Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
ze schimphe/ was er zem besten ûz erkant:/ der was Avenier genant./ er phlac gewalteclîche aldâ/ in dem lande ze Indîâ/ | |
ze Indîâ/ des landes und der krône/ vil wirdeclîche schône./ //Avenier der künic was/ sô gar der welte ein spiegelglas,/ daz | |
und der hêrste/ in mînem künicrîche,"/ sprach dô vil zornlîche/ Avenier der rîche heiden;/ "daz solt dû mir bescheiden."/ er sprach: | |
guot gemach,/ dâ von im liebe sît geschach./ //Des küneges Avenieres man/ begunden sterken in daran/ mit valschlîchem geræte,/ daz er | |
er schuldic ist."/ //Den edeln vürsten rîche/ minte alsô herzeclîche/ Avenier der künic hêr,/ daz er vür ein herzesêr/ dise rede | |
honeges süeze was/ ein kint, des aldâ genas/ des küneges Avenieres wîp./ ez wart nie kindesschœner lîp/ in dem lande mê | |
gotes/ truogen unde sîns gebotes./ sus tet vil angestlîchiu leit/ Avenier der kristenheit/ vil und mê bî sînen tagen,/ danne ich | |
wîgant/ hât ê ze manegen stunden/ dicke wol bevunden,/ daz Avenier der rîche/ den kristen algelîche/ trüege al ze grôzen haz./ | |
einem schiffe balde./ darinne vuor er sâ zehant/ hin in Avenieres lant/ und sagete dâ ze mære,/ daz er ein koufman | |
tôt mir nâher gât,/ der endelôsez sterben hât."/ //Dô sprach Avenieres kint:/ "dîniu süezen mære sint/ und dînes lebenes reinekeit/ ûf | |
hie gewer mich an,/ sî dirre man ein kristenman,/ die Avenier gehazzet hât."/ dô sprach der süeze Jôsaphât:/ "lieber mîn, vriunt | |
mich,/ wan ich ze wol erkenne dich./ //Herzelieber herre mîn,/ Avenier, der vater dîn,/ hât vîentlîchen haz geleit/ an die selben | |
rehte vuoge gît."/ sus schiet von dem râte dan/ Zardân, Avenieres man./ er muoste die geschiht verdagen,/ er getorst es niht | |
die erde viel er vür in/ und ougte klagendez ungemach./ Avenier, der künic, sprach:/ "Zardân, vriunt, bewîse mich,/ durch waz hâstû | |
jehen,/ der sold ez niht ungerne sehen./ //Diz geschach an Aveniere./ der hiez im bringen schiere/ sînen liebesten man,/ der sich | |
wîs/ der tobende vürste Arachîs;/ dar nâch gevangen twingen/ und Aveniere bringen./ dô sie der vür in komen sach,/ vil zornlîche | |
gotes marterære,/ behüeten uns vor swære./ //Dô diz alsus geschach,/ Avenier, der künic, sprach:/ "Arachîs, vil lieber man,/ nû rât aber. | |
durch den nôtdürftigsten rât,/ der uns ie mê wart erkant,/ Avenier zuo dir gesant./ uns hât ein valscher man betrogen,/ des | |
genesen lân/ und wil dîn walten ûf den wân,"/ sprach Avenier, der rîche,/ mit schimphe zornlîche./ //Schiere wart daz mære breit:/ | |
manigerhande drô/ leit er an Jôsaphâten./ ûz dirre kemenâten/ schiet Avenier, der rîche,/ mit zorne trûreclîche./ //Jôsaphât beleip aldort./ er sprach | |
hân mit solher klage."/ dô gie an dem andern tage/ Avenier, der rîche man,/ ûf den palas wider dan./ sîn kint | |
wart ouch gêret Thêodas,/ von des lêre komen was/ daz Avenier der künic hie/ die selben hôhgezît begie./ die êwarten lobeten | |
er sich vil drâte/ gên Jôsaphâte schiere/ mit dem künege Aveniere./ Jôsaphât enphie sie wol,/ wan er was reiner güete vol./ | |
Saules leben./ Dâvîde alhie gelîchet stât/ der gotes degen Jôsaphât;/ Avenieres unreht gewalt/ ist ze Saule hie gezalt./ ir mære hânt | |
unheil, der andern heil/ gelîch an disem mære sint./ dô Avenier sach, daz sîn kint/ rehte lebete unde er niht,/ er | |
dêmuot grôz gebot/ sant er mit vreuden schiere/ dem künege Aveniere/ ze lêre in sîne sinne/ des heilegen geistes minne./ nâch | |
enbiutet dir, ders wünschen muoz,/ und dar zuo väterlîchen gruoz/ Avenier, der vater dîn./ herzelieber sun mîn,/ Jôsaphât, erweltez kint,/ mîn | |
der künic Jôsaphât dô reit,/ mit wirde vil vrœlîche/ in Avenieres rîche./ dô er gevriesch daz er kam,/ sîne vürsten er | |
mit leide./ //Dô wart aldâ vil schiere/ von dem künege Aveniere/ gemachet ein grôz hôhgezît./ von sînem künicrîche wît/ wâren mit | |
wart vil geistlich,/ von stunt ze stunt bezzert er sich./ //Avenier, der gotes degen,/ begunde solher riuwe phlegen/ umb sîne êrren | |
von dem gotes knehte/ mit jâmer, sunder lôsheit/ der künic Avenier geleit./ des küneges jâmer was sô grôz,/ daz er weinende | |
leider worden schîn/ an dem lieben vater mîn,/ dem künege Aveniere./ seht, wie rehte schiere/ sîn lîp, sîn kraft, sîn leben, | |
Bi den ziten waſ ein keiſer ze Rome, der hiez Avguſtuſ, dem hete deſ got geholfen, daz er alle diſe werlte | |
/Ez schuof ein wip, daz Troia wart/ zerstoeret, diu hiez Avenant./ Lunet diu was von hoher art,/ ir vater der hiez |