Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
wâgen swV. (82 Belege) Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
geuech warín/ Vn̄ note sich uírbarín:/ Des toRstin siez nícht wagín,/ Die bilasis phlagín,/ VoR sinis libis uvoRchte;/ Wend athis wundír | |
isín uare,/ Die der karroschín phlagín,/ Vn̄ ir lib wol toRstín wagín/ Durch den werltlíchín prís;/ Der phlac marques un̄ engrís./ Die | |
tier, sam Aristotiles spricht, daz übervüllt sich mit ezzen und wâgt oft daz leben durch ezzens willen. ez mag niht lang | |
süezer ze ezzend wan kain ander flaisch, und dar umb wagt er dann daz leben nâch dem menschen. die wolf habent | |
sterker ist dan er, im seineu kindel laidigen wil, sô wâget er sein leben umb diu kindel und sleht mit den | |
durch sô kleinen ungewissen nutz. Ein ritter in einem strîte wâget guot, lîp und sêle durch zergenclîche und vil kurze êre, | |
geben,/ daz sie daz werten sâ ze stunt./ er wolde wâgen tûsent phunt,/ ern besæhe die wârheit./ diu rede was niht | |
sî)/ mich sol des niht betrâgen,/ ich wil durch in wâgen/ mînen lîp und mîn êre./ ich sage dir nû niht | |
fursten lant/ Mit dienste warten meiner hant,/ Die musten alle gewaget sein,/ Ee dann ich prach denn willen dein.’/ Deß frewte | |
dracht./ Doch fund man weg wol hin dan,/ Das getar wagen niemann./ Er hatt in ain zil geben:/ Wer da wagen | |
doch sag ich dir ein mære,/ wil dû den lîp wâgen,/ sone darftû niht mê vrâgen./ hie ist ein brunne nâhen | |
daz ern iht beswîche./ dem was diz wol gelîche./ doch wâgterz als ein vrum man,/ er erbeizte und lief den wurm | |
sprach ‘lieber herre,/ sô stüende iuch al ze verre/ ze wâgen ein als vorder lîp/ umb ein alsus armez wîp./ mir | |
wüestet er mich./ zewâre ê verlius ich/ daz guot und wâge den lîp,/ ê si immer werde sîn wîp./ dâ zuo | |
unüberwunden sint,/ sône mac ich mîn kint/ deheinem manne gegeben./ wâget, rîter, daz leben./ nû ist iu lîhte guotes nôt:/ werdet | |
gelieben gienge, daz tæt inneclîche wol. swâ Minne ir liebe wæge/ gelîche und daz si pflæge/ ir fröide, dâ von wurden | |
sol ich niht zer linden/ reigen, owê dirre nôt!/ wigen wagen, gigen gagen,/ wenne wil ez tagen?/ minne minne, trûte minne, | |
ez tagen?/ minne minne, trûte minne, swîc, ich wil dich wagen. //Amme, nim daz kindelîn, daz ez niht enweine,/ alse liep | |
mîn:/ dû maht mich aleine mîner sorgen machen frî./ wigen wagen, gigen gagen,/ wenne wil ez tagen?/ minne minne, trûte minne, | |
ez tagen?/ minne minne, trûte minne, swîc, ich wil dich wagen.’/ Diu nahtegal diu sanc sô wol daz man irs iemer | |
sich daz er dir iht tuo/ als der den angel wâget,/ dem grôzen vische lâget;/ ob dir der wân geliuget,/ sîn | |
flîzeclichen des mit dînem dienste lâge,/ der sich bî dir wâge,/ sô dich die sorge al umbegraben./ ob er sî gereinet | |
wîp/ durch die du sêle unde lîp/ vil dicke hâst gewâget./ dîn herze niht betrâget,/ ez trage durch mich hôhen muot./ | |
lebt. Bedorfft ir myns dinstes, ich wolt durch uwern willen wagen beyd, lib und gut, und etlich vierczig ritter, die in | |
