gehôren mach, sô nime eines widers gallen unde misch die mit eines wîbes spunne unde giuz daz | |
wirt gesunt. //Swem die ougen rinnen, der nem eins phares gallen unde eines âles gallen unde den souch der wurze verbena | |
ougen rinnen, der nem eins phares gallen unde eines âles gallen unde den souch der wurze verbena unde fenechelwurze unde rîp | |
ougen anders | niht heiter gemachen, sô nim eines hannen gallen unde temper si mit honecseime unde huote dich ein jâr | |
diu endarf dir umbe daz niht versmâhen. Nim eines phares galle unde nim aloê unde louter salz unde temper die mit | |
gesunt. Swem diu ougen wê tuont, der neme des gîres gallen unde siede die in honege âne rouch; als er sich | |
Ypocras nie nehein collirium gemachete, dâ er zuo des gîres gallen wolt enbern. Swen die houptdühte müent, der binde des gîres | |
wir mêr, wenn wir von dem magen schreiben. //VON DEN GALLEN. /Diu gall ist haiz und trucken und feureinr nâtûr. daz | |
wenn wir von dem magen schreiben. //VON DEN GALLEN. /Diu gall ist haiz und trucken und feureinr nâtûr. daz ist als | |
und feureinr nâtûr. daz ist als vil gesprochen, daz diu gall die kraft hât, daz si hitzt und trückent reht sam | |
daz ezzen, daz ir gesant wirt von dem magen. der gallen aigenkait ist unstætichait, tobung, behendichait, scherpfen der sinn, newvindichait, gedürstichait, | |
antwürt, und ganz der leib des menschen, der ain grôz gallen hât, ist hitzig und trucken. Plinius der spricht, daz etsleich | |
hitzig und trucken. Plinius der spricht, daz etsleich leut niht gallen haben (iedoch vinde man ir wênich) und daz si lang | |
und lange stark sein. Aristotiles spricht, daz etleich leut ir gallen haben gesetzt von der lebern, und die sint sänftiger von | |
lebern, und die sint sänftiger von nâtûr wan die ir gallen habent pei der lebern. iedoch gewonhait verändert vil der nâtûr | |
der nâtûr. Aristotiles spricht, daz ain iegleich tier, daz niht gallen hab, lang leb, als der helfant, der hirz, daz kamel, | |
und daz maul, der helfant und daz kämlein habent ir gallen niht besunder in ainem plæslein sam andreu tier, aber si | |
ainem plæslein sam andreu tier, aber si habent âdern, dâ gallen inne ist. er spricht auch mêr, der wolf, der fuchs | |
wirt truncken in götleicher minne. ain iegleich tier, daz niht gallen hât, lebt lang, sam der elephant, der hirz, daz kämel | |
ir gewonhait verändert, wann alliu andreu vierfüezigeu tier habent ir gallen inwendig des leibes, ân daz tier: daz hât sein gallen | |
gallen inwendig des leibes, ân daz tier: daz hât sein gallen in den ôrn und ist sein gall gar pitter und | |
daz hât sein gallen in den ôrn und ist sein gall gar pitter und macht daz tier gar zornig und grimmig. | |
si ist auch guot den, die vergift genomen habent. sein gall ist auch hailsam, wan si hailt der wunden mâsen und | |
haizt ze däutsch pibergail. Plinius spricht, daz der piber sein gall mit wüllen auz werf. daz pibergail ist ze vil erznei | |
nahtes gesâhen und die selben kraft verlorn habent. des poks gall gelegt auf die augenprâwe vertreibt der augen nebel und hilft | |
augen nebel und hilft zuo der augen clârhait. des poks gall gelegt an ain stat, dâ frösch sint, samnet alle die | |
und für daz swindeln. man spricht auch, daz etleich hirz gallen haben in dem sterz und etleich in den ôrn, alsô | |
und wænt Plinius, daz ez dâ von sei, daz si gallen habent in dem ingewaid und dar umb ezzent ez die | |
unk tôt ist, sô stirbt auch diu wisel. der wiseln gall ist guot für die gelben slangen, diu aspis haizt. daz | |
ochsenpluot füert zeprochen pain und kreftiget si. wer des ochsen gall mischt mit hong, sô zeucht si ainen dorn oder ain | |
reizt niht noch grimmt mit irm snabel und ist ân gallen, sam Beda spricht. aber Aristotiles spricht, si hab ain gallen, | |
gallen, sam Beda spricht. aber Aristotiles spricht, si hab ain gallen, doch niht an der stat, dâ si andreu tier haben, | |
stat, dâ si andreu tier haben, wan si hab die gallen in ainem ingwaid. dar umb widerspricht Aristotiles niht dem, daz | |
daz Beda spricht, wan Beda maint, diu taub hab kain gallen an der stat, dâ si andreu tier habent; sô maint | |
tail ist niht sô guot. Plinius spricht, daz des rephuons gall mit als vil honges gemischt macht des menschen augen gar | |
gesang und saitenspil. si sint gar snell und habent niht gallen, sam Aristotiles spricht. ez spricht auch ain vorschær, wâ ain | |
dem ruck dorn, dâ ist vergift inn. aber des visches gall ist ain erznei wider die vergift. diu merswein leident vil | |
dar umb reibent die köch die lebern mit des stürn gallen, daz si die überigen süezen verlies. er hât kainen munt, | |
vergift niht anderz sei denn der slangen fäuht in der gallen und diu fäuht gêt von der gallen under dem ruck | |
fäuht in der gallen und diu fäuht gêt von der gallen under dem ruck in den âdern zuo dem mund und | |
wenn si dannoch krefitcleich zabelnt. des trachen zung und sein gall gekocht in wein sint ain erznei den, die anvehtung habent | |
sprinkelmail, ob man ez dâ mit weschet. wer der sternslangen gallen in wazzer zerstœzt, daz besament die wiseln umb und umb | |
‘mich dürstet!’ und dô gâben im die juden ezzeich mit gallen, dar umb, daz der ezzeich seineu gelider durchgieng mit der | |
dar umb, daz der ezzeich seineu gelider durchgieng mit der gallen. ez sprechent auch etleich, daz gemischter wein mêr trunken mach | |
zen. //Der ubel gehore. Der ubel gehore, der nem geizin galle und amaizeneier, honc und schellewurz, mische ez zesamne und tu | |
griuzel/ tuot in einer valle./ er dunkt sich gar ein galle./ swâ man rinder rouben schol,/ da verstêt er siu lucken | |
solt ligen tôt/ gemeiniclîch alle,/ daz dûht in gar ein galle./ er sprach: ‘vil lieber engel hêr,/ ich fürhte gotes zorn | |
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