Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
gunnen und verhengen,/ sô wil ich sie für brengen/ von Eraclîô, dem wîsen man,/ der daz heilege kriuze wider gewan/ hie | |
dagen/ und vernemen albesunder/ diu manicvalden wunder,/ diu got mit Eraclîô begie./ in verdrôz des noch nie,/ er zeigte der werlde | |
engel in ir kœren./ ich wil iuch lâzen hœren,/ wer Eraclîus wære./ ez ist ein wârez mære,/ ir sult ez merken | |
er gebôt und wolde./ der junge gotes holde/ wart genant Eraclîus./ diu buoch sagent uns alsus,/ er wære ze Rôme keiser | |
sît vil sêre engalt,/ er arndez tiure genuoc:/ wand in Eraclîus sluoc,/ den got darzuo het erkorn./ sît wart aber daz | |
belîben/ und sich, waz an dem brieve stê.’/ do enbeit Eraclîus niht mê,/ daz insigel er zerbrach./ als er den brief | |
iuch wizzen lân,/ waz an dem brieve geschriben was./ dô Eraclîus in über las,/ dâ stuont an geschriben sô:/ (des wart er | |
wart gefreuwet sîn muot,/ sie dûhte in süeze unde guot./ Eraclîus wart vil frô:/ dannen giengen sie dô,/ er und Cassîniâ./ | |
dar nâ/ dô saz diu sælege Cassîniâ/ bî ir sun Eraclîô./ sie begunde reden alsô:/ ‘Eraclî, lieber sun mîn,/ nû sol | |
sælege Cassîniâ/ bî ir sun Eraclîô./ sie begunde reden alsô:/ ‘Eraclî, lieber sun mîn,/ nû sol êrste werden schîn/ ob dir | |
sie næte unde span/ und gewan dâ mit ir spîse./ Eraclîus der wîse/ nam imz ze deheiner swære,/ swie ungewon ers | |
niht verdürben./ eines tages kam ez sus,/ daz Cassînja und Eraclîus/ bî ein ander sâzen,/ die ofte übele gâzen/ under fremdem obedache/ | |
und dîn arbeit/ müet mich sêre und ist mir leit./ Eraclî, lieber sun mîn,/ möhtez mit dînen hulden sîn,/ ich schüefe | |
kint, got minne dich!’/ diu frouwe gnâte im unde neic,/ Eraclîus vil stille sweic./ ‘wes ist ditz kint?’ ‘herre, mîn./ got | |
mich drumbe schulde,/ dar zuo wære ez mînes herren spot.’/ Eraclîus sprach ‘self mir got,/ swie ez hiute alsô ergât,/ daz | |
er mich sô hôhe koufet.’/ ‘mit waz namen bistû getoufet?’/ ‘Eraclîus wart ich genant,/ dô mich der briester mit der hant/ | |
der hant/ segente unde toufte/ und in dem wazzer besoufte.’/ ‘Eraclî, sô guot dû sîs,/ nû hil mich niht deheinen wîs,/ | |
jæmerlich,/ daz sie von ein ander tâten,/ swie siez heten gerâten,/ Eraclîus und Cassîniâ./ in ein klôster fuor sie sâ,/ sie zôch | |
und fuor vil frœlîche/ in daz himelrîche./ /dô der junge Eraclîus/ mit sîme herren kam ze hûs,/ dô wart zehant über | |
ein michel tumpheit.’/ ‘herre, daz wære mir vil leit’/ sprach Eraclîus daz kint./ ‘mîn hüeten alle die hie sint,/ sô mac | |
in kurzer zîte.’/ ‘ôwê wie kûme ich des enbîte!’/ sprach Eraclîus der jüngelinc,/ ‘so begunden sich bezzern mîniu dinc./ der keiser | |
der geboten und geleistet was,/ dô hiez der keiser Fôcas/ Eraclîum an den market gân./ er wolde den besten stein hân,/ | |
wolde den besten stein hân,/ den er dâ fünde veile./ Eraclîus sprach ‘mit heile!/ den wil ich gerne koufen.’/ der keiser | |
ern besæhe die wârheit./ diu rede was niht ze leit/ Eraclîô dem kinde./ er und daz gesinde/ fuoren an den stunden/ | |
daz er sîn ie gedâhte/ und in ze hove brâhte.’/ Eraclîus der jüngelinc/ bevalh gote sîniu dinc/ und allez sîn gedinge./ | |