mit truwen mit weren. Des enacht er alles nicht, er wagete beide, sele und lip, und lieff nach den kinden was | |
ee sie ir rechten herren ließen döten, ee wolten sie wagen lip und gut, sie beschuttens von dem tod. Die ritter | |
off den pallast zu werffen. Da das Claudas gesach, da wagt ers als ein kúne ritter: er warff die thúr off | |
trost anstunt und da er den lip so sere umb gewaget hett, die er auch so lang gezogen het und gehalten. | |
mocht baß herre daruber sin gewesen dann ichselb. Und ir wagetent uwern lip biß in den dot durch mynen willen und | |
das nicht, wir wolten ee lip und gůt mit yn wagen ee yn kein ubel geschehe. Ob gott wil, sie ensollen | |
allem irm lande der uß irm lande geborn ist, er wag lip und gůt mit yn und ere. Also mögent sie | |
Ir sint hie heimlich, ir ensolt es also sere nit wagen, volgent ir unsers rates.’ ‘Geuneret múß ich syn’, sprach der | |
im großlich das er synen lip durch uwern willen wil wagen, so mugent ir hören was er uch antwort.’ Die frauwe | |
sprach sie, ‘das ir uwern lip durch mynen willen wollent wagen ee dann ir myn kůnne gewinnent!’ ‘Ich dete vil me | |
not erlößt sy, oder er hab willen synen lip zu wagen und syn ere durch megde willen.’ ‘Darumb verließ ich uwers | |
lebene untz in sin ende. So ist es vil sere gewaget, war die versumete sele hin wende. |
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raten; und ich getar es leidor úber mine nature nit wagen. Dis kumt da von: sit dem male, das mich got | |
mir ein nôt –,/ daz ich durch in die êre wâge und ouch den lîp./ /Des er mich nu niht erlât,/ | |
swie ez mir ergê./ ich wil durch ir minne $s wâgen mînen lîp:/ den wil ich verliesen, $s sine werde mîn | |
$s daz minneclîche wîp,/ ich wil durch dînen willen $s wâgen êre unde lîp.«/ Des antwurte Sîvrit, $s der Sigmundes sun:/ | |
durch iuwer schœne wîp,/ ê ir sô kintlîche $s soldet wâgen den lîp./ Des rât$’ ich iu belîben. $s rîch sint | |
daz Etzelen wîp./ dar umbe suln wir helde $s alle wâgen den lîp.«/ Dô diu küneginne $s Blœdelînen lie/ in des | |
edel Rüedegêr, $s allez her geseit,/ ir woldet durch uns wâgen $s die êre unde ouch daz leben./ ich hôrt$’ iu | |
$s ich swuor iu, edel wîp,/ daz ich durch iuch wâgte $s êre unde ouch den lîp:/ daz ich die sêle | |
den wîben./ ez muoz noch dicke bâgen/ und sölhe schanze wâgen./ Ine sorge umb ir deweders lebn:/ man sol hunde umb | |
ze wol_geborn:/ het ab ir ein vinger dort verlorn,/ dâ wâgte ich gegen mîn houbet./ seht ob ir mirz geloubet./ ___kêrt | |
her dâ zuo zin reit./ si nement niemens sicherheit,/ si wâgnt ir lebn gein jenes lebn:/ daz ist für sünde in | |
komen,/ mich ensol des niht betrâgen,/ ich enwellez durch si wâgen."/ der wirt mit triwen klagete./ sîme gaste er dô sagete/ | |
nu veht ab ir niwan mit zwein./ ich wilz morgen wâgen eine:/ got ez ze rehte erscheine."/ der künec reit dannen | |
getân./ möht ich diss mæres wandel hân,/ ungerne wolt i’n wâgen:/ des kunde ouch mich betrâgen./ nu bevilh ich sîn gelücke/ | |
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