Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
eigenheit stF. (47 Belege) MWB Lexer BMZ Findeb.
ezzen, daz ir gesant wirt von dem magen. der gallen aigenkait ist unstætichait, tobung, behendichait, scherpfen der sinn, newvindichait, gedürstichait, hôhvart, | |
swerzen, daz bedäut wint ân regen. Diu sunne hât fünfzehen aigenchait. si ist scheinend an ir selber und sträwet irn schein | |
si hôch, in dem winter ist si nider. die fünfzehen aigenchait vind wir an der auzerwelten sunnen, unserr frawen von himelreich, | |
unser fürsprecherin ist vor dem obristen rihter. noch ist ain aigenchait der sunnen, daz si verr grœzer ist wann daz ganz | |
der ê und von der käuschait. diu ê hât zwuo aigenchait an ir selber: si ist fruhtpær und ist unsauber in | |
den werken irr frühten. sô hât diu käuschait auch zwuo aigenchait, wan si ist unfruhtpær und ist sauber oder rain. nu | |
vil nâch geleich der sunnen. der stern hât aht edel aigenchait. diu êrst ist, daz er ain schœn lieht tregt. diu | |
und dar nâch würket und lebt. der hât die aht aigenchait an im. des êrsten tregt er ain schœn lieht, dar | |
lêrer läuhtend an in selber mit allen tugenden. diu ander aigenchait ist, daz si taw pringent mit dem hailigen gotswort, daz | |
diu vinster kunst in den sprüchen der weissagen. diu dritt aigenchait ist, daz die hailigen lêrer mit irm schœnen lieht, daz | |
erden aller næhst under allen sternen. iedoch mügen wir alle aigenchait des mônen besliezen mit zehen dingen, diu an unser frawen | |
und auch dar umb, daz ez der luft mit seinr aigenchait sänftigt. des feures aigenchait müg wir kürzleichen begreifen mit aht | |
daz ez der luft mit seinr aigenchait sänftigt. des feures aigenchait müg wir kürzleichen begreifen mit aht dingen. daz êrst ist, | |
als wir sehen in der kelten winters zeiten. Die acht aigenchait des fewers geleichent den werken des hailigen gaistes. der hailig | |
gaist ist paraclitus, daz ist ain trœster. /Noch sint siben aigenchait an dem feur. diu êrst ist, daz ez snell wegleich | |
daz ez von ain klain wazzers geminnert wirt. /Die siben aigenchait des fewers mügen wir auch geleichen den werken des hailigen | |
von nâtürleichen werken. auch het der alten väter himelprôt vil aigenchait an im, der ditz niht hât. ob aber ez an | |
den menschen widergebend und undäwend. daz gemain wazzer hât vil aigenchait an im. ez wescht und tregt die unsauberkait hin, ez | |
ez ainig ist und niht gemischt mit andern dingen. die aigenchait sint all an ainer rewigen bekêrten sêl, die geleich selber | |
geleich selber ain weiser mensch! /Daz löbleich wazzer hât zwuo aigenchait an im. die êrsten von seinem selbwesen und von seiner | |
ander tier sei, daz vint man an der paider tier aigenchait. auch schreibent die maister besunder von den zwain namen; des | |
habich hilft ir oft und schaidet den streit von der aigenchait seiner nâtûr. wenn diu äul kümt in ain insel, haizt | |
ander vogel niht. //VON DEM PELLICAN. /Pellicanus haizt nâch der aigenchait der latein ain grâhäutel, wan sam Augustînus und Isidorus sprechent, | |
ist si gestimt reht als si sing, und nâch der aigenchait möht der vogel ze däutsch haizen ein velsing. der vogel | |
wider auf die erden. alsô spricht daz puoch von der aigenchait der ding. der pfâwe vêleuset seinen zagel alle jâr und | |
an wirm und an fäuhten. Aristotiles spricht, daz der slangen aigenchait sei, daz si daz haupt gewegen müg ân den leichnamen. | |
DEM PALMPAUM. /Palma haizt ain palmpaum. der hât gar vil aigenchait wider ander paum besunder. er volkümt niht wenn er neur | |
die erd, wenn si den paum wellent setzen. diu ander aigenchait ist, daz under der lai paumen si und er ist, | |
wachsent.’ eyâ, nu prüef, mein herz, wie gar geleich die aigenchait des paums und unser frawen sint. si ist diu si, | |
namen hât nâch dem maisten werch und von der maisten aigenchait, die ez hât. wie daz nu sei, daz alleu erdischeu | |
diu dinch ir kraft von den formen und von den aigenchaiten, die der himel kreft dar ein drückent. noch ist ain | |
milben. ez ist auch ain wunder, daz diu wermuot zwuo aigenchait an ir hât, die sint widerwärtig an ainander. si hât | |
des rehten venichls sam, aber ez hât nâhent die selben aigenchait und die art, die der reht venichl hât. daz kraut | |
ander gesmeid. sein schaum behelt silber. ez hât auch die aigenchait under allem gesmeid, daz ez sich mêrt an dem weter | |
heit,/ sam iz sî grôz oder breit,/ von sîner eigen eigenheit/ sunder von der eigenschaft/ di an des brôtes schîne haft./ | |
sô spriche ich als ich hân gelesen:/ swaz mit rechter eigenheit/ Jesu lîb an im treit/ (als sîn wesen phligt der | |
natûre uns anevelt/ was ouch Christo zûgeselt/ nâch der natûre eigenheit,/ wan di gewaldige gotheit/ lîz daz vleisch nicht mîden/ beide | |
kristenheit ein phlegêre/ und ein houbt mit wirdikeit/ pêbstlicher êren eigenheit,/ war um lîz in unser hêre/ an dem verlougn sô | |
klain werlt ist der mensch, dar#;eumb, daz er aller ding aigenhait an im hat, die in der grozzen werlt sein. Wanne | |
auch wille din m#;euter./ Vernunft din vater g#;euter/ Sines samen eygenheit,/ Einez dinges gegenwertikeit,/ Gußet dann sunder zillen/ In din muter | |
und zerbrichet alles sament; das ist wol recht das sin eigenheit zerbrochen und zerrissen werde: wan sol ein ieklich ding gewerden | |
uswendigen ufsetzen und uf sinen uswendigen angenomenen sinlichen wisen mit eigenheit. ___Nu ensúllent ir des nút also verston, man [42r] ensúlle | |
Das erste ist in eime lutern entsetzen und entwerdende aller eigenheit unde sinsheit. Der ander grat daz ist das indewendige getrenge | |
geborn wurt von der entsetzunge; und also der mensche me eigenheit hat gehabet und me enthaltendes, in dem er me angenomenheit | |
verwandelt werden, so můstu an dir selber verwerden und aller eigenheit und minneklicheit und wúrklicheit und angenummenheit in aller der wise | |
er/ denn daz #;eubel daz man ſait/ durch die gotes aigenhait,/ daz er nur daz peſſer tůt./ ſo hat er unſer | |
man kennen wol/ das man fryung halten ſol/ von nat#;eurlicher aigenhait,/ wo der fl#;euchtig wird gejegt/ in daz huß ainß bider |