sîn iemen næme war./ durchs keisers gebot kam er dar./ Eraclîus gie für in stân,/ er gruozte in minneclîchen sân,/ er | |
liep ist,/ ode welt irn haben umbe sus?’/ ‘niht’ sprach Eraclîus,/ ‘gip mirn mit gedinge.’/ ‘sô gebt mir sehs phenninge,/ wænet | |
muote sêre/ des rîches kamerære/ und was in harte swære./ /Eraclîus der gewære/ hiez die kamerære/ dem guoten man daz silber | |
den, die daz gerne sâhen:/ wan sie über al jâhen,/ Eraclîô dem jungen/ wære misselungen/ des im doch niht enwas./ gegen | |
giengen die kamerære/ mit grôzer ungebære/ und in michelm unmuote./ Eraclîus der guote/ gie swîgende dan./ den stein vil dicke sach | |
den keiser stân./ der enphie sie wol und frâgte sân/ Eraclîum der mære,/ wie ez im ergangen wære./ ‘herre, wol.’ ‘deist | |
erkandet ir Rômære spot,/ ez müeste iu immer leit sîn.’/ ‘Eraclî, friunt mîn,/ war umbe hâstû daz getân?’/ er sprach ‘der | |
müget ir mich ertrenken,/ sô ist der mêrer schade mîn.’/ ‘Eraclî, daz mac wol sîn,/ daz wil ich versuochen./ und wil | |
zende komen./ der rîche keiser niht erwant,/ unz man umb Eraclîum bant/ einen stein genuoc swære/ unde hiez die kamerære,/ daz | |
zestunt/ und ander sîner holden,/ die ez gerne tuon wolden./ Eraclîus sprach dâ niht wider:/ alsô liezens in dâ nider/ sinken | |
besehen, ob er lüge,/ od ob er wâr hete geseit./ Eraclîus was unverzeit,/ im war niht gegen einer grûz,/ dô sie | |
nie stein sô tiure.’/ ‘nû gên wir zeinem fiure’/ sprach Eraclîus: ‘ich bin naz./ ich tuon ez niuwan umbe daz,/ sîn | |
strâze machen/ mit vil dürren spachen./ daz wart schiere getân./ Eraclîus der gie sân/ mit allem sînem gewande/ dâ daz fiur | |
hât sîn habe schier verzert/ und wirt dâ nâch unmære./ Eraclîô was daz swære,/ er woldez langer niht vertragen:/ sînem herren | |
sô müget ir erkennen sân/ sîn tugent und mîn wârheit.’/ ‘Eraclî, des wære ich bereit,/ getorste ich ernenden.’/ ‘ir müget wider | |
frist:/ versuochetz, swenne iu liep ist!’/ /der keiser wolde rîten,/ Eraclîus bat in bîten./ ‘wir sulen durch der liute haz/ disen | |
sach der keiser gerne an/ und hiez jenen fürder gân./ ‘Eraclî’ sprach er, ‘friunt mîn,/ ich wil dir immer holt sîn.’/ | |
reit der keiser dannen/ frœlich mit sînen mannen/ und hiez Eraclîum den knaben/ kleiden unde wol haben,/ als er sîn bruoder | |
beide ros und râvît./ dô des den keiser dûhte zît,/ Eraclîum sande er dar/ daz er einez koufte und næme war,/ | |
welhez daz beste wære/ unde hiez die kamerære/ swes sie Eraclîus hieze, wern:/ des er niht wolde enbern,/ daz sie des | |
daz sie des niht enliezen,/ ode sie müesen sîn misseniezen./ /Eraclîus reit zehant/ ûf den market, dâ er vant/ von manegem | |
vil wol vernomen./ wie man daz pfert lobte./ sie sprâchen, Eraclîus tobte:/ warumbe ern niht enwerte/ des silbers, des er gerte/ | |
daz ist ein ungenæmer site:/ daz im got gebe leit!/ /Eraclîus frœlîchen reit/ gên des keisers palas./ dô was der herre | |
kûme het erbiten)/ mit michelem schalle./ die kamerære gruozter alle,/ Eraclîum gruozter sunderbâr./ als er des pferdes wart gewar,/ daz er | |
noch [schein] guot./ Fôcas der mære/ sprach dô offenbære/ zuo Eraclîô dem kinde/ ‘wie gerne ich an dir bevinde!/ sage, wie | |
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